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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2022

Gelungene Fortsetzung

Nordwestnacht
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Ich liebe die Fälle der Soko St. Peter-Ording und so habe ich mich sehr auf den 3.Band "Nordwestnacht" von Svea Jensen gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht.
Klappentext:
Als ein Filmteam St. Peter-Ording ...

Ich liebe die Fälle der Soko St. Peter-Ording und so habe ich mich sehr auf den 3.Band "Nordwestnacht" von Svea Jensen gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht.
Klappentext:
Als ein Filmteam St. Peter-Ording als Drehort auswählt, ist die Freude bei den Anwohnern groß. Besonders der junge Polizeiobermeister Nils Scheffler genießt den Trubel und seine damit verbundene Stellung als Polizeiberater am Set sehr. Doch dann wird einer der Aufnahmeleiter tot aufgefunden, spektakulär an die Stelzen eines Pfahlbaus gekettet. Als außerdem die zweite Hauptdarstellerin verschwindet, drängt Nils, der sich in sie verliebt hat, darauf, dass hier etwas nicht stimmen kann. Gemeinsam mit den Kommissaren Hendrik Norberg und Anna Wagner beginnt er im Fall der Vermissten zu ermitteln. Und dieser ist verworrener, als es zunächst scheint ...
Anna Wagner, Hendrik Norberg und Nils Scheffler sind mir bereits in den vorangegangenen Bänden ans Herz gewachsen. Alle drei sind schlüssig entwickelte Individuen, Personen wie du und ich. Gleichzeitig haben alle drei ihre ganz persönlichen Probleme und Macken. Das macht sie menschlich.
Die Geschichte ist wieder spannend entwickelt. Svea Jensen versteht es, die Leserinnen und Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln, ohne die Geschichte mit "Action" zu überladen.
Wie immer flüssig und anschaulich geschrieben.
Svea Jensen ist für mich eine der besten Regionalkrimi-Autorinnen Deutschlands.
Fazit: Absolute Leseempfehlung für alle, die deutsche Regionalkrimis mögen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Bester Band der Reihe

Nebelopfer
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"Nebelopfer" ist der 5.Elbmarsch-Krimi von Romy Fölck.
Klappentext:
An einem nebligen Februarmorgen wird zwischen den Dörfern der Geest an einem uralten Galgenbaum eine Leiche gefunden. Am Hals des Toten ...

"Nebelopfer" ist der 5.Elbmarsch-Krimi von Romy Fölck.
Klappentext:
An einem nebligen Februarmorgen wird zwischen den Dörfern der Geest an einem uralten Galgenbaum eine Leiche gefunden. Am Hals des Toten baumelt ein Schild, das Kriminalkommissarin Frida Paulsen Rätsel aufgibt: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Ihr Kollege Haverkorn erinnert sich sofort an den Fall. Vor vielen Jahren wurde der Bauer Johannsen für den kaltblütigen Mord an seiner Familie verurteilt, seither sitzt er im Gefängnis. Als kurz nach dem Leichenfund in der Geest ein weiterer Zeuge getötet wird, der im Prozess gegen Johannsen aussagte, ahnen die beiden Kommissare: Sie müssen den wahren Täter von damals finden, sonst wird es weitere Opfer geben ...
Der Untertitel lautet: Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn auf der Spur eines eiskalten Racheengels - glücklicherweise ist das nicht der Fall.
Romy Fölck arbeitet gewohnt differenziert. Sie schafft es, nicht nur lebendige und überzeugende Ermittler zu schaffen, sondern auch die Hintergründe einer Straftat differenziert darzustellen. Frida und Bjanre werden mit dem Alptraum jedes Kriminalisten konfrontiert: Saß ein Unschuldiger jahrelang in Haft? Kam ein Mörder ungestraft davon? Spielten Zeugen ihr ganz eigenes Spiel? Aus all diesen Fragen komponiert Romy Fölck einen spannenden Krimi.
Besonders gut gefällt mir an Romy Fölcks Krimis ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der privaten Geschichte besonders von Frida und einem spannenden Kriminalfall. Dabei ist das Privatleben nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern verdeutlicht die Entwicklung der Personen.
Bisher haben mir alle Krimis der Reihe gut gefallen. Der Stil ist flüssig, der Spannungsbogen super. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Fazit: Romy Fölck steigerte sich von Buch zu Buch. Eine wunderbare Krimi-Reihe. Ich freue mich jetzt schon auf den 6.Band.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Unbedingt lesen

