Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2025

Guter erster Band mit ein paar Längen

Thrones and Curses – Von den Sternen berührt
0

Zeit ihres Lebens wurden die Drillinge Sophronia, Daphne und Beatriz darauf vorbereitet, dem Plan ihrer Mutter zu dienen. Denn die drei Schwestern sollen Königinnen der Nachbarreiche werden und dort mit ...

Zeit ihres Lebens wurden die Drillinge Sophronia, Daphne und Beatriz darauf vorbereitet, dem Plan ihrer Mutter zu dienen. Denn die drei Schwestern sollen Königinnen der Nachbarreiche werden und dort mit geschickten Intrigen die Herrschaft an sich reißen. Das Ziel: ihre Mutter zur Kaiserin über das gesamte Reich werden zu lassen. Nun sind die Drillinge alt genug, um in die benachbarten Königreiche zu ziehen und dort die Prinzen zu heiraten. Doch so leicht, wie es gedacht war, wird es nicht, als sich die Schwestern fern der Heimat in einem neuen Reich behaupten müssen. Sie stehen vor schwierigen Entscheidungen, auch der, wem sie nun wirklich noch vertrauen können.
Laura Sebastian ist mir aus ihrer Ash Princess Trilogie bereits bekannt und ich war neugierig auf ihre neue Reihe.
Allerdings fiel mir der Einstieg zunächst sehr schwer, denn ohne jegliches Hintergrundwissen wird man hier mitten in die Handlung geworfen. Auch der Schreibstil war über einen längeren Zeitraum etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Handlung wird in drei Perspektiven immer in der dritten Person und in der Gegenwart erzählt. Das ließ mich eine ganze Weile beobachten, ohne wirklich zu wissen, was hier gespielt wird und ohne dass ich die drei Schwestern richtig auseinander halten konnte.
Doch keine Sorge, das alles gibt sich im Laufe des Lesens und Durchhalten wird hier durchaus mit einer völlig neuen und interessanten Idee belohnt. Zwar ist es hier über weite Teile recht politisch, da hier auch einige Intrigen und Ränke geschmiedet werden, doch je mehr ich durch die Vorhaben blickte, desto spannender wurde es.
Das Worldbuilding blieb noch ein wenig zurück, ich habe zwar erfahren, wer im welchen Reich regiert und wer aus den jeweiligen Königshäusern lebt und wer nicht, aber die eigentlich Welt bleibt noch ein wenig im Hintergrund, vielmehr begleiten wird die Schwestern an die jeweiligen Königshöfe.
Zunächst hatte ich überlegt, ob es nicht besser gewesen wäre, jedes Buch einer Schwester zu widmen, doch die Pläne der drei hängen nun mal sehr eng zusammen und ergeben dann auch ein gelungenes Bild.
Das Magiesystem, das auf den Umgang mit Sternenstaub basiert, fand ich ebenfalls interessant und neu, hier bin ich gespannt, ob wir in weiteren Bänden mehr erfahren werden.
Die drei Reiche sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht und die Schwestern müssen sich nicht nur an die äußeren Umstände sondern auch an die Gepflogenheiten gewöhnen. Auch die Hochzeiten mit den drei Prinzen stellen jede vor eine andere Herausforderung. All das dauert und macht das Geschehen langsam und ruhig.
Die Schwestern sind alle sehr gut ausgearbeitet, schön, clever und zunächst nur ihrem eigenen Ziel bedacht. Doch das ändert ich im Laufe der Handlung. Auch die weiteren Charaktere bieten ganz viel Abwechslung und haben sehr viel Tiefgang. Trotzdem kamen die jeweiligen Emotionen für mich nicht richtig durch, blieben für mich hier auf Distanz, was allerdings auch mit dem Schreibstil in Verbindung steht.
Mein Fazit: Ein sehr ruhiger, manchmal auch langatmiger Einstieg, der aber vor allem die Charaktere und deren Absichten in den Mittelpunkt rückt. Auch wirkte alles sehr distanziert zu Beginn, doch je mehr ich über die Schwestern und die Welt erfuhr, desto mehr kam ich auch in die Geschichte. Die Grundidee finde ich spannend und anders und das Ende lässt auf eine wendungsreiche Fortsetzung hoffen. Für mich zwar nicht ganz so actionreich wie erhofft, aber trotzdem sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 02.02.2025

Spannend, aber eher ein Familiendrama

Die Frau des Serienkillers
0

Seit sieben Jahren sind Beth und Tom Hardcastle ein Traumpaar und gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Poppy leben sie in einem idyllischen Vorort Londons. Beth hat sich ihren Traum eines Cafés erfüllt ...

