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Veröffentlicht am 10.03.2024

schöne neue Serie um die Kommissarin Lodi Lenke

In dunklen Wäldern
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Da ich ein Serienfan bin und immer auf der Suche nach neuen Reihen bin, kam dieser Start der Serie um die Kommissarin Lodi Lenke gerade richtig. Und sie hat mir gut gefallen. Die Kommissarin und auch die ...

Da ich ein Serienfan bin und immer auf der Suche nach neuen Reihen bin, kam dieser Start der Serie um die Kommissarin Lodi Lenke gerade richtig. Und sie hat mir gut gefallen. Die Kommissarin und auch die anderen Personen sind interessante und meist sympathische Persönlichkeiten. Sie haben alle so ihre Macken und Kanten, aber das macht es so interessant und abwechslungsreich. Im ersten Band lernen wir die Personen ja gerade erst kennen und erfahren schon einiges über ihre Lebensgeschichten. Und die sind besonders bei Lodi nicht sehr einfach. Die Darstellung ihrer Reaktionen und Rückblicke sind sehr authentisch und aussagekräftig. Man kann sie dadurch besser verstehen. Der Umgang mit den Erlebnissen ist schon gut dargestellt. Man kann sich die Situationen immer gut vorstellen und nachvollziehen. Auch die Geschehnisse im Bezug auf ihren Kollegen Thomas sind emotional genauso gut dargestellt, wie die Krisensituationen bei Lodi. Mir hat der Umgang der Autorin mit den Problemen gut gefallen. Es ist ist alles menschlich und auch wenn die "schnelle" Hilfe für Lodi sicher ein außergewöhnlicher Glücksfall ist. Die geschilderten Geschehnisse sind sehr spannend und die Ermittlungen nicht einfach. Es tauchen sehr viele mögliche Verdächtigte auf und man wird somit öfter mal auf die falsche Fährte geschickt. Aber mir haben die polizeilichen Ermittlungen gut gefallen. Und im Zusammenspiel mit den persönlichen Erlebnissen der Protagonisten, war es ein sehr spannender und interessanter Krimi. Mir hat auch immer die Zeit und Ortsangabe über den einzelnen Kapiteln gut gefallen. Dadurch konnte man die Geschehnisse zeitlich immer gut einordnen. Der Text an sich lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Man bleibt im Lesefluss und es bleibt durchgehend spannend und interessant. Ich habe das Buch fast in einem Stück durchgelesen, auch aus Neugierde, wie es Lodi und auch Thomas weiterhin mit den Situationen ergeht. Dieser erste Band hat mich nicht enttäuscht und ich freue mich schon auf den nächsten Band. Und ich hoffe, Lodi hat ihre Vergangenheit jetzt etwas besser verarbeitet und geht mit frischem Mut in die Zukunft.

Also, wer spannende Krimis, besonders Serien und interessante Protagonisten mag, der sollte sich diese Serie um Lodi Lenke nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

eine tolle und interessante Frau

Das verborgene Genie
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Das Cover ist sehr auffällig und erst wenn man das Buch ganz gelesen hat, fällt einem diese Doppeldeutigkeit so richtig auf. Denn Rosalind Franklin ist den meisten Menschen wahrscheinlich wirklich unbekannt ...

