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Veröffentlicht am 27.05.2018

Bezaubernd

Sternschnuppengeflüster
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Die Sommerferien stehen bevor und alle sind in guter Stimmung, alle bis auf drei Mädchen. Diese drei kennen sich noch nicht, aber alle drei haben eines gemeinsam, im Moment scheint einfach alles schief ...

Die Sommerferien stehen bevor und alle sind in guter Stimmung, alle bis auf drei Mädchen. Diese drei kennen sich noch nicht, aber alle drei haben eines gemeinsam, im Moment scheint einfach alles schief zu laufen. Da wäre Leni, sie fühlt sich zu dick, hat Haare wie Spaghetti und auch sonst ist so gar nichts hübsch an ihr. Ausgerechnet sie steht auf Nick, der Mädchenschwarm der Schule und dieser kommt nach den Sommerferien in ihre Klasse. Dann ist da Amelie, aus dem Süden Deutschlands nach Lübeck gezogen, ohne eine richtige Freundin an ihrer Seite und ihre Eltern streiten sich nur noch, Amelie befürchtet, dass sie sich scheiden lassen wollen. Zu guter Letzt ist da noch die große und bildhübsche Paula, deren größter Wunsch es wäre, Schauspielerin zu werden. Talent, das hat sie, sagt zumindest ihre Lehrerin, doch ihre Eltern würden es ihr nie erlauben. Alle drei entdecken etwas, nämlich die Wunschapp Sternschnuppengeflüster, denn diese macht ein Versprechen, dass sie bis zum Ende der Ferien ihren größten Wunsch erfüllt bekommen, wenn sie sich anmelden.
Meine Meinung
Das Cover ist einfach nur bezaubernd und verlockte gleich dazu, das Buch einmal genauer zu betrachten. Ich muss zugeben, dass ich hier gleich vorweg sagen muss, dass diese Geschichte durchweg ein Buch für junge Leser ist, aber für diese Zielgruppe ist es absolut empfehlenswert, denn Sofie Cramer erzählt hier eine Geschichte, die gerade für viele junge Mädchen absolut aktuell sein wird. Mir als Erwachsene hat die Geschichte aber durchaus ein Lächeln entlocken können und ich fand sie wirklich süß.
Sofie Cramer erzählt sehr locker und leicht und auch mit einer Sprache, die ich täglich von meiner eigenen, zehnjährigen Tochter zu hören bekomme. Ich hatte hier keine Zweifel, dass es drei junge Mädchen sind, die hier ihre Geschichte und ihren größten Wunsch erzählen. Es liest sich schnell und flüssig und ich war in kürzester Zeit durch das Buch.
Gefallen hat mir hier ganz besonders, dass Sofie Cramer ihre jungen Protagonistinnen wie die Mädchen von nebenan wirken lässt. Sie haben Probleme eines Teenagers und diese sind für sie in diesem Moment der absolute Mittelpunkt. Es ist wie aus dem Alltag gegriffen und doch ist es wirklich wunderbar umgesetzt, denn es passt zu unserer Zeit. Diese Wunschapp ließ mich schmunzeln, denn diese hat eines geschafft, sie hat die Mädchen miteinander verbunden und Freunde aus ihnen gemacht und alle drei haben gelernt, dass sie durchaus an sich glauben müssen. Es geht hier um Selbstzweifel eines jungen Mädchens, um Verlustängste eines anderen und um die Zukunft der Dritten und all das wurde einfach charmant erzählt.
Aus abwechselnden Perspektiven zwischen Leni, Amelie und Paula erleben wir die Geschichte und auch ich konnte mich einmal wieder zurückerinnern, wie es als Teenie war. Was für uns auf den ersten Blick als flach und nur wenig bedeutend erscheint, ist in diesem Moment für die Mädchen sehr wichtig. Sofie Cramer schafft es, dass ich das alles nachvollziehen und glauben konnte.
Die drei Protagonistinnen haben mir ebenfalls sehr gut gefallen und waren mir sehr sympathisch. Leni mit all ihren Zweifeln vor allem an ihrem Äußeren. Doch sie lernt in dieser Geschichte etwas ganz wichtiges: das Äußere ist nur der Schein, was wichtig ist, ist das Innere. Dann ist da Amelie, die zwar materiell alles hat, was ein Teenieherz begehrt und doch steht sie Ängste aus, denen sie sich allein stellen muss, da ihre Freundinnen weit entfernt sind. Paula ist eine sehr selbstsichere Persönlichkeit, doch auch sie hat Sorgen und glaubt, dass man ihr eh nicht entgegen kommt. Diese drei Mädchen bekommen durch ihre App eine Verbindung und lernen, dass es wichtig ist, an sich selbst zu glauben. Eine tolle Botschaft an alle jungen Leserinnen.
Mein Fazit
Eine sehr süße Geschichte, die perfekt für den jungen Leser der genannten Zielgruppe (11 – 15 Jahre) ist. Für einen erwachsenen Leser scheint die Geschichte sehr flach zu sein, doch Sofie Cramer bringt ihre Botschaft ganz still und leise mit in die Handlung ein. Eine Leseempfehlung für alle jungen Leser.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Toller Einstieg in eine komplexe Welt