Seit sieben Jahren sind Beth und Tom Hardcastle ein Traumpaar und gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Poppy leben sie in einem idyllischen Vorort Londons. Beth hat sich ihren Traum eines Cafés erfüllt und Tom arbeitet tagsüber als Banker in London. Es könnte eigentlich nicht besser sein, bis eines Abends die Polizei vor der Tür steht und Tom bittet, ihnen auf das Präsidium zu folgen. Denn Tom steht in Verdacht, seine Exfreundin Katie getötet zu haben, allerdings fehlt den Ermittlern noch Katies Leiche. Doch nicht nur Tom gerät in Schwierigkeiten, sondern auch Beth, denn diese steht nun vor einem regelrechten Spießrutenlauf in dem kleinen Ort. Kaum jemand glaubt, dass Beth nichts von der Vergangenheit ihres Mannes wusste. Aber nicht nur Tom hat Geheimnisse.

Das klang mal nach einem richtig spannenden Thriller und nach einer mehr als interessanten Idee, mal das Geschehen aus der Sicht der Ehefrau eines Killers zu erleben. Ich war hier auf jeden Fall sehr neugierig auf die Umsetzung, da man ja eigentlich von Beginn an wusste, wer der Täter ist.
Der Einstieg fällt leicht und auch sonst ist es nicht schwer, den Ereignissen im Buch zu folgen, denn Autorin Alice Hunter hat einen wirklich sehr flüssigen und leichten Schreibstil.
Die Spannung ist für mich hier eher subtil und die Handlung ist weder blutig noch brutal. Die Überraschungen kommen vielmehr durch die ungewöhnliche Perspektive und als Leser fragt man sich ständig, was Beth denn nun wirklich weiß. Die Kapitel sind kurz und sorgen dafür, dass man immer noch ein Kapitel lesen möchte. Im Mittelteil kommt es zu kleineren Längen, denen man aber relativ gut wieder entkommt.
Erzählt wird das Geschehen dann nicht nur aus Beths Perspektive, sondern auch durch Tom und die Rückblicke erleben wir aus Katies Perspektive und hin und wieder kommt es zu kleinen Kapiteln aus der Sicht einer uns noch unbekannten Person. All das sorgt dafür, dass man mehr wissen möchte, trotzdem würde ich das Buch eher als spannenden Roman oder Familiendrama denn als Thriller bezeichnen.
Die Handlung findet in erster Linie im kleinen Londoner Vorort Lower Tew statt, zwar gibt es hier Getuschel und misstrauische Blicke, aber ich hätte mir hier auch durchaus eine intensivere Hexenjagd vorstellen können. Wobei darauf auch keinerlei Fokus gelegt wurde. Vielmehr werden wir immer wieder Zeuge von Beths Zerrissenheit und die Sorge um ihre kleine Tochter.
Beth ist Protagonistin und Ich-Erzählerin und wir dürfen hier einige ihrer Gedanken miterleben. Genau das gibt einem auch das Gefühl, dass hier noch das ein oder andere Geheimnis auf den Leser wartet, dass zu überraschen weiß. Das gibt dem Buch ebenfalls mehr Spannung.
Nebencharaktere bleiben relativ überschaubar und selbst Tom lernt man nicht allzu intensiv kennen, auch wenn man hin und wieder Kapitel aus seiner Sicht erhält. Das sorgt ein wenig dafür, dass man die einzelnen Charaktere mit leichtem Misstrauen begegnet.
Mein Fazit: Insgesamt bot mir das Buch sehr gute Unterhaltung und ich habe es an einem freien Nachmittag weggelesen. Zwar ist es kein temporeicher und blutiger Thriller, doch auf jeden Fall ein spannendes Familiendrama, dass vor allem am Ende einen großen Überraschungsmoment bietet. Geheimnisse, undurchschaubare Momente und eine Protagonistin, die man mit leichtem Misstrauen begegnet, sorgen für ein rasches Vorankommen. Gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 01.02.2025

Ganz anders als erwartet

Der verschwundene Buchladen
0

Wir schreiben das Jahr 1921, die junge Opaline soll von ihrer Familie mit einem gut situierten Mann verheiratet werden, doch Opaline möchte dies nicht. Sie läuft von zu Hause weg und findet einen Buchladen, ...