Das Cover ist sehr auffällig und erst wenn man das Buch ganz gelesen hat, fällt einem diese Doppeldeutigkeit so richtig auf. Denn Rosalind Franklin ist den meisten Menschen wahrscheinlich wirklich unbekannt und das ist schade. Aber wer sich auf das Buch einlässt, wird durch die anschauliche Erzählung der Autorin eine sehr intelligente und tolle Frau entdecken. Rosalind ist mir sehr sympathisch und manchmal ist sie zu gut für diese Welt. Denn sie muss sich gegen so viele Widerstände stemmen, um ihre Liebe zur Wissenschaft ausleben zu können. Diese ganzen schwierigen Situationen hat Marie Benedict aber gekonnt ins Rampenlicht gestellt. Und durch die Art und Weise der Schilderungen wird diese Ungerechtigkeit, die Rosalind als Frau und Wissenschaftlerin in den Labors erlebt, besonders gut sichtbar. Wir erfahren viel über diese brillante Frau und ihr Lebenswerk. Sie lebt für die Wissenschaft und möchte auch, dass die gewonnen Erkenntnisse für alle Menschen zugänglich sind. Aber die meisten anderen Wissenschaftler sind auch auf den Erfolg aus und wollen im Rampenlicht stehen und Auszeichnungen erhalten. Frauen gegenüber sind sie eh skeptisch und das zeigen sie auch immer deutlich. Die Einstellung von Rosalind ist da etwas anders und zum Glück findet sie ja auch andere Kollegen, die mehr in ihre Richtung tendieren. Das Buch ist wirklich sehr unterhaltsam geschrieben, man wird tief in das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen von Rosalind und der Wissenschaftsgemeinde reingezogen. Es ist spannend über diese Personen zu lesen. Es gibt hier wirklich viele unsympathische Personen, aber trotzdem hat Rosalind auch viele treue Freunde, die man auch als Leser gerne begleitet. Mir hat die Darstellung gut gefallen, denn die Menschen kommen eben sehr authentisch rüber. Man kann sie sich gut vorstellen und ihrem Handeln folgen. Man muss nicht alles gut finden, aber die menschlichen Handlungen sind eben sehr unterschiedlich. Ich habe durch das Buch jedenfalls einen guten und interessanten Einblick in diese Welt der Wissenschaft in den 1930er Jahren bekommen. Und gerade durch die Romanform ist es unterhaltsam und man wird nicht nur mit sachlichen Tatsachen konfrontiert. Es ist nicht langweilig und auch wissenschaftliche Aspekte werden dadurch unterhaltsamer. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen. Und ich bin froh, Rosalind Franklin und ihre Geschichte kennengelernt zu haben. Durch diese authentische Geschichte wird diese geniale Frau auch einem großen Publikum zugänglich gemacht und das hat Rosalind auch verdient.
Ich kann diese Buch über diese Wissenschaftlerin mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es ist einfach schön, dass wieder das Leben einer brillanten Frau in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht wird.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Wahrheit oder Fiktion

Das Philosophenschiff
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Dieses Buch hat mir gut gefallen, obwohl oder gerade weil es so anders war, als ich es erwartet hatte. Der Autor selber wird von einer fiktiven Person aufgefordert ihrer Erzählung über einen Teil ihres ...

Dieses Buch hat mir gut gefallen, obwohl oder gerade weil es so anders war, als ich es erwartet hatte. Der Autor selber wird von einer fiktiven Person aufgefordert ihrer Erzählung über einen Teil ihres Lebens zu lauschen und aufzuzeichnen. Soweit so gut - es war die 100jährige Architektin Anouk Perdeman-Jacob, die diese Bitte an Köhlmeier richtet. Ich muss sagen, ich hatte bisher noch nichts von diesen "Philosophenschiffen" gehört und fand die Erklärungen, die ich dazu in diesem Buch bekam, sehr interessant. Die Geschichte, die hier erzählt wird, hat teilweise wahre geschichtliche HIntergründe - Flucht und Ausweisung bestimmter Personen aus Russland beginnend in den 1920er Jahre, die Zeit der Bolschiwiki usw.- aber auch fiktive Elemente, die manchmal vom Leser erkannt werden können und manchmal wahrscheinlich einfach nur zu seltsam sind, um wahr zu sein. Aber auch da kann man nicht immer unterscheiden. Aber ich fand das Buch mit den Handlungen sehr interessant. Die Lebensgeschichte von Anouk ist eine sehr Spezielle und man erlebt diese aufregenden Zeiten anhand ihrer Beschreibung ganz gut. Man sieht Dinge aus den Augen der Betroffenen und dadurch wird diese Zeit ganz anders wahrgenommen. Man ist betroffener und erlebt auch die Not der Menschen hautnah mit. Es ist eine sehr traurige Geschichte und ich hätte gerne mehr und intensiver über das Leben dieser Frau erfahren. Aber sie möchte ja nur diesen Teil erzählen und sie hat das alles sehr genau geplant. Denn der Schriftsteller wird hier eigentlich herausgefordert und es ist eine seltsame Situation für ihn. Die Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen, ist schon außergewöhnlich. Aber mir haben ihre Treffen und ihre Gespräche sehr gut gefallen. Auch die Nebenschauplätze, die durch die Erlebnisse von Michale Köhlmeier bei der Recherche und den daraus resultierenden Handlungen entstehen, sind sehr interesssant. Das Buch ist sicher nicht immer einfach und man fragt sich manchmal, was das jetzt alles miteinander zu tun hat. Oder wie es immer so schön heißt: "Was will der Autor uns damit sagen?". Es ist aber ein sehr lesenswertes Buch und Langweile kommt auch nicht auf. Es lässt sich sehr flüssig und gut lesen. Die Erzählung der Vergangenheit wird immer wieder durch die eingeschobenen Erklärungen oder dem Aufkommen neuer Gedankengänge unterbrochen. Dadurch bekommt man immer mal wieder einen neuen Blick auf die Architektin wie auch auf den Autor selber. Ich fand das alles sehr spannend und dann war ich überrascht, als das Ende plötzlich da war. Meine Gedanken waren allerdings noch nicht damit fertig und das Buch lässt einen noch eine Zeitlang nicht los. Tja, hier kommt man wirklich ans "nach Denken".

