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Veröffentlicht am 04.10.2017

Mir fehlte etwas die Spannung

Abigale Hall
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Die Schwestern Eliza und Rebecca Haverford haben eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Eltern verstarben in der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nun ist der Krieg vorbei und die Beiden sind bei ihrer Tante ...

Die Schwestern Eliza und Rebecca Haverford haben eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Eltern verstarben in der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nun ist der Krieg vorbei und die Beiden sind bei ihrer Tante Bess in London untergekommen. Doch Bess ist alles andere als erfreut darüber, sich um die Mädchen zu kümmern und so werden sie von ihr eines Nachts einfach aus ihrer Heimat fortgeschickt. Sie sollen von nun an als Hausmädchen in einem riesigen Herrenhaus in Wales dienen. Doch in dem alten Herrenhaus gehen merkwürdige Dinge vor, Hausmädchen, die vor den Beiden dort angestellt waren, sind spurlos verschwunden oder verstarben an seltsamen Krankheiten, des Nachts hört man unheimliche Geräusche und Eliza kann sich dem Einfluss des alten Hauses nicht entziehen.
Meine Meinung:
Ich war vom ersten Moment an, als ich das Buch entdeckte, sehr neugierig auf diese Geschichte, denn schon das etwas düstere Cover mit den beiden Frauen und der Klappentext versprachen eine gruselige Geschichte. Auch der Einstieg ist hier absolut gelungen, denn der Prolog wirkte gleich sehr unheimlich mit der passenden Atmosphäre. Dann beginnt Lauren A. Forry aber zunächst mit der Geschichte der Schwestern und der Leser bekommt erst einmal einen Eindruck vom damalig aktuellem Zeitgeschehen, aber auch von den Charakteren. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und dabei sehr detailreich. An manch einer Stelle war es mir zu ausschweifend, an anderen passte es aber wiederum perfekt, denn dadurch erschafft die Autorin die passende Atmosphäre für die Story. Sprachlich bleibt die Geschichte gut verständlich und klar und passend zur Zeit.
Es dauert hier etwas länger, bis dann auch der Plot spannender wird und die Geschichte etwas Fahrt bekommt und leider schwankte dies auch immer wieder. Die Geschichte wird in zweierlei Perspektiven erzählt, zum einen befindet der Leser sich in London bei Elizas Freund Peter, zum anderen ist man mit den Schwestern in Wales. Während mir der Erzählstrang rund um das Herrenhaus in Wales sehr gut gefallen hat und durchaus auch spannend wirkte, war mir der Part in London doch einfach zu ausführlich und nahm mir immer wieder die Spannung.
Das Setting mit dem alten Herrenhaus in Wales ist sehr gut gewählt. Ich konnte mir das Anwesen mit seinen Räumlichkeiten gut vorstellen und fühlte mich hier zeitweise noch viel weiter in der Zeit zurückversetzt, als es eigentlich sein sollte. Was wohl allerdings auch mit an den Beschreibungen liegt, denn auf dem Anwesen gibt es z.B. keinen Strom, es ist ziemlich heruntergekommen und auf den ersten Blick würde man es wohl für verlassen halten. Das ist durchaus die passende Atmosphäre, die den Leser schauern lassen, doch auch hier gibt es teilweise Stellen, die zu ausführlich wurden. So fiel dann die entstehende Gänsehaut immer wieder schnell in sich zusammen.Schade, denn im Grunde kann die Autorin durchaus das passende Prickeln beim Lesen entwerfen.
Mit dem Geschehen in London holt die Autorin den Leser auch immer wieder zurück in die tatsächliche Zeit, was mich immer wieder aus dem Rhythmus brachte. Zwar ist die Handlung hier durchaus glaubwürdig und vorstellbar, doch so richtig klar wurde mir nicht, warum hier der Fokus immer wieder auf Peter gelegt wurde. Da hätte die Geschichte deutlich abgekürzt und somit die Spannung erhöht werden können.