Wir schreiben das Jahr 1921, die junge Opaline soll von ihrer Familie mit einem gut situierten Mann verheiratet werden, doch Opaline möchte dies nicht. Sie läuft von zu Hause weg und findet einen Buchladen, in dem sie zunächst angestellt wird. Gute hundert Jahre später macht sich Henry auf den Weg, in Dublin einen Buchladen zu finden. Doch das Grundstück, auf dem er sich befinden soll, ist unbebaut und lt. Amt stand dort auch nie ein Haus. Bei dieser Suche trifft Henry auf Martha, auch diese floh vor ihrem gewalttätigen Ehemann und findet bei einer älteren Dame, deren Haus gleich neben dem leeren Grundstück liegt, eine Anstellung als Haushälterin. Gemeinsam mit Henry macht sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Buchladen.
Die Gestaltung des Buches ist einfach wunderschön und macht schon von weitem neugierig auf den Inhalt. Der Klappentext klingt richtig spannend, doch beim Lesen stutzte ich sehr schnell, denn irgendwie hatte ich nach dem Klappentext völlig andere Erwartungen an dieses Buch.
Die Geschichte wird ruhig und unaufgeregt erzählt, der Schreibstil ist malerisch und ein wenig schnörkelig, was den Inhalt des Buches manchmal etwas zu langatmig werden ließ.
Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die durchaus Spaß macht beim Lesen. Man sollte nur über weitere Teile keine actionreiche Handlung oder hohes Tempo erwarten. Zunächst hatte ich auch Zweifel, dass es wirklich ein Fantasybuch war, doch so nach und nach kamen immer mehr Elemente in die Handlung, die einfach ins Fantasygenre gehören.
Die Geschichte berührt auf eine ganz besondere Weise, denn unsere drei Protagonisten, die hier absolut in den Mittelpunkt der Geschichte rücken, haben alle drei ein besonderes Schicksal. Erzählt wird das Ganze auf zwei Erzählebenen, 1920er Jahre und Gegenwart, und von den drei Protagonisten Henry, Martha und Opaline, jeweils als Ich-Erzähler. Am Anfang hatte ich leichte Probleme in die Geschichte zu finden, doch so nach und nach konnte mich das Geschehen doch noch fesseln.
Unsere drei Protagonisten haben alle drei ein besonderes Schicksal. Opaline, mit der das Buch beginnt, ist eine sehr moderne junge Frau, die ein eigenes Leben führen möchte. Allerdings war auch das in den zwanziger Jahren noch keine Selbstverständlichkeit und so muss auch Opaline von zu Hause fort. Ich mochte ihre klare und sehr direkte Art sehr gerne und sie wuchs mir schnell ans Herz.
In der Gegenwart treffen wir Martha und Henry, auch Martha hat Hals über Kopf die Flucht von zu Hause und somit von ihrem gewalttätigen Ehemann getätigt. Sie ist zunächst noch ruhig und misstrauisch, doch sie wächst im Laufe der Geschichte. Anhand ihrer Erlebnisse wird auch sehr gut verdeutlicht, wie schnell man in diese Situation gerät und wie schwer es ist, dort jemals ohne Hilfe herauszukommen. Zu guter Letzt ist da Henry, der seinem Vater beweisen möchte, dass mehr in ihm steckt, als dieser je sah. Er lernt Martha bei der Suche nach dem Buchladen kennen und zwischen den beiden entsteht eine tiefe Freundschaft.
Diese drei sind hier absoluter Mittelpunkt der Handlung, wobei es natürlich noch Nebencharaktere gibt, die wichtig sind, wie z. B. Marthas verschrobene Chefin. Gerade diese fand ich unheimlich interessant und man spürte von Beginn an, dass sie mehr weiß als sie sagt und anders ist, als sie scheint.
Mein Fazit: Eine eher ruhigere Geschichte, die aber auf eine ganz eigene Weise berührt und einfach anders ist. Wer es gerne actiongeladen mag, könnte hier enttäuscht werden, denn die Geschichte handelt in erster Linie vom Mut zu sich selbst zu finden und wissen wer man ist. Ich mochte das Buch sehr, auch wenn ich zunächst doch ganz andere Erwartungen hatte. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.01.2025

Wohlfühlgeschichte mit Smalltownvibes

Practice Makes Perfect
0

Annie Walker ist Gärtnereibetreiberin und gute Seele im kleinen Städtchen Rome. Ihr innigster Wunsch ist es zu heiraten und eine Familie zu gründen, doch Annie ist schüchtern und als sie zufällig ein Telefonat ...

