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Veröffentlicht am 31.07.2018

Auch Band 2 kann überzeugen

Das Gift der Wahrheit
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Als die Ermittlerin Alexis Hall zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt noch niemand, auf was sie dort stoßen könnten. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, die bereits vor drei Jahren verschwand, ...

Als die Ermittlerin Alexis Hall zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt noch niemand, auf was sie dort stoßen könnten. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, die bereits vor drei Jahren verschwand, um ihren Hals trägt sie ein Amulett, in dem sich eine Spinne befindet. Während Alexis sich gemeinsam mit ihren Kollegin und ihrer Freundin, der Biologin Karen Hellstern, auf die Suche nach Hinweisen zum Täter begibt, tauchen am Fundort der ersten Leiche noch weitere Leichen auf. Alles Frauen und alle tragen das seltsame Amulett. Gibt es einen Zusammenhang mit einem Fall, der sich bereits vor zwanzig Jahren in Kolumbien ereignete. Damals wurde ein Massengrab gefunden und alle Leichen hatten eine Spinne in ihrem Mund.
Meine Meinung
Optisch passt der zweite Band der Thrillerreihe rund um Ermittlerin Alexis Hall sehr gut zu dem ersten Band und man verbindet schnell die Bücher miteinander.
Damals konnte mich die Autorin Julia Corbin mit ihrem Thrillerdebüt absolut fesseln und überraschen und ich kann gleich vorweg sagen, dass auch ihr zweites Buch dieser Reihe dem ersten in nichts nachsteht.
Julia Corbin überzeugt auch hier wieder mit einem sehr flüssigen und klaren Schreibstil, der den Leser direkt vor den Ort des Geschehens versetzt. Allerdings ist dieser Thriller nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für Menschen, die unter Arachnophobie leiden, denn die Autorin beschreibt durchaus bestimmte Details von Opfern oder Tatorten, die Gänsehaut bewirken.
Der Fall an sich ist sehr spannend aufgebaut. Mit zwischendurch wechselnden Perspektiven, die den Leser auch immer wieder in das Kolumbien von vor zwanzig Jahren versetzen, hält sie von Beginn an die Spannung aufrecht. Gleichzeitig sorgen kleinere Zeitungsausschnitte dafür, weiterhin mitzurätseln und zu vermuten. Auch die Ermittlungen sind wieder sehr gut beschrieben und glaubwürdig umgesetzt, immer wieder gelingt es der Autorin, den Leser in eine falsche Richtung zu lenken und zu überraschen. Allerdings geht es in diesem Buch auch deutlich um die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere. Wer sich nur für den reinen Fall interessiert, wird hier keine Verständnisprobleme haben, aber wie so gut wie immer in solchen Reihen, entwickeln sich die Personen hier weiter und man erfährt mehr über sie. Kenntnisse aus Band 1 sind also nicht zwingend notwendig, aber durchaus sinnvoll, wenn man die Verhältnisse der einzelnen Personen nachvollziehen möchte.
Der personelle Erzähler in dritter Person erzählt von den Ereignissen, dabei gibt es aber nur so viel Preis, um den Leser mit einzubeziehen und sich selber Gedanken über den Täter und dessen Beweggründe zu machen.
Alexis Hall ist wieder einmal eine sehr spannende Persönlichkeit, die mir schon im ersten Band sehr gut gefallen hat. Sie kämpft weiterhin gegen die Dämonen der eigenen Vergangenheit, aber auch sonst hat man ihr hier den ein oder anderen Stein in den Weg gelegt. Auch Karen Hellstein mag ich sehr, sie ist nicht so verschlossen wie ihre Freundin Alexis und bringt mit interessanten Ansätzen, vor allem was die lieben Krabbeltierchen angeht, ebenfalls Schwung in die Geschichte.
Mein Fazit
Wem der erste Band der Alexis Hall Reihe gefallen hat, wird auch von dem zweiten Band nicht enttäuscht werden. Mit ihren rasanten Schreibstil zieht die Autorin den Leser in die Geschichte und gibt diesem genug Raum für eigene Vermutungen. Wendungen und Überraschungen halten das Tempo ebenfalls aufrecht und man kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man die Lösung erfahren hat. Für mich hat Julia Corbin den Status einer neuen Lieblingsthrillerautorin erreicht. Lesen!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Wahre Liebe