Die Charaktere bleiben hier recht überschaubar, Eliza ist hier die Protagonistin auf dem Anwesen in Wales. Sie ist zwar recht lebendig erzählt, blieb mir allerdings zeitweise ein Rätsel. Man merkt hier aber deutlich, wie sehr ihre Schwester ihr am Herzen liegt. Neben den Schwestern gibt es hier noch ein paar Charaktere, die für passende Atmosphäre sorgten und bei dem ich die schlimmsten Vorstellungen hatte, was in ihen vorging. Peter, zu weiten Teilen in London, ist am Anfang wenig greifbar und doch entwickelt er sich im Laufe der Geschichte.
Mit dem Ende konnte mich die Autorin dann auch noch so richtig überraschen und holte damit auf jeden Fall nochmal eine Menge heraus. Viel mehr möchte ich da aber gar nicht verraten.
Mein Fazit:
Eine Geschichte, bei der ich noch hin- und hergerissen bin, zum einen gab es viele Passagen, die ich spannend, teils unheimlich fand. Setting, Schreibstil, Charaktere und auch die Grundstory fand ich gelungen. Wären da nicht immer diese Passagen, die dem Buch unnötige Länge verpassten und somit auch immer wieder meinen Lesefluss bremsten, wäre es eine gelungene Geschichte. Ein Buch, dem ein paar Seiten weniger gar nicht schlecht gestanden hätten.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Ein Highlight

Almost a Fairy Tale - Verwunschen
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In einer Welt, die zwar voller Magie ist, werden trotzdem alle magischen Wesen durch Regeln und Verbote gebunden. Die junge Hexe Natalie ist eine von ihnen, doch ihre Familie ist eine von denen, die sich ...

In einer Welt, die zwar voller Magie ist, werden trotzdem alle magischen Wesen durch Regeln und Verbote gebunden. Die junge Hexe Natalie ist eine von ihnen, doch ihre Familie ist eine von denen, die sich ganz normal unter Menschen bewegen dürfen. Als Natalie den jungen Prinzen Kilian kennenlernt, scheint es perfekt, denn auch er fühlt sich von ihr angezogen, ahnt jedoch nichts von ihren magischen Fähigkeiten. Doch dann bricht ein Riese aus dem Zoo aus und Natalie lässt alle Bedenken fallen, um Kilian zu helfen, der für einen magischen Bund als Agent arbeitet. Dabei zeigt sie in aller Öffentlichkeit ihre magischen Fähigkeiten, die bei der menschlichen Bevölkerung als absolut verpönt gelten. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit und muss feststellen, dass in ihrer Familie so einige Geheimnisse verborgen liegen. Doch nicht nur das, denn es kommen viel mehr Probleme auf sie zu, als sie jemals geglaubt hätte.
Meine Meinung:
Wow, ich muss sagen, ich musste diese enorme Geschichte erst einmal sacken lassen, denn Mara Lang hat hier etwas erschaffen, dass mich in eine völlig neue Welt katapultiert hat, das allerdings in einem absolut positivem Sinne. Der Schreibstil ist großartig, zwischen märchenhaft und modern, erzählt die Autorin ihre tolle Geschichte und diese fesselt und begeistert vom ersten Augenblick an. Die Sprache ist gut verständlich, so dass hier auch die eigentliche Zielgruppe ab vierzehn Jahre durchaus angesprochen wird, allerdings denke ich, dass es auch einen gewissen Anspruch mit sich bringt, denn das gesamte Worldbuilding ist hier wirklich gigantisch und ich bin mir absolut sicher, dass ich das Buch noch einmal lesen werde, da ich bestimmt irgendwo noch Details vergessen habe.