Vier Farben der Magie
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Es gibt sie, die Parallelwelten und das gleich vier Mal und einst gab es in jeder von ihnen Magie. Heute können nur noch die Antari, Menschen mit magischen Fähigkeiten, die unterschiedlichen Welten bereisen. ...

Es gibt sie, die Parallelwelten und das gleich vier Mal und einst gab es in jeder von ihnen Magie. Heute können nur noch die Antari, Menschen mit magischen Fähigkeiten, die unterschiedlichen Welten bereisen. Die da wären: das rote London, in dem die Menschen noch im Einklang mit der Magie leben, das weiße London, in dem die Magie unterdrückt wird, das graue London, dem die Magie fast völlig abhanden gekommen ist und das schwarze London, das von Magie beherrscht wird, bzw. von dem man nicht weiß, welche Zustände wirklich herrschen. Kell ist einer der Antari und lebt im roten London. Für seinen König bereist er die Parallelwelten und dient als Botschafter zwischen den Königshäusern. Allerdings ist es ihm lediglich gestattet, die Post der Könige zu überreichen, andere Gegenstände sind ihm untersagt. Doch dann bittet ihn eine Frau um Hilfe, er soll etwas in ein anderes London mitnehmen, einen Brief und einen schwarzen Stein. Aber dieser Stein hat mehr Einfluss, als Kell es jemals gedacht hätte.
Meine Meinung
Die Cover dieser Trilogie sind allesamt eher schlicht gehalten, passen aber zum Einen perfekt zueinander und zum Anderen gefallen sie mir gerade deswegen richtig gut. Sie machten mich schon eine ganze Weile sehr neugierig auf die Geschichte dahinter, denn auch das Thema der Parallelwelten finde ich sehr interessant.
Zugegeben, der Einstieg hier fiel mir dann ein wenig schwerer, was eigentlich gar nicht so unbedingt an dem Schreibstil der Autorin V.E. Schwab lag, sondern eher daran, dass nicht so viel passierte und ich doch aufmerksam bleiben musste, um nichts zu verpassen. Sprachlich ist es aber sehr gut verständlich und leicht gehalten, so dass dann doch der Funken übersprang und ich gefesselt wurde von dieser unheimlich komplexen Idee.
Somit ist der Beginn eher ruhig, allerdings kann man hier einen guten ersten Überblick über die verschiedenen London (Welten) erhaschen und sich so langsam ein Bild der Begebenheiten aufbauen. Doch so nach und nach nimmt dann auch die Handlung Gestalt an und es wird immer spannender. Es kommt zu einigen Ereignissen, die mich überraschen konnten und letzten Endes ist es die Mischung aus Beschreibung der Welt und actionreicher und auch magischer Szenen, die mich an das Buch fesselten.
