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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Endlich wieder draußen Ermittlungen durchführen

Der Mann in den Dünen
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Da ich ein Fan von Serien-Regionalkrimis bin, war dieser Band wieder eine sehr schöne Erfahrung. Lena Lorenzen ist die Inselkommissarin und auch wer die vorherigen Bände nicht gelesen hat, kann hier ohne ...

Da ich ein Fan von Serien-Regionalkrimis bin, war dieser Band wieder eine sehr schöne Erfahrung. Lena Lorenzen ist die Inselkommissarin und auch wer die vorherigen Bände nicht gelesen hat, kann hier ohne Probleme einsteigen. Obwohl ich persönlich ja die Reihenfolge gerne einhalte, denn man erlebt ja die Entwicklung der Protagonistin hautnah mit. Gerade im privaten Bereich finde ich es sinnvoll, aber trotzdem ist es kein Problem für Neueinsteiger. Davon abgesehen, dass die zu lösenden Fälle ja immer neu sind, wird man trotzdem durch Bemerkungen und Anekdoten auch umfassend über die bisherige Lebenssituation von Lena und allen wichtigen Personen informiert. Man kann alles gut nachvollziehen. Hier in diesem Band wird für mich das Thema: Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie sehr deutlich dargestellt. Lena möchte wieder als Kommisssarin im Außendienst arbeiten und das bringt natürlich einige schwierige Situationen hervor. Auch wenn sie sich mit ihrem Mann auf die Arbeitsteilung "Haushalt und Söhnchenbetreuung" abgestimmt hat, zeigt sich hier doch der Unterschied wieder zwischen Theorie und Praxis. Mir hat die Darstellung dieser Problematik gut gefallen und vor allen Dingen ist alles sehr authentisch rübergekommen. Der Leser kann alles gut nachvollziehen und vielleicht wird der eine oder andere Leser auch mal zu neuen Gedankengängen angeregt. Aber nicht nur das interessante Privatleben der, mir sehr sympathischen Protagonisten ist lesenswert, sondern der aktuelle Fall ist auch sehr interessant. Denn es ist hier auch alles ziemlich speziell. Einfach geht anders, kann man hier nur sagen. Im Laufe der Ermittlungen kommen immer neue Dinge zum Vorschein, die die Ermittlungen mal wieder auf eine andere Spur tragen. Es ist nicht einfach, aber mir hat das Gespür von Lena wieder gut gefallen. Sie geht weit zurück in die Vergangenheit und dabei kommen interessante und ermittlungstechnische Informationen zum Vorschein. Es macht jedenfalls Spaß, den schwierigen Ermittlungen zu folgen. Aber nicht nur der Fall ist lesenswert, mir haben auch wieder die vielen Schilderungen der Umgebungen gefallen. Es macht Freude, Lena kreuz und quer durch Norddeutschland zu folgen, sei es nun wegen der Arbeit oder zu einem privaten Ausflug nach Amrum. Und es weckt immer den Wunsch, sofort wieder ans Meer zu fahren. Die Beschreibungen lassen jedenfalls keine Wünsche offen und man möchte sofort Land und Leute kennenlernen. Es bleibt spannend und ich habe das Buch kaum aus den Händen legen können, weil ich einfach wissen musste, wie es Lena beruflich und auch privat weiter ergeht. Ich konnte das Buch am Ende jedenfalls zufrieden weglegen. Es war wieder eine schöne Begegnung und ich freue mich auf den nächsten Regionalkrimi um Lena Lorenzen.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

sehr interessante Ermittlungen

Geheimnisvolle Garrigue
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Wir dürfen wieder Capitaine Roger Blanc in Aktion erleben und diesmal sogar unter erschwerten Bedingungen, durch das plötzliche Auftreten der Covid-19 Pandemie. Die Folgen bzw. die Einschränkungen, die ...

