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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2023

Leider wird die Reihe immer schwächer

Verschwunden
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Ich lese die Bücher von Sabine Thiesler mit Commissario Neri eigentlich gern, doch "Verschwunden" hat mich etwas enttäuscht.
Klappentext:
Elena Ludwig ist eine attraktive, gut situierte Maklerin und wohnt ...

Ich lese die Bücher von Sabine Thiesler mit Commissario Neri eigentlich gern, doch "Verschwunden" hat mich etwas enttäuscht.
Klappentext:
Elena Ludwig ist eine attraktive, gut situierte Maklerin und wohnt im Herzen von Siena. Gelangweilt von ihren Mitmenschen, lebt sie ihre sexuelle Leidenschaft auf eine riskante Art und Weise aus. Ein hochgefährlicher Kick, wenn sie an den Falschen gerät.
Unterdessen erschüttert eine brutale Verbrechensserie die Toskana. Menschen verschwinden, und die wenigen, die zurückkommen, sind traumatisiert und für immer zerstört. Commissario Neri ermittelt, träumt aber schon von einem Altersruhesitz am Meer, den ihm die Maklerin Elena vermitteln soll. Doch dann verschwindet auch sie...
Elena Ludwig als Protagonistin konnte mich nicht überzeugen. Sie ist mir zum einen unsympathisch, zum anderen empfinde ich aber auch ihre Darstellung als in sich nicht schlüssig. Natürlich haben alle Menschen Ecken und Kanten und verhalten sich widersprüchlich, doch bei Elena liegt mindestens eine Borderline Störung vor.
Selbst Neri ist in diesem Band platt. Es fehlt ihm der Witz, der ihn in den vorangegangenen Bänden ausgezeichnet hat.
Die Thematik ist eigentlich spannend, verschwindet aber hinter zu viel Oberflächlichkeit und Gewaltdarstellung. Damit wird das Buch, dass ich nicht dem Genre Thriller zuordnen würde, auch nicht spannender. Durch die häufig wechselnde Perspektive (128 Kapitel auf 479 Seiten) wurde ich immer wieder aus der Handlung gerissen. Spannung kam so nicht auf.
Auch der Schreibstil hat mich dieses Mal enttäuscht.
Fazit:
Für mich der bisher schlechteste Band der Neri-Reihe. Wie bei so vielen Reihen ist das Potential der Figuren und Orte jetzt wohl langsam ausgereizt. Schade.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Spannender Cosy-Krimi

Katrin Lund und der Wolkensammler
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"Katrin Lund und der Wolkensammler" ist der zweite Krimi von Anette Schwohl, den ich gelesen habe. Auch dieser hat mir gut gefallen.
Klappentext:
Wolken, Watt und Wellen – Ein Drama im idyllischen St. ...

"Katrin Lund und der Wolkensammler" ist der zweite Krimi von Anette Schwohl, den ich gelesen habe. Auch dieser hat mir gut gefallen.
Klappentext:
Wolken, Watt und Wellen – Ein Drama im idyllischen St. Peter-Ording Das Spiel der Wolken über Eiderstedt ist gewaltig und sieht jeden Tag anders aus. Jan Frederiksen, den Schäfer und Vermieter von Fremdenzimmern, kennt man in St. Peter-Ording als den »Wolkensammler«, weil er sich mit zahllosen Gemälden dieser zerklüfteten Wolkengebirge umgibt. Als eines Tages die Leiche seiner Enkelin im Wald gefunden wird, sind Bewohner und Gäste des beschaulichen Kurorts erschüttert. Die Leiche des Mädchens liegt gewissermaßen vor der Tür der Kurklinik »Ebbe und Flut«, dem Arbeitsplatz der Köchin Katrin Lund. Katrin verfügt neben ihren Kochkünsten bekanntermaßen auch über ein ausgeprägtes detektivisches Gespür, und die Tatsache, dass es sich bei der Toten um die Freundin ihrer Nichte Tabea handelt, weckt zusätzlich ihre Neugier. Nur mäßig begeistert ist der in diesem Fall zuständige Kommissar Huber, als Katrin sich schon wieder einmal in die polizeilichen Ermittlungen einmischt. Spätestens als auf dem Golfplatz des Nordsee-Golfclubs eine weitere Leiche gefunden wird, rückt eine stadtbekannte Person deutlicher in den Fokus der Ermittlungen: der Wolkensammler.
Katrin Lund ist eine sehr sympathische Protagonistin und auch alle Nebenfiguren sind liebevoll beschrieben. Dazu kommt eine Menge Eiderstedter Flair.
Anette Schwohl schafft es, das Privatleben ihrer Figuren geschickt mit einem Kriminalfall zu verbinden. Manchmal wusste ich nicht, was spannender war.
Der Stil ist flüssig und das Buch lässt sich gut lesen. Allein das Rezept für die viel gepriesene Rote-Bete Marmelade hat mir im Anhang, in dem Emmas Menü zum Nachkochen steht, gefehlt.
Der erste Band "Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm" hat mir doch ein wenig besser gefallen. Ich empfehle deshalb beide Bände zu lesen, auch wenn jeder Band in sich abgeschlossen ist. Auf jeden Fall freue ich mich auf eine Fortsetzung. Ich muss doch unbedingt wissen, wie es mit Katrin und Huber weiter geht.
Fazit:
Ein spannender Cosy-Krimi mit einer sympathischen Hobby-Detektivin und viel Eiderstedter Flair. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Gelungene Fortsetzung

