Profilbild von Sioux

Sioux

Lesejury Star
offline

Sioux ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sioux über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2023

Go Rayne! Grandioser zweiter Band

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
0

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Trilogie. Die Reihenfolge sollte also eingehalten werden. Hier findet ihr die Rezension zum ersten Band: klick.

Klappentext:
Die Dark Sigils ...

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Trilogie. Die Reihenfolge sollte also eingehalten werden. Hier findet ihr die Rezension zum ersten Band: klick.

Klappentext:
Die Dark Sigils sind die mächtigsten Artefakte, die je geschmiedet wurden. Doch ihre Magie nimmt der Sigil-Trägerin Rayne alles – die eigene Freiheit und noch dazu ihre Liebe zu Adam, dem Mirrorlord. In ihrer Verzweiflung sieht Rayne nur eine Möglichkeit: Sie schließt sich den Rebellen an, um mit ihnen zu dem geheimnisumwitterten achten Dark Sigil zu gelangen. Dabei muss sie sich nicht nur einem unbekannten Gegenspieler stellen, sondern auch Adam selbst. Denn er kennt die Dunkelheit, die von der Welt Besitz ergreifen wird, wenn die Sigil-Träger sich ihrem Schicksal widersetzen …

Der Schreibstil:
Anna Benning schreibt super lebendig und spannend. Ich bin wie schon beim letzten Mal durch die Seiten geflogen und hatte keine Probleme, der Geschichte zu folgen. Besonders beeindruckt hat mich hier nochmal, wie sie die Emotionen vermittelt hat. Ich war komplett gefangen in der Welt des Mirrors, konnte die Atmosphäre quasi vibrieren spüren und habe mit den Protagonisten zusammen gebangt. Es war alles nochmal einen Tick düsterer und dadurch auch noch fesselnder, denn es ging um mehr.

Zur Geschichte allgemein:
Das Ende des letzten Bandes hat uns ja mit einem ganz schönen Cliffhänger hängen gelassen. Vor allem, weil ich Rayne und Adam doch so shippe. Aber keine Angst, in diesem Band kommt zu den beiden genug. Erstmal aber taucht man nochmal viel mehr in die Welt der Rebellen ein und plötzlich wird der Mirror und die ganze Welt drumherum zu einem viel größeren Mysterium. Alles hängt unheimlich komplex zusammen und man weiß lange Zeit so gar nicht, wer nun gut und wer böse ist, bzw. wer eigentlich gegen wen arbeitet. Das fand ich mega spannend. Ich stand zwar immer auf Raynes Seite, konnte aber dennoch nachvollziehen, wenn es da zu Verzwickungen kam und davon gab es genug. Jeder Protagonist, jede Protagonistin hat eigentlich seine eigenen Motive, weshalb nichts einfach abzuhaken war. Und über allem stehen Rayne und Adam, denn neben ihren Wünschen und Perspektiven ist da noch das, was über ihnen steht. Rayne lernt sich und ihr Sigil immer besser kennen und Adam wurde hier nochmal sehr viel greifbarer. Seine Schwächen und Ängste wurden deutlich, genauso wie seine Liebe zu Rayne. Mich hat an ihm besonders beeindruckt, dass er die anderen unterstützt, besonders Rayne, obwohl es für ihn gar nicht gut aussehen könnte. Das machte ihn für mich zu einem noch besseren Anführer und trotzdem soll dann alles anders kommen.

Rayne selbst switcht zwischen den Menschen, Ideen und Geheimnissen hin und her und ist dabei wandelbar wie ein Chamäleon. Dabei lernt sie immer mehr dazu und versucht irgendwie, den Plan zu behalten. Natürlich ist sie es, die in die Situationen gerät, die letztlich die ganze Geschichte verändern können. Die Handlung strotzt nur so vor Action, Intrigen und emotionalen Zwickmühlen – die Spannung spitze sich immer mehr zu, Adam und Rayne müssen um sich kämpfen und gleichzeitig um die ganze Welt und die böse Gegenspielerin lässt sich nicht lumpen. (Im Hinblick auf sie, erwarte ich mir noch sehr viel Überraschendes.)