Annie Walker ist Gärtnereibetreiberin und gute Seele im kleinen Städtchen Rome. Ihr innigster Wunsch ist es zu heiraten und eine Familie zu gründen, doch Annie ist schüchtern und als sie zufällig ein Telefonat ihres Dates mitbekommt, hört sie, dass dieser Annie schrecklich langweilig findet. Doch als Will Griffin, äußerst heißer Personenschützer von Annies Schwägerin in spe, zurück nach Rome kehrt, kommt eine Idee. Will soll Annies Coach in Sachen Dating sein, denn Will ist bekannt dafür, nichts anbrennen zu lassen. Das sie aber mehr Zuneigung für den jeweils anderen empfinden, hätte vor allem Will niemals gedacht. Denn während Annie für eine Beziehung schwärmt, hat Will keinesfalls eine feste Bindung im Sinn.
Ich bin durch das absolut bezaubernde Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden und da ich auch RomComs zwischendurch einfach mag, wurde ich neugierig.
Der Einstieg gelingt mühelos und Protagonistin Annie hat meine Sympathie im Nu eingefangen. Der Schreibstil von Autorin Sarah Adams ist einnehmend, leicht, flüssig und mit genau der richtigen Mischung aus Humor und Gefühl, so dass die Geschichte locker und nicht kitschig wird.
Die Handlung ist bei dieser Art von Geschichte weder neu noch wirklich super überraschend, aber das macht hier überhaupt nichts, weil die Story einfach unheimlich charmant erzählt wird. Zwar empfand ich das übliche hin und her zwischen den Protagonisten etwas langatmig im Mittelteil, aber ansonsten ist es einfach gute Unterhaltung.
Die Handlung spielt in Rome, einer Kleinstadt, die die Smalltown Vibes einfach perfekt widerspiegeln. Hier kennt jeder jeden, irgendeiner bekommt immer etwas mit und es wird getratscht und getuschelt. Heimlichkeiten gibt es in Rome nicht. Man fühlt sich also ein bisschen wie zu Hause, wenn man selbst vom Land kommt. Natürlich ist das hier noch ein kleines bisschen überzogen und die Bewohner Romes sind manchmal ein wenig übergriffig, vor allem, wenn sie glauben zu wissen, was Annie will, aber das passt hier einfach und gibt zusätzlich den ein oder anderen Schmunzler beim Lesen.
In der Ich-Perspektive aus Annies und Wills Blickwinkeln erleben wir die Geschichte und sind dadurch ganz dicht an Gefühlen und Gedanken der beiden Protagonisten.
Annie ist einfach liebenswert, sie ist eher introvertiert, doch gerade bei Will schafft sie es, mal so richtig aus sich rauszugehen und gibt ihm auch gerne mal Kontra. In Rome wird sie Engel Annie genannt, jeder hält sie für zerbrechlich, dabei weiß sie durchaus was sie will und im Laufe der Geschichte schafft sie es, sich selber mehr und mehr zu vertrauen.
Will hingegen ist ein charmanter und gut aussehender Casanova, der sich nicht binden will. Warum er so ist, klärt sich dann im Laufe der Handlung. Ich mochte ihn mindestens so gerne wie Annie.
Zusätzlich treffen wir hier auch noch auf ganz viele Nebencharaktere, von denen mir vor allem zwei alte Ladys im Gedächtnis geblieben sind, die sich gerne einmal ankeifen. Annies Schwestern wirkten zunächst sehr bevormundend gegenüber Annie, doch auch hier gibt es ein befreiendes Gespräch.
Mein Fazit: Wenn man ein paar Stunden dem Alltag entfliehen und einfach entspannte Lesestunden haben möchte, dann ist Practice makes perfect genau das richtige Buch. Leicht mit Gefühl und Humor und wirklich bezaubernden Charakteren in einer Kleinstadtidylle lassen den Leser nach Rome träumen. Mir hat es sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Wieder ein spannender Thriller

The Killer Profile
0

Midnight Jones arbeitet als Profilerin bei Necto, einer großen Firma, die sich darauf spezialisiert hat anhand von KI, Personen und deren Charaktereigenschaften zu bewerten und ihnen damit den idealen ...

