Im zweiten Band der Rosa Fink Reihe begibt sich die sympathische Hobbydetektivin mit ihrem Ex- und Bald-wieder-Ehemann Sebi in eine urige Pension nach Dangast, um dort 3 entspannte Urlaubswochen zu verbringen ...
Im zweiten Band der Rosa Fink Reihe begibt sich die sympathische Hobbydetektivin mit ihrem Ex- und Bald-wieder-Ehemann Sebi in eine urige Pension nach Dangast, um dort 3 entspannte Urlaubswochen zu verbringen und diese mit ihrer beider Hochzeit zu krönen. Da Rosa Süßes liebt und Sport eher aus dem Weg geht, stehen ein paar Pfunde zuviel zwischen ihr und ihrem Hochzeitskleid, so dass sie sich in Dangast einer Walkinggruppe anschließt. Der durchtrainierte Trainer Olli ist nicht nur ein begeisterter Ultraläufer, sondern lässt auch beim weiblichen Geschlecht nichts anbrennen und flirtet mit Rosa - unter anderem. Weniger Tage später bricht er bei einem 24h-Lauf tot zusammen und Rosas Spürsinn ist geweckt. Hat Olli sich übernommen oder wollte ihn jemand aus dem Weg räumen? Zusammen mit dem gutmütigen und sehr gemütlichen Sebi, der eigentlich nur einen romantischen Urlaub verbringen wollte, stellt sie beharrlich Nachforschungen an....
Der Roman ist toll geschrieben, sehr kurzweilig und unterhaltsam, und perfekt für graue Tage, um es sich damit bei einer Tasse Tee unter der Decke gemütlich zu machen. Cosy Crime Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Das zugehörige Hörbuch wurde von Juliane Hempel sehr schön eingelesen. Sie verstimmlicht die einzelnen Figuren gekonnt und hat eine sehr angenehme Stimme. Eine klare Hör- und Leseempfehlung für Freunde der sanften Krimi-Unterhaltung!
Herrn Matschke kannte und schätzte ich bisher schon sehr als Schauspieler und Hörbuchsprecher, und so war ich nun gespannt auf seinen ersten Roman. Nachdem mich dieser als Hörbuch begeistert hat, habe ...
Herrn Matschke kannte und schätzte ich bisher schon sehr als Schauspieler und Hörbuchsprecher, und so war ich nun gespannt auf seinen ersten Roman. Nachdem mich dieser als Hörbuch begeistert hat, habe ich nun auch noch das Buch gelesen.
Der Roman beschreibt eine Kindheit und Jugend in einem hessischen Dorf der 80er Jahre. Er ist autofiktional, der gleichnamige Protagonist ist also nicht mit dem Autor zu verwechseln. Der Sprachstil ist klar, aufmerksam beobachtend, nicht wertend, der Grundton melancholisch, ohne in Nostalgie oder Bitterkeit abzugleiten. Der Blick für die kleinen, unscheinbaren Details und die behutsame Schreibweise haben mich besonders berührt. (Das gilt insbesondere für die erste Hälfte und das letzte Drittel, im Mittelteil rund um das "Schloss Lichtenberg"-Kapitel zieht sich das Buch meiner Meinung nach etwas.)
Die Erzählweise ist nicht chronologisch, vielmehr lässt sich der Protagonist scheinbar zufällig von einer Erinnerung zur nächsten treiben. Im Laufe der Geschichte knüpfen diese jedoch immer wieder aneinander an und referenzieren aufeinander (sowohl inhaltlich als auch sprachlich), so dass allmählich ein dichtes Netz entsteht. Dieser außergewöhnliche Stil und Herrn Matschkes Gefühl für Sprache verleihen der Geschichte einen ganz besonderen Reiz.
