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Veröffentlicht am 05.01.2025

Wieder ein spannender Thriller

The Killer Profile
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Midnight Jones arbeitet als Profilerin bei Necto, einer großen Firma, die sich darauf spezialisiert hat anhand von KI, Personen und deren Charaktereigenschaften zu bewerten und ihnen damit den idealen ...

Midnight Jones arbeitet als Profilerin bei Necto, einer großen Firma, die sich darauf spezialisiert hat anhand von KI, Personen und deren Charaktereigenschaften zu bewerten und ihnen damit den idealen Studien- oder Arbeitsplatz zu beschaffen. Als sie aber bei einem Probanden das Profil K bei ihrer Auswertung erhält, ist sie fassungslos, denn Profil K zeichnet einen Killer aus, einen Psychopathen sondergleichen. Doch weder ihr Chef noch die Leiterin der Firma schenken Midnight Gehör, denn dieses Profil soll angeblich nur ein Scherz sein. Midnight hingegen kann es kaum glauben, denn kurze Zeit später werden in ihrer unmittelbaren Nähe bestialisch ermordet. Ist das der Bewerber mit Profil K oder geht ihre Fantasie mit ihr durch?

Bereits im letzten Jahr konnte mich Autorin Helen Field mit ihrem Thriller The Institution überzeugen und dementsprechend gespannt war ich nun auf ihre neuestes Buch. Der Einstieg beginnt mit einem wirklich erschreckenden Prolog, der den Leser in seinen Bann zieht. Helen Fields schreibt klar und direkt und keineswegs zimperlich und ich denke, dass der Inhalt nicht unbedingt für zartbesaitete Leser geeignet ist.

Aus wechselnden Perspektiven zwischen Protagonistin Midnight, dem Bewerber mit dem Profil K und mehreren Nebencharakteren beobachten wir das Geschehen. Dabei gibt es immer wieder Momente, die den Leser auf eine falsche Fährte führen und gleich mehrere Personen, die einem verdächtig erscheinen. Auch einige Rückblicke im Leben des Bewerbers lassen uns immer neue Aspekte über seinen Charakter erfahren.

Doch der Fall beinhaltet noch einiges mehr, als nur den Mörder und seine Opfer, denn die Verstrickungen sind wesentlich weiter reichend, als man auf den ersten Blick ahnt. Insgesamt hält Autorin Helen Fields hier ihre Spannungskurve aufrecht und lässt immer wieder kleinere Wendungen zu, so dass man bis zum Schluss nicht richtig weiß, wer nun wirklich dahinterstecken kann. Ganz geschickt verknüpft die Autorin hier ihre losen Fäden miteinander und lassen diesen Thriller erschreckend glaubwürdig erscheinen.

Protagonistin Midnight ist eine sehr starke Persönlichkeit, die so schnell nicht vor Schwierigkeiten zurückschreckt und notfalls alles selbst in die Hand nimmt. Das bringt sie allerdings auch immer wieder in Gefahr. Sie ist verantwortungsbewusst, denn sie kümmert sich, seitdem ihre Eltern sie einfach verlassen haben, liebevoll um ihre Zwillingsschwester, die eine geistige Behinderung hat. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und habe mit ihr mitgefiebert.

Aber auch die Perspektive aus der Sicht des Täters, hier der Bewerber genannt, lassen den Leser spekulieren und einige Rückschlüsse ziehen. Das war auf jeden Fall gut durchdacht und äußerst spannend.

Neben diesen gibt es noch einige Nebencharaktere, die für einen reibungslosen Ablauf der Handlung sorgen und den Leser auch hin und wieder in die Irre führen.

Mein Fazit: Auch mit The Killer Profile konnte Helen Fields mir wieder spannende Lesestunden bescheren und ich habe so einige Male mitgerätselt, was hier dahintersteckt und wer der Mann mit Profil K ist. Gerade auch die psychologischen Aspekte, die die Autorin mit einbindet, bieten eine spannende Abwechslung. Für Leser, die es nicht so grausam mögen, ist es allerdings nichts, da es hier und da doch wirklich übel wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen spannenden Pageturner.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Mit Humor und Spannung

Christmas undercover
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Sidney Swift ist erfolgreicher CIA Agentin und steht mit beiden Beinen fest im Leben. In erster Linie führt sie geheime Missionen aus, doch als sie von einer ihrer Vorgesetzen plötzlich unvermutet in ihrem ...