Das Ende war geradezu episch. Ich war wirklich überrascht, dass ein zweiter Band da so viel bieten kann. Es ist quasi wieder alles offen und dennoch ist die Handlung mittlerweile so komplex und verdichtet, dass ich mir schon in etwa denken kann, was passiert. Nur wie, das weiß ich nicht. Denn wie mir auch dieser Band gezeigt hat, läuft hier nichts vorhersehbar und langweilig – spannend und heftig, so beschreibt man es am besten.






Mein Fazit:
Es war einfach unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Für mich hatte es die perfekte Mischung aus Hoffnung und gefährlichen Missionen plus Lovestory. Es gab viel Action, aber auch emotionale Wendungen, ich habe viel mitgerätselt und wurde immer wieder von unvorhersehbaren Entwicklungen überrascht. Ein genialer zweiter Band! Große Empfehlung für alle, die Band 1 schon mochten oder mit dieser Reihe in die Sci-Fi einsteigen wollen!

5 von 5 Sterne von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2023

Authentisch thematisiert

Just one night in Rome
0

Hello ihr Lieben

Hello ihr Lieben<3
seid ihr schonmal für lange kurze Zeit irgendwo hingereist und habt gedacht: Wenn ich da nun jemanden finde, hätte es keine Zukunft? Ich schon. Drei Monate in der Stadt, drei Monate dort oder auch nur ein dreiwöchiger Urlaub irgendwo. Eine Urlaubsliebe in Italien zum Beispiel hat keine Chance, schließlich ist die Distanz zu groß und gleich umziehen will man ja auch nicht. Was aber, wenn man nicht mit dieser klaren Logik argumentiert? Wenn man sich darauf einlässt und daran glaubt, dass es schon irgendwie klappen wird? Bereit ist, zu kämpfen? Das sind dann die Lovestorys, die erzählt werden und geradezu unreal klingen. Weil man selten so ein Wagnis eingeht. Es spricht ja auch viel dagegen… oder?

Zur Info: Dies ist der erste Band einer zusammenhängenden Dilogie.

Klappentext:
Als Josie ihre Italienreise bucht, will sie vor allem eins: ihrem Ex und der Männerwelt im Allgemeinen entfliehen. Im schönen Rom teilt sie sich ihr Hostel-Zimmer ausgerechnet mit dem Weltenbummler Leo. Der Chilene sieht nicht nur unverschämt gut aus, er bringt Josie mit seinen hartnäckigen Fragen auch so aus dem Konzept, dass sie ihre Lebensentscheidungen hinterfragt. Leo lädt sie auf das Abenteuer ihres Lebens ein: eine magische Nacht durch die Straßen Roms. Die Funken sprühen gewaltig, doch Leo wohnt am anderen Ende der Welt und Josie weiß nicht, ob sie ihn je wiedersehen wird. Ist eine Nacht voller Abenteuer genug, um ihr ganzes Leben umzukrempeln?

Schreibstil:
Tiziana Olbrich hat mich mit diesem Buch wieder total in ihren Bann gezogen. Sie schreibt super leicht und flüssig und super kurzweilig. Ich wurde vom Ende des Buches wirklich überrascht. Es fühlte sich keineswegs an wie über 300 Seiten. Love it!

Zur Geschichte allgemein:
Die Story beginnt ohne große Einleitung in Rom. Josie ist dort allein unterwegs, nachdem sie sich on ihrem Freund getrennt hat. Wieso, weshalb, warum weiß man zunächst nicht, auch nicht so wirklich, wer Josie überhaupt ist. Sie ist einfach da und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Das findet sich als Motiv ganz oft in dem Buch wieder, dass im Moment gedacht wird und nicht so sehr in Vergangenheit und Zukunft. Für die Thematik ist das ganz passend, denn schließlich erfordert es die Situation, dass einmal nicht alles zerdacht wird, sondern einfach genossen und gelebt wird. An anderen Stellen entsteht dadurch aber auch eine Art Schwebephase, in der man nicht genau weiß, wohin es führen soll, bzw. wann wieder etwas passiert. Das entschleunigt die Geschichte auf eine bestimmte Art, die aber gut zu lesen ist, weil sie so sehr im Kontrast steht zu dem, was am Anfang der Geschichte geschieht. Und genau dorthin springe ich jetzt erstmal zurück:

Auf den ersten Seiten passiert das, was für den Rest des Buches maßgeblich ist: One Night in Rome. Und die hat es in sich. Josie und Leo verstehen sich sofort bestens. Da ist aber auch dieses Fremde zwischen ihnen. Sie können noch Sachen verschweigen, umformulieren oder schlicht lügen, sie erfinden sich teilweise selbst in einem Spiel neu und sie träumen und genießen, ohne der Realität Platz einzuräumen. Die Autorin hat das meiner Meinung nach sehr schön so gemacht, denn die beiden fühlen sich zwar irgendwie sehr nah und entwickeln Gefühle, gleichzeitig aber befinden sie sich weit entfernt von ihrem Alltag und haben letztlich nur eine einzige Nacht zusammen. Dadurch sind es nicht gleich die mega tiefen Gefühle und die himmelhoch jauchzende Verliebtheit, aber es ist doch mehr, als eine Bekanntschaft oder Freundschaft. Es könnte was werden, aber haben die beiden die Chance dazu?

Sie lässt die beiden dann ganz verschieden auseinandergehen. Josie wird nachdenklich, ist bereit, in ihren Alltag zurückzukehren und macht auch Ansätze, alles auf genau das zu schieben, was wir alle denken würden: Es hat sowieso keine Zukunft. Leo dagegen ist abenteuerlicher, wagemutiger und vielleicht auch naiver. Euphorisch schmiedet er Pläne, Josie muss nur mitziehen. Dadurch, dass die beiden so gegensätzlich agieren, müssen sich beide damit beschäftigen, sich in den anderen hineinzuversetzen. Ist das, was sie gerade machen der richtige Weg oder sollten sie lieber so wie der andere agieren? Ich fand, das war ein aufregendes Wechselspiel, denn irgendwo haben beide Recht. Es ist logisch durchdacht unpraktisch und unrealistisch, es könnte mit etwas Mut aber auch zu etwas ganz Großem werden.

Die Geschichte verläuft so auf den nächsten Seiten bis zum Ende eher gemäßigt, zieht sich viel in die Gedanken der Protagonisten zurück, versucht aber auch, den Alltag der beiden begreifbar zu machen. Einerseits war das entschleunigend, andererseits wird es durch ein Ultimatum aber auch zu einem spannenden Abwägen. Wofür wird sehr wer entscheiden?
Große Tiefe bei Gefühlen und Emotionen entsteht dabei nicht. Das fand ich aber auch nicht schlimm, weil die beiden sich vielmehr erstmal mit sich selbst auseinandersetzen müssen, bevor sie an sowas denken können. Das macht ja auch Sinn, denn eine Nacht kann ein Leben verändern, muss es aber nicht und das, worüber die beiden nachdenken, könnte ihr Leben von Grund auf verändern, oder aber auch nicht.

Mir hat dieses Spiel einfach sehr gefallen. Von Josie erfährt man immer ein wenig mehr und wird auch mit zu ihrer Arbeitsstelle genommen. Auch da ist es ein Auf und Ab inklusive Exfreund. So ganz schwarz und weiß ist die Welt nicht einteilbar und das wird auch deutlich, wenn man sie verfolgt. Es hat alles seine guten und seine schlechten oder nicht so schönen Seiten und es liegt an einem selbst, wie man damit umgeht.

Das Ende des Buches ist ein Ende, denn Entscheidungen werden getroffen, gleichzeitig ist es aber auch ein Cliffhänger, denn wir Leser:innen würden natürlich gerne noch viel mehr erfahren. Für mich war es aber genau richtig so, denn dieses Spiel hat mehr als einen Zug zum Ende verdient.

