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Veröffentlicht am 23.06.2021

Spiel mit Stereotypen

Nachrichten von Männern
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Bei "Nachrichten mit Männern" kommt man nicht umhin, sich schon mal zu fragem, was das Ganze soll. Das Ganze im Sinne von a) dem Inhalt und b) der Notwendigkeit, überhaupt so ein Buch zu schreiben.
Traurig ...

Bei "Nachrichten mit Männern" kommt man nicht umhin, sich schon mal zu fragem, was das Ganze soll. Das Ganze im Sinne von a) dem Inhalt und b) der Notwendigkeit, überhaupt so ein Buch zu schreiben.
Traurig aber wahr, viele Frauen werden schon mal unangenehme bis sehr unangenehme und unangebrachte Nachrichten auf elektronischen Wegen erhalten haben. Somit wäre b) erklärt. a) ist da schon etwas trickreicher. Katja Berlin und Anika Decker haben sich zusammen getan, um zahlreiche Textnachrichten von Männern an Frauen in den verschiedensten Beziehungen zueinander zu Analsysieren. Dabei sind sie auf eine Vielzahl von Mustern gestoßen. Diese Muster spiegeln sich als Verhaltensweisen bzw. der Art der Nachrichten wieder.

Hier gibt es scheinbar eine breite Palette vom "Einsilbigen", über den klassischen "Ghoster", bis hin zum "Dickpicer". Die beiden Autorinnen spielen zwar mit vielen Klischees, ich persönlich konnte mir den ein oder anderen zustimmenden Augenroller allerdings nicht verkneifen.

Was man nicht vergessen darf: zu Kommunikation gehören immer Sender und Empfänger. Da spielen beide Rollen einen wichtigen Part. Umgekehrt könnten bestimmt viele im Buch abgebildeten Textausschnitte auch von Frauen versendet worden sein. Das Resultat, eines verwirrten oder sich angegegriffen fühlenden Empfängers, wäre das selbe.

Ich habe einiges an Kritik zu "Nachrichten von Mänern" gelesen. Zu guter Letzt frage ich mich daher, ob es auch so viel Seitenhiebe gegeben hätte, wenn mindestens ein männlicher Name auf dem Cover stünde.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Keine klassische Sichtweise

Lebe ein reiches Leben, statt reich zu sterben
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Bill Perkins bringt eine etwas andere Sichtweise auf das Bankkonto mit in das Spiel des Lebens. Er wiegt in seinem Buch "Lebe ein reiches Leben, statt reich zu sterben" Lebenserfahrungen mit dem angesparten ...

Bill Perkins bringt eine etwas andere Sichtweise auf das Bankkonto mit in das Spiel des Lebens. Er wiegt in seinem Buch "Lebe ein reiches Leben, statt reich zu sterben" Lebenserfahrungen mit dem angesparten Kontostand auf. Die Verschwendung unserer Lebenszeit ist dabei seine größte Sorge.

Auf 270 Seiten gibt Perkins Einsichten in seine Lebensphilosophie. Dabei rückt er ganz klar den Gedanken "mit Null auf dem Konto sterben" in den Mittelpunkt. Dieser Gedanke könnte zunächst bei einigen hektische Stressflecken auslösen, wird aber schlüssig erläutert. Daneben gibt es Empfehlungen wir man das Optimum aus seinem, über die Jahre wachsenden, Einkommen herausholen kann. Dass z.B. Studierende mehr Lebenszeit, aber dafür weniger Mittel zur Verfügung haben als ältere Personen, die dafür weniger Lebensjahre vor sich haben, ist hier nur logisch

Perkins Meinung, dass jeder überlegen sollte, was einen glücklich macht, kann ich nur zustimmen. Das Konzept "Glück" ist natürlich etwas umfangreicher, als sich nur eine Liste mit Dingen, die man tun will zu schreiben und sie dann im Schreibtisch nie mehr wieder zu finden. Hier kommt das liebe Geld ins Spiel. Es sinnvoll in Erfahrungen zu investieren ist durchgängig das Hauptaugenmerk des im Original unter dem Titel "Die with Zero" erschienenen Buchs.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Der Witz des Lebens

Die Optimistin
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Wer den Sommer mit dem Lesen einer gaaanz verrückten Geschichte starten möchte, sollte zu "Die Optimistin" greifen. Denn hier Flüchtet der Bräutigam Toygar von seiner eigenen arrangierten Eheschließung ...

Wer den Sommer mit dem Lesen einer gaaanz verrückten Geschichte starten möchte, sollte zu "Die Optimistin" greifen. Denn hier Flüchtet der Bräutigam Toygar von seiner eigenen arrangierten Eheschließung (wohlgemerkt auf einem Dromedar) in ein Altenheim. Die betagte Dame Charlotte Keller nimmt ihn zum Pläuschchen bei sich auf. Hier lässt sie es sich nicht nehmen ihre Lebensgeschichte und ihre optimistische Grundhaltung mit allerlei ungewöhnlichen Lebenserfahrungen zu schmücken.