Ich habe mich immer wieder selbst in der Figur des Matthias erkannt. Regelmäßig wiederholt er den Satz "Ich bin Matthias Matschke", als müsste er sich seiner selbst vergewissern. Wer wir sind, definieren wir über unsere Erfahrungen, unsere Beziehungen, das Sozialgefüge, in das wir eingebunden sind. Wie den Protagonisten führt uns das Schicksal mit nahezu brutaler Gleichgültigkeit an Punkte, ab denen unser Leben irreversibel anders verläuft - oder beinahe hätte verlaufen können, und was bisher unverrückbar, sicher und wichtig schien, fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Der Protagonist wächst in fest geglaubten Strukturen auf, die Familie unterscheidet strikt zwischen dem Innen und dem Aussen. Nach einem Schlaganfall des Vaters erlebt er, wie diese Strukturen plötzlich auseinanderbrechen, Sicherheiten schwinden, Gefühle und Beziehungen an Wert verlieren. Aber wer sind wir eigentlich, wenn wir unseren Erfahrungen, Gefühlen und Werten nicht trauen können? In diesem Zusammenhang wird auch die Demenz des Vaters thematisiert - was bleibt, wenn die Erinnerung schwindet, auf der wir unsere Identität gründen?
Das Wohnhaus, bisher das steinerne Bollwerk gegen das Aussen, Ort der Geborgenheit und Enge zugleich, steht plötzlich mit Matthias im Innen alleine da, mit weit heruntergelassenen Rolläden, nur aufs Nötigste bewohnt. Das Innen definiert sich nur noch als das Komplement des Aussen, ist aber eine leere Hülle, aus der auch Matthias letztlich aus- und aufbricht.
Sehr berührt hat mich das letzte Kapitel des Buches, das ich hier nicht spoilern möchte. Es ist wunderbar leise erzählt, mit einem runden Ende, das auch einen Aufbruch beinhaltet.
Interessant fand ich auch den Abschnitt über Prozesstheologie und Herrn Arnulf Zitelmann, der mir aus meiner eigenen Jugend noch als Autor ein Begriff ist (etwa "Paule Pizolka", leider zZt nicht mehr verlegt).
Fazit: Ein ganz leiser und berührender Roman, dessen Thematik mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Das Leben als steter Prozess des Werdens und Vergehens, die Suche nach der eigenen Identität eine lebenslange Aufgabe, das Ende gleichsam ein neuer Anfang.
Anmerkung: Wer zwischen Hörbuch und Printausgabe schwankt, dem würde ich aufgrund der komplexen Erzählweise, die ein sehr genaues Zuhören erfordert, zum gedruckten Buch raten. Danach dann dem Hörbuch zu lauschen, das vom Autor selbst wunderbar eingelesen wurde, ist nochmal ein zusätzlicher Genuss.
„Weihnachten rund um die Welt“ ist ein sehr abwechslungsreiches Weihnachtsbuch, das Bräuche, Rezepte, kleine Bastelideen, Geschichten und Gedichte aus vierundzwanzig Ländern beinhaltet. Gleich zu Beginn ...
„Weihnachten rund um die Welt“ ist ein sehr abwechslungsreiches Weihnachtsbuch, das Bräuche, Rezepte, kleine Bastelideen, Geschichten und Gedichte aus vierundzwanzig Ländern beinhaltet. Gleich zu Beginn ist eine Weltkarte abgedruckt, auf der diese Länder markiert sind, samt der zugehörigen Seitenzahl im Buch.
Die dezente Gestaltung mit den stimmungsvollen, aber nicht kitschigen Abbildungen gefällt mir sehr gut. Hinsichtlich der Auswahl der Texte und Rezepte sowie der optischen Aufmachung richtet sich das Buch in erster Linie an Erwachsene, aber auch ältere Kinder finden sicher Gefallen daran, das eine oder andere über Weihnachtstraditionen in ferneren Gefilden zu lesen. Etwas schade finde ich, dass nur zu vierzehn der vierundzwanzig Länder ein Rezept abgedruckt wurde und viele Rezepte Alkohol enthalten. In Amerika etwa hätte es sicher anstatt dem Egg Glogg (Eierlikör) etwas Familientauglicheres gegeben. Schön fand ich die Bastelidee mit den Weihnachtssternen aus Stoff, die auch mit kleineren Kindern gut umgesetzt werden kann.
Insgesamt bietet das Buch eine tolle Möglichkeit, sich in der Adventszeit auf Weihnachten einzustimmen, sich zu besinnen und dabei gleichzeitig ein bisschen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Auch als Geschenk kommt das Buch sicher gut an!
