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Veröffentlicht am 07.12.2024

Wie aus dem Leben gegriffen

Still Believe in Love
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Christins, kurz Tin, Traum wurde wahr, denn sie hat es geschafft und darf an der Uni in Bielefeld Kunstgeschichte studieren. Doch nicht nur ihr Traum wurde wahr, denn durch ihren Umzug nach Bielefeld bekommt ...

Christins, kurz Tin, Traum wurde wahr, denn sie hat es geschafft und darf an der Uni in Bielefeld Kunstgeschichte studieren. Doch nicht nur ihr Traum wurde wahr, denn durch ihren Umzug nach Bielefeld bekommt sie auch Abstand zu ihrem Exfreund, der sie betrogen hat und auch zu ihrer Familie, vor allem ihre Mutter, mit der sie eine schwierige Beziehung führt. Gleich schon im ersten Seminar trifft sie den äußerst charmanten Max, der sie auf den ersten Blick anzieht und auch Max scheint ein Auge auf Tin geworfen zu haben. Aber nicht nur Tin ist mit einer schwierigen Vergangenheit angereist, auch Max kämpft mit seinen Dämonen.
Ich mag Geschichten, die eine gewisse Tiefgründigkeit versprechen und so klang auch der Klappentext zu Still believe in love von Sabrina Pick nach einer intensiven Geschichte.
Der Einstieg fiel sehr leicht, denn die Autorin schreibt bildlich, klar und sehr leicht. Allerdings waren mir gerade zu Beginn viele Alltagskleinigkeiten zu detailreich beschrieben, so dass es hier und da kleinen Längen hatte. Aber ich habe deutlich gespürt, dass die Autorin immer tiefer in ihre eigene Geschichte abgetaucht ist, je weiter diese fortschritt. Man spürt hier also, wie sie selbst immer selbstbewusster wird beim Schreiben und man bekommt immer mehr Bezug zu ihren Charakteren.
Die Geschichte ist eine Lovestory, wenn auch keine mit Blümchen und Herzchen, denn beide Charaktere sind mit einem Päckchen der Vergangenheit vorbelastet. So ist auch die Beziehung zwischen Max und Tin ein auf und ab, so dass es hier nicht langweilig wird. Immer mal wieder sorgen kleine Überraschungen für Plottwists und halten dadurch ebenfalls das Interesse an der Geschichte aufrecht.
Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus wechselnden aus den Sichten der beiden Protagonisten Tin und Max. Während Tin lange Zeit alleinige Erzählerin der Geschichte ist, erfahren wir später dann auch mehr über Max Gefühls- und Gedankenwelt.
Tin ist eine sehr ruhige, junge Frau, die auf den ersten Blick eher schüchtern wirkt. Doch das hängt auch durchaus mit ihrer Vergangenheit zusammen. Schon ihr Vater ging fremd und ihr Ex Hannes war aus demselben Holz geschnitzt. Da noch einmal Vertrauen finden ist also gar nicht so leicht. Doch je mehr sie von Max erfährt, desto mehr öffnet sie sich ihm. An Tin hat mir die gesamte Entwicklung absolut gut gefallen, denn aus der ruhigen, eher zurückhaltenden Person wird eine junge Frau, die für sich einstehen kann und auch weiß, was gut für sie ist.
Allerdings ist Max kein Kind von Traurigkeit und liebt es, gemeinsam mit seinen Freunden um die Häuser zu ziehen. Was im Grunde ja auch kein Problem wäre, gäbe es nicht auch bei Max eine Vergangenheit, die ihn zu dem macht, der er ist, nämlich ein Mensch, der seine Freiheit liebt und sich nur schwer binden lässt. Er weiß durchaus, dass er Tin gegenüber nicht immer fair agiert, doch ändern scheint nicht leicht. Aber auch Max lernt im Laufe der Geschichte, worauf es wirklich ankommt, auch wenn es ihm sehr schwerfiel.
Neben den beiden lernen wir auch einen Teil des Freundeskreises und der Familie kennen. Diese bleiben aber relativ im Hintergrund, auch wenn der ein oder andere durchaus für Wendungen sorgt oder einfach die Vergangenheit der Protagonisten näherbringt. Letzten Endes liegt das Hauptaugenmerk auf Tin und Max und ihre Beziehung.
Mein Fazit: Mit Still believe in Love hat Autorin Sabrina Pick eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen geschrieben. Trotz der kleinen Längen zu Beginn spürt man auch bei der Autorin sehr genau, wohin sie mit ihrer Geschichte will und diese Umsetzung ist definitiv gelungen. Wer gerne intensive Lovestorys liest, wird sich hier durchaus wohl fühlen.

