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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2021

Der Witz des Lebens

Die Optimistin
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Wer den Sommer mit dem Lesen einer gaaanz verrückten Geschichte starten möchte, sollte zu "Die Optimistin" greifen. Denn hier Flüchtet der Bräutigam Toygar von seiner eigenen arrangierten Eheschließung ...

Wer den Sommer mit dem Lesen einer gaaanz verrückten Geschichte starten möchte, sollte zu "Die Optimistin" greifen. Denn hier Flüchtet der Bräutigam Toygar von seiner eigenen arrangierten Eheschließung (wohlgemerkt auf einem Dromedar) in ein Altenheim. Die betagte Dame Charlotte Keller nimmt ihn zum Pläuschchen bei sich auf. Hier lässt sie es sich nicht nehmen ihre Lebensgeschichte und ihre optimistische Grundhaltung mit allerlei ungewöhnlichen Lebenserfahrungen zu schmücken.

Toygar muss sicher erst einmal von der Flucht von Hochzeit und dem Kredithai, der der Onkel der Braut ist, erholen. Er ist froh sich Abstand von der prekären Situation gewonnen zu haben. Dass ihm allerdings seine "Fast-" Verwandten im nacken sitzen beunruhigt ihn. Da kommt ihm die redselige alte Dame gerade recht.

Charlottes Erzähldrang und irh Charme wickeln Toygar sofort um den kleinen Finger. Autor Timo Blunck nimmt hier kein Blatt aus der Schreibmaschine, sondern lässt Charlotte munter über die Nachkrigszeit, Verschörungen, Affairen und das Eheleben parodieren.
Auf guten 350 Seiten hat Blunck es geschafft neben seinem Witz ebenfalls Film- und Musikgeschichte mit viel gechcikt zu Platzieren. Hier hat man als Leser also auch gleich noch die Chance sich in diesen beiden Kategorien belehren zu lassen.

"Die Optimistin" kann einem meiner Meinung nach ein ganzes ochenende am See versüßen! Ich bin gespannt, wann mir mal wieder etwas von Timo Blunck zwischen die Finger gerät!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Detroit und seine Machenschaften

Der gekaufte Tod
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August Snow, ein Afghanistan Veteran und ehemaliger Detroit Police Department Polizist kehrt nach einjährigem Auslandsaufenthalt wieder in sein altes Viertel zurück. Mexicantown, Detroit ist nach wie vor ...

August Snow, ein Afghanistan Veteran und ehemaliger Detroit Police Department Polizist kehrt nach einjährigem Auslandsaufenthalt wieder in sein altes Viertel zurück. Mexicantown, Detroit ist nach wie vor ein heruntergekommenes Fleckchen Erde.
Nur gut, dass Snow kurz zuvor einen Prozess gegen seinen Ehemaligen Arbeitgeber gewonnen hat und 12 Millionen als Entschädigung erhalten hat. Was macht man da mit so viel Geld? Die Straße seiner Kindheit sanieren.

Snows Tage bestehen nun aus dem Sportkanal, Haussanierungen und hin und wieder mal einem Bierchen. Schneller als ihm lieb ist erfahren die Reichen und Mächtigen der Stadt, dass er wieder da ist. 
Als er den Auftrag er hält einen genauen Blick in die Vorstandschaft einer Bank zu werfen, nimmt die Geschichte seinen Lauf.

Über Umwege schwimmt Snow schnell in einem Strudel der Gewallt, Verbrechen und geheimen Aktionen mit. Selbst das FBI ist ihm auf den Fersen. Als seine Freunde in die Ermittlungen mit hineingezogen werden, beginnt für den Detroiter Protagonisten ein Spiel auf Leben und Tod.

Stephen Mack Jones erster Teil der Detroit-Reihe hat durchaus seinen Reiz zwischen den Zeilen. Am Anfang wird viel Background rund um Snow erklärt. Das macht es dem Leser auf der einen Seite einfach sich in den Protagonisten hineinzuversetzen, schiebt den spannenden und actionreichen Teil der Geschichte etwas nach hinten.
Wen das nicht stört, der kann sich auf eine Aufreibende Tour quer durch die Gesellschaftsschichten von Armen bis zur Geldelite begeben. Intrigen sind hier vorprogrammiert.
Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass manche Schlussfolgerungen Snows ab und zu ein bisschen mehr erläutert hätten werden können. Das soll aber an dieser Stelle mal Geschmackssache sein.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Gut für die Auffrischung

Der Super-Student - Unschlagbare Tipps eines Überfliegers
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Wer entweder frisch gebackener Student ist oder gerade in die Ausbildung startet sucht oft nach Orientierung. Der Schulabschluss ist gerade erst geschafft worden und nun steht man vor neuen Herausforderungen. ...