Emmas Herz
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Schon als Teenager hat Emma sich bis über beide Ohren in Jesse verliebt. Die beiden werden wirklich ein Paar und gemeinsam schaffen sie es immer wieder, ihre Träume zu verwirklichen. Doch dann geschieht ...

Schon als Teenager hat Emma sich bis über beide Ohren in Jesse verliebt. Die beiden werden wirklich ein Paar und gemeinsam schaffen sie es immer wieder, ihre Träume zu verwirklichen. Doch dann geschieht das unfassbare: Jesse, der mit einer Filmcrew in einem Hubschrauber unterwegs ist, stürzt über dem Meer ab, einen Tag vor ihrem ersten Hochzeitstag. Jesse wird für tot erklärt und für Emma bricht eine Welt zusammen. Sie zieht zurück in ihre Heimat, um ihre Familie nah zu sein. Aber dann begegnet sie Sam, einem Freund aus Jugendtagen. Sam schafft es, Emma wieder zum Lachen zu bringen und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn, sogar die Hochzeit ist geplant. Doch dann kommt ein Anruf.
Meine Meinung
Ein einfaches Cover, aber einfach wunderhübsch und Aufmerksamkeit erregend, so dass ich sehr neugierig auf die Geschichte von Emma wurde.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn Taylor Jenkins Reid schreibt leicht und einnehmend und schnell war man mitten in Emmas Geschichte. Mir hat es sehr gut gefallen, wie es der Autorin hier mit Worten gelingt, die vielen, teils wirklich sehr schwermütigen Emotionen zu beschreiben. Ich konnte mich hier direkt in die Gefühlswelt der Protagonistin versetzen und nachempfinden, wie es ihr geht.
Auch die gesamte Umsetzung der Geschichte konnte mich überzeugen, denn die Autorin baut das Geschehen langsam auf. Während es mit einem gemeinsamen Essen mit Emmas Familie und Sam beginnt, gibt es als nächstes eine Rückblende auf Emmas Jugend und darauf, wie sie sich in Jesse verliebt. Gleichzeitig bekommt man aber auch ein gutes Bild von ihrer Familie und ihren Freunden, allen voran Sam. Erst mit der Rückkehr in die Gegenwart mit man gemeinsam mit Emma mit Jesses, der als verschollen galt, konfrontiert. Ab diesem Moment war das gesamte Gefühlschaos richtig greifbar und ich wusste gar nicht mehr, mit wem ich hier am meisten mitgefiebert habe.
Dadurch, dass die Protagonistin Emma ihre Geschichte in der Ich-Form erzählt und nur in ganz bestimmten Momente auf die Du-Perpektive wechselt, ist man noch näher am Geschehen dran. Die Du-Form hingegen wirkt eindringlich, ich musste mich zu diesem Zeitpunkt ganz besonders intensiv mit den Gefühlen, die Emma überwältigen, auseinandersetzen, denn sie versetzt den Leser dadurch noch ein wenig mehr in Emmas Rolle. Dieses “stell dir vor, wie es dir gehen würde, wenn du die Liebe deines Lebens verlierst” brachte genau dies in die eigene Vorstellung.
Emma ist eine sehr sympathische Protagonistin, die als Teenager davon träumt, die Welt zu erobern. Gemeinsam mit Jesse nimmt sie alle Hürden und macht ihre Träume wahr. Doch als Jesse aus Emmas Leben verschwindet, muss sie sich eingestehen, dass sie allein nicht stark genug dafür ist. Diese Situation verändert nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Einstellungen. Emma wird ruhiger und weiß nun ganz einfach, was sie sich für ihr eigenes Leben wünscht. Sam ist mir gleich bei der ersten Begegnung sympathisch. Dieser warmherzige Mann zaubert beim Lesen der Geschichte ein Lächeln aufs Gesicht, denn er ist einfach etwas besonderes. Jesse mochte ich hingegen auf den ersten Blick gar nicht so, doch auch hier gelingt es der Autorin wunderbar, die Gefühlswelt des Mannes zu beschreiben. Letzten Endes konnte ich mir alle drei Charaktere gut vorstellen und habe an jeden Einzelnen mein Herz verloren.
Mein Fazit
Eine Geschichte über das Leben und vor allem über die Liebe, aber auch darüber, was man selbst vom Leben erwartet. Sehr greifbare und sympathische Charaktere und ein gelungener, nicht übereilter Aufbau des Geschehens, ließen mich tief in diese Geschichte abtauchen. Taylor Jenkins Reid schreibt emotional und einnehmend und lässt den Leser ebenso nachdenken, wie die eigenen Charaktere. Tolle, gefühlvolle Geschichte!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Noch besser als Band 1