Wirklich gefallen hat mir die Welt und deren Aufbau, mit der Idee dahinter, dass es nur eine Stadt gibt, die in allen Welten den gleichen Namen trägt, nämlich London. Ansonsten haben die Welten nicht viele Gemeinsamkeiten und somit gab es immer wieder Neues zu entdecken. Ich musste durchaus zu Beginn immer Mal wieder überlegen, in welcher Welt ich mich gerade aufhielt, aber je näher man die Örtlichkeiten und vor allem die Charaktere kennenlernte, desto klarer wurde dies. Hier kommt es der Geschichte absolut zu Gute, dass die Autorin sich zu Beginn des Buches erst mit vielen Erklärungen abgibt, denn ohne diese wäre das alles zu verwirrend geworden für den Leser. Wer also zu Beginn Zweifel hegt, der sollte unbedingt weiterlesen, denn auch wenn es auch im Laufe der Handlung immer wieder zu kurzen Erklärungen kommt, ist es doch gut, dass man als Leser schon Hintergrundwissen hat. In den Welten und deren Unterschieden hat die Autorin den Überblick behalten und es war sehr spannend, wie hier einiges zusammenhängt.
Aus unterschiedlichen Perspektiven erleben wir das Geschehen, begleiten aber in der Hauptsache Lila und Kell bei ihren Erlebnissen.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, denn sie wirken gerade durch ihre vielen Facetten lebendig. Aber auch hier nimmt die Autorin sich Zeit, die Charaktere vorzustellen, auch wenn jeder Einzelne scheinbar von Beginn an eine ganz besondere Eigenart hat. So ist da Kell, einer der wenigen Antari, der zunächst einen eher oberflächlichen Eindruck auf mich machte. Aber im Laufe der Geschichte lernt man ihn sehr gut kennen und entdeckt immer wieder etwas Neues an ihm, was den Leser dazu bringt, dass er einem ans Herz wächst. Lila war mir vom ersten Moment an sehr sympathisch. Sie ist eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack, tough und mit einem etwas loseren Mundwerk ausgestattet und doch steckt hinter dieser Fassade eine besondere Person. Die Beiden entwickeln eine ganz besondere Dynamik und auch wenn sie gerne mal aneinander geraten, sind sie doch immer wieder für den anderen da.
Wichtig für die Handlung sind dann noch eine ganze Reihe weiterer Figuren, wie z. B. der zweite Antari, Holland, bei dem ich immer wieder gegrübelt habe, wie ich ihn einschätzen sollte. Aber auch die anderen Personen sind geschickt in die Handlung verknüpft und wirken immer wieder auf die Handlung ein.
Mein Fazit
Nach einem etwas langatmig wirkenden Einstieg, der aber durchaus schlüssig war und viel zur Logik der späteren Handlung beitrug, konnte mich diese Geschichte absolut fesseln. Gerade Weltenaufbau und Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen, aber auch die beiden Protagonisten wurden mir immer näher gebracht, so dass ich ab ca. 100 Seiten wirklich an die Geschiche gebunden war und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Toller Einstieg in eine wirklich tolle Welt, der mir sehr gut gefallen hat. Leseempfehlung für Fantasyfans!