Sidney Swift ist erfolgreicher CIA Agentin und steht mit beiden Beinen fest im Leben. In erster Linie führt sie geheime Missionen aus, doch als sie von einer ihrer Vorgesetzen plötzlich unvermutet in ihrem Hotelzimmer auftaucht, ist auch Sidney überrascht. Noch überraschter ist sie allerdings, als sie erfährt, dass ihre kleine Schwester Calla zu Weihnachten heiraten möchte, aber nicht irgendeinen, sondern ausgerechnet Johnny, dessen Familie eine der größten Verbrecherbanden Amerikas ist. Sidney kehrt also ausgerechnet zu Weihnachten nach Hause zurück und überrascht damit nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihre Oma Ruby. Calla scheint hin und weg von Johnny zu sein, was Sidneys Mission, den Gangster zu stellen, mehr als erschwert. Außerdem ist da auch noch Nick, Johnnys Bodyguard und bester Freund und auch noch unheimlich attraktiv und charmant.
Das Cover fand ich auf den ersten Blick absolut zauberhaft und musste deshalb gleich wissen, worum es in diesem Buch geht. Eine Mischung aus RomCom und Cozy Crime? Klingt irgendwie cool und anders und dann noch mit dem Weihnachtshintergrund – dieses Buch musste gelesen werden.
Schon der Einstieg fällt sehr leicht, die Autorin Carlie Walker schreibt leicht und locker und mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Spannung.
Die Handlung an sich war zwar relativ vorhersehbar und doch gab es immer wieder kleinere Überraschungsmomente und vor allem äußerst witzige Szenen, bei denen man gleich schmunzeln musste. RomCom meets Cozy Crime passt hier also wie Faust aufs Auge und lassen diesen Roman schnell zu einem Pageturner werden.
Ein weiterer Pluspunkt ist das Smalltown Feeling, mit ganz viel winterlichem Charme, was dem Buch noch einen Touch mehr Behaglichkeit vermittelt. Zwar ist hier nicht alles bis ins kleinste Detail ausgeschmückt, aber trotzdem fühlte man sich ein wenig wie CSI Miami in Stars Hollow.
Dass Sidney, die gemeinsam mit ihrer Schwester Calla bei ihrer Großmutter Ruby aufgewachsen ist, Menschen grundsätzlich gegenüber misstrauisch werden lässt, sorgt zusätzlich für lustige Momente. Doch tatsächlich steckt auch genau hier Tiefgang mit drin, denn Sid hat nicht ohne Grund Probleme zu vertrauen, da ihr alleinerziehender Vater einfach verschwand. Ich mochte Sid gleich vom ersten Moment an und konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.
Ihr männlicher Gegenpart Nick war ebenfalls sympathisch, aber auch geheimnisvoll. Bis zuletzt war ich mir nie hundert Prozent sicher, ob man ihm trauen kann. Er wirkte wie Omas Liebling im Weihnachtspullover, aber stille Wasser sind bekanntlich tief.
Neben diesen beiden Protagonisten lernen wir auch mehrere Nebencharaktere kennen, von denen mir Oma Ruby gleich ans Herz gewachsen ist, aber auch Sidneys Schwester Calla ist ein sehr intensiv gezeichneter Charakter.
Mein Fazit: Mit Christmas Undercover hat Autorin Carlie Walker einen schönen und humorvollen Roman geschrieben, der mit viel Humor, Situationskomik und Selbstironie der Protagonistin daherkommt. Liebevoll gezeichnete Nebencharaktere, aber auch undurchsichtige Charaktere machen das Buch bunt und abwechslungsreich. Auch wenn dieses Buch zur Weihnachtszeit spielt, steht Weihnachten nicht unbedingt im Vordergrund, sondern rundet das Gesamtbild ab. Ein Buch für gemütliche Lesenachmittage auf dem Sofa.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Gelungener Spin Off zur Katmere Academy

Sweet Nightmare
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Auf einer kleinen Insel vor Texas liegt die Calder Academy, hier gehen paranormale Kinder und Jugendliche, die auffällig geworden sind oder aus Mafiafamilien stammen zur Schule. Clementine Calder, Tochter ...