Die Geschichte ist unglaublich komplex und die Welt ebenfalls, denn hier herrscht modernste Technik neben Magie und Märchen. So bindet Mara Lang durchaus bekannte Märchengestalten in ihre Geschichte ein und lässt dieses wirken, als wäre es absolut normal. Genau das liebe ich an solchen Fantasygeschichten, diese Kunst, alles Geschehene als völlig alltäglich und doch besonders erscheinen zu lassen und genau das ist der Autorin hier gelungen. Auch sonst hat mir hier das gesamte Zusammenspiel gefallen, es gab viel Spannung und Action, viel Magie, etwas Liebe, Freundschaft, Geheimnisse und auch manchmal etwas zum Schmunzeln sowie trauriges.
Beginnt das Buch noch sehr flach und leicht, kommt es auch schon zum ersten Spannungsmoment und ab da gibt es immer wieder ganz viel Spannung und Action, so dass es nur selten Momente der Ruhe für den Leser gibt. Ein Pageturner, der den Leser nur so voran treibt, damit man auch ja nichts von all den Geheimnissen und Intrigen verpasst. Davon gibt es hier auch eine ganze Menge und nicht nur das, denn Mara Lang zeigt auch, was passiert, wenn man Menschen, ob Magier oder nicht, unterdrückt. Also gibt es zu der Action, dem Märchen, der Liebe auch noch Tiefgang.
Das Worldbuilding ist hier ganz besonders, denn hier leben die magischen Wesen in scheinbar völlig normalen Städten, wenn auch so manch eines von ihnen z.B. in einem Zoo gehalten und dort bestaunt werden kann. Mit wenigen Details lässt Mara Lang diese Welt lebendig werden und dabei lässt sie dem Leser genügend Raum für eigene Fantasie. Ich war wirklich beeindruckt von all diesen Ideen, ich sag hier nur: Tischlein deck dich Restaurant, bei dem ich doch schon schmunzeln musste, denn ich habe mir dann ein Menü á la Bertie Botts Zauberbohnen vorgestellt, denn in diesem Restaurant bekommt man das serviert, was die Tischdecke hergibt. Dies nur mal als Beispiel für das, was den Leser hier alles erwartet.
Erzählt wird diese Geschichte durch einen personellen Erzähler, der den Leser am Geschehen nicht nur teilhaben lässt, sondern regelrecht fesselt. Auf weiten Teilen fiebert man nur so mit den Charakteren mit und hofft, bangt, hat Angst. In erster Linie verfolgt man die Geschichte aus Natalies Perspektive, erhält aber auch Eindrücke von anderen Personen, wie z. B. Kilian oder Jollys Schwester.
Die Charaktere sind ebenfalls besonders, z. B. die Protagonistin Natalie, die alles dafür gibt, ihren kleinen Bruder zu retten und beherzt handelt. Zugegeben, gerade zu Beginn oft ohne Nachzudenken und aus dem Bauch heraus, aber das macht sie auch sehr glaubwürdig. Neben ihr steht ihre beste Freundin Jolly, die ich für ihre große Klappe und humorvolle Art in jeder Lebenslage einfach nur sehr gern hatte. So eine Jolly braucht wohl jeder. Kilian ist ein toller Held und ich konnte Natalie sehr gut verstehen, warum er Natalies Held ist. Neben den genannten gibt es auch noch eine Menge weiterer Charaktere, von denen wohl die Antagonistin Raikun ebenfalls eine wichtige Rolle einnimmt. Aber auch die Charaktere waren durchweg durchdacht und in ihren Handlungen glaubwürdig, auch da möchte ich gar nicht zu viel verraten.
Mein Fazit:
Wer actiongeladene Geschichten voller Spannung und Märchen, voller Technik und Magie und einfach nur Abwechslung mag, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Etwas vergleichbares fällt mir hier nicht ein, aber ich kann behaupten, dass mich diese gesamte Geschichte in jeder Art völlig beeindruckt und gefesselt hat. Liebe Mara Lang, du hast hier eins meiner Jahreshighlights erschaffen, vielen Dank für diese komplexe und beeindruckende Geschichte. Ich freu mich jetzt schon unglaublich auf den zweiten Teil, der im Februar 2018 erst erscheinen wird.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Gesellschaftskritik einmal anders

Die Kinder
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Als der Kinderarzt Patrick Landers auf dem Weg in das kleine Dorf ist, in dem seine Exfrau mit seiner Tochter ein paar Tage Ruhe finden soll, entdeckt er ein verunglücktes Auto am Straßenrand. Fahrerin ...