Fräulein Wunder
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Für meinen Sylt-Urlaub brauchte ich viele Bücher und was lag näher, als mit "Fräulein Wunder" von Gisa Pauly zu beginnen? Im 1.Band ihrer Sylt-Saga entführt uns Gisa Pauly in die Zeit zwischen 1959 und ...

Für meinen Sylt-Urlaub brauchte ich viele Bücher und was lag näher, als mit "Fräulein Wunder" von Gisa Pauly zu beginnen? Im 1.Band ihrer Sylt-Saga entführt uns Gisa Pauly in die Zeit zwischen 1959 und 1964.
Klappentext:
1959. Die sechzehnjährige Brit kann es nicht erwarten, das kleine Kaff Riekenbüren endlich hinter sich zu lassen und die große weite Welt zu erkunden. Erster Stopp: Sylt! Dort verliebt sie sich Hals über Kopf in den Hotelpagen Arne - und verbringt sogar eine Nacht mit ihm. Dass diese Nacht nicht folgenlos bleibt, erfährt Brit erst, als sie zurück in Riekenbüren ist. Die Eltern wollen sie zur Adoption zwingen, Arne hingegen verspricht, Brit zu heiraten und das Kind gemeinsam großzuziehen. Doch dann verschwindet er spurlos. Brit kehrt zurück auf die Insel, auf der die Luft nach Freiheit riecht und das Meer nach Neuanfang klingt - und begibt sich auf die Suche nach dem Vater ihrer Tochter und der Liebe ihres Lebens ...
Ich lese in der letzten Zeit gerne historische Frauengeschichten und so konnte mich auch "Fräulein Wunder" überzeugen.
Gisa Pauly gelingt es, uns die Zeit Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre nahe zu bringen, die Zeit des Wirtschaftswunder und des "Fräulein-Wunders".
Brit, auch Fräulein Wunder genannt, ist jedoch keine Vertreterin des Fräulein Wunders. Zu Beginn ist Brit ein etwas naives junges Mädchen, dass zwar schon ahnt, dass die Welt nicht wirklich gerecht ist, die aber noch die typischen Jungmädchen-Träume hat. Doch schnell muss sie lernen, was gesellschaftliche Normen für die jungen Frauen ihrer Zeit bedeuten und sie reift heran zu einer starken jungen Frau.
Gisa Pauly gelingt es, diese Wandlung nachvollziehbar zu beschreiben. Ich habe mit Brit geträumt, gehofft und gebangt. Ich habe mit ihr gelitten und gelacht.
Dabei beschreibt Gisa Pauly auch die anderen Figuren ihrer Geschichte nachvollziehbar und lebendig. Sie ist nicht einseitig parteiisch, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Die Welt ist diesem Buch ist nie einfach, aber immer bunt und echt.
Der Stil ist gut lesbar, die Beschreibungen der Insel machen Lust auf Sylt und sind für mich authentisch.
Fazit: Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Lesenswert

Poser tanzen nicht
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Es gibt immer wieder Bücher, die mich positiv überraschen. So entführte mich "Poser tanzen nicht" von Peter Weisenseel schon auf den ersten Seiten in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ich war sofort ...