Etwas mäkeln kann ich vielleicht daran, dass der Mittelteil manchmal etwas zu seicht und auch irgendwie zu kurz wirkt. Nicht, weil man noch länger auf die Folter gespannt hätte werden wollen, sondern vielmehr, weil man sich hinterher fragt, was eigentlich auf den letzten hundert Seiten passiert ist. Ich habe mich aber nicht gelangweilt, somit ist es höchstens eine Anmerkung:)

Fazit:
Eine Geschichte, die die Thematik des Verlieben auf den ersten Blick bzw. den Schritt ins Unbekannte super gut herausstellt und bearbeitet. Es ist keine typische Liebesgeschichte, sondern vielmehr eine Geschichte, die von der Liebe angestoßen wird und zur Suche nach sich selbst bzw. dem, was man vom Leben will, führt. Ich fand alles sehr gut nachvollziehbar und authentisch und denke, dass in Band 2 dann auch noch unsere Lovestory kommen wird:)

4 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.07.2023

Ernste Thematik mit authentischer Erzählweise

When the Stars Align
0

Zum Schreibstil:
Für mich war es das erste Buch der Autorin und dem Schreibstil nach wird es auch nicht das letzte sein. Trotz der schwierigen Problematik, blieb der Schreibstil locker, an passenden Stellen ...

Zum Schreibstil:
Für mich war es das erste Buch der Autorin und dem Schreibstil nach wird es auch nicht das letzte sein. Trotz der schwierigen Problematik, blieb der Schreibstil locker, an passenden Stellen witzig und hat mich super schnell mit der Geschichte und der Protagonistin vertraut gemacht. Auch, wenn bei Lola alles noch so komplex schien, konnte der Schreibstil mich weiter durch die Geschichte ziehen und das ist schon etwas Besonderes, denn oft kommt es ja vor, dass man dann ein wenig deprimiert durch die Seiten blättert. Das war hier nicht der Fall.

Zur Geschichte allgemein:
Ich hatte zu Beginn des Buches wirklich keine Ahnung, was mich hier erwarten würde. Und dann kam einfach Lola und hat mich an die Hand genommen und durch eine Geschichte geführt, die alles andere als einfach war. Mittlerweile ungewöhnlich wurde die Geschichte nur aus ihrer Perspektive erzählt. Zunächst relativ unspektakulär, für mich aber genau richtig. Denn Lola hat ein Problem, mit dem ich noch nie Berührungspunkte hatte. So hat es die ersten Seiten gebraucht, um mich damit vertraut zu machen. Um zu erlernen, was bei ihr möglich ist und was nicht, was zu Ängsten führt und was sie sich für die Zukunft vornehmen kann. Letzteres ist nicht viel. Und genau dieser Fakt war für so eine Geschichte zunächst etwas ungewöhnlich. Denn meist sehnen sich die Figuren am Anfang einer Geschichte nach Veränderung. Lola hingegen ist zufrieden mit ihrer Welt und will eben nicht, dass sich etwas ändert. Ergo muss was passieren? Genau, ihre Welt muss sich verändern.

Und das tut sie. Spannend fand ich dabei, nachzuverfolgen, wie ganz alltägliche, normale Dinge (für uns), bei ihr für ganz andere Gefühle sorgen. Es geht darum, wie ehrlich sie zu sich selbst, aber auch zu ihren Mitmenschen ist. Es geht darum, zu überlegen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt und es geht auch darum, Mut zu finden. Das wird hier wirklich sehr schön gezeigt bzw. beschrieben.
Ich tue mich schwer damit, die Handlung jetzt hier einmal so richtig chronologisch durchzugehen, denn eigentlich geht es nicht so linear voran, wie bei anderen Geschichten. Eben weil die Veränderung, die in Lola geschieht, nicht schleichend passiert, sondern abrupt passieren muss und dafür braucht sie Zeit. Zeit, die sie in einer neuen Wohnung, mit einem neuen Umfeld, neuen Freunden und neuen Reizen bekommt. Teilweise schwimmt sie dabei etwas vor sich hin und traut sich nicht so recht, ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Passagenweise waren das auch die Momente, in denen ich etwas gelangweilt von der Geschichte war und mir mehr gewünscht hätte. Es zog sich alles einfach ein wenig, weil Lola Zeit braucht, um Entwicklungsschritte zu machen. Klar, sehr authentisch, aber für den Lesefluss manchmal auch etwas schwierig.

