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Veröffentlicht am 04.02.2021

Kann Zwillings-Power eine gefährliche Liebe überstehen?

Du darfst nicht sterben
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Kann Zwillings-Power eine gefährliche Liebe überstehen?
Lili und Anne haben am selben Tag Geburtstag, haben die selben Augen, Haare und Gesichtszüge: Sie sind eineiige Zwillinge. Als Paul in beider Leben ...

Kann Zwillings-Power eine gefährliche Liebe überstehen?
Lili und Anne haben am selben Tag Geburtstag, haben die selben Augen, Haare und Gesichtszüge: Sie sind eineiige Zwillinge. Als Paul in beider Leben tritt ändert sich allerdings schlagartig die Harmonie zwischen dem Duo.
Anne hat eine Affäre mit Paul, der ihr allerdings immer suspekter wird. Abgesehen davon, hat sie ein Problem. Paul ist eigentlich mit Lili liiert. Doch Paul ist manipulativ, hat phasenweise Stimmungsschwankungen und übt immer mehr Einfluss auf das Zwillingsgespann aus.

Anne wird schnell klar, dass diese Affäre bzw. die Beziehung ihrer Schwester mehr als nur ein paar Psychospielchen von Paul sind. Kann sie Lili überzeugen, dass an der ganzen Sache etwas faul ist?

Die Autorin Andrea Nagele hat es mit diesem 320 Seiten Thriller geschafft eine Vielzahl von Emotionen in mir wach zu rütteln. Am Anfang war ich die meiste Zeit wütend. Wütend auf den Charakter, den Paul verkörpert. Wütend auf die Frauen in diesem Buch, die blind vor der toxischen Beziehung zu sein schienen. Und wütend, dass solche Beziehungen und Psychospielchen vermutlich für einige Menschen ganz alltäglich sind, ohne dass sie sich lösen können. Nagele hat es geschafft die Entwicklung der Beziehung zu Paul sehr real auf mich wirken zu lassen. Nichts erschien mir an den Haaren herbei gezogen.

Diese krankhafte Liebe, die Heimlichkeiten und die Gefahren, die die Zwillinge auf sich nehmen, lässt den Leser dank des wunderbaren Schreibstils meinen, man sei live dabei. Man kann mit den Ängsten der Zwillinge mit fiebern und wird gleichzeitig von Schwesternliebe berührt.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Der Aufstieg Amsterdams

Krone der Welt
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Selbst Metropolen, wie Amsterdam haben mal klein angefangen. Wie die Geschwister Vincent, Ruben und Betje einen Teil zum Aufstieg der Handelsstadt beigetragen haben, erfahren wir in Sabine Weiß „Krone ...

Selbst Metropolen, wie Amsterdam haben mal klein angefangen. Wie die Geschwister Vincent, Ruben und Betje einen Teil zum Aufstieg der Handelsstadt beigetragen haben, erfahren wir in Sabine Weiß „Krone der Welt“. Sie versetzt uns ins 16. Jahrhundert, indem die heutigen Niederlande als Austragungsort eines katholisch-calvinistischen Glaubenskrieges herhalten müssen. Parallel dazu versuchen Kaufleute ihren Handel voranzutreiben und Baumeister und Künstler ihre Lebenswerke zu erschaffen.

Neben einem äußerst unsympathischen Antagonist hat die Krone der Welt außerdem einige historisch bedeutende Charaktere und Ereignisse zu bieten. Von Königin Elisabeth I über den Zweifrontenkrieg bishin zur Struktur des damaligen Stadtmagistrats wird einiges aufgegriffen und in einen kleinen Geschichtsunterricht verpackt. Besonders die Lebensgeschichte von Vincent rückt im Verlauf der Geschichte in den Mittelpunkt. Der Zweifrontenkrieg zwischen England und Spanien beeinflusst sein Leben als aufstrebender Architekt durchgehends.

Ich fand die gut 680 Seiten sehr informativ! Also genau so, wie ein guter historischer Roman in meinen Augen sein sollte. Ich mag besonders die vielen geschichtsträchtigen Passagen und die Charaktergestaltung. Für alle, die also nicht nur eine Unterhaltung suchen, sondern auch noch gleichzeitig ihr „Wissen zum Angeben“ aufpolieren wollen, ist Sabine Weiß neuestes Werk mal einen Blick hinein wert.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Geschichte einer Agentin

Die Agentin
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Als Rachel verschwindet, setzt ihr ehemaliger Einsatzleiter Ehud sofort seine Vorgesetzten in Kenntnis. Eine weltweite Suchaktion wird für die ehemalige Mossad-Agentin getestet. Denn sie kennt viele brisanten ...