Palace of Silk - Die Verräterin
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Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Gemeinsam mit ihrer Freundin Ninon ist es Rea gelungen, aus England fortzukommen. Zur Zeit verbringt sie am Hofe des Roi, der Ninons Bruder ...

Achtung: Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Gemeinsam mit ihrer Freundin Ninon ist es Rea gelungen, aus England fortzukommen. Zur Zeit verbringt sie am Hofe des Roi, der Ninons Bruder ist, sehr viel Zeit. Trotzdem hofft sie, dass es ihr hier gelingen wird, endlich ein freies Leben zu führen, denn in Frankreich sind Berührungen nicht verboten. Doch es scheint, als würde Rea nicht zur Ruhe kommen, denn kaum ist sie bei Ninon am Hofe des französischen Königs, holt sie die Vergangenheit ein. Ausgerechnet ihre große Liebe Robin, der Kronprinz von England, ist zu Gast in Frankreich. Sein Besuch hat auch einen Grund, er möchte um die Hand Ninons werben.
Meine Meinung
Ich liebe Buchcover, die das Thema des vorangegangenen Bandes aufgreifen und das ist bei dieser Trilogie absolut gut gelungen. Es ist auf jeden Fall ein Hingucker und geällt mir sehr gut.
Nachdem ich absolut begeistert von dem ersten Band der Trilogie war, war ich extrem gespannt auf den zweiten Teil, denn oftmals kommen mir diese Bände wie kleine Lückenbüßer vor. Nicht so bei dieser Reihe, denn ich war, nach kleinen Anfangsschwierigkeiten, wieder einmal absolut gefesselt von der Geschichte.
C.E. Bernard hat einen richtig genialen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt und direkte Bilder des Geschehens zaubert. Ich war direkt in Frankreich am königlichen Hofe und wie bereits im erstenTeil war ich hier mitten drin. Ich versank so tief in dieser Geschichte, dass ich erst einmal am Ende etwas Zeit benötigte, um wieder aus dieser aufzutauchen. Wirklich extrem gelungen, was C.E. Bernard dort schreibt.
Auch wenn ich auf den ersten fünfzig Seiten ein paar kleinere Probleme hatte, mir die Ereignisse aus dem ersten Band wieder komplett ins Gedächtnis zu rufen, konnte ich danach das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das Worldbuilding fasziniert mich hier einfach, denn es ist diese Mischung aus altem und neuen, die auf mich ihren ganz besonderen Reiz ausübt. Es ist, als würde man zum großen Teil vom Verhalten her einen historischen Roman lesen und kurz darauf hält einer der Charaktere ein Handy in der Hand. Es lädt geradewegs dazu ein, sich alles lebendig und bunt vorzustellen.
Auch die Spannung war hier absolut gegeben, es gibt wieder einmal Intrigen und Geheimnisse, aber auch richtig was fürs Herz. Ich habe mit Rea und Robin mitgefiebert und ich kann noch nicht einmal sagen, woran es ganz genau lag, aber C.E. Bernard berührt mich mit diesen Figuren ganz besonders.
Wie auch im ersten Band ist hier wieder die Ich-Form als Erzählperspektive gewählt. Aus Reas Sicht erlebt der Leser auch hier wieder die Ereignisse, wodurch man einmal mehr mit ihr mitfiebert.
Rea war schon im ersten Band eine gute Freundin geworden, mit der ich mitgelitten, gekämpft, gehofft und geliebt habe. Auch hier war sie mir gleich wieder präsent. Das einzige, was mich an ihrem Charakter störte, war die Kreatur, die immer wieder auftauchte und womit ihre eigene Sehnsucht nach Berührung, die Magdalenen zu eigen ist, beschreibt. Leider muss ich da immer wieder ein wenig an die Innere Göttin eines anderen Romans denken. Aber ehrlich, das ist jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten mag ich Rea unheimlich gerne. Robin hingegen hätte ich so manches Mal schütteln wollen, auch wenn ich ihn natürlich sehr gerne mag. Trotzdem hat es hier lange Zeit gebraucht, bis er etwas tut, was ich mir schon länger erhoffte. Mehr möchte ich allerdings nicht sagen.
Zu den beiden Protagonisten gesellen sich eine ganz Menge Nebencharaktere, die mir ebenfalls wie gute Freunde vorkamen. Seien es Blanc, René, der Comte oder Ninon, jeder einzelne wirkt lebendig und authentisch. Sie haben Ecken und Kanten und bei jedem geschieht etwas, was ich nicht erahnt hätte.
Mein Fazit
Mit dem zweiten Band der Reihe hat C.E. Bernard mich ebenso, wenn nicht sogar ein bisschen mehr als mit Band 1, begeistern können. Lebendige Bilder, toller Schreibstil, wundervoll gezeichnete Charaktere und eine spannende und einfach mal neuartige Handlung haben mich an die Seiten gefesselt. Ich freue mich, ganz bald mit dem dritten Band zu beginnen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Pageturner