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und ich werde mich jetzt auch mal mit den anderen Büchern des Autors beschäftigen.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

ein sehr emotionales Buch

Was die Sterne dir schenken
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In dieser Geschichte geht es um die innige Beziehung zwischen zwei Zwillingsschwestern und wir erleben einen sehr wichtigen Teil ihres Lebens mit. Lexi und Amelia sind aber sehr spezielle Schwestern und ...

In dieser Geschichte geht es um die innige Beziehung zwischen zwei Zwillingsschwestern und wir erleben einen sehr wichtigen Teil ihres Lebens mit. Lexi und Amelia sind aber sehr spezielle Schwestern und das macht die ganze Sache, zumindest in meinen Augen, so besonders. Mir waren die beiden, sehr unterschiedlichen Frauen sehr sympathisch. Die besondere Lebensgeschichte ist interessant und durch ihre Verbindung zueinander und der schwierigen Lebenssituation in ihrer Kindheit, sind sicher einige Entscheidungen in ihrem Leben nachvollziehbar. Mir haben die unterschiedlichsten Charaktere in dem Buch gut gefallen. Die Handlung ist sehr emotional und manchmal wird in meinen Augen die Liebesgeschichte etwas zu kitschig dargestellt, aber im gesamten ist doch alles sehr stimmig und auch schlüssig. Die Geschichte handelt eben vom Schicksal der Personen und da kann ja wirklich alles passieren, egal wie seltsam alles scheint. Aber nichts ist unmöglich und so kann das Leben unvorhergesehene und seltsame Wendungen nehmen. Das erleben wir hier ja auch. Die Handlung dreht sich ja nicht nur um den seltsamen Unfall von Amelia, sondern es gibt noch weitere interessante und schöne Ereignisse, die die ganze Familie betreffen. Mir hat besonders der Zusammenhalt zwischen der Mutter Esme und ihren beiden Töchtern Amelia und Lexi gefallen. Sie hatten eine schwere Zeit, aber jede hat ihren eigenen Weg gefunden. Und es gibt keine Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten zwischen ihnen. Sie lassen sich ihren Freiraum und sind damit ja auch gut über die Jahre gekommen. Und wie man sieht, in der Not ist kein Weg zu weit. Aber auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen, obwohl Jeff nicht ganz so sympathisch war. Aber auch er ist ein normaler Mensch und Beziehungen entwickeln sich eben auch mal in die falsche Richtung. Mir hat die Geschichte gut gefallen. Sie ist sicher nicht alltäglich, aber man kann trotzdem die vielen Ereignisse und die darauffolgenden Handlungen gut nachvollziehen. Es war zwar eine sehr geballte Ladung an möglichen Erlebnissen während eines Lebens, aber nicht unmöglich. Das Leben ist sehr vielfälltig und alle Varianten sind möglich. Daher ist der Geschichte so gut zu folgen und man taucht tief in das Leben der Frauen ein. Es ist zwar auch traurig, aber man wird immer daran erinnert, das Beste aus den Situationen zu machen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Und man hat immer eine kleine Wahl, was man aus der Situation macht. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Auch der Epilog war sehr interessant, aber hier wird es sicher viele unterschiedliche Meinungen zu der Entscheidung von Lexi geben. Aber wie gesagt: jeder hat einen kleinen Einfluss auf eine Situation, man muss sich nur bewußt dafür entscheiden. Es ist ein sehr positives Buch und lässt mich mit einem guten Gefühl zurück. Tja, die Sterne beschenken eben jeden anders. Und es geht darum, sein Leben anzunehmen und die Entscheidungen mit sich im Einklang zu treffen.