Wer entweder frisch gebackener Student ist oder gerade in die Ausbildung startet sucht oft nach Orientierung. Der Schulabschluss ist gerade erst geschafft worden und nun steht man vor neuen Herausforderungen. Ein Wegweiser mit nützlichen Tipps und Tricks schadet da sicherlich nicht.
Olav Schewe fasst in "Der Superstudent" hilfreiche Lernmethoden zusammen und gibt einen Überblick über die Grundlagen eines organisierten Lernplanes. Sein Ziel ist es den Lernenden einen Leitfaden an die Hand zu geben, wie bessere Noten keine Kunst zu sein haben, sondern einfach mit Routineschritten erreicht werden können. Zeitmanagement ist hier ein großes Stichwort.

Ich bin inzwischen im ersten Master Semester. Das heißt ich bin kein kompletter Neuling mehr in Sachen Studium. Nichtsdestotzotz fand ich persönlich fand diesen Ratgeber hilfreich, alleine schon um einen Überblick über verschiedene Ansätze zu bekommen. Ich fühle mich in Sachen Prüfungsvorberietung nun gleich etwas entspannter.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Manchester, 1867

Der Abstinent
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Constable James O'Connor war früher als klügster Mann der Stadt bekannt. Doch nach einem Schicksalsschlag und einem ungesunden Hang zum Alkohol musste er von Irland nach Manchester übersiedeln. Hier liefern ...

Constable James O'Connor war früher als klügster Mann der Stadt bekannt. Doch nach einem Schicksalsschlag und einem ungesunden Hang zum Alkohol musste er von Irland nach Manchester übersiedeln. Hier liefern sich irische Unabhängigkeitskämpfer einen terrritorialkampf mit der örtlichen Polizei. Doch nicht nur die Exekutive steht im Klitsch mit den Rebellen. O'Connor bekommt den Auftrag einen ehemaligen Soldaten und Unruhestifter zu fassen.

Autor Ian McGuire baut seinen historischen Roman "Der Abstinent" rund um O'Connor und sein Umfeld auf. Er hat es geschafft O'Connor mit dem nötigen Hintergrund auszustatten, um eine Mischung aus Trauer und Verbissenheit bei ihm durchscheinen zu lassen.

Auch die Sprache gefällt mir sehr gut. Eine Mischung aus bildreicher Spache und Abgedrochenheit im nächsten Moment lassen erst so richtig die Atmosphäre in der alten Englischen Stadt erwachen.

Die Geschichte um den Protagonisten ist eher Gewaltlastig und basiert auf Verbrechen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Details zu den historischen Hintergründen gewünscht. Nichtsdestotrotz ist "Der Abstinent" einen Blick zwischen die Cover wert.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 02.05.2021

Zum Glück braucht es ein Telefon

Die Telefonzelle am Ende der Welt
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Nachdem 2011 Japan von den schrecklichen Folgen des Tsunamis heimgesucht wurde, hat sich für viele das Leben verändert. Überlebende kämpfen mit der Trauer. Yui verlor auf einen Schlag ihre Mutter und ihre ...

Nachdem 2011 Japan von den schrecklichen Folgen des Tsunamis heimgesucht wurde, hat sich für viele das Leben verändert. Überlebende kämpfen mit der Trauer. Yui verlor auf einen Schlag ihre Mutter und ihre Tochter.
Also sie von einer Telefonzelle am Meer erfährt, reist sie ohne nachzudenken, nur von ihren Gefühlen getrieben, ans andere Ende von Japan. Ein Anwohner hat sie errichtet, um einen Weg zu finden symbolisch mit den Toten in Kontakt zu bleiben. Wie durch Fügung lernt sie Takeshi kennen. Auch er hat einen geliebten Menschen verloren uns sucht Trost durch die Gespräche mit dem Jenseits, die die Telefonzelle und der ewig vorherrschende Wind versprechen. Dieser Ort übt eine magische Anziehung auf Menschen aus.
Gemeinsam finden Takeshi und Yui einen neuen Weg, ihr Leben in neue Bahnen zu lenken. Vielleicht muss man dem Leben und der Naur auch einfach seinen Lauf lassen um Glücklich zu werden.
Nicht nur Yuis und Takeshis Geschichte wird erzählt. Auch andere Hinterbiebene bekommen eine Stimme. Alle gehen anders mit dem Verlust um. Doch immer steht die Telefonzelle mit dem Draht ins Jenseits im Mittelpunkt.
An "Die Telefonzelle am Ende der Welt" hat mich besonders berührt, dass aus einem scheinbar normalen Tag, einer werden kann, der Familien mit einem Schlag zu zerreisen scheint. Wenn ich an den Tsunami in Japan denke, fällt mir als erstes Fukishima ein. Vermutlich auch, weil es hierzulande mehr politische Tragweite hatte, als die restlichen Schäden. Dass die meisten Betroffenenen das eigentliche Unglück durch die Wassermassen erlitten haben, geht in diesem Konzext schnell unter. Umso erstaunlicher finde ich es, dass die Autorin @lauraimaimessina es schafft, behutsam die Aufmerksamkeit auf diesen Teil der Tragödie zu lenken.

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