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Veröffentlicht am 11.11.2020

Am Ende kommt es anders als man denkt

Trügerische Affäre
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Jonte Sandvik ist eine norwegische Architektin, die sehr zurück gezogen lebt und sich lieber in die Welt der Filme verliert. Das funktioniert indem sie übertags im Kino arbeitet und abends Gebäude entwirft. ...

Jonte Sandvik ist eine norwegische Architektin, die sehr zurück gezogen lebt und sich lieber in die Welt der Filme verliert. Das funktioniert indem sie übertags im Kino arbeitet und abends Gebäude entwirft. Da sie selbst nicht gerne in der Öffentlichkeit stehen mag, präsentiert ihr Mann Jonas sehr erfolgreich ihre architektonischen Entwürfe. Dann beginnt Jonas eine Affäre und plötzlich ist nichts mehr wie es war.

Astrid Korten hat auch dieses Mal wiede einen Psychothriller der besonderen Art geschaffen. Ihr Schreibstil liest sich zügig und durch die vielen teils kurzen Kapitel lesen sich die Seiten weg wie nichts. Mit Jonte hat sie einen Charakter erschaffen, den ich anfangs überhaupt nicht mochte. Sie ist labil, gefangen in einer Art Tagtraum, menschenscheu und spricht dem Alkohol reichlich zu. So nach und nach offenbart sich mir aber der Grund dieses Verhaltens und ich habe schon fast atemlos bis zum Ende gelesen. Astrid Korten schafft immer wieder neue Verstrickungen und legt dauernd falsche Fährten. Ich wurde ständig in die Irre geführt und lag mit meinen Vermutungen dauernd falsch. Da geht einem zwischenzeitlich vieles durch den Kopf. Unverständnis, Verwirrung, Wut, Entsetzen, Mitleid und am Ende war ich sogar total überrascht. Das nenne ich einen gut durchdachten tollen Psychothriller.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Krasse Story

Kraken in der Spree
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Ganz ehrlich, im Buchhandel hätte ich das Buch überhaupt nicht in die Hand genommen. Ich bin ein Coverkäufer und da fällt dieses hier total durch. Allerdings ist das auch nicht unbedingt mein Genre. Ich ...

Ganz ehrlich, im Buchhandel hätte ich das Buch überhaupt nicht in die Hand genommen. Ich bin ein Coverkäufer und da fällt dieses hier total durch. Allerdings ist das auch nicht unbedingt mein Genre. Ich bin durch Zufall auf eine Kurzbeschreibung aufmerksam geworden und fand diese äusserst ansprechend. Es handelt von vielen magischen Wesen, allerdings nicht in dem Sinne wie wir die normalerweise bereits kennen. Es ist mit Witz und Humor geschrieben und nimmt fast alles sehr gelungen auf die Schippe. Die erschaffenen magischen Charaktere sind perfekt gelungen und ich hatte mit dem einen oder anderen richtig viel Spaß. Besonders bei den Schlagabtauschen.

Kraken und seine Familie sind die letzten noch lebenden Hexen in Berlin. Hexen können sie leider nicht und so müssen sie dafür mit der Geister Mafia, dem Stadtzirkel, Untoten sowie diversen anderen Gestalten ums Überleben kämpfen. Da geht es richtig hart zur Sache.

Naduschda Kalinina hat hier perfekt viele Klischees bedient. Gekonnt und richtig schön in Szene gesetzt. Berlin und seine passenden Ortschaften haben sich dabei gut eingefügt.

Jedem mag ich das Buch allerdings nicht empfehlen, denn diese Art der Gesellschaftssatire ist schon was besonderes.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Bietet inhaltlich so einiges

Kreuzberg Blues
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Die Dengler Krimis und somit auch sein Autor Wolfgang Schorlau sind bis jetzt an mir vorbei gegangen. Sehr wahrscheinlich liegt das an der Covergestaltung der 9 vorangegangenen Bücher, denn die spricht ...