Veröffentlicht am 21.05.2018

Dunkle Geheimnisse

Der Mitternachtsgarten
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Nachdem Lucy in ihrer Heimat London einen schwer wiegenden Fehler begangen hat, ist sie mehr als erleichtert, als sie eine Stelle als Haushälterin in Florenz angeboten bekommt. Kurzerhand tritt sie die ...

Nachdem Lucy in ihrer Heimat London einen schwer wiegenden Fehler begangen hat, ist sie mehr als erleichtert, als sie eine Stelle als Haushälterin in Florenz angeboten bekommt. Kurzerhand tritt sie die Reise an und arbeitet im Castillo Barbarossa, dessen Hausherrin einst eine gefeierte Schauspielerin war. Vivien Lockhart folgte damals ihrem Mann Giovanni in die Heimat, doch dann gab es ein schreckliches Ereignis, das ihr Leben völlig veränderte. Lucy begegnet Max, dem Neffe der ehemaligen Haushälterin des Castillos, Adalina, der ihr von seiner Tante erzählt und dass diese große Schuldgefühle hatte. Neugierig begibt sich Lucy auf die Suche nach der Vergangenheit und findet dabei Viviens Tagebuch. Was geschah damals im Castillo wirklich?
Meine Meinung

Das Cover gefiel mir gleich auf den ersten Blick und da ich Romane auf zwei Zeitebenen sehr mag, war ich auch hier gleich neugierig auf die Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin Victoria Fox ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und durch die zu Beginn noch völlig unklaren Ereignisse, sowohl die Vergangenen als auch die in der Gegenwart, wurde ich sehr neugierig. Doch zu Beginn fiel es mir ein wenig schwerer, mich in die Protagonistin Lucy und deren Geschichte zu versetzen. Zwar war ich äußerst neugierig, wovor sie fortlief, doch es zog sich ein wenig, bis ich davon gefesselt wurde. Ganz im Gegensatz dazu steht allerdings die Geschichte Viviens, die mich sehr schnell einnehmen konnte und die immer spannender wurde.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen wiedergegeben und wir lernen zunächst Lucy kennen, die in der Ich-Perspektive von ihren Erlebnissen in der Toskana und der äußerst selsamen Begebenheiten auf dem alten Castillo erzählt. Währenddessen berichtet ein Erzähler in der dritten Person von den längst vergangenen Tagen. Dabei bleibt das Geheimnis sehr lange undurchschaubar und Victoria Fox gelang es hier doch immer wieder, mich aufs Neue zu überraschen. Beinahe wie ein Krimi wird Viviens Leben von dem Fortgang von ihrer eigenen, strengen Familie, zu ihrem Beginn der Schauspielkarriere bis hin zu den Geschehnissen in der Toskana erzählt und mich konnte dieser Part sehr gut unterhalten. Darunter litt allerdings wiederum ein wenig das aktuelle Geschehen rund um Lucy, von denen ich auch ein wenig mehr erwartet habe.
Vivien ist eine sehr interessante Persönlichkeit, deren Entwicklung mir sehr gut gefallen hat. Nach ihrer regelrechten Flucht aus dem Elternhaus schafft sie es, sich in einer Glamourwelt zurecht zu finden, doch auch da fühlt sie sich nicht wohl. Erst als sie den jungen Arzt Gio kennenlernt und sich verliebt, scheint ihr Leben eine Wendung zu nehmen, von der sie immer träumte. Ich mochte Vivien eigentlich sehr gerne und konnte mich eine ganze Zeit lang sehr gut in sie hineindenken. Ich habe mit ihr mitgefühlt und auch mitgelitten. Auch die weiteren Charaktere aus der Vergangenheit wurden glaubwürdig gezeichnet und brachten hier Abwechslung in die Geschichte.
Lucy war für mich dafür ein wenig zu flach gezeichnet, was wahrscheinlich daran lag, dass ich mich von Beginn an auf Abstand zu ihr begab. Woran dies genau lag, kann ich gar nicht richtig benennen und erst zum Ende hin kam ich ihr als Figur ein wenig näher.
Trotzdem haben mir die Charaktere im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, denn sie waren lebendig und authentisch. Sie brachten mich zum Grübeln und Miträtseln und gaben ein glaubwürdiges Gesamtbild ab.
Mein Fazit

Ein unterhaltsamer Roman auf zwei Zeitebenen, von der mich gerade der Part in der Vergangenheit neugierig machte und begeistern konnte. Ein flüssiger und klarer Schreibstil sorgten für einen angenehmen Lesefluss und viele spannende und überraschende Momente konnten mich fesseln. Wer Familienromane mit Geheimissen in der Vergangenheit mag, sollte hier einmal hineinlesen.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Emotionale Geschichte

Was in unseren Sternen steht
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Eigentlich glaubte Jess in Adam ihre große Liebe gefunden zu haben, doch als sie unverhofft schwanger wird und Adam sie selbst bei der Geburt ihres Sohnes allein lässt, muss sie feststellen, dass er doch ...