Midnight Jones arbeitet als Profilerin bei Necto, einer großen Firma, die sich darauf spezialisiert hat anhand von KI, Personen und deren Charaktereigenschaften zu bewerten und ihnen damit den idealen Studien- oder Arbeitsplatz zu beschaffen. Als sie aber bei einem Probanden das Profil K bei ihrer Auswertung erhält, ist sie fassungslos, denn Profil K zeichnet einen Killer aus, einen Psychopathen sondergleichen. Doch weder ihr Chef noch die Leiterin der Firma schenken Midnight Gehör, denn dieses Profil soll angeblich nur ein Scherz sein. Midnight hingegen kann es kaum glauben, denn kurze Zeit später werden in ihrer unmittelbaren Nähe bestialisch ermordet. Ist das der Bewerber mit Profil K oder geht ihre Fantasie mit ihr durch?

Bereits im letzten Jahr konnte mich Autorin Helen Field mit ihrem Thriller The Institution überzeugen und dementsprechend gespannt war ich nun auf ihre neuestes Buch. Der Einstieg beginnt mit einem wirklich erschreckenden Prolog, der den Leser in seinen Bann zieht. Helen Fields schreibt klar und direkt und keineswegs zimperlich und ich denke, dass der Inhalt nicht unbedingt für zartbesaitete Leser geeignet ist.

Aus wechselnden Perspektiven zwischen Protagonistin Midnight, dem Bewerber mit dem Profil K und mehreren Nebencharakteren beobachten wir das Geschehen. Dabei gibt es immer wieder Momente, die den Leser auf eine falsche Fährte führen und gleich mehrere Personen, die einem verdächtig erscheinen. Auch einige Rückblicke im Leben des Bewerbers lassen uns immer neue Aspekte über seinen Charakter erfahren.

Doch der Fall beinhaltet noch einiges mehr, als nur den Mörder und seine Opfer, denn die Verstrickungen sind wesentlich weiter reichend, als man auf den ersten Blick ahnt. Insgesamt hält Autorin Helen Fields hier ihre Spannungskurve aufrecht und lässt immer wieder kleinere Wendungen zu, so dass man bis zum Schluss nicht richtig weiß, wer nun wirklich dahinterstecken kann. Ganz geschickt verknüpft die Autorin hier ihre losen Fäden miteinander und lassen diesen Thriller erschreckend glaubwürdig erscheinen.

Protagonistin Midnight ist eine sehr starke Persönlichkeit, die so schnell nicht vor Schwierigkeiten zurückschreckt und notfalls alles selbst in die Hand nimmt. Das bringt sie allerdings auch immer wieder in Gefahr. Sie ist verantwortungsbewusst, denn sie kümmert sich, seitdem ihre Eltern sie einfach verlassen haben, liebevoll um ihre Zwillingsschwester, die eine geistige Behinderung hat. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und habe mit ihr mitgefiebert.

Aber auch die Perspektive aus der Sicht des Täters, hier der Bewerber genannt, lassen den Leser spekulieren und einige Rückschlüsse ziehen. Das war auf jeden Fall gut durchdacht und äußerst spannend.

Neben diesen gibt es noch einige Nebencharaktere, die für einen reibungslosen Ablauf der Handlung sorgen und den Leser auch hin und wieder in die Irre führen.

Mein Fazit: Auch mit The Killer Profile konnte Helen Fields mir wieder spannende Lesestunden bescheren und ich habe so einige Male mitgerätselt, was hier dahintersteckt und wer der Mann mit Profil K ist. Gerade auch die psychologischen Aspekte, die die Autorin mit einbindet, bieten eine spannende Abwechslung. Für Leser, die es nicht so grausam mögen, ist es allerdings nichts, da es hier und da doch wirklich übel wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen spannenden Pageturner.