Der Fremde am Strand
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Es ist regnerisch und stürmisch als Alice, alleinerziehende Mutter dreier Kinder, den fremden Mann zum ersten Mal dort am Strand sitzen sieht. Doch scheinbar ist es ihm völlig egal, dass er mittlerweile ...

Es ist regnerisch und stürmisch als Alice, alleinerziehende Mutter dreier Kinder, den fremden Mann zum ersten Mal dort am Strand sitzen sieht. Doch scheinbar ist es ihm völlig egal, dass er mittlerweile völlig durchnässt ist, denn er rührt sich nicht vom Fleck. Aber Alice hat Mitleid mit ihm und bietet ihm das kleine Häuschen an, das sie sonst vermietet. Im Gespräch stellt sich heraus, dass der Mann keinerlei Erinnerungen hat, er weiß weder, wer er ist, noch wie er an diesen Strand geraten ist. Auch wenn es ihr nicht ganz geheuer erscheint, bietet ihm Alice ihre Hilfe an und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach seiner wahren Identität.
Zur gleichen zeit sitzt die junge Lily in ihrer neuen Wohnung und wartet auf ihren frisch angetrauten Ehemann Carl. Dieser ist sonst immer pünktlich, doch heute kommt er nicht wie gewohnt zurück nach Hause.
Meine Meinung
Dieses düstere Cover erweckte meine Aufmerksamkeit und der Klappentext las sich so spannend, dass ich diese Geschichte lesen musste. Gleich vorab, ich habe diesen Roman verschlungen, so spannend erzählt Lisa Jewell hier.
Schon der Einstieg, der den Leser mitten ins Geschehen wirft, ist fesselnd und ein wenig unheimlich. Lisa Jewell erzählt bildlich und mitreißend, so dass man sowohl den Ort als auch die Personen gleich lebendig vor sich sieht. Auch sonst konnte die Autorin mich mit den Handlungen des Buches absolut fesseln und ich wollte einfach nur noch wissen, welche Geheimnisse dieser Fremde vom Strand verbirgt.
Aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt die Autorin von den Ereignissen sowohl in dem kleinen Ort Ridinghouse Bay als auch in London und das auf zwei Zeitebenen. Zum einen geht es um die Geschwister Ross im Jahre 1993, die gemeinsam mit ihren Eltern ihre Ferien in einem der kleinen Cottages in Ridinghouse Bay verbringen, zum anderen sind wir in der Gegenwart ebenfalls in dem kleinen Ferienort und in London. Während Alice und Frank, so nennen Alice und ihre Kinder den Fremden vom Strand, abwechselnd erzählen, erfahren wir von den Ereignissen in London mehr durch Lily, die junge Frau, die ihren Ehemann vermisst.