Veröffentlicht am 02.12.2024

Magische Geschichte für jung und alt

Die Goldene Schreibmaschine
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Nachdem ihre Eltern den Job wechseln mussten und dieses Mal Emily nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen wollten, lebt sie bei ihren Großeltern. In der Schule gehört sie eher zu den Außenseitern, hat ...

Nachdem ihre Eltern den Job wechseln mussten und dieses Mal Emily nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen wollten, lebt sie bei ihren Großeltern. In der Schule gehört sie eher zu den Außenseitern, hat aber ich Charlie und Frederick zwei gute Freunde gefunden. Im Gegensatz dazu hat sie allerdings Riesenprobleme mit ihrem Mathe- und Geschichtslehrer Herrn Dresskau, der sie regelrecht immer wieder in die Pfanne haut. Doch zum Glück gibt es die Anna Amalia, die Bibliothek, in der ihre Großmutter arbeitet. Als Emily beim Stöbern einen Schlüssel findet, ahnt sie nicht, wohin dieser sie führen wird. Es gibt nämlich eine geheime Bibliothek, in der jedes Buch, das jemals geschrieben wurde, steht und nicht nur das, hier gibt es auch eine goldene Schreibmaschine und mit dieser ist sie in der Lage, jede Geschichte auf der Welt zu ändern. Aber nicht nur diese ändern sich, sondern auch alles und alle um Emily herum.
Bücher über Bücher finde ich immer irgendwie besonders und auch wenn ich eigentlich keine Kinderbücher lese, zog mich dieses Buch magisch an.
Bisher hatte ich noch nichts von Autor Carsten Henn gelesen, was ich aber nun ganz bestimmt ändern werde, denn nun bin ich sehr gespannt auf seine Romane für Erwachsene. Der Autor schreibt sehr anschaulich, dabei eher ruhig und unaufgeregt und transportiert dadurch sehr gut die Gefühle und Gedanken seiner jungen Protagonistin Emily.
Gerade auch für jüngere Leser ist die Geschichte spannend und magisch, aber ich muss zugeben, dass Carsten Henn mich durchaus bezaubern konnte mit dieser Geschichte. Wir lernen zu Beginn Emily kennen, aber auch ihren ungeliebten Lehrer Herr Dresskau, wodurch man umso besser ihren Wunsch nach einem Rückzugsort nachvollziehen kann.
Ab dem Moment, in dem Emily entdeckt, was man mit dieser Schreibmaschine im geheimen Raum wirklich machen kann, beginnt sie natürlich auch Geschichten zu ändern, an denen ihr bestimmte Dinge nicht gefallen habe. Aber ja, das geht dann schnell nach hinten los und irgendwann ist einfach alles verändert. Es ist auf jeden Fall super spannend erzählt und es macht Spaß zu beobachten, was Emily hier alles anstellt.
Emily ist eine wirklich tolle Protagonistin, etwas verträumt, aber ich glaube das können gerade Bücherwürmer ganz besonders gut. Eigentlich liebt sie ihre Routinen und ist durch und durch loyal ihren Freunden gegenüber. Erst mit den Änderungen der Geschichten fällt ihr auf, was sie alles verursacht hat und ihr wird bewusst, dass man nicht alles ändern sollte, was einem nicht gefällt, denn manchmal führt das in eine ganz falsche Richtung.
Was mir hier auch besonders gefallen hat, sind die Nebencharaktere, ganz besonders Emilys Großvater, der an Demenz erkrankt ist, sorgt für Überraschungen.
Mein Fazit: Eine schöne Fantasygeschichte mit einer gelungenen Mischung aus Realität und Alltagsproblemen, aber auch mit einer großen Portion Magie, die zum Träumen einlädt. Die Geschichte ist in erster Linie für Kinder geschrieben worden, was ich auch absolut passend finde. Eine tolle Abenteuergeschichte für jung und alt, die zu gemeinsamen Lesestunden förmlich einlädt.

