Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2024

Vom Mut an Träume zu glauben und darum zu kämpfen

Rebellin der Hohen Schule
0

Wien im Jahre 1875, die junge Margarete Böhm, deren Vater an der Wiener Hofreitschule arbeitet, träumt von nichts anderem, als selbst eines Tages an der berühmten Quadrille mit den Lippizaner Hengsten ...

Wien im Jahre 1875, die junge Margarete Böhm, deren Vater an der Wiener Hofreitschule arbeitet, träumt von nichts anderem, als selbst eines Tages an der berühmten Quadrille mit den Lippizaner Hengsten teilzunehmen. Doch für Frauen ist dies verboten und selbst der Beruf des Bereiters dürfen sie nicht erlernen. Stattdessen ist es ihr Zwillingsbruder Wenzel, der nun Bereiter ist und dies gar nicht wirklich möchte. Als dann ein neuer Bereiter, August, an der Hofreitschule beginnt, sprüht es Funken zwischen Gretel und August, allerdings nicht im positiven Sinn, denn August macht sich immer wieder über Gretel lustig. Aber ihre Mutter hat andere Pläne, denn Familie Böhm hat Geldsorgen und Augusts Familie ist reich.
Als ich das Cover sah, wurde ich als Pferdemädchen und frühere Dressurreiterin doch sehr neugierig und ein Buch in diesem Zusammenhang klang auch mal nach etwas Neuem.
Der Einstieg gelingt hier mühelos, denn Norah Lynn schreibt so unheimlich flüssig und auch wenn der Roman Ende des neunzehnten Jahrhunderts spielt, ist es nicht gestelzt geschrieben.
Was mir sehr gut gefallen hat, sind die Einblicke in die Wiener Hofreitschule, bei denen die Autorin auch immer wieder kleinere Erläuterungen zu den verschiedenen Figuren und Reithilfen gibt. Daran merkte man auch, dass sie selbst eine versierte Reiterin ist, die hier nicht von rosaroten Ponys erzählt, sondern etwas vom Fach versteht.
Die Geschichte ist insgesamt sehr spannend, wir dürfen sowohl Margarete (Gretel) als auch August und Wenzel in ihren Gedanken und Gefühlen kennenlernen. Wobei hier eindeutig Margarete im Vordergrund steht. Immer mal wieder sorgen überraschende Wendungen für neuen Schwung und das Buch war schnell beendet.
Margarete hat mir ebenfalls sehr gut als Protagonistin gefallen. Sie ist äußerst temperamentvoll und ihrer Zeit im Denken und Handeln weit voraus. Doch durch ihre Impulsivität gerät sie auch immer mal wieder in Schwierigkeiten. Trotzdem ist sie, vor allem ihrem Bruder gegenüber, loyal, zumindest so lange man sie nicht bedrängt.
Wenzel hingegen lebt ein Leben, dass er selbst sich niemals so ausgesucht hätte. Er ist alles andere als der geborene Reiter und er verspürt auch eher Männern gegenüber Zuneigung. Es scheint also, als hätten die beiden ihre Rollen getauscht.
August hingegen wirkt extrem arrogant und alles andere als sympathisch, erst als man seine Gedanken erlebt, spürt man, dass auch in ihm mehr steckt.
Neben diesen dreien gibt es noch diverse Nebencharaktere, wie ein Pfleger aus der Hofreitschule oder die Eltern der Geschwister. Je nach Wichtigkeit erhalten sie eine gute Zeichnung und sind glaubwürdig.
Allerdings gab es zum Ende hin eine Wendung, die ich so zu schnell abgehandelt fand und die dadurch für mich nicht richtig glaubwürdig rüberkam, ohne zu spoilern kann ich allerdings nicht intensiver darauf eingehen.
Mein Fazit: Auch wenn ich das Ende nicht absolut überzeugend fand, so war die Geschichte im Großen und Ganzen spannend und interessant und mit ganz viel Pferdeliebe erzählt. Wer also selber Bezug zum Reiten hat, wird hier bestimmt tolle Lesestunden verbringen. Ich habe gelacht, geweint und mitgefiebert und mochte das Buch sehr gerne, weshalb es auch eine Leseempfehlung von mir erhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 10.12.2024

Von Seelentieren und Intrigen

Serpent Queen 1. In Power She Rises
0

Cahira könnte nicht stolzer auf sich sein, als sie schon ist, nicht nur, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, sie hat es auch als erste Frau geschafft in die königliche Garde Silvestrias zu gelangen. ...