Im Sturm
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"Im Sturm" ist nach "Im Feuer" der zweite Fall für Lilly Hed von Pernilla Ericson. Beide Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Klappentext:
Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf ...

"Im Sturm" ist nach "Im Feuer" der zweite Fall für Lilly Hed von Pernilla Ericson. Beide Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Klappentext:
Ein unerklärlicher Mordfall erschüttert das Dorf Skageby in Nordschweden. Lilly Hed übernimmt zusammen mit einer befreundeten Kommissarin die Ermittlungen. Da zieht ein extremer Sturm auf mit Starkregen, umstürzenden Bäumen und schließlich komplettem Stromausfall. Skageby ist völlig von der Außenwelt abgeschnitten und versinkt im Dunkeln. Als ein weiterer Mord geschieht, macht sich Panik in der kleinen Gemeinde breit. Der Mörder aber weiß, dass es noch nie so einfach war, spurlos aus dem Dunkel zuzuschlagen – und er hat weitere Namen auf seiner Liste.
Wie auch den ersten Band habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Lilly Hed und auch Liv Kaspi sind sympatische Ermittlerinnen, die glaubwürdig angelegt sind und sich im Laufe der Geschichte auch entwickeln. Dies ist besonders wichtig, da das Privatleben der beiden einen breiten Raum einnimmt.
Pernilla Ericson hat eine Botschaft. Diese ist ihr oft wichtiger als der eigentliche Kriminalfall. Besonders der erste Teil des Buches wird dominiert von den Themen "Klimawandel" und "Extremwetter". Was passiert mit uns, wenn wir plötzlich von allem abgeschnitten sind, vom Strom, vom Handynetz, von Unterstützung von außen? Auch greift sie weitere gesellschaftlich relevante Themen auf: Stalking und die Frage nach "wahrer" Elternschaft.
Pernilla Ericson webt alle diese Elemente geschickt in die Geschichte ein, doch gerade im ersten Teil kommt der Kriminalfall dabei manchmal etwas zu kurz und nicht alles ist wirklich schlüssig.
Fazit: Wer Krimis nicht in erster Linie zum Miträtseln liest, sondern anspruchsvolle, flüssig geschriebene Geschichten mit starken Frauen liebt, dem empfehle ich dieses Buch. Mir hat es sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Zwei Bücher in einem

Fritz und Emma
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Für "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski müsste ich tatsächlich zwei Rezensionen schreiben. Warum? Darüber nachher mehr.
Klappentext:
1947: Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch ...