Wir dürfen wieder Capitaine Roger Blanc in Aktion erleben und diesmal sogar unter erschwerten Bedingungen, durch das plötzliche Auftreten der Covid-19 Pandemie. Die Folgen bzw. die Einschränkungen, die uns die Pandemie beschert hat, wirken irgendwie sehr seltsam. Obwohl ich die Auswirkungen der Gesetze ja selber erlebt habe, wirken sie im Zusammenhang mit dem Krimi irgendwie unwirklich. Man merkt auch, dass es noch am Anfang war und die Menschen sehr unterschiedlich mit der Gefahr umgehen. Das beschreibt auch der Zustand im Buch, dass es keine Masken gab und auch die Protagonisten nicht sehr besorgt um ihre Gesundheit waren. Diese aktuelle Gefahr, im Zusammenhang mit dem neuen Fall von Roger Blanc und der zurückliegenden Mordserie fand ich schon interessant. Es machte für mich den Fall irgendwie noch seltsamer. Der Fall an sich ist sehr interessant und die Entwicklungen sind sehr verzwickt. Die Ermittlungen kommen erst nicht gut voran, aber trotzdem schwebt immer etwas seltsames über den Ereignissen. Man kann es nicht gut fassen und auch die Ermittler sind manchmal etwas ratlos. Aber natürlich kommen die Dinge ins Rollen und bringen wirklich eine interessante und vor allen Dingen unerwartete Lösung hervor. Ich war sehr überrascht und habe mich, wie die Ermittler, von allen möglichen Dingen und Ereignissen ablenken lassen. Aber ich war mit dem Schluß sehr zufrieden und auch die letzten Entscheidungen gegenüber bestimmten Personen konnte ich gut nachvollziehen. Bis dahin können wir aber einer sehr interessanten und abwechslungsreichen Ermittlung folgen. Die Protagonisten geben alles und lassen auch die Nacht zum Tag werden. Der Fall ist mal etwas anders und die Idee hat mir gut gefallen. Das Buch hat ja ca. 427 Seiten, aber man kann es wunderbar zügig lesen. Und man meint, die Landschaft an der Seite der Ermittler zu durchqueren, so detailreich und bildhaft kommen die Beschreibungen rüber. Mir hat das alles sehr gut gefallen. Es war etwas unheimliches dabei und man erfährt viel Leid der Betroffenen. In diesem Band konzentrieren sich die Handlungen im wesentlichen auf den Fall und das Privatleben der Protagnisten werden nur teilweise angesprochen, aber man bleibt trotzdem auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen. Die vorkommenden Personen stellen einen guten Durchschnitt der menschlichen Charaktereigenschaften dar und daher kommt die ganze Handlung sehr lebensnah und authentisch rüber. Ich hatte jedenfalls sehr unterhaltsame Lesestunden mit dem Buch.

Es war wieder ein sehr spannendes und interessante Lesevergnügen und ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Geheimnisse im Dorf

Kalte Blüten
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Auch der zweite Band um die Kommissarin Marie Mercier hat mir wieder gut gefallen. Wir erleben auch weiterhin zusammen mit Marie das Leben in einem Dorf im Périgord, dass nicht immer so idyllisch ist wie ...

Auch der zweite Band um die Kommissarin Marie Mercier hat mir wieder gut gefallen. Wir erleben auch weiterhin zusammen mit Marie das Leben in einem Dorf im Périgord, dass nicht immer so idyllisch ist wie angenommen. Marie ist aus der Stadt zurück zu ihrer Großtante gezogen und hat sich mittlerweile gut eingelebt. Wir genießen durch die lebhaften und detailreichen Beschreibungen das Miteinander der Protagonisten, die kulinarischen Besonderheiten der Region, die schöne Landschaft und natürlich die Arbeitswelt von Marie. Und da wird es diesmal schon sehr heikel, denn die Ermittlungen finden in ihrem Dorf Saint-André statt. Das kann schonmal zu schwierigen Begegnungen kommen, da ja jeder jeden kennt und Marie auch jetzt noch nicht von allen Bewohnern als Einheimische angesehen wird. Auf der anderen Seite ist sie manchmal zu nahe an den Betroffenen dran. Aber diese schwierige Aufgabe hat Marie natürlich mit Bravour gemeistert. Ich finde Marie ist eine sehr gute und einfühlsame Ermittlerin, die sich aber auch im Bedarfsfall als eine knallharte Kommissarin zeigt. Und auch im Umgang mit ihren Mitarbeitern zeigt sie ein positives Verhalten. Mir hat diese Vermischung der Arbeit und dem engen Verhältnis zu den Dorfbewohnern und den Betroffenen gut gefallen. Wir erleben sehr viele unterschiedliche Charaktere und authentische Personen. Es zeigt ein sehr abwechslungsreiches Bild der Ermittlungen und man wird manchmal doch etwas von den Ereignissen überrascht. Es ist eben nicht alles immer so klar ersichtlich, wie man es sich vorstellt. Es kommen einige sehr überraschende Dinge ans Licht und die machen die Ermitllungen auch so spannend. Es ist eben nicht immer alles so klar ersichtlich. Mich hat auch das Verhalten von einigen Personen sehr überrascht und das nicht immer unbedingt negativ. Zusätzlich zu den beruflichen Ereignissen, erfahren wir auch wieder sehr viel über die aktuellen Entwicklungen im Privatleben von Marie. Das gefällt mir immer gut, denn dieser Lebensweg ist der rote Faden in der Serie und man freut sich, wenn man die Ereignisse miterlebt. Und zusätzlich zu dieser Familiengeschichte kommt dann immer noch der aktuelle Kriminalfall. Und das Ganze wird zu einem schönen Regionalkrimi, der uns Land und Leute näherbringt. Ich fühle mich jedenfalls immer sehr gut und spannend unterhalten. Der Text lässt sich sehr gut lesen und man fühlt sich wirklich in diese schöne französiche Landschaft versetzt.