Wer sich hier eine Liebesgeschichte vorstellt, wie man sie sonst so kennt, wird enttäuscht sein. Bei Lola ist einfach nichts gewöhnlich. Wobei normal bzw. gewöhnlich ja auch total Ansichtssache ist. Die Liebesgeschichte schleicht sich hier vielmehr ein und ich musste auch erstmal checken, dass er nun der Auserwählte ist. Denn so eigen wie Lola in ihrer Lebensweise ist, so eigen geht sie auch auf Menschen zu und so wird Felix ganz anders eingeführt, als man es erwarten würde.

Dafür mochte ich ihn sofort total gerne. Er selbst hat nämlich auch ein Päckchen zu tragen und gibt sich recht verschieden. Dadurch ist er natürlich sehr spannend und auch Lola hat damit zu tun, zu verstehen, wer er eigentlich ist. Es war sehr interessant die Dynamik zwischen den beiden zu verfolgen, weil es auch einfacher hätte sein können. Beispielsweise, wenn Lola auf einen Mann getroffen wäre, der unbelastet und happy wäre oder der vielleicht ihre Gefühle nachvollziehen könnte, aber nicht selbst so stark mit sich zu tun hätte. Stattdessen muss auch Felix mit sich kämpfen und kann Lola nicht einfach so zur Seite stehen.

Beide haben mich aber mit ihren Geschichten, ihren Gefühlen und ihrer Entwicklung für sich einnehmen können. Es war wirklich schön zu lesen, wie sie sich einander trotz allem annähern, herausfordern und auch ganz ungeahnt Schritte nach vorne treten, obwohl alles ausweglos schien.

Das Ende war dann an sich ganz gelungen, allerdings fühlte ich mich ein wenig rausgeschmissen aus der Handlung. Es ging einfach etwas schnell zuletzt. Da hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass auch etwas offengeblieben wäre. Schließlich war man es bisher so von Lola gewöhnt. Allerdings kann ich sagen, dass mich die Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht hat und mir viel über die Störung beigebracht hat.

Fazit:
Alles in allem war es nicht mein liebstes Buch, weil es mir dafür einfach zu viele Längen hatte und generell nicht ganz so viel passierte. Die Thematik und die Hauptprotagonistin an sich fand ich aber total spannend und auch gut aufgegriffen. Es wirkte alles sehr authentisch und hat mich zum Nachdenken bringen können.

4 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2023

Leider zu wenig Tiefgang

Bis du mit mir träumst
0

Schreibstil:
Das hier war wieder ein Buch, bei dem mir sehr doll aufgefallen ist, wie sehr man sich doch an einen Schreibstil gewöhnen kann. Zum Glück habe ich mir aber Notizen gemacht und den anfänglichen ...

Schreibstil:
Das hier war wieder ein Buch, bei dem mir sehr doll aufgefallen ist, wie sehr man sich doch an einen Schreibstil gewöhnen kann. Zum Glück habe ich mir aber Notizen gemacht und den anfänglichen Eindruck festgehalten. Und der war, dass mir die Sätze zu lang waren. Sie waren einfach ziemlich verbaut, es kam oft zu Wiederholungen und alles verlief immer sehr schnell in klischeehaften Floskeln. Nach und nach habe ich mich zwar daran gewöhnt und konnte der Geschichte dann auch gut folgen, aber es fehlte die ganze Zeit die Tiefe. Und das lag vor allem daran, dass sich nicht so richtig Zeit dafür genommen wurde, mal echte Emotionen auszuschreiben. Stattdessen blieb alles oberflächlich, geradezu glatt und orientierte sich weiterhin an den Floskeln. Echte Gefühle kamen so bei mir als Leserin nicht an. Das fand ich unheimlich schade, weil die Geschichte das auch nicht so ganz retten konnte.

