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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2023

Wie immer gut geschrieben

Inselmord
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Die Rügen-Krimis von Katharina Peters habe ich alle gelesen. Auch "Inselmord" hat mir wieder sehr gut gefallen.
Klappentext:
An einem frühen Morgen Anfang Juni wird auf der Halbinsel Mönchgut eine weibliche ...

Die Rügen-Krimis von Katharina Peters habe ich alle gelesen. Auch "Inselmord" hat mir wieder sehr gut gefallen.
Klappentext:
An einem frühen Morgen Anfang Juni wird auf der Halbinsel Mönchgut eine weibliche Leiche entdeckt. Die fünfundzwanzigjährige Svenja ist offenbar erdrosselt worden. Kommissarin Romy Beccare steht vor einem Rätsel. Wo ist das Motiv? Die junge Frau ist nach Rügen gekommen, um sich einen Job zu suchen. Erst als klar wird, dass Svenja vor sieben Jahren schon einmal mit ihrer Schulklasse auf der Insel war, findet sich eine Spur. Damals ist eine Klassenkameradin erst verschwunden und dann ermordet aufgefunden worden – ganz in der Nähe von Mönchgut.
Romy Beccare ist eine sehr sympathische Ermittlerin und auch ihr Team gefällt mir sehr gut. Vermisst habe ich in diesem Band Ruth. Sie hat einige Ecken und Kanten und ist meine Lieblingsfigur. Ansonsten gibt es bei den Personen kaum Entwicklungen, was ich etwas schade finde.
Die Story ist gut, das Thema hat mich sehr mitgenommen. Allerdings ziehen sich die Ermittlungen ab der Hälfte des Buches etwas. Hier wechselt Peters die Perspektive. Anstelle von "Wer ist der Täter?" lautet die Frage jetzt eher: Wie kann er überführt werden? Und das ist gar nicht mal so einfach, denn alle Verdächtigen haben ein Alibi. Und so war es am Ende doch (fast) ganz anders.
Peters greift hier viele Themen auf. Vielleicht ist das alles ein wenig viel für ein einziges Buch.
Fazit: Für mich nicht der beste Band der Reihe. Aber auf jeden Fall ein interessanter Plot und eine spannende Geschichte. Wie immer super geschrieben.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Ein wenig klischeehaft

Mein Leben in deinem
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"Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Sog. Es ist nicht wirklich spannend. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand ...

"Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes habe ich in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Sog. Es ist nicht wirklich spannend. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Klappentext:
Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam, wenn ihr der Alltag mal wieder über den Kopf wächst. Als sie im Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Eine Frau ohne Geldsorgen, ohne Ehemann, der nur noch auf dem Sofa sitzt - sie fühlt sich unbeschwert, selbstbewusst, frei.
Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein erfolgreicher, wohlhabender Mann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und ihr sorgsam aufgebautes Leben droht gerade wie ein Kartenhaus einzustürzen. Bis ihr Sam begegnet. Denn manchmal kann ein einziger Moment alles verändern.
Jojo Moyes spielt in diesem Buch mit Klischees. Sie stellt verschiedene Frauentypen einander gegenüber, die auf den ersten Blick zu gar nichts miteinander zu tun haben. Wenn ich ehrlich bin, ist mir keine der Frauen wirklich sympathisch. Sam ist mir zu passiv, zu sehr auf andere bedacht. Nisha das genaue Gegenteil, egoistisch und das Verhältnis zu ihrem Sohn konnte ich so gar nicht nachvollziehen. Am besten hat mir da Jasmine gefallen: Tatkräftig, humorvoll und hilfsbereit.
Was das Buch trotzdem lesenswert macht, sind die typischen Frauenthemen: Menopause, pubertierende Kinder, Männer in der Midlife-Crises, stressige Jobs und Sorgearbeit.
Und es geht um Solidarität, gar nicht so sehr um Freundschaft. Können Frauen untereinander solidarisch sein? Fällt uns das im Alter vielleicht leichter, weil wir uns nicht mehr miteinander messen müssen?
Bei Jojo Moyes klappt es mit der Frauensolidarität. Im realen Leben habe ich da so manchmal meine Zweifel.
Fazit: Ein flüssig geschriebener Frauenroman, ein Hoch auf die Solidarität (Freundschaft?) zwischen Frauen. Ein wenig klischeehaft aber vielleicht gerade deshalb sehr lesenswert. Denn in jedem Klischee steckt auch ein Funken Wahrheit.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Die Vorgängerbände haben mich mehr überzeugt