Veröffentlicht am 25.11.2024

Zuckersüße Geschichte

The Christmas Fix
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Catalina King, genannt Cat, ist Star einer Reality Show und als die Kleinstadt Merry nach einem Sturm mit anschließendem Hochwasser nahezu zerstört wurde, gibt es für sie nur eine Mission: den Wiederaufbau. ...

Catalina King, genannt Cat, ist Star einer Reality Show und als die Kleinstadt Merry nach einem Sturm mit anschließendem Hochwasser nahezu zerstört wurde, gibt es für sie nur eine Mission: den Wiederaufbau. Denn Merry hat eine Tradition: einen großen Weihnachtsmarkt und dieser, hat Cat sich in den Kopf gesetzt, soll wie gewohnt stattfinden. Doch Bürgermeister und alleinerziehender Vater Noah Yates ist gar nicht begeistert davon, dass dieser TV Star seine Stadt zu kommerziellen Zwecken ausnutzen möchte. Dementsprechend verhält er sich auch Cat gegenüber und immer, wenn sie aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen.
Ich liebe Weihnachtsbücher und Autorin Lucy Scores Schreibstil finde ich eh immer toll und so habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut.
Wie gewohnt und erhofft, schreibt Lucy Score auch hier wieder einfach locker und leicht und mit ganz viel Gefühl, aber auch Humor. Allein die Dialoge zwischen Cat und Noah ließen mich immer wieder auflachen und auch sonst ist diese Geschichte so erzählt, dass man permanent lächelt beim Lesen.
Man fliegt hier auch nur so durch die Seiten, denn permanent passiert irgendwas in Merry und man hat einfach ganz viel zu entdecken. Außerdem ist dieses Kleinstadtsetting einfach perfekt beschrieben. Man fühlte sich hier einfach wohl und würde am liebsten selber beim Aufbau der Stadt mithelfen. Auch die Namen der Straßen in Merry oder auch die Cafés klingen einfach bezaubernd, denn sie alle haben einen direkten Bezug zur Weihnachtszeit.
Aber natürlich punktet die Autorin mit ihren vielseitigen und einfach unheimlich liebevollen Charakteren. Die beiden Protagonisten Cat und Noah könnten den Trope Grumpy meets Sunshine nicht besser verkörpern als sie es hier machen.
Cat ist unglaublich sympathisch, ehrgeizig, voller Power und strotzt nur so vor Energie. Was mir am besten gefallen hat, ist ihre Bodenständigkeit. Ganz im Gegensatz zu anderen Stars ist sie einfach das nette Mädel von nebenan.
Noah hingegen ist ein richtiger Grummel, dem ich gerne so manches Mal in den Allerwertesten getreten hätte. Es hat ein wenig gedauert, bis er ein wenig auftaute, was mich hin und wieder etwas genervt hat. Trotzdem fand ich die Dialoge zwischen Cat und ihm witzig. Auch als Daddy für Sara ist er einfach toll und liebevoll, genauso wie gegenüber den Einwohnern seiner Stadt.
Diese Einwohner haben mir auch allesamt gut gefallen und es spiegelt sich auch in ihnen die wohlige Kleinstadtatmosphäre wider.
Mein Fazit: Wer RomComs mag, wird hier mit The Christmas Fix hervorragend bedient. Weihnachtliche Atmosphäre im Kleinstadtsetting und dazu ganz klassisch Grumpy meets Sunshine sorgen für locker leichte Unterhaltung zum Wohlfühlen und Abschalten. Perfekte für die Vorweihnachtszeit.

Veröffentlicht am 22.11.2024

Tolles Jugendbuch mit wichtigem Thema

Das Funkeln von Sternenstaub
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Die sechzehnjährige Melanie, Mel, ist eine starke und selbstbewusste junge Frau, doch im Augenblick eher gelangweilt. Bei ihrem Freund Max hat sie schon lange den Eindruck, nicht an erster Stelle zu stehen ...