Es gibt immer wieder Bücher, die mich positiv überraschen. So entführte mich "Poser tanzen nicht" von Peter Weisenseel schon auf den ersten Seiten in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ich war sofort im Lebensgefühl dieser Zeit und in der Geschichte des 19-jährigen Skip.
Klappentext:
1986. Der 19-jährige Skip ist ein selbsternannter Poser aus Heidelberg. Sein Leben dreht sich um die Pflege seiner Lockenmähne, zu enge Jeans, Hardrock und Abstürze beim Feiern. Auch um ein Mädchen wiederzusehen, nimmt er eine Zivildienststelle auf Sylt an. Dort lernt er Mathilda kennen, eine zerbrechliche ehemalige Sängerin. Die beiden freunden sich an, bis Mathilda ihn um einen großen Gefallen bittet, der Skip vor eine unerwartete Gewissensfrage stellt. Die beiden begeben sich auf einen schicksalhaften Trip, mit dessen Ausgang keiner von ihnen rechnen konnte.
Was als Geschichte, die zum Schmunzeln anregte beginnt, entwickelt im Laufe der Zeit immer mehr Tiefgang, ohne dabei eine gewisse Leichtigkeit zu verlieren.
Peter Weisenseel zeigt eindringlich die Entwicklung des "Poser" Skip zu einem erwachsenen jungen Mann, der auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Skip diskutiert mit Mathilda über die großen Themen unserer Zeit, über Leben und Tod, über Freiheit und Verantwortung. Dabei kommt die Leichtigkeit niemals zu kurz und beide genießen gemeinsam ihre Abenteuer in Amsterdam.
Peter Weisenseel schreibt flüssig und humorvoll. Der Stil liest sich sehr gut und ich konnte das buch kaum aus der Hand legen.
Cover und Titel haben mich im ersten Moment nicht so angesprochen, aber dahinter verbirgt sich eine liebenswerte Geschichte. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Fazit: Eine wunderbare Hommage an das Lebensgefühl der 80er, eine leichte Geschichte, die trotzdem zum Nachdenken anregt. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Großartig

Ufermord
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Der neue Rügen-Krimi von Katharina Peters um die Bergener Kommissarin Romy Belcare "Ufermord" hat mich wie jeder Band der Reihe begeistert. Das Thema, wie lang vergangenes Unrecht nachwirkt, beschäftigt ...

Der neue Rügen-Krimi von Katharina Peters um die Bergener Kommissarin Romy Belcare "Ufermord" hat mich wie jeder Band der Reihe begeistert. Das Thema, wie lang vergangenes Unrecht nachwirkt, beschäftigt mich sehr.
Klappentext:
Romy Beccare wird an das Ufer des Selliner Sees gerufen, weil man eine männliche Leiche entdeckt hat. Der Tierarzt Michael Bautner wurde dort erstochen. Schnell hat man auch einen Verdächtigen: einen abgeschottet lebenden Mann, dessen Hund Bautner angeblich falsch behandelte und der deshalb starb. Doch Romy kommen Zweifel. Die Ermittlungen laufen ihr viel zu glatt. Dann wird bei Bauarbeiten in Sellin das Skelett eines seit fast drei Jahrzehnten vermissten Mannes gefunden, der offenbar kurz vor seinem Verschwinden mit Bautner zu tun hatte.
Die Spuren führen, wie so häufig bei Katharina Peters, in die Vergangenheit und das Ziel ist Gerechtigkeit auch für fast vergessene Opfer. Dabei verschwimmen teilweise die Grenzen zwischen gut und böse. Gerade dadurch gelingt es Katharina Peters zum Nachdenken anzuregen.
Die Spannung ist sehr gut aufgebaut und hat bei mir von Anfang bis Ende gehalten. An einer Stelle hatte ich das Gefühl, hier ist es nicht ganz stimmig. Doch das tat der Lesefreude keinen Abbruch.
Die Figuren sind aus den vorangegangenen Bänden bekannt, doch das Buch kann auch ohne diese Kenntnisse gelesen werden. In diesem Band geht es wirklich sehr um die Taten, weniger um das Privatleben und die Entwicklung von Romy. Trotzdem entwickelt sie sich als Person weiter und bleibt lebendig.
Der Stil ist wie immer flüssig. Die Struktur trotz einer Vielzahl an Personen und Handlungssträngen jederzeit übersichtlich.
Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Ein lesenswerter, vielschichtiger Regionalkrimi auf hohem Niveau. Großartig!

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