Als der Kinderarzt Patrick Landers auf dem Weg in das kleine Dorf ist, in dem seine Exfrau mit seiner Tochter ein paar Tage Ruhe finden soll, entdeckt er ein verunglücktes Auto am Straßenrand. Fahrerin des Wagens: seine Schwägerin Laura Schrader, während er versucht, herauszufinden, was passiert ist, macht er eine schreckliche Entdeckung im Kofferraum und verlässt verstört die Unfallstelle, während seine Schwägerin zurückbleibt. Doch sie wird gerettet und im Krankenhaus soll der Psychologe Robert Winter herausfinden, was passiert ist, denn die Polizei steht vor einem Rätsel. Dann beginnt Laura Schrader zu erzählen und Winter ist mehr als erstaunt, über die Geschichte, die ihm die junge Frau erzählt. Jetzt ist es an ihm, zu unterscheiden, was Wahn und was Wahrheit ist.
Meine Meinung:
Da ich bereits einige der Bücher des Autors Wulf Dorn gelesen habe, war ich mächtig gespannt auf diesen neuen Thriller und wenn ich ehrlich bin, bleibe ich mit einer Mischung aus Entsetzen und Nachdenken zurück, denn das was Dorn hier geschrieben hat, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich kenne seine Bücher mit einer Mischung aus Psychothrill und Spannung und auch dieses hier brachte das durchaus, doch durch die Gesellschaftskritik, die er hier aufbringt und mit der absolut Recht hat, lässt er mich auch mit einer Gänsehaut zurück. Es ist sehr schwer, hier die Meinung einzubringen, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, doch er bringt hier Ereignisse aufs Tapet, die leider nur allzu real sind, dabei verpackt er diese mit einer Mischung aus Psychothrill und Horror und lässt den Leser bis zum Ende im Unklaren, ob es hier Wahn oder Wahrheit ist.
Der Schreibstil ist absolut flüssig und fesselnd und das gleich vom ersten Augenblick an. Sprachlich bleibt er gut verständlich und sorgt dadurch nur noch einmal mehr dafür, dass der Leser schockiert wird. Er lässt seine Protagonistin Laura Schrader dem Psychologen rückblickend erzählen, was vor dem Unfall geschehen ist und während man zuerst noch rätselt, was das soll, bekommt man sehr schnell Antworten, die man so gar nicht erwartet oder hören will.
Der Beginn ist sehr spannend und zieht den Leser gleich in die Geschichte und macht dann auch gleich extrem neugierig, was denn da passiert ist. Doch Dorn bremst erst einmal den Leser und beginnt langsam die Geschichte aufzubauen. Die Spannung steigt und mit ihr auch die schockierenden Momente. Zum Schluss gibt es auch noch die ein oder andere Szene, die nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Leser ist, aber doch auch im Rahmen bleibt. So ist dieses Buch aber auch sehr schwer einem einzigen Genre zuzuschreiben: Mystery passt nicht ganz, wenn es durchaus auch mysteriöse Momente gibt. Horror? Auch nicht ganz passend, wenn es auch letzten Endes eine Horrorvorstellung wäre. Thriller? Auch das nicht komplett, denn ein klassischer Thriller oder Psychothriller, wie man sie von dem Autor kennt, ist es auch nicht. Eine Mischung aus all dem und dazu noch eine große Portion Kritik an der Gesellschaft, er verbindet Realität mit einer erschreckenden Fiktion und macht damit nachdenklich.