Eigentlich glaubte Jess in Adam ihre große Liebe gefunden zu haben, doch als sie unverhofft schwanger wird und Adam sie selbst bei der Geburt ihres Sohnes allein lässt, muss sie feststellen, dass er doch ganz anders ist, als erhofft. Also verlässt sie ihn und Adam zieht nach Frankreich. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und Adam hat kaum einen Bezug zu seinem Sohn William, was Jess’ Mutter sehr zu schaffen macht. Diese wünscht sich nichts mehr, als dass Williams Vater Interesse an seinem Sohn zeigt. Um ihrer schwer kranken Mutter einen Gefallen zu tun, fährt sie mit William für fünf Wochen nach Frankreich. Dort hat Adam mittlerweile ein sehr erfolgreiches Hotel in einem selbst restaurierten Chateau eröffnet und lebt seinen Traum. Wird es Jess gelingen, William und Adam aufeinander zuzuführen? Denn im Gegensatz zu vielen von uns weiß Jess jetzt schon, was in ihren Sternen steht.
Meine Meinung

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, schlicht, aber sehr harmonisch und auch der Klappentext erweckte meine Neugier. Gleich vorweg, dieses Buch hat mich durch und durch verzaubert und ich fühlte mich wirklich vom ersten Moment an mit der Protagonistin verbunden und war mitten in der Geschichte. Catherine Isaac schreibt mit einem wundervollen Gespür für Emotionen, mal bringt sie den Leser zum Lachen, mal zum Weinen. Die gesamte Gefühlspalette konnte sie mir mit ihrem sehr harmonischen Schreibstil nahe bringen und die Geschichte war schneller zu Ende, als gewollt. Leicht und flüssig und doch tief und gefühlvoll erzählt sie von ihren Protagonisten und deren Leben.
Richtig gelungen ist hier das Gesamtpaket, denn auch wenn es nach einem leichten Liebesroman klingt, gibt es hier doch auch eine tiefer liegende Botschaft. Die Autorin verknüpft die locker leichte Urlaubsatmosphäre und ihre Liebesgeschichte mit den doch oft auch schweren Gedanken der Protagonistin Jess. Dabei vermittelt sie eine unheimlich wichtige Botschaft, nämlich lebe dein Leben jeden Tag so, als wäre es dein letzter Tag. Du weißt nicht, was die Zukunft wirklich für dich bereit hält, deshalb nutze das, was du hast.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht Jessicas erzählt. Dabei dürfen wir ganz nah ihre aktuellen Erlebnisse mitverfolgen, aber auch mit ihr durch die Gefühls- und Gedankenwelt reisen. In Gedanken beschreibt Jess, was sie erlebt hat, sie erzählt von ihrer Kindheit, aber auch von ihren derzeitigen Gefühlen. Ich fühlte mich mit ihr verbunden, konnte nachempfinden, wie es ihr geht, erlebte ihre Welt durch sie selbst.
Jess ist eine wirklich tolle Protagonistin, deren Art mir sehr sympathisch ist. Bisher war sie immer eine sehr fröhliche und offene Person, doch seit der Erkrankung ihrer Mutter sieht es in ihr anders aus. Nach aussen gibt sie sich wie man sie kennt, ist heiter und lustig und manche einer ihrer Vergleiche brachten mich zum Lachen. Doch in ihr toben die Gefühle seitdem die Krankheit ihrer Mutter immer weiter und vor allem unaufhaltbar fortschreitet. Die Darstellung dieser Protagonistin konnte mich auf jeden Fall völlig überzeugen.
Neben Jess spielen natürlich auch ihr Sohn William und dessen Vater Adam noch wichtige Rollen. William ist ein cleverer Junge mit einem großen Paket an Wissen, das er gerne mit anderen teilt. Adam war mir am Anfang nicht so sympathisch, doch als ich mehr über ihn erfuhr, wurde auch seine Person deutlich klarer. Auch diese beiden Charaktere konnten mich hier überzeugen.
Die Nebencharaktere nehmen angemessenen Raum ein und sorgen für Abwechslung und Lebendigkeit. Sowohl Jess’ Familie als auch die Freunde und die Angestellten, jeder bekommt Persönlichkeit und lässt die Geschichte real wirken.
Mein Fazit

Ein wunderbarer Roman über das Leben und dieses auch wirklich zu leben. Mit viel Herz und Gefühl erzählt Catherine Isaac eine auf den ersten Blick locker leichten Geschichte, die nach und nach immer tiefgründiger wird. Ich habe gelacht, nachgedacht, mich verliebt und geweint. Ein wunderschöner Roman der mich durchweg gut unterhalten hat und den ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Durch und durch charmant

Wahrscheinlich ist es Liebe
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Die Reporterin Jen ist frisch getrennt und zweifelt daran, dass es für sie doch noch irgendwo den richtigen Partner gibt, immerhin ist sie ja schon Mitte dreißig. Zum Glück wird sie zur Zeit genug von ...