Wer hier schon die ersten Vermutungen anstellt, der kann schon einmal beruhigt sein, denn es ist nicht so vorhersehbar, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt hier unheimlich viele Momente, die mich miträtseln ließen, die mich vermuten ließen, wer nun der Fremde wirklich ist und doch musste ich meine Meinung immer wieder revidieren.
Alles in allem nahm mich diese Geschichte absolut gefangen, man ahnt, dass es hier um längst vergangene Ereignisse geht, die nie aufgeklärt wurden, doch der Zusammenhang wird erst nach und nach deutlich. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es an einem ruhigen Vormittag komplett verschlungen. Dazu kommt auch noch, dass die Autorin es schafft, ihre Kapitel immer wieder mit einem Cliffhanger zu beenden, so dass ich einfach gezwungen war, weiterzulesen.
Die Charaktere der Geschichte waren absolut vielschichtig und authentisch und zogen mich förmlich an. Allen voran die alleinerziehende Alice, die mir sehr schnell mit ihrer offenen und hilfsbereiten Art ans Herz wuchs. Aber auch Frank, der Fremde, war spannend, denn man wusste ihn einfach nicht einzuordnen. Er machte einen netten und freundlichen Eindruck, doch man spürte förmlich, dass er etwas verbirgt. Lily war mir zu Beginn noch ziemlich unsympathisch, doch irgendwo konnte ich sie durchaus verstehen, vor allem nachdem ihr durch die Polizei etwas über ihen Mann mitgeteilt wurde, dass die junge Frau nicht ahnte. Ihre Hartnäckigkeit waren dann schon wieder bewundernswert und so war ich auch von ihrem Part gefesselt.
Obendrauf kommt dann noch das Geschehen rund um die Familie Ross aus dem Jahr 1993, diese grundsolide Familie, die den etwas düster und unheimlich wirkenden jungen Mann kennenlernt und der die Tochter der Familie umgarnt. Hier hat man schon fast vom ersten Moment an das Gefühl, dass das nicht gut ausgeht.
Mein Fazit
Ein Buch, das mich vom ersten Moment an in seinen Bann ziehen konnte und das ich dann erst zur Seite legte, als ich es zuklappte. Ich bin begeistert von diesem Aufbau, von den geschickt ineinander verwobenen Erzählsträngen und dem Geschehen, dass ich lebendig und detailreich vor mir sehen konnte. Lisa Jewell konnte mich mit dieser Geschichte absolut fesseln und ich kann nur sagen: unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Noch nicht ganz überzeugt

Blutschatten
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Sunday Night wurde unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen und auch ihre Stelle bei der Polizei war nicht von Erfolg gekrönt. Heute lebt sie allein und ohne von irgendeinem bemerkt zu werden. Doch ...

