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Veröffentlicht am 13.11.2018

Interessante Idee

DOORS ? - Kolonie
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Wer bereits von der Doors Idee gehört hat, der weiß, dass der Beginn der drei Bücher der ersten Doors-Staffel identisch ist. Allerdings geht es nach etwas über 80 Seiten völlig unterschiedlich weiter.
Anna-Lena ...

Wer bereits von der Doors Idee gehört hat, der weiß, dass der Beginn der drei Bücher der ersten Doors-Staffel identisch ist. Allerdings geht es nach etwas über 80 Seiten völlig unterschiedlich weiter.
Anna-Lena van Dam, Tochter eines reichen Unternehmers, ist im Keller des alten Familiensitzes spurlos verschwunden, denn dieser Keller birgt Geheimnisse. Unterschiedliche Türen bringen die Personen in unterschiedliche Umgebungen. Unternehmer van Dam hat ein Team von sechs Personen angeheuert, Anna-Lena nach Hause zurück zu bringen. Die sechs wählen die Tür mit dem Fragezeichen und landen mitten in einer Silvesterfeier, allerdings im Jahr 1944. Doch auch hier ist nichts so, wie sie es aus Geschichtsbüchern kennen.
Meine Meinung
Was war ich neugierig darauf, wie sich die einzelnen Geschichten unterscheiden und ja, es ist Markus Heitz absolut gelungen, aus dem gleichen Beginn eine völlig neue Geschichte zu machen. Hier ist tatsächlich alles ganz anders als noch in Blutfeld, welches ich zuerst gelesen habe und ich bin von dieser Geschichte noch ein kleines bisschen mehr begeistert. Das liegt allerdings auch daran, dass ich es unheimlich spannend findet, welche Alternative Heitz hier für den Ausgang des zweiten Weltkrieges bereit hält. Ich möchte über den Inhalt auch gar nicht viel verraten, ausser dass ich die Idee absolut spannend fand. Ansonsten ist auch hier wieder der Schreibstil des Autors mitreißend. Mit wenigen Worten schafft er es, den Leser selbst durch die Türen reisen zu lassen. Allerdings gibt es hier auch kleinere Szenen, die nicht unbedingt geeignet sind für schwache Nerven. Kolonie ist von Beginn an sehr spannend und das Szenario, das Heitz hier entwickelt, durchaus eine denkbare Alternative zu unserer Realität. Insgesamt ist die Idee der Parallelwelten hier sehr gut umgesetzt und klingt gar nicht so abwegig.
Wie bereits in Blutfeld gibt es auch hier unterschiedliche Perspektiven. Zum einen begleiten wir das sechsköpfige Forscherteam und Anna-Lena Van Dam in der Zeit rund um das Jahr 1944, zum anderen beobachten wir Van Dam dabei, wie auch er versucht, hinter das Geheimnis der Türen zu kommen. Doch dieses Mal ist der Schwerpunkt deutlich in der Vergangenheit und hier gibt es einige Überraschungen.
Die Charaktere sind ja auf den ersten Blick genau die gleichen, wie die aus dem anderen Band der Staffel. Doch in diesem wartet jemand anderes mit Geheimnissen auf und sorgt für Spannung. Anna-Lena Van Dam nimmt hier mehr Einfluss auf die Handlung und ihr Charakter hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine zielstrebige Persönlichkeit, die nicht so schnell aufgibt.
Das Team ist von den Grundvoraussetzungen nicht anders, aber doch ist hier die Entwicklung ebenfalls ganz anders. Jeder einzelne machte auf mich einen völlig neuen Eindruck und war äußerst interessant.
Auch dieser Band endet mit einem Cliffhanger, der mich auf jeden Fall neugierig macht, wie es in diesem Band weitergehen wird.
Mein Fazit
Diese Idee, die der Autor mit seiner Doors Staffel hatte, kann mich bisher absolut begeistern. Genauso aber auch die unterschiedlichen Geschichten, die aus ein und dem selben Beginn gesponnen wurden. Für mich war Kolonie bisher eine sehr spannende Story, die mir allein auf Grund der Zeit rund um den zweiten Weltkrieg schon gefallen hat. Doch auch das Thema der Parallelwelten und der alternativen Geschichte ist wirklich gelungen umgesetzt. Dieser Teil ist vielleicht nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet, aber mir persönlich brachte es sehr spannende Lesestunden. Der Cliffhanger zum Schluss lässt mich neugierig auf die Fortsetzung zurück.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Wunderschöne Geschichte