Die Geschichte wird in erster Linie aus der Perspektive von Laura Schrader erzählt, dabei aber in der dritten Person, so dass man sich der Protagonistin gar nicht zu sehr annähert. Viel mehr bleibt man hier als Beobachter des Ganzen, so wie auch der Psychologe Winter, der ihr hier zuhört, hört man der jungen Frau zu. Zwischendurch bekommt man Erlebnisse von Kindern aus anderen Teilen der Welt und rätselt auch da, was es damit auf sich hat. Doch alles findet eine gut erklärte Lösung je mehr der Leser erfährt.
Die Personen der Geschichte bleiben hier überschaubar und wenn sie auch von ihrem Charakter her nicht viel Tiefgang haben, so bleiben sie doch soweit vorstellbar, dass man ein klares Bild erhält. Letzten Endes sind es nämlich Personen wie du und ich, die hier eine erschreckende Geschichte erleben und somit ist es eine Mischung aus Fiktion, die auf eine leider nur allzu wirkliche Realität trifft.
Mein Fazit:
Vor dem Lesen des Buches habe ich einige Kritiken zu der Geschichte gelesen, die aber vielmehr in die Richtung gehen, dass es hier kein "typischer" Dorn Thriller ist und auch sonst eher eine Mischung aus verschiedenen Genre beinhaltet. Auch der Klappentext würde in die Irre führen, ja, mag sein, doch viel mehr würde auch viel mehr über die Aussage des Buches verraten. Ich hoffe, ich bin hier immer noch oberflächlich genug geblieben, um nicht zu viel zu verraten. Mich konnte der Autor durchaus überzeugen mit seiner Geschichte, wenn mir vielleicht auch lieber gewesen wäre, mehr Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, bin ich doch letzten Endes froh, dass es so ist, wie es ist. Schreibstil, Spannung, schockierende Momente und Kritik an unserer Gesellschaft brachten mir spannende Lesestunden und lassen mich immer noch nachdenken. Wer einfach mal ohne jegliche Erwartung ans Lesen geht, wird hier sehr wahrscheinlich positiv überrascht sein. Ich gebe meine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Wieder eine tolle Geschichte

Die Magie der Lüge
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Anderta Passario ist die Frau mit dem Doppelleben, während sie am Tage eine Wahrsagerin spielt, ist sie bei Nacht eine Diebin. Dazu hilft ihr ihre eigene Wahrheitsmagie, mit der sie immer wieder innere ...

Anderta Passario ist die Frau mit dem Doppelleben, während sie am Tage eine Wahrsagerin spielt, ist sie bei Nacht eine Diebin. Dazu hilft ihr ihre eigene Wahrheitsmagie, mit der sie immer wieder innere Dialoge führt und durch die sie die Menschen ausspioniert. Als sie sich gemeinsam mit ihrem Partner Londurs nach einem gelungenen Beutezug auf der Weiterreise befindet, wacht sie eines Morgens auf und nichts ist mehr, wie es einst wahr. Zumindest nicht für Anderta, denn sie ist die einzige, die bemerkt, wie sehr sich alles verändert hat. Die größte Veränderung für Anderta ist allerdings der vierjährige Junge, der neben ihr aufwacht und der ihr Sohn Sanjan ist. Doch Anderta wäre nicht sie, wenn sie das alles so hinnehmen würde, kurzentschlossen macht sie sich auf die Suche nach dem, der alles veränderte, dem anderen Passario.
Meine Meinung:
Mit dem ersten Band der Reihe, die Magie der Namen, konnte mich die Autorin Nicole Gozdek absolut überzeugen und fesseln und auch ihr neues Buch die Magie der Lüge brachte mir spannende Lesestunden. Mit ihrem Schreibstil, der wie schon zuvor absolut flüssig und gut verständlich ist und dieser absolut ungewöhnlichen Fantasie versetzt sie den Leser schnell wieder zurück in dieses Land voller Magie. Auch wenn es hier eher in Richtung High Fantasy geht, bleibt es sprachlich modern und frisch, so dass auch jüngere Leser durchaus gefesselt werden von der Geschichte.