Zur Geschichte allgemein:
Ich muss sagen, dass ich keinen der Bände zuvor gelesen habe. Wahrscheinlich kennt man Milo und Gianna ansonsten schon. Ich aber kannte keinen und wurde vollkommen ins kalte Wasser geschmissen. Oder eher ins warme, denn es schien alles schon passiert. Milos Story beginnt nicht so ganz glücklich. Er liegt im Krankenhaus und Gianna ist seine Krankenschwester. Eins ist von vorneweg klar: Er hat sich in sie verknallt. Da wird nichts hinter dem Berg gehalten oder in Zweifel gestellt. Bei Gianna ist es so ähnlich, nur dass sie sich gar nicht so viel Zeit nimmt, darüber nachzudenken. Immerhin hat sie noch ein Leben außerhalb des Krankenhauses, in dem sie mit ihrem Ex-Verlobten zu kämpfen hat. Das war es dann aber auch schon. Man liest abwechselnd aus beiden Perspektiven und eigentlich ist die einzig beschriebene Thematik ihre Liebe zueinander und Milos Familie, die immer wieder vorbeikommt, Essen bringt und sehr freundlich ist. Durch Giannas Vergangenheit kommt etwas Abwechslung hinein, aber irgendwie fehlte mir dennoch die Lebensgrundlage der beiden. Haben sie keine Freunde? Keine Hobbys? Es schien mir alles fast wie ein kleines Kammerspiel – alles blieb in und um das Krankenhaus und die Familie.

Dazu kam dann eben, dass die beiden das Verlieben quasi überspringen. Klar, sie sind nicht gleich zusammen, aber so wirklich Zeit, um sich anzunähern, bekommen sie auch nicht. So fand ich die Story erstmal ganz süß, erwartete mir aber doch mehr. Vielleicht eine spannende Wendung, ein Problem, das sie gemeinsam durchstehen müssen oder irgendwas dergleichen. Das passierte aber nicht. Stattdessen haben sie alles, was uns Leser:innen Nähe und Emotionen gebracht hätte, übersprungen. Ebenso wie Probleme. Milo ist am Anfang ziemlich lädiert und muss danach noch aufpassen. Eine Riesenchance, die beiden näher zusammen zu bringen. Das passierte aber nicht.

Ich überlege gerade, was ich noch dazu schreiben kann, wie die Handlung aufgebaut ist, aber so viel fällt mir da tatsächlich nicht ein. Es blieb flach, eindimensional und wiederholte sich zudem dauernd, sodass mir zwar klar wurde, was beispielsweise Gianna belastet, aber mich gleichzeitig auch immer wieder dazu verlockte, Seiten zu überspringen. Und sowas finde ich immer besonders schade, weil ein Buch ja nur begrenzt lang ist. Da sollte es schon jedes Wort, jeden Satz zu nutzen wissen.

Der Wendepunkt ist dann ähnlich unspektakulär wie alles davor. Es ist alles plötzlich höchst dramatisch und man selbst versucht dahinterzukommen, was nun der Unterschied zu den Geschehnissen zuvor gewesen ist. Ich habe sie nicht gefunden. Das passt dazu, dass es sich dann auch ganz unspektakulär simpel und flach wieder auflöst. Tiefe konnte hier einfach nicht erzeugt werden.

Was mich am Ende besonders irritiert hat, war, dass die Perspektiven der anderen Figuren (aus den vorherigen Bänden) mit aufgegriffen wurden. Zwar fand ich das ganz süß und für Leser:innen der anderen Bände war es bestimmt schön, noch etwas von ihnen zu hören, aber es hat Milo und Gianna total die Show gestohlen. Plötzlich ging es nur noch darum, wie glücklich alle sind, um Hochzeiten und Kinder und die happy Family. Es wirkte alles unheimlich schnell abgehandelt, war ganz am Ende sogar nur noch stichpunktartig aufgeführt und hat mich echt etwas geschockt zurückgelassen. Milo und Gianna sind in diesem Wust von glücklichen Pärchen nämlich nichts besonderes. Ich hatte ehrlich gesagt noch nicht einmal das Gefühl, zu ihnen eine stärkere Beziehung zu haben, als zu denen, von denen ich nur zwei, drei Seiten gelesen und vorher noch nie gehört hatte.

Fazit:
Für mich war dieses Buch leider gar nichts. Es war alles zu flach, zu wenig spannend, wiederholte sich zu sehr und gab den Hauptfiguren nicht viel Platz. Tiefe wollte nicht so recht aufkommen, da alles sehr klischeehaft und schnell abgehandelt wirkte. Mir schien es, als wäre das Paar von Anfang an einfach nur happy und daran änderte sich dann auch nicht viel. Das Ganze zwischendurch hätte es nicht gebraucht. Wirklich sehr schade, denn ich habe schon viele tolle Bücher der Autorin gelesen.