Die sechzehnjährige Melanie, Mel, ist eine starke und selbstbewusste junge Frau, doch im Augenblick eher gelangweilt. Bei ihrem Freund Max hat sie schon lange den Eindruck, nicht an erster Stelle zu stehen und in ihrem eher konservativen Elternhaus ist es auch nicht so spannend. Als ihre Freundin eine Ausschreibung entdeckt, in dem eine Kölner Agentur Models sucht und das per Show, ist sie Feuer und Flamme. Heimlich reist sie nach Köln und wird Teilnehmerin des Formats Misfits Models, Frauen, die anders sind als gewöhnlich Models, sei es aufgrund von kurviger Figur oder sonstigem. Kurzerhand überredet sie ihre Eltern und nimmt am Wettbewerb teil. Doch schnell lernt Mel, dass die Modelwelt knallhart ist.
Nachdem ich erst vor kurzem ein anderes Buch der Autorin Larissa Schira gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf Das Funkeln von Sternenstaub. Das Cover ist wunderschön und der Klappentext ansprechend. Der Einstieg in den Roman fällt auch sehr leicht, denn die Autorin hat einfach einen sehr jungen, flotten Schreibstil, der leicht zu lesen ist und den Leser schnell in ihre Geschichte abtauchen lässt.
Die Geschichte ist sehr gut umgesetzt, die Autorin transportiert hier sehr gut, wie es an einem Set einer Casting Show vonstattengeht und das es halt doch nicht alles so Friede, Freude, Eierkuchen ist, wie es in einem TV wirkt. Der Konkurrenzkampf untereinander, das Versuchen, sich aus der Masse hervorzuheben und doch man selbst zu bleiben – all dieses hat die Autorin wirklich gut gezeichnet. Was es für mich persönlich etwas zäher werden ließ, sind die doch teilweise sehr ausführlichen Beschreibungen, die zwar das Gefühl geben, live bei Mel und der Show dabei zu sein, mir aber wirklich zu ausschweifend waren.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Mel ist wirklich eine sehr sympathische junge Frau, die ihr Herz am rechten Fleck trägt. Ich mochte ihre selbstbewusste Art und dass sie sich hier einfach nicht unterkriegen lässt. Auch wenn sie derzeit ein paar private Probleme hat, lässt sie sich auch darin nicht verunsichern und bleibt stark. Ihre Entwicklung in der Geschichte fand ich sowohl glaubwürdig als auch gut gezeichnet. Man spürt hier einfach, dass die Autorin doch hier in own voice erzählt.
Luke, der männliche Protagonist, fand ich ebenfalls unheimlich sympathisch und liebenswert. Er ist durchweg charmant und absolut schlagfertig, so dass er hier auch ein wenig Humor mit in die Geschichte einbringt.
Die Nebencharaktere sind recht zahlreich, von Produktionsleiterin über weitere Mädels, die am Casting teilnehmen und natürlich der Jury bis hin zu Eltern und Freunden. Sie werden je nach Wichtigkeit für die Handlung integriert und sind soweit authentisch.
Mein Fazit: Mit Das Funkeln von Sternenstaub hat Larissa Schira einen ansprechenden Roman für jüngere Leser geschrieben, der wirklich gut erzählt wird und eine Protagonistin aufweisen kann, mit der sich viele Teenies schnell identifizieren können. Die gesamte Mischung aus tollen Charakteren, interessanter Handlung und leichtem Schreibstil ließen die Seiten beim Lesen schnell vorbeifliegen. Durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 22.11.2024

Spannend und fesselnd

Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun
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Ella und Hailey, Hailey und Ella, die beiden waren die besten Freundinnen und die eine gab es kaum ohne die andere, doch dann geschah etwas entsetzliches. Bei einem Autounfall kommt Hailey ums Leben und ...