Wer Regionalkrimis mit interessanten Protagonisten und in einer schönen Landschaft mit kulinarischen Leckereien liebt, ist hier genau richtig. Ich kann das Buch bzw. die Serie auf alle Fälle mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

sehr interessant und unterhaltsam

Papyrus
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In "Papyrus" habe ich den Weg des Buches und seine Entwicklung hautnah miterlebt. Irene Vallejo erzählt in einem interessanten und unterhaltsamen Stil nicht nur die Entstehung des Buches, sondern welche ...

In "Papyrus" habe ich den Weg des Buches und seine Entwicklung hautnah miterlebt. Irene Vallejo erzählt in einem interessanten und unterhaltsamen Stil nicht nur die Entstehung des Buches, sondern welche Auswirkungen die schriftliche Niederlegung des Wortes für die Menschheit hatte und auch immer noch hat. Ich fand diesen geschichtlichen Werdegang sehr interessant und die Autorin hat es auch gut verstanden, dieses Wissen auf eine lebhafte Art und Weise dem Leser zu vermitteln. Es ist auf keinen Fall langweilig, denn man wird von Anfang an von den Schilderungen gefangen. Es war kein einfacher und gerader Weg um das gesprochene Wort durch die Schrift und die Erfindung von "Speichermaterial" festzuhalten und auch für die Zukunft zu erhalten. Der Leser erfährt durch die sorgfältig recherchierten Informationen den gesamten Lebensweg der Bücher bis in unsere Zeit. Man erfährt mehr über die "Erfindungen" und die vielen Experimente mit den unterschiedlichsten Materialien um Geschriebenes festzuhalten. Ich fand es sehr abwechslungsreich geschildert und konnte alles gut nachvollziehen. Aber es geht ja nicht nur um die technische Seite, sondern der Mensch und seine Einstellung zur schriftlichen Festlegung vom bisher mündlich übertragenem Wissen, spielt ja auch eine große Rolle. Die "Speicherung" von Wissen und die Möglichkeit der Verbreitung ist für die Menschheit ja ein großer Schritt. Es wird gut dargelegt, welche Vorteile die Menschen davon haben. Es gibt dadurch große Veränderungen, die nicht immer von allen gewünscht werden, aber die Verbreitung der Worte in welcher schriftlichen Form und worauf auch immer, lässt sich nicht aufhalten. Ich fand gerade die Entwicklungen der Bibliotheken sehr interessant. Wie lange eigentlich schon klar war, was diese gesammelten Schriften alles auslösen können. Und wie weit und beschwerlich der Weg bis zur heutigen Situation war. Aber es gab immer Menschen, denen die Auswirkungen klar und wichtig waren und so immer an der Verbreitung mitgearbeitet haben. Auch wenn es strafbar oder sogar tödlich war. Es ist wirklich eine gut geschriebene Geschichte, die die Vergangenheit vor unseren Augen aufleben lässt. Es wird nicht langweilig und ich fand die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke, die die Autorin gut eingebaut hat, sehr interessant und teilweise auch amüsant. Der Text ist sehr gut zu lesen und wird durch viele Anekdoten und lebensnahe Erzählungen aus dem Alltagsleben der Menschen aufgelockert. Ich fand es sehr schön, dass man auch Dinge aus dem alltäglichen Leben der Menschen mit Büchern erfährt. Und die Autorin hat auch die Wichtigkeit der Frau in diesem Metier dargestellt. Denn auch Frauen habe ihre Spuren im geschriebenen Wort hinterlassen.
Es ist ein Buch, nicht nur über die Entstehung des Buches, sondern auch über die Entwicklung der Menschheit eben durch das geschriebene und weiterverbreitete Wissen. Die Möglichkeit Worte festzuhalten und auch für die Zukunft zu erhalten. Denn es ist wichtig für die Menschheit, die Gedanken und Worte für alle Zeiten festzuhalten und zur Verfügung zu stellen, egal auf welchem Material und auf welche Art und Weise das geschieht.
Mir hat das Lesen Spaß gemacht, auch wenn ich es natürlich nicht in einem Rutsch durchgelesen haben, sondern das Gelesene für mich erstmal verarbeitet habe und dann erst weitergelesen habe. Außerdem habe ich noch einige sehr gute Anregungen zum Weiterlesen in den anhängenden Literaturlisten gefunden.
Es ist ein unterhaltsames und sehr authentisches Buch und ich habe einige sehr schöne Lesestunden damit verbracht. Und sehr viel über Bücher, Schriften und über die Menschheit gelernt.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