Die Autorin Sarah Schmidt wartet mit interessantem und unterhaltsamem Wissen zu Äpfeln, Bananen, Kaffee, Kakao, Kartoffeln, Kohl, Mais, Reis, Weizen, Zitrusfrüchten und Zucker auf. Diese Nahrungsmittel ...
Die Autorin Sarah Schmidt wartet mit interessantem und unterhaltsamem Wissen zu Äpfeln, Bananen, Kaffee, Kakao, Kartoffeln, Kohl, Mais, Reis, Weizen, Zitrusfrüchten und Zucker auf. Diese Nahrungsmittel sind aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken, und dennoch wissen wir häufig wenig über deren Ursprung und Historie in unserer Küche. Auch die dunklen Kapitel - Sklaverei, Kolonialismus, Pestizideinsatz, Monokulturen, Ausbeutung - werden thematisiert. Ein Extra-Kapitel mit grundlegenden Informationen zur Züchtung fehlt ebenfalls nicht.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben und die Kapitel zu den einzelnen Nahrungsmitteln lassen sich unabhängig voneinander lesen. Es vermittelt einen sehr guten Überblick über deren Geschichte, verzichtet jedoch auf tiefergehende biologische oder historische Ausführungen. An manchen Stellen hätte ich mir hier noch detailliertere Informationen und ergänzende Illustrationen oder Fotografien gewünscht.
"Der echte Krampus" von Uta Seeberg ist der vierte Band um Major Gryszinski, den königlich-bayerischer Sonderermittler der Münchner Kriminalpolizei. Im Jahr 1897 verbringt der Major zusammen mit seiner ...
"Der echte Krampus" von Uta Seeberg ist der vierte Band um Major Gryszinski, den königlich-bayerischer Sonderermittler der Münchner Kriminalpolizei. Im Jahr 1897 verbringt der Major zusammen mit seiner Familie, dem Kindermädchen Anneliese und der Köchin Frau Brunner die Adventszeit bei Franziska Gräfin von Wurmbrand, die sie in ihr neu erworbenes Bauernhaus im abgelegenen bayerischen Bergdorf Berghall eingeladen hat. Doch die beschauliche vorweihnachtliche Idylle wird bald durch einen Mord gestört, und Gryszinski wird mit den Ermittlungen beauftragt…
Ich bin ein großer Fan der Major-Gryszinski-Reihe, und dementsprechend groß war die Vorfreude auf den vierten Band, dessen Ambiente ganz hervorragend in die Vorweihnachtszeit passt. Da es wie immer ein Wiedersehen mit der exzentrischen Wiener Gräfin Wurmbrand, dem Freiherr von Grabow, der umtriebigen Köchin Aloisia Brunner und den Wachtmeistern Voglmaier und Eberle gibt, hatte ich das Gefühl, gute alte Bekannte wiederzutreffen.
Wie immer gibt sich Uta Seeberg viel Mühe, die Atmosphäre des Handlungsortes, in diesem Fall eines kleinen verschneiten Bergdorfes, zu beschreiben, die Einrichtung der weihnachtlich geschmückten Bauernhäuser, die Vielzahl der katholischen religiösen Riten, die heute größtenteils in Vergessenheit geraten sind, und den Aberglauben, der u.a. mit den Raunächten verbunden war.
Die Handlung ist spannend und glaubwürdig, und ich hatte bis zum Schluss großen Spaß daran, mitzurätseln. An Uta Seebergs Kriminalromanen schätze ich ganz besonders ihre Eloquenz und ihren trockenen Humor. Leider kam beides bei „Der echte Krampus“ nicht so gut zur Geltung wie bei den Vorgängerbänden. Stattdessen wurden mir etwas zu oft Aloisia Brunners ausufernde Back- und Kochaktivitäten, die „Topfrunde“ und der Weihnachtsduft und -schmuck beschrieben. Etwas verwundert war ich auch darüber, dass der Brauch des Frauentragens mit ausgelassenem Tanz und einer Feier verbunden wurde, da traditionell im katholischen Bayern damals die Adventszeit als Buß- und Fastenzeit galt und insbesondere nicht getanzt werden durfte.
Fazit: Ein stimmungsvoller winterlicher Kriminalfall, spannend und unterhaltsam, ideal für gemütliche Lesestunden im Advent.