Nebenan funkeln die Sterne
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Tolle Bilder, viele Follower und immer up to date, so sieht Emmas Leben aus, zumindest auf Instagram. Denn in Wahrheit ist Emmas Leben schon länger nicht mehr so strahlend, wie es auf ihren Fotos scheint. ...

Tolle Bilder, viele Follower und immer up to date, so sieht Emmas Leben aus, zumindest auf Instagram. Denn in Wahrheit ist Emmas Leben schon länger nicht mehr so strahlend, wie es auf ihren Fotos scheint. Nach einem tragischen Vorfall in ihrer Heimat Regensburg zog Emma in das kleine Appartement ihrer Tante in London. Dieses verlässt sie so gut wie nie und lediglich ihr Kater Troy leistet ihr Gesellschaft. Doch dann zieht Nathan in das Appartement neben ihr und plötzlich wird Emmas ruhiges, zurückgezogenes Leben völlig durcheinander gewirbelt.
Meine Meinung
Wieder einmal ein wirklich hübsch gestaltetes Cover, das gleich Interesse erweckt und mich seit längerem auch mal wieder zu einer Liebesgeschichte greifen ließ.
Der Einstieg fällt sehr leicht und nimmt den Leser rasch mit in die Geschichte rund um Emma. Lilly Adams schreibt mit sehr viel Gefühl, dabei angenehm leicht, modern und flüssig. Ich merkte beim Lesen gar nicht, wie schnell die Seiten an mir vorbei flogen.
Auch das Thema fand ich sehr gut gelungen, denn die Autorin zeigt, dass oftmals das schillernde Leben in den Social Media Kanälen gar nicht so viel gemein hat, mit dem wahren Leben. Was mir aber so richtig gut gefallen hat, ist, dass diese Geschichte ganz ohne Schmalz und Schmacht auskommt und tatsächlich eher Emma und deren Entwicklung, ihr Stück für Stück ins Leben zurückfinden, im Mittelpunkt stehen. Ich denke, dass Emmas Geschichte gar nicht so abwegig ist, denn seine eigenen vier Wände nicht mehr verlassen, fällt in der heutigen Zeit gar nicht mehr so schwer. Lebensmittel werden nach Hause geliefert, man kann von zu Hause arbeiten etc.
Schon das erste Zusammentreffen mit Nathan macht zwar durchaus deutlich, dass er es schaffen könnte, Emma aus ihrer sicheren Umgebung zu locken, aber bis dahin ist es ein langer Weg. Schön, dass die Autorin sich hier auch die nötige Zeit nimmt, damit dies glaubwürdig erscheint und sich auch die Freundschaft zwischen Emma und Nathan erst langsam entwickelt.
Ein personeller Erzähler in dritter Person erzählt die Geschichte von Emma und Nathan. Dabei werden aber trotz allem Gefühle, Ängste und Veränderungen der Protagonistin deutlich.
Natürlich sind des hier die Charaktere, die deutlich im Vordergrund stehen, allen voran Emma. Emma ist ein nachdenklicher Mensch und nach einem tragischen Unfall mit ihrem Exfreund Simon, gibt Emma sich die Schuld. All das führte zu ihrem kompletten Rückzug und Familie und Freunde sind aus Emmas Leben verbannt. Auch wenn es mir auf den ersten Blick schwer fiel, Emmas Reaktionen auf den Unfall so nachzuvollziehen, wird dies nach und nach deutlich. Ich fühlte mich schnell mit Emma wohl und mochte sie und ihre Art. Gerade im Zusammenspiel mit Nathan zeigt sich immer häufiger die wahre Emma hinter der Fassade. Aber auch Nathan, der zunächst rundum mit seinem Leben zufrieden zu sein scheint, hat etwas zu verbergen. Nathan ist übrigens ein richtiger Traummann und ich kann hier sehr gut Emmas Gefühle nachempfinden.
Neben den beiden Protagonisten gibt es nur wenige Charaktere, die auf die Geschichte Einfluss nehmen. Aber interessant ist es, dass gerade jemand aus dem Social Media Netzwerk noch einmal einen besonderen Schwung in die Geschichte bringt.
Mein Fazit
Nebenan funkeln die Sterne ist seit langem wieder ein Buch aus diesem Genre, das mir sehr gut gefallen und mich wunderbar unterhalten hat. Mit gefühlvollen Worten und sympathischen Charakteren erzählt Autorin Lilly Adams ihre Geschichte, die man sich in unserer Zeit durchaus auch vorstellen kann. Mag sein, dass man hier das ein oder andere Ereignis vorhersehen konnte, aber trotz allem hat mir diese Geschichte wunderbare, gemütliche Lesestunden bereitet. Perfekt für gemütliche Lesestunden.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Eins meiner Hihglights dieses Jahr

