Eine zarte, kraftvolle Erzählung
Warum wir noch hier sind"Warum wir noch hier sind" erzählt die Geschichte von Etty, einer Teenagerin, die gewaltsam ums Leben kam, und den Auswirkungen dieses tragischen Verlusts auf ihre Familie und Freunde, insbesondere auf ...
"Warum wir noch hier sind" erzählt die Geschichte von Etty, einer Teenagerin, die gewaltsam ums Leben kam, und den Auswirkungen dieses tragischen Verlusts auf ihre Familie und Freunde, insbesondere auf die Erzählerin, eine enge Freundin der Mutter des Opfers.
Nach Ettys Tod ensteht für ihre Mutter ein bürokratischer Albtraum aus Akten und Formularen, die ausgefüllt werden müssen. Dazu kommt noch die Sorge ihrer Freundinnen, die sie nicht aus den Augen lassen, mit dazu. Das eigene Zuhause wird plötzlich zu einem Ort unermesslichen Schmerzes und eines Stroms an nicht enden wollenden Erinnerungen an Etty.
Die Erzählerin reflektiert auf 224 Seiten über den Versuch, mit dem Verlust fertigzuwerden, und die schwierige Aufgabe, sich zu erinnern, ohne daran zu zerbrechen. Dabei wird klar angeprangert, wie Gewalt und Ungerechtigkeit Leben zerstören. Es ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit der Herausforderung, als Hinterbliebene/r weiterzuleben.
Marlen Pelny thematisiert unter anderem Themen, die wehtun. Es gibt Tage da frisst die Trauer einen auf, dann wird es schwer das Bett zu verlassen oder auch mal schwer ins Bett zu gehen aus Angst zu viel denken zu müssen.
Wer schon einmal mit Trauer konfrontiert wurde, wird sich unglaublich schnell in dieses Buch hineinfühlen können. Wem das bisher erspart blieb, wird es hoffentlich darauf vorbereiten, dass Trauer eine der natürlichsten Empfindungen der Welt ist.