fesselnd bis zum Schluß

Das versunkene Dorf
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In diesem Krimi wird man schon auf den ersten Seiten mit dramatische Situationen konfrontiert. Wir lernen die Kommissarin Noémie Chastain kennen und erleben sofort die schrecklichsten Ereignisse mit ihr ...

In diesem Krimi wird man schon auf den ersten Seiten mit dramatische Situationen konfrontiert. Wir lernen die Kommissarin Noémie Chastain kennen und erleben sofort die schrecklichsten Ereignisse mit ihr zusammen. Wir lernen eine sehr willensstarke Frau kennen, die sich auch in schwierigen Situationen nicht unterkriegen lässt. Mich hat ihre Durchsetzungskraft und der unbeirrbare Wille zu einem selbsterfülltem Leben sehr beeindruckt. Sie ist mir sofort sympathisch, obwohl sie auch so ihre Ecken und Kanten hat. Auch die Versetzung in die Provinz lässt sie nicht verzweifeln, obwohl ihr der Hintergrund ihrer Aufgabe nicht gefällt. Außerdem erweist sich ihr Aufenthalt dort als alles andere als Langweilig. Dieser Krimi hat mich wirklich gefesselt. Die Handlung beginnt ja dramatisch und dann erleben wir erstmal den neuen Arbeitsplatz von Noémie. Dieses Dorf und seine Bewohner erscheinen sehr beschaulich und ruhig. Die meisten Bewohner und gerade einiger ihre Kollegen müssen sich aber erstmal an sie gewöhnen. Und dabei treten einige sofort ins Fettnäpfchen. Irgendwie wirken sie damit aber auch sehr authentisch, denn solche Vorurteile gibt es immer und überall. Die Protagonisten sind charakterlich sehr unterschiedlich und das macht das ganze natürlich interessant und abwechslungsreich. Die Geschichte des Dorfes wird sehr gut erzählt und man kann sich nun manche Handlungen erklären. Ich fand, dass die Spannung über das ganze Buch hinweg auf einem hohen Level gehalten wird. Es gibt so viele verschiedene Handlungsstränge und überraschende Entwicklungen. Ich fand es sehr spannend den Ermittlungen zu folgen. Es kamen viele unterdrückte Dinge ans Licht und man merkt wieder, dass überall tiefe Abgründe und menschliche Dramen versteckt sind. Der Text ist gut geschrieben und man kann ihn flüssig lesen. Und durch die detailreichen Beschreibungen kann man sich auch die Umgebung gut vorstellen. Mir haben gerade die tiefen menschlichen Emotionen in diesem Buch sehr gut gefallen. Es wird aufgezeigt, dass nicht immer alles nur schwarz und weiß ist, sondern das es viele verschiedene Schattierungen gibt. Besonders der Schluß hat es mir angetan, denn es zeigten sich noch überraschende Erkenntnisse, mit denen niemand gerechnet hatte. Aber ich konnte das Buch mit einem guten Gefühl abschließen. Es hat Spaß gemacht und hat mir spannende Lesestunden gebracht. Ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen allen empfehlen, die eine spannenden Krimi mit interessanten Protagonisten erlebe wollen.

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