Die Krone der Dunkelheit
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Prinzessin Freya lebt am Hofe ihres Vaters in Thobria, ein Reich, in dem es verboten ist, Magie zu wirken. Nun ist es bereits einige Jahre her, dass Freyas Zwillingsbruder Talon entführt wurde, doch sie ...

Prinzessin Freya lebt am Hofe ihres Vaters in Thobria, ein Reich, in dem es verboten ist, Magie zu wirken. Nun ist es bereits einige Jahre her, dass Freyas Zwillingsbruder Talon entführt wurde, doch sie hat nie aufgegeben, ihn zu finden. Dank Magie hat sie endlich eine Spur von ihm, doch er befindet sich ausgerechnet im Reich der Fae. Freya bleibt nur eine Möglichkeit, ihren Bruder zu finden. Sie muss den Wächter Larkin, der sich in einem Verlies ihres Vaters befindet, befreien, denn nur diesem unsterblichen Wächter kann es gelingen Talon zu finden.
Zur gleichen Zeit befindet sich die junge Ceylan auf ihrer persönlichsten Mission. Sie setzt alles daran, um bei den Wächtern, die die Grenzen zwischen den Menschen und den Fae schützen, beizutreten. Was niemand ahnt, ist, dass sie Rache an den Elva nehmen möchte, denn diese überfielen einst das Dorf, in dem sie und ihre Eltern lebten und Ceylan war die einzige, die überlebte.
Meine Meinung
Schon das wunderschön gestaltete Cover erweckte meine Aufmerksamkeit und machte mich neugierig auf die Geschichte. Doch nicht nur das Cover verschönert dieses Buch, denn man entdeckt auch in dessen Innerem tolle Illustartionen, die die diversen Charaktere zeigen. Die Zeichnungen wurden von Illustratorin Gabriella Bujdoso erstellt und sind wirklich traumhaft schön.
Der Einstieg in die Geschichte ist nicht ganz so leicht, denn wie so oft bei Fantasyromanen stürmen hier zunächst gefühlte unzählige Charaktere auf den Leser ein. Doch recht schnell weiß man, wer wohin gehört und wer welche Intentionen hat. Das liegt aber auch definitiv an Laura Kneidls wirklich flüssigen und einnehmenden Schreibstils. Sie beschreibt, ohne dabei auszuschweifen, von der fremden Welt und den darin lebenden Charakteren, so dass man schnell ein lebhaftes Bild vor Augen hat.
Das Worldbuilding hat mir gut gefallen, ist zwar ein recht typisches für Geschichten rund um Fae und Menschen, aber birgt auch ganz viele eigene Ideen, die Abwechslung und Spannung bringen. Eine Grenze zwischen der Welt der Menschen, Thobria und die der Fae, Melidrian, soll Kämpfe zwischen den unterschiedlichen Völkern verhindern. Was mir bei solchen Geschichten immer besonders gut gefällt, sind die Karten, die man auch hier in der Klappe des Covers vorfindet. Das macht gleich die gesamte Welt noch einmal mehr lebendig und man kann sich daran gut orientieren.