Der Einstieg bleibt noch relativ ruhig, der Leser bekommt sehr viel Zeit, die Protagonistin und deren Lebensgefährte kennenzulernen. Die äußeren Umstände sind zunächst so, wie man sie schon aus Band 1 kennt, Kinder werden in Schulen gegeben und erhalten dort irgendwann ihren Namen, der so etwas wie ihren Rang/Beruf darstellt. Doch dann geschieht etwas, die Realität ändert sich, doch die einzige, die dies wirklich bemerkt ist Anderta, denn für sie ist alles falsch. Ab hier wurde es für mich wesentlich interessanter, wenn ich mir aber auch durchaus hätte vorstellen können, mir noch mehr von den Ländern der Reise, die Anderta hier macht, erfahren zu dürfen. Insgesamt nimmt hier die Geschichte auch viel mehr Fahrt auf und ich war gefesselt.
Das World Building fehlte mir hier ein wenig, wie ich schon schrieb, hätte ich mir etwas mehr über die Städte und deren Aufbau gewünscht und auch über diese Reiseroute. Auch hätte so manch ein Ereignis ruhig mehr in die Tiefe gehen können. Ich hatte hier manches Mal den Eindruck, dass da ein guter Ansatz gebracht wurde, ohne das dieser letzten Ende vertieft wurde.
Hier ist dann auch Anderta Passario die Protagonistin, die auch in der Ich-Form erzählt, und Tirasan taucht erst später auf. Doch schon beim Nachnamen wird von Anfang an bewusst, dass beide Protagonisten etwas gemeinsam haben. Anderta war mir am Anfang alles andere als sympathisch und doch ist sie ein von Beginn an faszinierender Charakter. Erst nach und nach und je mehr man über sie erfährt, wird sie auch sympathischer und im Nachhinein hatte ich nicht nur Verständnis mit ihr, sondern konnte mich auch gut in sie hineinversetzen. Da dieses Buch ja eine Fortsetzung zu Magie der Namen ist, hatte ich zunächst vermutet, dass man hier auf mehr Bekannte trifft, doch diese kommen dann erst später hinzu. Alles in allem sind es hier die Mischung aus neuen und bekannten Charakteren, die die Geschichte lebendig machen.
Wichtig für diese Geschichte, ist es Band eins zu kennen, denn gerade die Zusammenhänge, was Namen hier bedeuten, wie sich die Geschichte entwickelt, versteht man wohl eher dann, wenn man die Magie der Namen kennt.
Mein Fazit:
Alles in allem eine gelungene Geschichte, die Spaß macht beim Lesen und bei der man auf eine gelungene Mischung aus alten Bekannten und neuen Gesichtern trifft. Die Fantasie hinter der Story fand ich schon beim ersten Teil genial und so geht es mir hier auch wieder. Anderta ist gewöhnungsbedürftig, doch man lernt sie kennen und dadurch auch verstehen. Wer Band 1 mochte, wird auch dieses Buch sehr gerne mögen. Ein Buch für ein paar magische Lesestunden.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Solide Fantasygeschichte

Coldworth City
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Drei Jahre ist es nun her, dass es Raven und ihrem Bruder gelungen ist, vor der AID, eine Organisation, die über Mutanten und deren Fähigkeiten forscht und das ohne jede Rücksicht, zu fliehen. Seitdem ...

Drei Jahre ist es nun her, dass es Raven und ihrem Bruder gelungen ist, vor der AID, eine Organisation, die über Mutanten und deren Fähigkeiten forscht und das ohne jede Rücksicht, zu fliehen. Seitdem leben sie unter falschem Namen in einer anonymen Gegend von Coldworth City und Raven bringt sie beide durch einen Job in einer Bar durch. Bisher ahnt niemand von ihren Fähigkeiten, doch dann taucht Wade in der Bar auf und bietet ihr an, sie im Umgang mit ihren Fähigkeiten zu unterrichten. Zunächst gibt sie sich eher desinteressiert, doch dann passiert etwas, was sie und ihren Bruder dazu veranlasst, schnellstmöglich zu fliehen, denn die AID würde alles dafür tun, Raven wieder in seine Fänge zu bekommen.