Cahira könnte nicht stolzer auf sich sein, als sie schon ist, nicht nur, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, sie hat es auch als erste Frau geschafft in die königliche Garde Silvestrias zu gelangen. Das sie allerdings ausgerechnet die Leibwächterin des arroganten Prinzen Atlas werden soll, gefällt ihr nicht so sehr. Als bei einem großen Fest jedoch ein Überfall stattfindet und sowohl König als auch Königin dabei ums Leben kommen, lässt Atlas all seine Wut an die Garde, die im Dienst war beim Überfall uns natürlich auch an Cahira aus. Er verurteilt sie zum Tode in der Schlangengrube, doch es kommt ganz anders, als man denkt. Cahira überlebt nicht nur die Schlangengrube, sondern findet in Natrix, einer Schlange, ihr Seelentier.
Das Cover sieht richtig schön düster aus und auch der Klappentext klingt nach einer tollen Geschichte, die ich unbedingt lesen wollte.
Der Einstieg fällt hier sehr leicht, denn Autorin Christina Hiemer versteht es nicht nur flüssig und mitreißend zu erzählen, sondern verpackt auch einen gewissen Humor in ihrer Geschichte, vor allem durch die teils sehr sarkastischen Kommentare einer gewissen Schlange namens Natrix.
Die Handlung beginnt fesselnd und bleibt es auch zum großen Teil. Neben Kämpfen und Intrigen müssen sich Cahira, Atlas und Natrix so einigen Gefahren stellen. Allerdings ist das vor allem zu Beginn nicht ganz einfach, denn Atlas und Cahira misstrauen einander und das nicht zu knapp. Wobei ich natürlich hier vor allem Cahira absolut verstehen könnte.
Das Worlbuilding bleibt noch ein wenig zurück, hier hätte ich gerne ein wenig mehr über die vier unterschiedlichen Reiche des Landes erfahren. Wobei ich mir fast schon vorstellen könnte, dass es dazu mehr in der Fortsetzung geben wird.
Das Magiesystem rund um Seelentiere, die mit den Herrschern des jeweiligen Reiches verbunden sind, fand ich sehr gut gelungen. Zwar hatte ich am Anfang ein wenig Probleme, worauf es hinauslaufen sollte, doch das klärte sich ganz leicht in der Handlung.
Die Charaktere sind facettenreich, allen voran die junge Cahira, die mir sehr gut gefallen hat. Sie ist taff und mutig und gibt weder schnell klein bei noch auf. Mir haben sowohl ihre Schlagfertigkeit als auch ihr Mut ganz viel Spaß gemacht.
Atlas hingegen ist zunächst ein verwöhntes, arrogantes und verweichlichtes Prinzchen, doch er wächst gezwungenermaßen an seinen Aufgaben und wird im Laufe der Handlung immer zugänglicher. Der Trope Enemies to Lovers ist hier auf jeden Fall sehr gut umgesetzt.
Richtig gut gefallen hat mir Cahiras Seelentier Natrix, dem ich, trotz all seines Sarakasmus, nicht so ganz über den Weg traue. Ich bin mir hier keineswegs schlüssig, welche Absichten er hegt, was ihn umso spannender macht.
Auch weitere Nebencharaktere sorgen für Abwechslung und Spannung, so treffen wir auf Feinde, aber auch Verbündete. Sie sind vorstellbar gezeichnet und ich bin bei dem ein oder anderen sehr auf die Entwicklung gespannt.
Mein Fazit: Ein gelungener Einstieg in die Dilogie um die Schlangenkönigin, die auch zusätzlich mit einem fiesen Cliffhanger endet, der gespannt auf die Fortsetzung warten lässt. Eine toughe Protagonistin und ein durchaus lernfähiger Prinz sorgen mit ihren Erlebnissen für ausreichend Abwechslung, so dass keine Langeweile aufkommt. Vo

Veröffentlicht am 10.12.2024

Unterhaltsamer Weihnachtskrimi, der zum Miträtseln einlädt

Das mörderische Christmas Puzzle
0

Die achtzigjährige Edie ist bekannt dafür, für Zeitungen Rätsel auszuarbeiten. Als sie eines Tages einen Drohbrief samt Puzzleteilen erhält, informiert sie ihren Neffen Sean, der bei der Polizei arbeitet. ...