Als Rachel verschwindet, setzt ihr ehemaliger Einsatzleiter Ehud sofort seine Vorgesetzten in Kenntnis. Eine weltweite Suchaktion wird für die ehemalige Mossad-Agentin getestet. Denn sie kennt viele brisanten Geheimnisse, die auf keinen Fall in die falschen Hände geraten dürfen.

Ehud offenbart sich seinem Vorgesetzten und erzählt über die Zusammenarbeit mir Rachel, wie alles begann und was die Jahre undercover beiden eingebracht hat. Es wirkt fast, als wollte Ehud sich frei reden. Frei von den Taten, den Einsätzen und den seelischen Hürden denen sich Agentin und Verbindungsmann immer wieder stellen mussten.

Die ursprünglich 2013 auf Hebräisch erschienene Geschichte von Yiftach Reicher Atir war für mich mal etwas komplett anderes. Nicht nur der Schreibstil, sondern auch die Handlung und die kleinen Ausreißer in verschiedene Lebensabschnitte von Rachel haben mir sehr gut gefallen. Für jeden, der einmal über den literarischen Tellerrand schauen möchte, ist dieses 250 Seiten Buch genau das richtige.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

In Frankfurt ist nicht alles so wie es zunächst scheint

Vergessene Gräber
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Mit Mara Billinsky begeben wir uns auf einen Ausflug ins Frankfurter Milieu. Autor Leo Born bringt mit „Vergessene Gräber“ seinen fünften Thriller aus der Reihe in die Regale.

Ein Mord nach dem andren ...

Mit Mara Billinsky begeben wir uns auf einen Ausflug ins Frankfurter Milieu. Autor Leo Born bringt mit „Vergessene Gräber“ seinen fünften Thriller aus der Reihe in die Regale.

Ein Mord nach dem andren jagt Frankfurt heim. Billinsky und ihr Kollege Rosen versuchen Informationen von einer ehemaligen russischen Ballerina zu bekommen, allerdings stoßen sie auf eisernes schweigen. Sogar die Entführung ihres eigene Sohnes kann sie nicht zum Reden bringen. Welche Machenschaften spielen sich also im Hintergrund ab? Billinsky und Rosen müssen alles geben, um ihren Chef zu überzeugen, dass es sich bei der Mordserie um einen Rachefeldzug mit düsterer Vorgeschichte handelt.

Billinsky ist definitiv eine charakterstarke Ermittlern, ausgestattet mit Docs und im All-Black-Style unterwegs. Mir persönlich ja mehr als sympathisch.
„Vergessene Gräber“ ist vom Anfang bis zum Ende spannen und detailreich. Mit einem gewissen düsteren Touch und den Verstrickung der Geschichte konnte der Frankfurt-Thriller bei mir auf jeden Fall Punkte sammeln.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Der Staat und auf welche Ideen er kommen kann

Sterbewohl
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Sterbewohl ist seit langem mal wieder ein dystopischer Roman gewesen, der mir in die Hände gefallen ist. Und ich muss sagen, das war mal wieder eine zum Nachdenken anregende Abwechslung!

Olivia Monti ...

Sterbewohl ist seit langem mal wieder ein dystopischer Roman gewesen, der mir in die Hände gefallen ist. Und ich muss sagen, das war mal wieder eine zum Nachdenken anregende Abwechslung!

Olivia Monti versetzt uns in das Deutschland der nahen Zukunft. Nach einem politischen Umbruch ist die Bundesrepublik in ein Jahrzent der Scheindemokatie abgerutscht. Der Staat reguliert alles und jeden. Dank der Erfindung der Sterbewohl-Pille, ist es gängige Praxis geworden, dass Sterbewillige Alte friedlich ihr Leben beenden können. Grund: Das Rentensystem muss wegen Staatspleite reguliert werden.

Eine Vierer-Rentner-WG erhält eines Tages Post von der Rentenkasse. Sie werden allesamt trotz ihres noch jungen Alters von unter 70 in die sogenannten Sterbehotels eingeladen. Hier sollen den gutmütigen Rentnern die Vorzüge freiwilligen Strebens in Seminarform nahegelegt werden. Wiederwillig brechen die Vier auf eine ruhige Urlaubsinsel auf.
Zunächst scheint wirklich alles ganz harmlos zu sein, doch schon bald kommen die ersten Zweifel auf.
Was passiert wirklich hinter den Kullisen, den dunklen Kellerräumen und den gemütlichen Gästezimmern?

Beim Lesen von Sterbewohl war ich auf sämtlichen 212 Seiten in einem Zwiespalt aus Faszination und Eckel gefangen.
Die Ausmaße, die eine Regierung in Sachen Renten und Alter annehmen kann mag zwar auf den ersten Blick weit her geholt sein, aber ähnliche Praktiken wie beschrieben waren leider schon mal Tatsache in unserem Land. Deswegen fand ich Sterbewohl umso bedrückender.

Ganz klar muss ich aber eine Leseempfehlung aussprechen!

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