Was auf den ersten Blick noch recht ruhig beginnt, wird schnell spannend. Abenteuer und Gefahren, Kämpfe und Action führen durch die Geschichte und immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen, die durchaus verblüffen können. Auch wenn sich hier die ein oder andere romantische Geschichte schon abzeichnet, bleibt dieses komplett im Hintergrund, was mir sehr gut gefallen hat. Der Schluss bietet einen spannungsgeladenen Showdown, der den Leser mit einem Cliffhanger und jeder Menge Fragen zurücklässt.
Aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt man das Geschehen. Während man mit der Prinzessin und deren Wächter Larkin gemeinsam auf Reisen geht, erfährt man parallel dazu mehr über die Wächter an der Grenze und den ganz persönlichen Momente für die junge Wächteranwärterin Ceylan. Aber auch aus dem Land der Fae dürfen wir einiges beobachten. Dieses bietet dem Leser nicht nur viel Abwechslung, sondern auch einiges an Überblick und so manches Mal darf man natürlich auch miträtseln.
Die unterschiedlichen Charaktere wurden detailreich und glaubwürdig ausgearbeitet und besonders gut gefallen mir natürlich die beiden Heldinnen Freya und Ceylan. Zwar sind beide auf den ersten Blick ein wenig stereotyp, aber trotzdem fühlt man sich schnell mit ihnen verbunden und man darf ordentlich mit ihnen mitfiebern. Gerade Prinzessin Freya hat mir gut gefallen, denn sie scheut sich in keinster Weise, um alles zu geben, um ihren Bruder zu finden. Ceylan ist mir zwar ein wenig zu vorhersehbar, aber trotzdem sympathisch und sie bringt so einige spannende Momente mit in die Geschichte.
Neben diesen beiden weiblichen Heldinnen gibt es auch noch diverse Herren an ihrer Seite. Wächter Larkin, der Freya begleitet, ist mir schnell mit seiner ruhigen Art ans Herz gewachsen, aber auch Leigh bei den Wächtern oder der junge Unseelieprinz Kheeran konnten mich überzeugen. Alles in allem sind es abwechslungsreiche, detailreich ausgearbeitet Figuren, zu denen der Leser schnell Bezug findet.
Mein Fazit
Wer High Fantasy Geschichten rund um Fae und Menschen mag, ist mit dieser Geschichte absolut gut aufgehoben. Spannung, Action, ein gut ausgearbeitetes Worldbuilding und glaubwürdig gezeichnete Figuren führen durch eine magische Geschichte, bei der ich mich unheimlich auf den nächsten Band freue. Leseempfehlung für Fantasyfreunde.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Düster und melancholisch, aber toll

Winterhof
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Schon als kleines Mädchen hatte Kora eine Vorliebe für Eis und Schnee, ja sogar eine regelrechte Faszination hat der Winter auf sie ausgeübt. Sie hatte sogar das Gefühl, dass selbst ihr krankes Herz bei ...