Auf einer kleinen Insel vor Texas liegt die Calder Academy, hier gehen paranormale Kinder und Jugendliche, die auffällig geworden sind oder aus Mafiafamilien stammen zur Schule. Clementine Calder, Tochter der Schulleiterin und eine Mantikore ist Zeit ihres Lebens auf der Insel. Doch nun besucht sie die Abschlussklasse und sie sehnt sich danach, die Insel eines Tages verlassen zu dürfen und das gegen den Willen ihrer Mutter. Aber auch Jude Abernathy, der einst ihr bester Freund war, weckt Sehnsucht in ihr, denn seit ihrem ersten und einzigen Kuss ghostet er sie. Jude hatte dafür gute Gründe und als sich ein schwerer Hurrikan zusammenbraut, müssen Jude und Clementine zusammenarbeiten, denn sonst wäre nicht nur die Calder Academy verloren, sondern die ganze Welt.
Ich kenne die Katmere Reihe aus der Feder der Autorin Tracy Wolff, zumindest teilweise und war sehr gespannt auf dieses Spin Off einer anderen paranormalen Akademie.
Der Einstieg fällt leicht, denn Tracy Wolff überzeugt auch in ihrem neuen Buch mit einem sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, der den Leser direkt auf die Insel der Akademie reisen lässt.
Die Welt, in der unsere Protagonistin Clementine lebt, ist beschränkt auf die kleine Insel vor der Küste Texas`. Aber wer die Katmere Reihe kennt, dürfte schon einen kleinen Einblick haben, welche paranormalen Wesen sich auf dieser Insel so tummeln, wobei es hier noch so einige mehr Kreaturen gibt, die noch ganz andere Fähigkeiten besitzen. Der Unterschied ist die Gefährlichkeit der Wesen an der Calder Academy, denn hier sind viele der Schüler bereits auffällig geworden. Die Abgeschiedenheit und Einsamkeit, vor allem die der Protagonistin Clementine, ist hier absolut spürbar und nachvollziehbar.
Die Handlung ist überwiegend spannend und das von Beginn an. Hin und wieder gibt es kleinere Längen, die aber nicht allzu auffällig werden. Vor allem dem männlichen Protagonisten Jude umgeben so einige Geheimnisse, bei denen man bis zu einem gewissen Punkt rätselt, was mit ihm denn nun nicht stimmt. Somit punktet Tracy Wolff hier mit einer düsteren, manchmal sehr überraschenden Geschichte und einer Liebesgeschichte, die zum Glück nicht den gesamten Raum einnimmt.
Die meiste Zeit begleiten wir Clementine, die hier auch die Ich-Erzählerin der Geschichte ist. Als Protagonistin kann sie durchaus überzeugen, denn sie ist absolut tough und kann sich auch gegenüber den eher zwielichtigen Bewohnern der Insel behaupten. Ihren Wunsch nach Freiheit kann man absolut nachvollziehen, denn man kann sich gut vorstellen, wie ein Leben auf dieser Insel aussieht. Clementine ist nicht nur eine Mantikore, sondern hat auch noch eine weitere übernatürliche Fähigkeit, die sie Geister sehen lässt. Ihre Entwicklung in diesem Buch war wirklich hervorragend gezeichnet und machte sie umso greifbarer. Jude hingegen blieb zunächst, auch weil er Abstand zu Clementine halten will, eher blass. Doch auch er erhält nach und nach eine gelungene Zeichnung und man versteht sehr gut, was in ihm vorgeht.
Neben den beiden treffen wir hier auf viele weitere Charaktere und wir lernen vor allem auch noch übernatürliche Wesen kennen, die bisher nicht zur Sprache kamen, von Phönix über Mantikore und Oneirois, den ich sogar erst googlen musste, lernen wir hier mal eine ganz andere Seite der paranormalen Wesen kennen. Oftmals bleibt es undurchschaubar, wem man nun wirklich trauen kann und wem nicht, was ebenfalls die Spannung hoch hält.
Mein Fazit: Man muss nicht unbedingt die Katmere Academy kennen, wenn man diesen Spin Off liest, denn auch wenn wir an beiden Schulen auf Paranormale treffen, gibt es hier genügend Unterschiede und eine ganz andere Handlung. Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich und die Charaktere sehr gut gezeichnet. Der Cliffhanger am Ende ließ sich vorausahnen und lässt den Leser gespannt auf Band 2 wartend zurück.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Ein Vampirklassiker

Carmilla
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Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf dem ländlichen, aber einsamen Schloss Karnstein mitten in der Steiermark. Oft fühlt sie sich einsam und umso mehr freut sie sich auf den Besuch eines mit ihrem ...

Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf dem ländlichen, aber einsamen Schloss Karnstein mitten in der Steiermark. Oft fühlt sie sich einsam und umso mehr freut sie sich auf den Besuch eines mit ihrem Vater befreundeten Generals und dessen Tochter. Doch kurz vor dem Besuch verstirbt die junge Frau und Laura ist schockiert. Als eines Nachts eine Kutsche vorfährt und eine der Reisenden bei Laura zurückbleibt, glaubt sie, nun endlich eine Freundin gefunden zu haben. Die bezaubernde junge Frau namens Carmilla verzaubert Laura regelrecht und doch wird sie immer geheimnisvoller. Zwischen merkwürdigen, nächtlichen Ausflügen und Schlaf bis in die Abendstunden ist bei Carmilla alles zu finden. Währenddessen plagen Laura Alpträume und sie wird immer Schwächer, hat sie eine Krankheit?
Ich muss gestehen, dass ich das Cover absolut spannend fand und nach überfliegen des Klappentextes wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Dass es sich hierbei tatsächlich um einen Klassiker handelt, der bereits vor ca. 150 Jahren geschrieben wurde, habe ich dann erst beim Lesen bemerkt, denn der Schreibstil war einfach anders.
Joseph Sheridan Le Fanu schreibt in endlosen Schachtelsätzen, bei denen man sich unverzüglich in Zeit und Raum versetzt fühlte. Was zu Beginn noch sehr gewöhnungsbedürftig war, machte dann so richtig die Atmosphäre dieses Buches aus.
Denn genau diese macht das sehr kurze, aber auch sehr intensive Buch zu etwas besonderen. Es ist einfach düster und genau dieses Bild fängt der Autor zwischen den Zeilen hervorragend ein. Er gibt dem Leser keine allzu intensiven, blutigen Details und doch schafft er es, dass eine schaurige Stimmung eingefangen wird.
Die Geschichte selber ist kurzweilig, aber auch sehr spannend. Es passiert auf den wenigen Seiten doch so einiges und ich bin erstaunt, dass dieses Buch nie wirklich bekannt wurde, oder ich habe einfach noch nie etwas zuvor über den wahren, ersten, weiblichen Vampir gehört.
Als Leser weiß man zwar sofort, wer Carmilla wirklich ist, aber dem Autor gelingt es hier eine sehr charismatische und dramatische Protagonistin zu zeichnen, die man schon fast bewundert. Ich fand ihre Rolle und wie sie, vor allem auf andere junge Frauen, wirkt, äußerst bemerkenswert und ich habe mich auch gefragt, ob das mit ein Grund sein könnte, warum Dracula so viel bekannter wurde als Carmilla. Erzählt wird die Geschichte durch Laura, die ich zunächst gar nicht unbedingt als junge Frau wahrgenommen habe. Erst im weiteren Verlauf wurde mir das klar und ja, auch das hat mich irgendwie überrascht.
Weitere Charaktere, wie z. B. Lauras Vater oder Männer im allgemeinen, bleiben hier recht weit im Hintergrund und bekommen erst später in der Handlung eine wichtigere Rolle. Das machte das Buch für mich überraschend modern und anders.
Mein Fazit: Auch wenn ich ein paar Seiten brauchte, um mich an die Sprache des Autors zu gewöhnen, hat mich das Buch noch überzeugen können. Mit einer extrem modernen Ansicht, denn das die Frauen sich zueinander hingezogen fühlen, wird mehr als deutlich, und sehr viel Atmosphäre kann das Buch fesseln. Ich konnte sowohl die Zeit als auch die Umgebung beim Lesen vor mir sehen und habe den kurzen Roman in kürzester Zeit verschlungen. Für mich muss sich Carmilla keineswegs hinter Dracula verstecken. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Düster und spannend

Das zweite Kind
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Als auf einem Feldweg in der toskanischen Provinz mitten in der Nacht ein Junge gefunden wird, stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Der Junge war nackt, völlig verängstigt und erzählte, dass er von einem ...