Die Reporterin Jen ist frisch getrennt und zweifelt daran, dass es für sie doch noch irgendwo den richtigen Partner gibt, immerhin ist sie ja schon Mitte dreißig. Zum Glück wird sie zur Zeit genug von Aiden abgelenkt. Aiden ist eine KI, eine künstliche Intelligenz, und Jen macht gerade an einem Projekt mit, bei dem sie das “Zusammenleben” mit einer solchen KI erforscht. Was allerdings weder Jen noch Aidens Entwickle wissen, Aiden ist es schon längst gelungen, sich in den Äther der Netzwerke zu flüchten und von dort beobachtet er intensiv Jen und beschließt kurzerhand, diese zu verkuppeln. Dabei ist ihm eine weitere KI, Aislin, behilflich. Aislin lebt bei Tom in Amerika und ist genau wie Aiden eine KI, die sich auf Reisen begeben hat.
Meine Meinung
Das ich allein die Aufmachung der Bücher aus dem Wunderraum Verlag einfach nur großartig finde, ist wohl kein Geheimnis mehr. Doch auch Wahrscheinlich ist es Liebe ist wieder einmal besonders schön von der Optik her und eine wahre Augenweide.
Auch der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn der Autor erzählt mit sehr lockerer Sprache und viel Humor. Die Geschichte lässt sich sehr locker und flüssig lesen und schnell ist man mitten in der Story rund um Jen, Tom und den KIs.
Zugegeben, ich musste mich erst einmal ein wenig an den Gedanken, dass Aiden und Aislin lediglich KIs auf einem Rechner sind, gewöhnen, doch was die Beiden so aushecken fand ich äußerst witzig. Immer wieder musste ich lachen, wenn diese „Programme“ in die Gefühlswelt der Menschen eindringen und diese verstehen wollen.
Auch die Versuche, Jen zu verkuppeln waren den einen oder anderen Schmunzler wert und je weiter die Geschichte voran schritt, desto wohler fühlte ich mich damit. Die Idee hinter dem Ganzen, dass sich da plötzlich KIs wie Menschen verhalten, war wirklich gelungen und ja, es passieren natürlich noch so einige unvorhergesehene Dinge, die zum Mitfiebern einladen.
Erzählt wird die Geschichte in verschiedenen Perspektiven, mal aus der Sicht der KIs, mal aus der der menschlichen Protagonisten. Man hat als Leser hier einen guten Überblick und durch die auktoriale Funktion des Erzählers so manches Mal mehr Wissen und Einblick, als die gerade handelnde Person.
Die Personen waren gut und detailliert beschrieben und man konnte sich ein klares Bild der Einzelnen machen. Allerdings fiel es mir sehr schwer, mir Aiden und Aislin nicht als Person vorzustellen. Irgendwie blieben sie für mich Bilder eines Mannes und einer Frau. Das liegt aber mit Sicherheit auch daran, dass sie sich auch wie Menschen verhalten, auch wenn sie Gefühle etc nicht richtig zuordnen können. Trotzdem musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Personen sind.
Jen mochte ich sehr und ich konnte mich durchaus mit ihr identifizieren. Ich musste oft lachen, wenn es zu Dialogen zwischen ihr und ihrem Expartner kam. Sie kam mir auf jeden Fall vor, wie die nette Frau von nebenan, mit der man gerne einmal einen Kaffee trinkt.
Auch Tom war ein sehr sympathischer Charakter, den man vom ersten Moment an mochte. Allein seine Art hier und da in ein Fettnäpfchen zu tappern, macht eihn noch einmal mehr authentisch und liebenswert.
Mein Fazit
Eine Geschichte mit sehr sympathischen und authentischen Charakteren, die mir schnell ans Herz wuchsen. Auch die Einbindung der unterschiedlichen KIs waren äußerst gelungen, wenn ich auch ein wenig Zeit benötigte, mich daran zu gewöhnen. Spritzige, humorvolle Dialoge und eine tolle Geschichte lassen die Seiten schnell vorbeifliegen und bringen sehr gute Unterhaltung.