Schon als kleines Mädchen hatte Kora eine Vorliebe für Eis und Schnee, ja sogar eine regelrechte Faszination hat der Winter auf sie ausgeübt. Sie hatte sogar das Gefühl, dass selbst ihr krankes Herz bei eisigen Temperaturen leichter schlagen würde. Heute ist Kora erwachsen und hat selbst mit ihren Zwillingstöchtern und ihrem Mann eine eigene kleine Familie. Doch der Winter mit Eis, Schnee und Kälte ist immer seltener geworden. Aber im kleinen Ort Snjòrley, hoch im Norden, herrscht immer noch Winter. Es gibt sogar eine Legende, dass in dem kleinen Dorf die Schneekönigin lebt und zu deren Ehre es jedes Jahr einen Umzug gibt, welcher viele Touristen anzieht. Als Kind war Kora schon einmal in diesem Dorf, doch wie tief ihre Verbundenheit wirklich mit diesem Ort ist, stellt sich erst später heraus.
Meine Meinung
Gleich vorweg: ein riesen Kompliment an den Verlag für seine wunderschönen Cover, zu denen auch das Cover von Winterhof zählt. Auf den ersten Blick ahnt man das Märchen hinter dem Bild und es wirkt zwar kalt, aber auch unheimlich anziehend. Ein Cover, das mir absolut gefällt.
Schnell gelingt der Einstieg in die Geschichte, denn die Autorin hat einen sehr einfühlsamen und mitreißenden Schreibstil. Auch gelingt es ihr ganz hervorragend, mit ihren Worten eine zwar durchaus märchenhafte, aber auch kalte Atmosphäre, hervorzurufen.
Auch die Umsetzung der Geschichte hat mir gut gefallen, denn man erkennt schnell das Märchen dahinter, aber auch eine Verknüpfung mit der realen Welt, welche mir gut gefallen hat. Das kleine Dörfchen Snjòrley konnte ich direkt vor mir sehen und ich habe regelrecht mit gefroren und gezittert. Was allerdings nicht nur an den Beschreibungen der frostigen Umgebung lag, sondern auch an der Geschichte selber, die keinesfalls so romantisch ist, wie sie auf den ersten Blick scheint.
Die 160 Seiten flogen beim Lesen rasch vorbei und es ist die perfekte Geschichte für einen kalten und grauen Nachmittag auf dem Sofa. Ich hätte hier sogar noch viel mehr über das Dorf und dessen Geschichte, aber auch über die einzelnen Charaktere erfahren wollen, doch vieles davon überlässt die Autorin, gewollt, ihren Lesern.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Kora, die Protagonistin, aus deren Perspektive wir auch das Geschehen mitverfolgen. Die Gefühle für ihre Familie brachten sie mir näher und ihre innere Zerrissenheit konnte ich sehr gut nachempfinden. Neben Kora ist aber auch die Schneekönigin ein absolut interessanter Charakter. Sie wirkt kalt und distanziert und doch gibt sie dem Leser ein Gefühl, dass hinter ihrer kalten Erscheinung viel mehr steckt. Auch wenn z. B. Koras Familie eher blass bleibt, habe ich nichts bei den Charakteren vermisst, denn es werden unter anderem auch queere Charakter so natürlich in die Geschichte mit integriert, dass es genau seine gewünschte Wirkung zeigt.
Mein Fazit
Eine düstere und auf ihre Art eigene, aber magische Geschichte, die ich regelrecht verschlungen habe. Auf der einen Seite hätte ich noch gerne viel mehr über die einzelnen Charaktere und den Ort Snjòrley erfahren, auf der anderen Seite war hier alles genau richtig und stimmig. Wer einmal eine Märchenadaption der etwas anderen Art lesen möchte, sollte hier unbedingt einmal hineinlesen, denn es hat seine ganz eigene Faszination.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Bin hin und hergerissen

Des Teufels Kopfgeldjäger
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Antonia Stark, genannt Toni, hat einen ungewöhnlichen Job, denn sie ist Kopfgeldjägerin. Allerdings keine gewöhnliche Kopfgeldjägerin, denn zu ihrem Job gehört es, Vertragsbrüchige des Teufels wieder zurück ...