Ella und Hailey, Hailey und Ella, die beiden waren die besten Freundinnen und die eine gab es kaum ohne die andere, doch dann geschah etwas entsetzliches. Bei einem Autounfall kommt Hailey ums Leben und für Ella bricht die Welt zusammen, denn ausgerechnet sie hat auch noch den Wagen gefahren. Nun sind die Sommerferien vorbei und Ella muss zurück zur Schule und dort begegnet ihr gleich Sawyer, Haileys Freund. Ella wird nur so von Schuldgefühlen und Sehnsucht nach Hailey zerfressen, doch ausgerechnet Sawyer scheint ihr zu vergeben, zumal Ella jegliche Erinnerungen an den Unfall und die Zeit davor fehlen. Doch irgendwas scheint auch komisch an dem Unfall, denn Ella glaubt sich zu erinnern, dass Hailey vor etwas oder jemanden Angst hatte.
Wieder einmal ist ein Buch absolut umwerfend gestaltet und erweckt dadurch natürlich sofort Aufmerksamkeit und dann verspricht der Klappentext noch ein bisschen Suspense dabei und ich musste es unbedingt lesen.
Wir beginnen mitten in der Geschichte und begleiten Protagonistin Ella, erfahren gleich ein wenig über sie und was passiert ist. Hier ist sofort spürbar, wie zerbrochen die Siebzehnjährige ist und man würde sie am liebsten in den Arm nehmen.
Dabei schreibt Sloan Harlow auch wirklich sehr mitreißend, fesselnd und auch gefühlvoll. Sie hat es von Beginn an geschafft, mich mitten in ihre Geschichte zu ziehen.
Romantic Suspense meet Dead best Friend verheißt ja schon Spannung und der Autorin gelingt es durchaus, ganz geschickt falsche Fährten zu lesen. Allerdings bin ich da nicht ganz drauf reingefallen und hatte durchaus eine Ahnung, in welche Richtung es wirklich geht. Nichtsdestotrotz überlegt man hier immer wieder, was wirklich passiert sein könnte, trägt jemand Schuld? Wenn ja, wer? Ich habe das Buch auf jeden Fall sehr schnell verschlungen und mich bestens unterhalten gefühlt.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, ist die ganz besondere Atmosphäre. Es war eigentlich permanent spürbar, dass hier was nicht stimmt. Dieses Gefühl begleitet den Leser permanent und dadurch steigt die Spannung immer weiter. Zumal wir auch Haileys Perspektive dank ihres Tagebuchs, dass Ella an sich genommen hat, kennenlernen dürfen.
Allerdings haben mir auch die Charaktere hier sehr gut gefallen, denn sie wirken absolut authentisch und glaubhaft. Aus wechselnden Perspektiven zwischen Ella und Sawyer in der Ich-Perspektive geschrieben, kommt man den beiden Nahe.
Ella fand ich wirklich sympathisch, auch wenn sie Ecken und Kanten hat, denn genau das macht sie authentisch. Ihre Trauer, die Wut und die Selbstvorwürfe sind glaubhaft und ich konnte sehr gut mitfühlen. Während Sawyer hingegen zwar unheimlich charmant und nett rüberkommt, bleibt er geheimnisvoll und man spürt, dass er ständig versucht, etwas zu verbergen. Da wir ja auch Hailey durch ihr Tagebuch kennenlernen, ist spürbar, dass sie die zunächst stärkere der beiden Freundinnen war. Ihre beschützende Art Ella gegenüber wurde gut erklärt und auch sonst fand ich sie wirklich eine ganz interessante Persönlichkeit.
Neben diesen Charakteren lernen wir noch einige Nebenfiguren, wie z. B. Ellas ehemals beste Freundin aus Kindheitstagen, Seema, die ihr neuen Halt gibt und für sie da ist. Ansonsten aber bleiben die meisten eher Randfiguren, die trotzdem immer wieder für neue Aspekte sorgten und dem Leser etwas zu grübeln gaben.
Mein Fazit: Innerlich wie äußerlich ein durchweg gelungenes Buch, dessen großen Plottwist ich zwar vorausgeahnt habe, aber da es hier ein Jugendbuch ist, fand ich das gar nicht so schlimm. Viel mehr hat mir die Entwicklung sowohl der Charaktere als auch der Handlung unheimlich gut gefallen und für spannende Lesestunden gesorgt. Tolles Buch, das ich gerne empfehle!