Die achtzigjährige Edie ist bekannt dafür, für Zeitungen Rätsel auszuarbeiten. Als sie eines Tages einen Drohbrief samt Puzzleteilen erhält, informiert sie ihren Neffen Sean, der bei der Polizei arbeitet. Denn im Brief wird damit gedroht, dass vier Menschen noch vor Weihnachten sterben sollen, sollte es Edie nicht gelingen, das Rätsel zu lösen. Irgendwie muss der Brief mit Edies Vergangenheit zu tun haben und Edie erkennt auf einem der Teile etwas, was mit Sean zu tun hat. Damit beginnen sich die Ermittlungen im Kreis zu drehen, denn Edie will Sean schützen und Sean will Edie aus den Ermittlungen heraushalten. Doch dann wird ein Lehrer bei seiner Joggingtour überfallen. Ist er womöglich Opfer Nummer 1?
Schon Alexandra Benedicts Weihnachtskrimi Mord im Christmas Express aus dem Vorjahr fand ich unheimlich unterhaltsam und dementsprechend gespannt war ich auf ein neues Buch aus ihrer Feder.
Der Einstieg fällt hier sehr leicht, denn die Autorin verfügt über einen sehr flüssigen und leichten Schreibstil, bei dem auch der typische britische Humor nicht zu kurz kommt.
Die Handlung lädt förmlich zum Rätsel raten ein, da man, genau wie die Protagonisten immer wieder Puzzlestücke erhält. Gleichzeitig erfährt man mehr über Edie und ihr Leben, dass sie einst mit ihrer großen Liebe Sky bestritt, doch deren Kinderwunsch wurde von Edie nicht erwidert, so dass sich die beiden trennten. Immer wieder gehen die Gedanken in die Richtung und als Leser grübelt man schon, ob es mit dieser Vergangenheit etwas zu tun hat.
Zwischendurch erleben wir aber auch einen Perspektivwechsel, RIP, unser Täter kommt zu Wort und wir erleben hier wirklich eine sehr interessante Ansicht, denn man spürt die Zerrissenheit des Täters.
Was hier auffällt, sind unheimlich viele Nebenstränge zur Handlung, die teilweise etwas ausschweifend wurden und immer wieder auch vom eigentlichen Geschehen rund um den Fall ablenkten. Letzten Endes kam die Auflösung sehr schnell und war ein wenig weit hergeholt.
Die gesamten Charaktere sind ziemliche Unikate, allen voran die sehr verschrobene Edie, die ich trotz oder gerade wegen ihrer Art ins Herz geschlossen habe. Edie hat nicht nur Ecken und Kanten, sondern auch ihr Herz auf der Zunge. Sie spricht schonungslos aus, was sie denkt und das kommt nicht immer gut an. Einzig Riga, ihre Nachbarin, die noch älter als Edie ist, bietet ihr die Stirn. Trotzdem spürt man bei Edie, dass sie mit ihrer Art ihr Herz verbirgt, denn sie leidet auch Jahrzehnte später immer noch unter der Trennung von Sky.
Neben Edie bleiben die meisten Charaktere eher im Hintergrund, auch wenn man vor allem über Sean und dessen Mann noch recht viel erfährt. Aber das Augenmerk der Autorin liegt auf Edie.
Mein Fazit: Insgesamt fand ich Das mörderische Christmas Puzzle sehr unterhaltsam und größtenteils auch spannend, mit kleineren Längen zwischendurch. Die Geschichte lebt von ihrer Protagonistin Edie, die einfach durchweg ein Unikum ist und dem Buch einen gewissen Charme verleiht. Mir hat das Buch gute Unterhaltung geboten und ich freue mich auf weitere Krimis der Autorin.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Wie aus dem Leben gegriffen

Still Believe in Love
0

Christins, kurz Tin, Traum wurde wahr, denn sie hat es geschafft und darf an der Uni in Bielefeld Kunstgeschichte studieren. Doch nicht nur ihr Traum wurde wahr, denn durch ihren Umzug nach Bielefeld bekommt ...