Antonia Stark, genannt Toni, hat einen ungewöhnlichen Job, denn sie ist Kopfgeldjägerin. Allerdings keine gewöhnliche Kopfgeldjägerin, denn zu ihrem Job gehört es, Vertragsbrüchige des Teufels wieder zurück in die Hölle zu befördern. Doch nicht nur Vertragsbrüchige stehen auf ihrer Liste, sondern auch die Nephilim, Halbwesen, die zur Hälfte Engel, zur Hälfte Mensch sind. Bisher ist sie eine wahre Meisterin ihres Berufs, doch dann soll sie einen jungen Nephilim bannen, hat dabei aber nicht mit dessen persönlichem Schutzengel gerechnet. Plötzlich befindet sich Toni in einem Chaos und zwar in einem Gefühlschaos, denn der Schutzengel bringt sie immer wieder dazu, zu grübeln, ob sie auf der richtigen Seite steht.
Meine Meinung
Schon das Cover ist das erste Highlight und ich musste unbedingt wissen, was dahinter steckt, denn auch der Klappentext klingt ungewöhnlich und erfrischend.
Doch der Einstieg fiel mir zunächst nicht ganz so leicht, denn ich musste mich schon sehr an den ungewöhnlichen Schreibstil der Autorin gewöhnen. Sie hat eine sehr trockene Art zu erzählen, doch mit ihren wirklich amüsanten Dialogen konnte sie mich dann doch wieder einfangen.
Die Geschichte an für sich liest sich auf jeden Fall leicht und gut verständlich, wenn man erst einmal durchgeblick hat, wer zu wem gehört und welche Ziele derjenige noch verfolgt. Actionreiche Momente wechseln sich ab, mit Momenten, in denen man durchaus auch die Charaktere kennenlernt. Hier und da gab es Momente, bei denen ich dachte, ich wüsste, wohin die Reise geht und es kam dann doch noch ganz anders. Also darf man sich auch noch auf die ein oder andere Überraschung in der Story freuen und auch der berühmte Showdown wartet hier auf den Leser. Neben der Action findet man dann auch noch eine Lovestory, die mir persönlich zwar zu vorhersehbar war, mich aber trotzdem ganz gut unterhalten hat.
Das Setting Flammach klingt nach einer ganz verruchten Verbrecherstadt, zumindest auf den ersten Blick und das dort ein Engel wie Alek zu Gange ist, fand ich eine lustige Vorstellung. Alles in allem konnte ich mir die Umgebung und die darin handelnden Personen gut vorstellen. Gerade dieses Gut und Böse, Engel und Teufel oder hier halt mehr Kopfgeldjäger sind gerade zu Beginn ein interessanter Gegensatz.
Die Perspektiven wechseln zwischen den unterschiedlichen Charakteren und werden von einem dritte Person Erzähler beschrieben. Das lässt dem Leser die Möglichkeit, sich von den einzelnen Personen ein Bild zu machen, allerdings bleibt man dabei auch mehr der reine Beobachter. Aus den Perspektiven von Alek, dem Engel, Tai, einem weiteren Kopfgeldjäger, Nikolaj, dem Nephilim und auch Protagonistin Toni verfolgt man das Geschehen.
Protagonistin Toni mochte ich, denn sie ist eine starke Persönlichkeit, die hier ins Schwanken gerät. Ihre sehr sarkastische Ader und ihre direkte Art haben mir gut gefallen. Dafür fand ich allerdings die Dreiecksgeschichte zwischen ihr, Tai und Alek leider zu klischeehaft, da hätte es für mich ruhig geradliniger bleiben können. Trotzdem fand ich die beiden Charaktere zumindest gut ausgearbeitet und vorstellbar. Mein persönlicher Liebling ist hier auch eher eine Nebenfigur der Geschichte, nämlich der schwule Vampir Lestat. Dieser ist alles andere als der grausamer Blutsauger und brachte für mich Schwung in die Geschichte und mich manches Mal zum Schmunzeln.
Mein Fazit
Eine Urban Fantasy Story mit einer tollen und interessanten Idee dahinter, die mich hin und her schwanken lässt. Den Humor der Geschichte fand ich gut gelungen, an den Schreibstil hingegen musste ich mich gewöhnen. Die Spannung und Action fand ich gut, die Dreiecksgeschichte hingegen wieder zu klischeehaft. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und vorstellbar und gerade die Interaktionen waren gelungen. Die Gegensätzlichkeiten (Engel – Teufel) waren wiederum spannend. Alles in allem konnte mich das Buch gut unterhalten und ich denke Urban Fantasy Fans, die auch Liebesgeschichten in ihrer Story mögen, sind hier gut aufgehoben.