Toygar muss sicher erst einmal von der Flucht von Hochzeit und dem Kredithai, der der Onkel der Braut ist, erholen. Er ist froh sich Abstand von der prekären Situation gewonnen zu haben. Dass ihm allerdings seine "Fast-" Verwandten im nacken sitzen beunruhigt ihn. Da kommt ihm die redselige alte Dame gerade recht.

Charlottes Erzähldrang und irh Charme wickeln Toygar sofort um den kleinen Finger. Autor Timo Blunck nimmt hier kein Blatt aus der Schreibmaschine, sondern lässt Charlotte munter über die Nachkrigszeit, Verschörungen, Affairen und das Eheleben parodieren.
Auf guten 350 Seiten hat Blunck es geschafft neben seinem Witz ebenfalls Film- und Musikgeschichte mit viel gechcikt zu Platzieren. Hier hat man als Leser also auch gleich noch die Chance sich in diesen beiden Kategorien belehren zu lassen.

"Die Optimistin" kann einem meiner Meinung nach ein ganzes ochenende am See versüßen! Ich bin gespannt, wann mir mal wieder etwas von Timo Blunck zwischen die Finger gerät!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Detroit und seine Machenschaften

Der gekaufte Tod
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August Snow, ein Afghanistan Veteran und ehemaliger Detroit Police Department Polizist kehrt nach einjährigem Auslandsaufenthalt wieder in sein altes Viertel zurück. Mexicantown, Detroit ist nach wie vor ...

August Snow, ein Afghanistan Veteran und ehemaliger Detroit Police Department Polizist kehrt nach einjährigem Auslandsaufenthalt wieder in sein altes Viertel zurück. Mexicantown, Detroit ist nach wie vor ein heruntergekommenes Fleckchen Erde.
Nur gut, dass Snow kurz zuvor einen Prozess gegen seinen Ehemaligen Arbeitgeber gewonnen hat und 12 Millionen als Entschädigung erhalten hat. Was macht man da mit so viel Geld? Die Straße seiner Kindheit sanieren.

Snows Tage bestehen nun aus dem Sportkanal, Haussanierungen und hin und wieder mal einem Bierchen. Schneller als ihm lieb ist erfahren die Reichen und Mächtigen der Stadt, dass er wieder da ist. 
Als er den Auftrag er hält einen genauen Blick in die Vorstandschaft einer Bank zu werfen, nimmt die Geschichte seinen Lauf.

Über Umwege schwimmt Snow schnell in einem Strudel der Gewallt, Verbrechen und geheimen Aktionen mit. Selbst das FBI ist ihm auf den Fersen. Als seine Freunde in die Ermittlungen mit hineingezogen werden, beginnt für den Detroiter Protagonisten ein Spiel auf Leben und Tod.

Stephen Mack Jones erster Teil der Detroit-Reihe hat durchaus seinen Reiz zwischen den Zeilen. Am Anfang wird viel Background rund um Snow erklärt. Das macht es dem Leser auf der einen Seite einfach sich in den Protagonisten hineinzuversetzen, schiebt den spannenden und actionreichen Teil der Geschichte etwas nach hinten.
Wen das nicht stört, der kann sich auf eine Aufreibende Tour quer durch die Gesellschaftsschichten von Armen bis zur Geldelite begeben. Intrigen sind hier vorprogrammiert.
Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass manche Schlussfolgerungen Snows ab und zu ein bisschen mehr erläutert hätten werden können. Das soll aber an dieser Stelle mal Geschmackssache sein.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Szenen wie im Kalten Krieg

Geiger
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Zu Zeiten, als die Welt sich gegenseitig mit Androhungen eines Atomkrieges in Schach hielt, war Kommissarin Sara Nowak selbst noch ein Kind. Heute ermittelt sie vor allem gegen Freier und Zuhälter. 
Doch ...

Zu Zeiten, als die Welt sich gegenseitig mit Androhungen eines Atomkrieges in Schach hielt, war Kommissarin Sara Nowak selbst noch ein Kind. Heute ermittelt sie vor allem gegen Freier und Zuhälter. 
Doch nun ist der prominenteste schwedische TV-Moderator der 70er und 80er Jahre ermordet worden. Das merkwürdige daran: Seine Frau ist spurlos verschwunden und es gibt weder Motiv, noch Hinweise auf den Täter.

Ist der Kalte Krieg wirklich vorbei? Genau das fängt Nowak an sich zu fragen, als sie in die Ermittlungen des ermordeten Moderators gezogen wird.

In „Geiger“ kommt der Leser nicht darum herum sich mit diversen Themen rund um die Stasi, den KGB und den schwedischen Geheimdienst zu befassen. Autor Gustaf Skördeman ist es gelungen alle diese Themen und noch einige mehr in knapp 500 Seiten einzufangen. Die damit einhergehende bedrückende Stimmung ist inklusive.

Nicht nur hat mich "Geiger" als Debut-Thriller beeindruckt, sondern auch die Tatsache, dass alte und verjährte Themen ein neues Leben eingehaucht wurde, in dem neuere Topics aus der Welt der Medien und des Alltags geschickt mit eingewebt wurden.

Sara Nowak hat ihre Ermittlerkarriere noch nicht beendet, daher freue ich mich auf die Fortsetzung.

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