Als auf einem Feldweg in der toskanischen Provinz mitten in der Nacht ein Junge gefunden wird, stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Der Junge war nackt, völlig verängstigt und erzählte, dass er von einem Mann in einem grünen Lieferwagen entführt wurde. Doch das Erschreckendste an der Geschichte: er war nicht allein im Lieferwagen, denn neben ihm war ein zweiter Junge. Als kurz darauf wieder ein Junge entführt wird, scheint es zunächst keine Verbindung zu geben, bis die Ermittler eine erschreckende Ähnlichkeit zwischen den Kindern feststellen. Valentina Medici aus einer römischen Spezialeinheit wird nach Bologna geschickt, um mit den Ermittlern vor Ort nachzuforschen, was hier wirklich los ist. Doch das, was sie dabei herausfindet, ist schrecklicher als alles, was sie jemals zuvor erlebt haben.
Bei Thrillern, die sich um entführte Kinder drehen, bin ich etwas vorsichtig, da ich da doch immer ein wenig getriggert werde als Mutter. Aber dieser hier klang einfach so spannend, dass ich einfach mehr wissen wollte.
Schon der Einstieg fängt sehr rasant an, als Leser wird man hier sofort in die Geschichte geworfen und steht gemeinsam mit den Ermittlern vor einem großen und erschreckenden Rätsel. Dabei schreibt Autor Marco de Franchi sehr flüssig, sehr schnörkellos und sehr bildhaft, so dass man als Leser durchaus Nerven braucht, bei den Beschreibungen der ein oder anderen Szene.
Mich konnte der Autor über weite Teile des Thrillers absolut fesseln, es gibt unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen und da die Blickwinkel ständig wechseln auch immer wieder andere Aspekte, die mit einfließen. Bis zur Hälfte hatte das Buch auch ein rasantes Tempo, das aber nicht durchweg gehalten werden konnte. Es wurde keineswegs langweilig, aber nach einem großen Plottwist in der Mitte wurde es etwas ruhiger, bis es dann wieder erneut Fahrt aufnahm.
Durch all die vielen Perspektivenwechsel wurde es aber auch ein kleines bisschen undurchsichtig, so hatte ich bei dem ein oder anderen losen Fasen das Gefühl, dass der Autor vergessen hat, da noch eine Auflösung zu finden. Aber dabei ging es dann wirklich eher um Kleinigkeiten, die bei diesem Umfang verzeihbar sind.
Der Fall ist spektakulär und mal wirklich etwas spannendes Neues, vor allem je tiefer man in diesen Sumpf gerät. Ich fand die gesamten Hintergründe gut durchdacht und spannend.
Die Charaktere waren wirklich vielzählig, wobei Ermittlerin Valentina Medici und der Ermittler aus der Provinz, Costa, hier im Mittelpunkt stehen. Beide Charaktere haben Ecken und Kanten, wobei man vor allem mehr über Costa als über Valentina erfährt. Da wir aber noch die weiteren Ermittler, aber auch den Täter kennenlernen, bleibt die Darstellung der Charaktere insgesamt blasser. Auch die Privatleben bleiben hier deutlich im Hintergrund, weshalb ich nicht ganz einschätzen kann, ob dieser Thriller eher ein Standalone bleiben wird oder wir evtl. wieder auf den ein oder anderen treffen könnten.
Mein Fazit: Ein spannender und gut durchdachter Thriller, der über weite Teile auch flüssig erzählt wird und nur im Mittelteil ein wenig an Spannung verliert. Ein spektakulärer Fall und eine Vielzahl an unterschiedlichsten Charakteren sorgen für ein großes Maß an Abwechslung. Ich war gespannt, ob ein so umfangreicher Thriller wirklich fesseln kann, aber die Sorge war absolut grundlos. Wer starke Nerven hat und auch mit einem harten Fall klarkommt, sollte hier unbedingt einmal reinlesen.