Die Dengler Krimis und somit auch sein Autor Wolfgang Schorlau sind bis jetzt an mir vorbei gegangen. Sehr wahrscheinlich liegt das an der Covergestaltung der 9 vorangegangenen Bücher, denn die spricht mich absolut nicht an. Bei Kreuzberg Blues hat mich das Cover dieses Mal aber angesprochen und der Inhalt des Klappentextes hat einiges versprochen. Es handelt von der Finanzindustrie und der Immobilienwirtschaft. Ein momentan sehr ansprechendes und aktuelles Thema. Schorlau öffnet dem Leser durch seine gut geschaffenen Charaktere die Augen. Er bietet gut recherchiertes und informatives Hintergrundwissen, einfach und leicht verständlich für jeden. Für mich war es an manchen Stellen sogar zu langatmig. Als dann noch die Corona Krise mit hinzu kam, war ich total enttäuscht. Es gehört zwar momentan zum Alltag dazu, hat aber für mich in dem ansonsten wirklich tollen Krimi echt gestört.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Ewigkeitsaufgaben

Zechenkiller
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Auch der 2te Band Zechenkiller von Sylvia Sabrowsky konnte mich wieder begeistern.In dem Buch geht es um Nachbergbau im Ruhrgebiet und den damit verbundenen Ewigkeitsaufgaben. Der Bergbau geht dem Ende ...

Auch der 2te Band Zechenkiller von Sylvia Sabrowsky konnte mich wieder begeistern.In dem Buch geht es um Nachbergbau im Ruhrgebiet und den damit verbundenen Ewigkeitsaufgaben. Der Bergbau geht dem Ende entgegen. Zurück bleiben tote Zechengelände, Menschen ohne Arbeit und Regionen ohne Perspektiven. Sylvia Sabrowski verbindet reale mit fiktiven Handlungen und formt so einen interessanten Krimi mit viel Lokalkolorit. Unblutig ist er zudem, auch wenn sich manche Kapitel echt rasant und gefährlich gestalten.

Die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und Computernerd Tim Goretzka ermitteln in diesem Band erneut, auch hier wieder inmitten von ehemaligen Bergleuten. Dieses Mal in Bottrop in der Zeche Prosper - Haniel.

Die Bergbautradition ist ein interessantes Thema, welches mir hier anschaulich nähr gebracht wird durch einen angenehmen Schreibstil und liebenswerten Charakteren.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Ein Buch zum Wohlfühlen

Pfoten im Schnee
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"Unter den Polarlichtern wartet das Glück". Dieser Satz fiel mir bei der Betrachtung des wunderschönen Covers sofort ins Auge. Sogar die Coverinnenseiten bieten noch Illustrationen, bei denen sich sofort ...

"Unter den Polarlichtern wartet das Glück". Dieser Satz fiel mir bei der Betrachtung des wunderschönen Covers sofort ins Auge. Sogar die Coverinnenseiten bieten noch Illustrationen, bei denen sich sofort ein Gefühl des Wohlbefindens einstellt. Ein Sehnsuchtsbuch, dass einem die Stille und Abgeschiedenheit des hohen Nordens fühlen lässt.

Lotti Meier berichtet von ihrem Traum, von einem Neustart, für den sie ihr glamouröses Leben als erfolgreiche Modedesignerin hinter sich lässt. Nach einer Hundeschlittentour in Lappland hat sie ihr Herz verloren, leider nicht nur an die wunderschöne Umgebung. Dadurch gestaltet sich der Neustart wesentlich steiniger als gedacht.

Der Schreibstil von Lotti Meier ist sehr angenehm. Die 12 Kapitel decken einen längeren Lebenszeitlauf ab, was hier allerdings absolut nicht stört. Man merkt in jeder Zeile die Liebe zur Landschaft und zu den Hunden. Es ist sogar sehr atmosphärisch und authentisch beschrieben. Ich habe mich in dem Buch von Anfang bis Ende sehr wohlgefühlt und hatte alles stets vor Augen, besonders die herrlichen Polarlichter, das Glitzern und Knirschen des Schnees, die Stille, die Weite, die Natur, die Freiheit. Richtig schön.

Ein Buch zum Abschalten und Auftanken. Kann ich jedem empfehlen.

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