Christins, kurz Tin, Traum wurde wahr, denn sie hat es geschafft und darf an der Uni in Bielefeld Kunstgeschichte studieren. Doch nicht nur ihr Traum wurde wahr, denn durch ihren Umzug nach Bielefeld bekommt sie auch Abstand zu ihrem Exfreund, der sie betrogen hat und auch zu ihrer Familie, vor allem ihre Mutter, mit der sie eine schwierige Beziehung führt. Gleich schon im ersten Seminar trifft sie den äußerst charmanten Max, der sie auf den ersten Blick anzieht und auch Max scheint ein Auge auf Tin geworfen zu haben. Aber nicht nur Tin ist mit einer schwierigen Vergangenheit angereist, auch Max kämpft mit seinen Dämonen.
Ich mag Geschichten, die eine gewisse Tiefgründigkeit versprechen und so klang auch der Klappentext zu Still believe in love von Sabrina Pick nach einer intensiven Geschichte.
Der Einstieg fiel sehr leicht, denn die Autorin schreibt bildlich, klar und sehr leicht. Allerdings waren mir gerade zu Beginn viele Alltagskleinigkeiten zu detailreich beschrieben, so dass es hier und da kleinen Längen hatte. Aber ich habe deutlich gespürt, dass die Autorin immer tiefer in ihre eigene Geschichte abgetaucht ist, je weiter diese fortschritt. Man spürt hier also, wie sie selbst immer selbstbewusster wird beim Schreiben und man bekommt immer mehr Bezug zu ihren Charakteren.
Die Geschichte ist eine Lovestory, wenn auch keine mit Blümchen und Herzchen, denn beide Charaktere sind mit einem Päckchen der Vergangenheit vorbelastet. So ist auch die Beziehung zwischen Max und Tin ein auf und ab, so dass es hier nicht langweilig wird. Immer mal wieder sorgen kleine Überraschungen für Plottwists und halten dadurch ebenfalls das Interesse an der Geschichte aufrecht.
Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus wechselnden aus den Sichten der beiden Protagonisten Tin und Max. Während Tin lange Zeit alleinige Erzählerin der Geschichte ist, erfahren wir später dann auch mehr über Max Gefühls- und Gedankenwelt.
Tin ist eine sehr ruhige, junge Frau, die auf den ersten Blick eher schüchtern wirkt. Doch das hängt auch durchaus mit ihrer Vergangenheit zusammen. Schon ihr Vater ging fremd und ihr Ex Hannes war aus demselben Holz geschnitzt. Da noch einmal Vertrauen finden ist also gar nicht so leicht. Doch je mehr sie von Max erfährt, desto mehr öffnet sie sich ihm. An Tin hat mir die gesamte Entwicklung absolut gut gefallen, denn aus der ruhigen, eher zurückhaltenden Person wird eine junge Frau, die für sich einstehen kann und auch weiß, was gut für sie ist.
Allerdings ist Max kein Kind von Traurigkeit und liebt es, gemeinsam mit seinen Freunden um die Häuser zu ziehen. Was im Grunde ja auch kein Problem wäre, gäbe es nicht auch bei Max eine Vergangenheit, die ihn zu dem macht, der er ist, nämlich ein Mensch, der seine Freiheit liebt und sich nur schwer binden lässt. Er weiß durchaus, dass er Tin gegenüber nicht immer fair agiert, doch ändern scheint nicht leicht. Aber auch Max lernt im Laufe der Geschichte, worauf es wirklich ankommt, auch wenn es ihm sehr schwerfiel.
Neben den beiden lernen wir auch einen Teil des Freundeskreises und der Familie kennen. Diese bleiben aber relativ im Hintergrund, auch wenn der ein oder andere durchaus für Wendungen sorgt oder einfach die Vergangenheit der Protagonisten näherbringt. Letzten Endes liegt das Hauptaugenmerk auf Tin und Max und ihre Beziehung.
Mein Fazit: Mit Still believe in Love hat Autorin Sabrina Pick eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen geschrieben. Trotz der kleinen Längen zu Beginn spürt man auch bei der Autorin sehr genau, wohin sie mit ihrer Geschichte will und diese Umsetzung ist definitiv gelungen. Wer gerne intensive Lovestorys liest, wird sich hier durchaus wohl fühlen.