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

interessanter Blickwinkel auf Nofretete

Die Königin
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Das tolle Cover hat meinen Blick sofort auf das Buch gelenkt. Denn wer kenn die berühmte Büste der Königin Nofretete nicht. Sebastian Conrad hat mir hier aber einen ganz anderen Blickwinkel auf die Büste ...

Das tolle Cover hat meinen Blick sofort auf das Buch gelenkt. Denn wer kenn die berühmte Büste der Königin Nofretete nicht. Sebastian Conrad hat mir hier aber einen ganz anderen Blickwinkel auf die Büste der berühmten Königin Nofretete eröffnet. Ich habe die Büste natürlich auch schon oft auf Bildern gesehen, aber mir ehrlich noch nie viele Gedanken über die Ausgrabungen und die Geschichte darum gemacht. Allerdings habe ich in einem anderen Zusammenhang zuletzt viel über die Herkunft von Ausstellungstücken in den Museen erfahren. Daher fand ich diese Schilderungen über die Büste und ihren Weg nach Deutschland sehr interessant und aufschlußreich. Wir erfahren mehr über die Ausgrabung in der Kolonialzeit und die ganzen Ereignisse um den Aufenthaltsort der Büste. Es wird die Problematik geschildert, die diese Aneignung von Gegenständen während der Kolonialzeit beinhaltet. Das ist schon ein großes Thema und die Aufarbeitung ist noch lange nicht erledigt. Diese Thematik wird sehr ausführlich und gut nachvollziehbar behandelt. Es wird sicher jeden Leser zum Nachdenken anregen und es wäre interessant, die Meinungen dazu zu erfahren. Mir hat aber besonders gut gefallen, wie die Meinungen der Menschen über die Königin Nofretete wiedergegeben werden. Es war mir garnicht bewußt, wieviele verschiedenen Gruppen und Interessengemeinschaften diese Büste für "ihre Sache" vereinnahmen. Egal, ob es nun gerechtfertigt ist oder nicht. Der Autor hat hier wirklich die unterschiedlichsten Interpretationen über Nofretete vorgestellt. Die Präsentation der Büste geschah ja erstmalig 1924 und es ist erstaunlich zu lesen, welche Faszination sie auch nach 100 Jahren immer noch auf die Menschen ausübt. Es ist wirklich interessant die Entwicklung der Interpretationen zu erfahren. Mir hat dieser Ausflug in die Vergangenheit und der Bezug zur heutigen Zeit sehr gut gefallen. Ich werde die Büste in Zukunft mit ganz anderen Augen sehen und auch sicher mal genauer auf die Darstellung der Königin Nofretete in den Medien achten. Ich habe jetzt einen ganz anderen Blick auf diese Büste und ihre Geschichte.
Das Buch kann ich jedenfalls mit einem guten Gewissen weiterempfehlen, denn es wirft einen ganz anderen und interessanten Blick auf ein berühmtes Kunstwerk. Der Leser wird jedenfalls mit neuen Erkenntnissen das Buch nach dem Lesen zuklappen.

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