Leider nur 1 von 5 Sternen von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2023

Hier muss man wissen, was man will: Romantasy oder heiße Lovestory?

King of Battle and Blood
0

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war für mich schwierig einzuordnen. Einerseits ließ sich alles sehr flüssig lesen, andererseits hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht richtig rüberbringen ...

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war für mich schwierig einzuordnen. Einerseits ließ sich alles sehr flüssig lesen, andererseits hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht richtig rüberbringen konnte, was sie eigentlich sagen wollte. Es verstrickte sich doch alles etwas lange in vage Aussagen, mit denen ich nicht so recht etwas anfangen konnte. Dazu kam, dass ich mir bei dieser Romantasy eine etwas andere Sprache gewünscht hätte. Die meiste Zeit fällt es nicht auf, dann aber verwendet sie wieder ziemlich neumodische Begriffe, die mich jedes Mal in die heutige Zeit schleuderten und damit nicht so recht zu der von ihr gezeichneten Welt passen wollten.

Zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte nimmt sich nicht viel Zeit für Erklärungen und scheucht uns gleich direkt in die Handlung, was ich ganz schön fand. So lernen wir schnell die Prinzessin von Lara, Isolde, kennen. Das Interessante an ihr: Im Gegensatz zu dem, was man von ihr halten will, ist sie eine richtige Kriegerprinzessin, lässt sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen und ist recht feministisch eingestellt. So darf der Hauptmann der Garde gerne in ihr Bett, wenn er dann auch wieder geht. Ihr Ziel: Königin werden und das ohne Ehemann.
Und dann wird ihre Welt auch schon zerrüttet, denn die Vampire drohen, ihr Königreich einzunehmen. Vorneweg: der Blutkönig.

Was ich gut fand: Auch, wenn Isolde sehr eigenständig ist, sieht sie schnell und logisch ein, was sie zu tun hat und ergibt sich ihrem Schicksal. Aber nur in Maßen. Das hält sie die ganze Geschichte durch und stellt so unter Beweis, dass sie sich nicht kleinkriegen lässt und immer sie selbst bleibt. Gleichzeitig ist da aber auch eine sexuelle Anziehung zum Blutkönig, der sie nur allzu gerne nachgibt. Denn schon vorher gehörte die Befriedigung ihrer sexuellen Lust zu etwas, das ihr sehr wichtig war. Alles soweit also erstmal in Ordnung.

Ich fand es natürlich spannend mitzuverfolgen, wie sie mit dem Feind geht und nach und nach trotz Vorurteilen seine Welt kennenlernt. Es ist aber eher ein schleichender Prozess, der immer wieder davon unterbrochen wird, dass sie sich einredet, das nicht zu wollen. Die Welt nicht zu wollen, ihn nicht zu wollen, Vampire zu hassen. Dann kommt wieder ein kleines Puzzleteil hinzu und sie ändert ihre Ansichten, bis sie sich wieder in ihren Gedanken verstrickt und alles von vorne beginnt.

Adrian als Blutkönig fand ich eigentlich ganz interessant. Er barg genug Geheimnisse, war brutal aber auch zärtlich und noch dazu ehrlich und charakterlich stark. Nur fragt man sich irgendwann, warum er es so lange mit ihr aushält. Warum er all ihre Macken mitmacht und stets mit unerschütterlicher Geduld all ihre Launen über sich ergehen lässt. Klar, am Ende gibt es irgendwann mal eine Auflösung, aber auf die wartet man sehr lange. Es werden immer wieder vage Andeutungen gemacht, die sich aberzieht so ganz festigen können. Stattdessen wirkte es ein wenig, als fehle der Handlung die Struktur. Die Puzzleteile zufällig gestreut, damit überhaupt etwas zu berichten ist.