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Arno Strobel lese ich richtig gerne. Auch die Reihe "Mörderfinder" konnte mich bisher immer überzeugen. Durch diese Reihe habe ich die Bücher des Autors überhaupt kennen und lieben gelernt. "Mit den Augen ...

Arno Strobel lese ich richtig gerne. Auch die Reihe "Mörderfinder" konnte mich bisher immer überzeugen. Durch diese Reihe habe ich die Bücher des Autors überhaupt kennen und lieben gelernt. "Mit den Augen des Opfers" konnte aber meine Erwartungen nicht so ganz erfüllen.
Klappentext:
Damit hat Fallanalytiker Max Bischoff nicht gerechnet. Keine andere als die Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin, die bislang kein gutes Haar an ihm gelassen hat, bittet Max um Hilfe.
Er soll in dem kleinen Weinort Klotten an der Mosel inoffziell in einem nie gelösten Vermisstenfall ermitteln. Keskin ist in ihrem privaten Umfeld auf neue Hinweise zu dem über zwanzig Jahre alten Fall gestoßen und hofft, dass es Max gelingt, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Doch kaum vor Ort ereignet sich ein Mord. Max ist bald an etwas dran, aber ignoriert alle Warnungen. Eine Entscheidung, die ihn das Leben kosten könnte …
Hier wird - manchmal etwas langwierig, aber damit realistisch - solide Ermittlungsarbeit geschildert. Die Dialoge sind gewohnt spritzig, aber so richtig spannend ist das ganze nicht.
Das hat wohl auch Strobel gemerkt. Daher gibt es immer wieder Einschübe (kursiv gedruckt, damit es auch jeder merkt). Hier werden sehr detailliert Gedanken und Handlungen geschildert, die zum Teil schon sehr grenzwertig sind. Lange wird nicht deutlich, wer von den Personen, die im Rahmen der Ermittlungen auftauchen, diese paranoid-schizophrenen Gedanken hat. Oder ist es doch Realität?
Auf den letzten zehn Seiten führt Strobel alles wundersam zusammen. Es wird blutig und plötzlich kommt Action auf.
Fazit: Ein solider Krimi mit einigen Thriller-Elementen. Die beiden Vorgängerbände des "Mörderfinders" haben mir besser gefallen.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Wunderbare Urlaublektüre

Treibholz
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Die Sylt-Saga von Gisa Pauly hat mir sehr gut gefallen. "Treibholz" war jedoch mein erster Krimi mit der liebenswerten Mamma Carlotta.
Klappentext:
Vor fünf Jahren wurde Sandra Lührsen des Mordes an ihrer ...

Die Sylt-Saga von Gisa Pauly hat mir sehr gut gefallen. "Treibholz" war jedoch mein erster Krimi mit der liebenswerten Mamma Carlotta.
Klappentext:
Vor fünf Jahren wurde Sandra Lührsen des Mordes an ihrer Schwiegermutter schuldig gesprochen. Nun stellt sich heraus, dass eine Falschaussage zu dem Urteil führte. Was für ein Skandal! Die vermeintliche Mörderin muss freigesprochen werden und kehrt nach Sylt zurück. Wie zu erwarten, überschlagen sich die Spekulationen der Sylter – Mamma Carlotta jedenfalls steht auf Sandras Seite, welch schreckliches Schicksal die Arme durchleiden musste! Doch wer ist der wahre Mörder ihrer Schwiegermutter? Genau das soll Kommissar Erik Wolf jetzt herausfinden; kein leichtes Unterfangen nach so langer Zeit. Er ahnt natürlich nicht, dass es tatsächlich jemanden auf der Insel gibt, der mehr weiß und gute Gründe hat, zu schweigen …
Schon allein die Idee ist genial: Eine heißblütige italienische Nonna bei den eher kühlen Friesen auf Sylt. Alle Figuren sind liebevoll gezeichnet und das Leben am Süder Wung lebendig. Da fällt es nicht weiter auf, dass die Ermittlungen sich manchmal ein wenig in die Länge ziehen und es ein paar kleine Wiederholungen gibt. Das fällt bei der Situationskomik gar nicht ins Gewicht.
Wirklich spannend ist dieser Krimi kaum, auch wenn die Lösung am Ende ein wenig um die Ecke gedacht ist, so ist doch die Anzahl der Verdächtigen überschaubar, zumal alle sehr schnell ein Alibi vorweisen können.
Für mich wurde ein wenig viel gekocht. Aber das gehört bei den Mamma-Carlotta-Fällen wahrscheinlich dazu, wie auch das Rezeptverzeichnis am Ende des Buches zeigt.
Fazit: Es war mein erster Mamma-Carlotta-Band - aber gewiss nicht mein letzter. Wunderbare Urlaubslektüre für alle, die gerne Cosy-Krimis lesen.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Berührend, spannend, philosophisch.

Zwei Wochen für ein ganzes Leben
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Manchmal finde ich Buch-Perlen, einfach weil mich ein Autor anschreibt und um eine Rezension bittet. So eine Buch-Perle ist "Zwei Wochen für ein ganzes Leben" von Dierk Breimeier.
Klappentext:
Der junge, ...

Manchmal finde ich Buch-Perlen, einfach weil mich ein Autor anschreibt und um eine Rezension bittet. So eine Buch-Perle ist "Zwei Wochen für ein ganzes Leben" von Dierk Breimeier.
Klappentext:
Der junge, vielversprechende Theaterregisseur Raimund macht sich auf den Weg, um in einer einsam gelegenen Hütte im Vistas-Delta, in Lappland, einen acht Monate langen, arktischen Winter zu verbringen. Wird er physisch und psychisch den Herausforderungen monatelanger Einsamkeit, Stille und Dunkelheit gewachsen sein? Der Versuch seiner Selbstfindung aber wird am Ende von Ereignissen überholt, auf die er nicht vorbereitet war, und die ihn an einen Scheideweg in seinem Leben führen. Er Hat weder die Kraft, noch den Mut, sich für eine der beiden Richtungen zu entscheiden. Und so mündet sein Scheitern am Ende direkt in eine Tragödie, die auf fatale Weise derjenigen gleicht, an der er für seine nächste Produktion am Theater gerade arbeitet.
Das Buch hat mich sehr berührt. Dierk Breimeier gelingt es, mich in die Weiten Lapplands zu entführen. Er beschreibt wunderbar die Landschaft, die Veränderungen im Laufe der Jahreszeiten, das Leben der Samen.
Es ist ein philosophisches Buch. Was bedeutet Einsamkeit? Ist ein Leben im Einklang mit der Natur möglich? Dabei gelingt es Breimeier all diese Überlegungen in eine Handlung einzubauen.
Zu Beginn ist das Buch eher geruhsam, beschreibend. Doch es gibt auch spannende, dramatische Momente. Und gemeinsam mit Raimund stellte sich auch mir die Frage: Was bedeutet Liebe und ist Liebe über alle Grenzen und Kulturen dauerhaft möglich?
Der Stil des Buches ist ein wenig fern vom Mainstream. Dierk Breimeier erzählt die Geschichte im Stil der großen Erzähler. Kein Show don't tell, keine gezwungenen Dialoge, sondern einfach eine Erzählung, die sich genau deshalb gut lesen lässt.
Fazit: Ein Buch etwas ab vom Mainstream. Berührend, spannend, philosophisch. Ein Buch, das zahlreiche Leserinnen und Leser verdient hat. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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