Veröffentlicht am 02.12.2024

Magische Geschichte für jung und alt

Die Goldene Schreibmaschine
0

Nachdem ihre Eltern den Job wechseln mussten und dieses Mal Emily nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen wollten, lebt sie bei ihren Großeltern. In der Schule gehört sie eher zu den Außenseitern, hat ...

Nachdem ihre Eltern den Job wechseln mussten und dieses Mal Emily nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen wollten, lebt sie bei ihren Großeltern. In der Schule gehört sie eher zu den Außenseitern, hat aber ich Charlie und Frederick zwei gute Freunde gefunden. Im Gegensatz dazu hat sie allerdings Riesenprobleme mit ihrem Mathe- und Geschichtslehrer Herrn Dresskau, der sie regelrecht immer wieder in die Pfanne haut. Doch zum Glück gibt es die Anna Amalia, die Bibliothek, in der ihre Großmutter arbeitet. Als Emily beim Stöbern einen Schlüssel findet, ahnt sie nicht, wohin dieser sie führen wird. Es gibt nämlich eine geheime Bibliothek, in der jedes Buch, das jemals geschrieben wurde, steht und nicht nur das, hier gibt es auch eine goldene Schreibmaschine und mit dieser ist sie in der Lage, jede Geschichte auf der Welt zu ändern. Aber nicht nur diese ändern sich, sondern auch alles und alle um Emily herum.
Bücher über Bücher finde ich immer irgendwie besonders und auch wenn ich eigentlich keine Kinderbücher lese, zog mich dieses Buch magisch an.
Bisher hatte ich noch nichts von Autor Carsten Henn gelesen, was ich aber nun ganz bestimmt ändern werde, denn nun bin ich sehr gespannt auf seine Romane für Erwachsene. Der Autor schreibt sehr anschaulich, dabei eher ruhig und unaufgeregt und transportiert dadurch sehr gut die Gefühle und Gedanken seiner jungen Protagonistin Emily.
Gerade auch für jüngere Leser ist die Geschichte spannend und magisch, aber ich muss zugeben, dass Carsten Henn mich durchaus bezaubern konnte mit dieser Geschichte. Wir lernen zu Beginn Emily kennen, aber auch ihren ungeliebten Lehrer Herr Dresskau, wodurch man umso besser ihren Wunsch nach einem Rückzugsort nachvollziehen kann.
Ab dem Moment, in dem Emily entdeckt, was man mit dieser Schreibmaschine im geheimen Raum wirklich machen kann, beginnt sie natürlich auch Geschichten zu ändern, an denen ihr bestimmte Dinge nicht gefallen habe. Aber ja, das geht dann schnell nach hinten los und irgendwann ist einfach alles verändert. Es ist auf jeden Fall super spannend erzählt und es macht Spaß zu beobachten, was Emily hier alles anstellt.
Emily ist eine wirklich tolle Protagonistin, etwas verträumt, aber ich glaube das können gerade Bücherwürmer ganz besonders gut. Eigentlich liebt sie ihre Routinen und ist durch und durch loyal ihren Freunden gegenüber. Erst mit den Änderungen der Geschichten fällt ihr auf, was sie alles verursacht hat und ihr wird bewusst, dass man nicht alles ändern sollte, was einem nicht gefällt, denn manchmal führt das in eine ganz falsche Richtung.
Was mir hier auch besonders gefallen hat, sind die Nebencharaktere, ganz besonders Emilys Großvater, der an Demenz erkrankt ist, sorgt für Überraschungen.
Mein Fazit: Eine schöne Fantasygeschichte mit einer gelungenen Mischung aus Realität und Alltagsproblemen, aber auch mit einer großen Portion Magie, die zum Träumen einlädt. Die Geschichte ist in erster Linie für Kinder geschrieben worden, was ich auch absolut passend finde. Eine tolle Abenteuergeschichte für jung und alt, die zu gemeinsamen Lesestunden förmlich einlädt.