Meine Meinung:
Mona Kasten ist mir durch ihre Begin-Reihe durchaus ein Begriff, denn diese habe ich mit Begeisterung gelesen. Deshalb war ich auch sehr neugierig auf diesen Fantasyroman und ich muss sagen, dass er sich wirklich toll lesen lässt. Mona Kasten hat einen sehr leichten, modernen und flüssigen Schreibstil, der dem Leser keinerlei Verstädnisprobleme bereitet und somit auch gleich für einen schnellen Lesefluss sorgt. Mancher Dialog liess mich schmunzeln, gerade dann, wenn einer der Mutanten (Hector) zu Wort kommt.
Die Geschichte lässt sich spannend lesen und ist gleich vom ersten Moment an mitreißend. Dabei mutet es inhaltlich doch schon ein wenig wie die bekannten X-Men an und brachte nicht unbedingt große Überraschungen oder Neuigkeiten. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam und sorgt für ein paar angenehme Lesestunden. Der Plot folgt einem klassischem Schema, mit gleich zu Beginn hohem Tempo, dann Einführung, worauf die Momente mit Spannung und Wendungen folgen, bis hin zum Showdown. Die kurzen Kapitel sorgen ebenfalls dafür, schnell weiterzulesen und bringen den Leser schnell bis ans Ende des Buches. Dabei ist die Geschichte in sich zwar abgeschlossen, behält sich aber durchaus den Weg für Fortsetzungen offen.
Ein personeller Erzähler in der dritten Person schildert die Ereignisse, die der Leser dadurch sehr gut verfolgen kann. Man hat hier durchaus ein gutes Bild im Kopf, da es ausreichend Details gibt, die das Geschehen beschreiben. Durch wechselnde Perspektiven zwischen Raven, Wade und Knox lernt man diese Charaktere und deren Beweggründe kennen und kann sich hier auch durchaus hineinversetzen.
Raven, die Protagonistin, ist eine recht typische Heldin, die an sich und ihrer Mutation, die als eine der seltensten und gefährlichsten gilt, zweifelt. Sie ist sympathisch, loyal und auf Grund von vergangenen Ereignissen vorbelastet. Ihre Entwicklung ist gut dargestellt und logisch aufgebaut, bietet aber im Großen und Ganzen nicht viel Neues. Wade mochte ich ebenso, wobei auch er der eher typischen Charakteristika eines Fantasyhelden entspricht: er hat Ecken und Kanten, ist verschlossen, aber doch loyal. Knox ist der kleine Bruder Ravens und auch er spielt hier eine recht vorhersehbare Rolle. Neben diesen dreien sorgen noch weitere Personen für das passende Ambiente und blieben in ihren Rollen vorstellbar und passend, aber auch ohne Überraschungen.
Mein Fazit:
Coldworth City ist eine durchweg gut und logisch aufgebaute Fantasygeschichte, die sich spannend und flüssig lesen lässt, auch wenn man hier leider wenig Neues und Überraschendes präsentiert bekommt. Der Schreibstil ist leicht und fließend und die Charaktere zwar sympathisch, aber doch sehr stereotyp. Da das Ende insofern offen bleibt, dass man sich weitere Abenteuer der Personen vorstellen kann, würde ich mir wünschen, dass Mona Kasten noch einen Schritt mehr wagt und den Mut hat, den Leser einfach mal richtig zu überraschen. Denn schreiben kann sie auf jeden Fall und auch Coldworth City ist durchaus tolle Unterhaltung für zwischendurch.