Für "Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski müsste ich tatsächlich zwei Rezensionen schreiben. Warum? Darüber nachher mehr.
Klappentext:
1947: Emma ist überglücklich, dass ihr geliebter Fritz doch noch aus dem Krieg in ihr Heimatdorf zurückgekehrt ist. Schon lange sind sie ein Paar, nun fiebert Emma der Heirat entgegen. Doch der Krieg hat einen Schatten auf Fritz‘ Seele gelegt, gegen den nicht einmal Emma mit all ihrer Liebe ankommt. Und dann, in der Nacht, die eigentlich die glücklichste ihres Lebens sein sollte, geschieht etwas Schreckliches, das alles verändert.
2018: Marie ist mit ihrem Mann neu nach Oberkirchbach gezogen und lernt nach und nach die Einwohner des Dörfchens kennen. Auch den 92-jährigen griesgrämigen Fritz Draudt und die ebenso alte Emma Jung, die am entgegengesetzten Ende des Dorfes lebt. Marie erfährt, dass die beiden seit fast siebzig Jahren nicht miteinander gesprochen haben. Dabei wollten sie einst heiraten. Marie nimmt sich vor, Fritz und Emma wieder miteinander zu versöhnen, bevor es zu spät ist …
Die Geschichten werden abwechselnd erzählt, bis auch die Geschichte von Fritz und Emma im Jahr 2019 angekommen ist.
Die Geschichte von Fritz und Emma ist wunderbar erzählt. Beide Figuren sind authentisch, ihre Entwicklung nachvollziehbar und von den Erfahrungen des 2.Weltkrieges geprägt. Ihre Geschichte ist berührend und zeigt, was Krieg mit Menschen macht, mit den Tätern, mit den Opfern. Es ist ein ganz großes "Nie wieder Krieg!". Auch sprachlich hat mir dieser Teil sehr gut gefallen.
Und dann ist da Marie. Die Geschichte in der Gegenwart ist klischeehaft. Die tolle Stadtfrau zeigt den dummen Dörflern wie das Leben funktioniert. Jede ihrer spinnerten Ideen ist sofort ein Erfolg. So gründet der Dorfbäcker ein Café, dass natürlich von Anfang an gut besucht ist und wo der Kaffee immerzu umsonst ausgeschenkt wird, denn die Gemeinschaft ist wichtiger. Auch das Dorffest wird ein voller Erfolg, denn in Oberkirchbach gibt es mehr Talente als Einwohner. Dabei ist mir Marie zutiefst unsympathisch und von der Lebensgeschichte von Marie und Jakob, ihrem Mann, erfahre ich nichts.
Das Ganze endet dann in einem rührseligen Happy-End.
Fazit: Die Geschichte von Fritz und Emma ist authentisch und berührend. Der Rest hat leider nicht das gleiche Niveau und war für mich überflüssig.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Klassischer Psychothriller ohne große Überraschungen

Wenn sie wüsste
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"Wenn sie wüsste" von Freida McFadden wurde überall so positiv besprochen, dass ich mir das Buch tatsächlich gekauft habe, obwohl mein Stapel ungelesener Bücher sehr hoch ist.
Klappentext:
Millie kann ...

"Wenn sie wüsste" von Freida McFadden wurde überall so positiv besprochen, dass ich mir das Buch tatsächlich gekauft habe, obwohl mein Stapel ungelesener Bücher sehr hoch ist.
Klappentext:
Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?
Im ersten Teil des Buches kommt Millie zu Wort. Als eifrige Psychothriller-Leserin habe ich natürlich auch schon geahnt, dass es noch eine andere Sicht auf die Ereignisse gibt und ich als Leserin dann vor der Frage stehe: Wer hat recht?
Ich fand diesen Teil sehr ansprechend, allerdings war das Verhalten von Nina dermaßen überzeichnet, dass ich abwechselnd an Millis Wahrnehmung oder an der Autorin gezweifelt habe.
In Ninas Teil wird dann sehr schnell deutlich, worum es geht und im dritten Teil werden beide Erzählstränge zusammengeführt. Mehr schreibe ich mal nicht, denn ich will nicht spoilern.
Außergewöhnlich fand ich die Idee nicht. "Wenn sie wüsste" ist ein klassischer Psychothriller ohne große Wendungen und Überraschungen. Er ist flüssig geschrieben ohne großen Spannungsbogen. Allein das Ende konnte mich dann doch etwas überraschen.
Fazit: Klassischer Psychothriller ohne große Wendungen und mit wenig Spannung. Flüssig geschrieben mit einem überraschenden Ende.

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