Sunday Night wurde unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen und auch ihre Stelle bei der Polizei war nicht von Erfolg gekrönt. Heute lebt sie allein und ohne von irgendeinem bemerkt zu werden. Doch dann bittet sie jemand um Hilfe. Die Enkelin der reichen Witwe Drucker ist spurlos verschwunden, nachdem ihre Familie vor der Schule des Mädchens einem Bombenattentat zum Opfer fiel. Sunday beginnt zu forschen, was damals wirklich mit Stella passiert ist. Warum wurde sie entführt? Lebt sie überhaupt noch?
Meine Meinung
Wer kennt sie nicht, Kathy Reichs und ihre berühmte forensische Anthropologin Temperence Brennan?! Das sie nun eine neue Ermittlerin aufs Tapet brachte, machte mich umgehend neugierig.
Klappentext und Cover sind sehr interessant gestaltet, so dass auch dieses anspricht und den Leser dazu verlockt, das Buch in die Hand zu nehmen. Aber hier fällt natürlich vor allem auch der Name der Autorin gleich ins Auge.
Der Einstieg fällt recht leicht, denn Kathy Reichs kann einfach erzählen. Sie schreibt auch hier gewohnt flüssig und mitreißend, doch ich muss sagen, dass sie mir ein wenig zu viel abschweift und davon berichtet, was Sunday gerade erlebt und zwar nicht, was die reine Ermittlung angeht, sondern eher, wo sie gerade langgeht, welche Waffe sie trägt etc. Somit nimmt die zu Beginn noch sehr spannende Handlung recht schnell ab und der Thriller verliert über weite Strecken sein Tempo. Zwar war ich durchaus interssiert an der Auflösung des Falls, doch es fiel mir manchmal recht schwer, am Ball zu bleiben.
Weite Teile der Handlung werden aus der Sicht Sunday Nights erzählt, aber immer wieder gibt es Einschübe einer unbekannten Person, die mich dann auch wieder neugierig machten. So hatte ich beim Lesen den Eindruck zwischen Spannung und Längen hin und herzuschwanken und erst im letzten Drittel wurde es dann unvorhersehbarer und es gab einige Wendungen, die ich nicht vorausgesehen hatte.
Erzählt wird der Thriller in der Ich-Perspektive aus Sundays Sicht, somit hat man als Leser einen sehr guten Einblick auf die äußerst ungewöhnliche Protagonistin.
Sunday Night ist eine sehr schwierige Person, die es mir am Anfang nicht leicht gemacht hat, sie zu mögen. Sie ist voller Widersprüche und ich hatte beim Lesen durchaus auch den Eindruck, dass sie nicht nur auf der Suche nach dem verschwundenen Mädchen ist. Wie so oft bei Ermittlern in Thrillern hat auch Sunday eine schwere Vergangenheit und muss sich auch mit sich selbst auseinandersetzen.
Während des Falls trifft Sunday auf so einige Personen, vor allem auch auf die Polizisten, die einst mit den Ermittlungen rund um das Verschwinden Stellas begangen. Das Verhältnis der Personen untereinander ist nicht gerade leicht, aber machten den Thriller doch auch wieder interessanter.
Mein Fazit
Der Schreibstil der Autorin ist auch in dieser neuen Reihe durchaus wiederzuerkennen und doch habe ich etwas Zeit benötigt, mich an die neue Protagonistin zu gewöhnen. Mag sein, dass es daran liegt, dass man die Autorin auch auf dem ersten Blick wohl mit Tempe Brennan in Verbindung bringt und das muss man doch ausblenden, um sich hier mehr einzulesen. Wären da nicht immer wieder diese langen Beschreibungen der Handlung gewesen, die mir zwischendurch das Lesen etwas schwerer machten, hätte mir der Fall durchaus gut gefallen, denn er birgt doch mehr Wendungen, als zunächst vermutet. Mit Sunday Night bringt die Autorin auf jeden Fall eine neue und interessante Ermittlerin und ich bin durchaus geneigt, mehr über sie zu erfahren.