Mir hat hier ganz klar die Tiefe gefehlt. Ein einziges klärendes Gespräch zwischen den beiden wäre mir zum Beispiel schon genug gewesen. Stattdessen bleibt auch ihre Beziehung zueinander vage. Sie gesteht nie so richtig ein, was er für sie ist und er hält all seine Geheimnisse Zurich. Generell gibt es viele Geheimnisse, die die Geschichte füllen und strecken. Man wartet begierig auf die Logik dahinter. Die Auflösung des Ganzen. Und dann wird eine Erklärung gegeben, die man einfach schlucken muss und der auch wieder Tiefe fehlt. Denn jeder an dem Hof hat Geheimnisse und nur weil Isolde plötzlich klarer sieht, heißt das nicht, dass wir Leser:innen alles sofort verstehen, was dort passiert.

Dazu kommt, dass die Handlung fernab ihrer innerlichen Verstrickungen und den Beziehungsproblemen zwischen ihnen fehlt. Zwar wird angedeutet, dass das Königreich in Gefahr schwebt, aber es scheint alle Zeit der Welt, um damit umzugehen. Da hätte man durchaus mehr draus machen können, denn die Welt wird eigentlich recht groß beschrieben. Es gibt mehrere Königreiche, einen Plan, den Adrian verfolgt, eine umfassende Vergangenheit (die wird am meisten ausgearbeitet und behandelt) und eine Bedrohung, die unmittelbar Gefahr bedeutet. Das alles plätschert aber nur so dahin. Genauso wie die Monster, die es angeblich in Massen gibt. Habe ich mich anfangs noch gefreut, dass es keine allzulangen Erklärungen vorweg gab, habe ich mich irgendwann danach gesehnt. Es wäre doch ganz schön gewesen, wenn man ein wenig mehr hätte fassen können, was Teil ihrer Welt ist. So wirkten die Monster beliebig, nicht unterscheidbar, einfach nur gefährlich und vor allem nur vage greifbar.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt der Geschichte und dem, weshalb sie vielleicht doch so manchem gefallen könnte: Es gibt viele viele viele heiße Szenen. Die beiden machen keinen Hehl aus ihrer Anziehung und auch die anderen Vampire sehen es als normal an, sich in der Öffentlichkeit zu befriedigen. So geht es wortwörtlich über viele Seiten heiß her und natürlich wird die Beziehung der beiden so auf andere Weise interessant und spannend. Für mich war das hier in diesem Fantasykontext ein wenig zu viel. Wobei ich generell nichts dagegen einzuwenden habe, wenn denn der Rest der Handlung nicht darunter leidet. Das war hier aber meiner Meinung nach der Fall. Also, seit euch dessen bewusst und vielleicht findet ihr das Buch mit einer geringeren Erwartungshaltung an den Fantasycontent geradezu grandios:)

Das Ende war ebenfalls etwas schwierig für mich. Es wurden zwar ein paar lose Enden verbunden und die Beziehung der beiden entwickelte sich auch einen entscheidenen Schritt voran, aber gleichzeitig blieb zu vieles vage. Vielleicht so viel, dass ich deshalb nicht besonders neugierig auf die Fortsetzung bin. Denn auch, wenn da viel Action war und Isolde nochmal so richtig zeigen konnte, was in ihr steckt, habe ich mich letztlich gefragt, was es mir gebracht hat. Bin ich jetzt schlauer? Nicht wirklich. Es scheint vielmehr, als hätte sich einfach nur die Welt umgedreht. Aus Freunden wurden Feinde und aus Feinden Freunden.

Fazit:
Ich kann nicht sagen, dass ich das Buch sehr gerne mochte. Es ließ sich recht gut lesen und war durchaus unterhaltsam, vor allem, wenn man die heißen Szenen mag. Andererseits war alles drumherum so vage gehalten und lang gestreckt, dass ich schnell den Faden verlor und nur noch auf halbwegs sinnvolle Antworten gewartet habe. Erwartet ihr hier ein Romantasy-Buch, in dem die Handlung trotz heißer Lovestory komplex ist, dann würde ich euch das Buch nicht empfehlen. Wollt ihr einfach nur eine heiße Lovestory mit etwas Fantasyaction und einem überaus sexy Vampir lesen? Dann lest es!

3 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere