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Veröffentlicht am 17.09.2018

Dieses Buch hat alles

Liebe und Verderben
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Zum Inhalt:

Leni ist das viele Umziehen inzwischen gewöhnt. Ihre Eltern leben ein unkonventionelles Leben. Als ihr Vater jedoch ein Haus in Alaska erbt, ändert sich das Leben der zwölfjährigen schlagartig. ...

Zum Inhalt:

Leni ist das viele Umziehen inzwischen gewöhnt. Ihre Eltern leben ein unkonventionelles Leben. Als ihr Vater jedoch ein Haus in Alaska erbt, ändert sich das Leben der zwölfjährigen schlagartig. In der Wildnis geht es ums Überleben und im Winter kommt die Dunkelheit, die droht ihren Vater zu verschlucken...

Zum Schreibstil:

Ab der ersten Seite war ich gefangen. Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Fest steht aber, dass die Geschichte, erzählt aus Lenis Perspektive, unheimlich beschreibend und interessiert wird. Das ganze Buch ließ sich flüssig und leicht lesen. Ich habe nach dem Lesen das Gefühl, ich kenne Alaska:)

Zu den Charakteren:

Mit wenigen Worten schafft die Autorin es die Charaktere für den Leser fassbar zu machen. Alle bekommen ihre Persönlichkeit. Man hat das Gefühl man bewege sich wirklich unter Leuten, wenn Leni erzählt.

Leni selbst fand ich sehr interessant. Durch einige Zeitsprünge bekommt man ihre Entwicklung mit, die sich aufgrund der Umstände anders verhält, als man es erwarten könnte. Sie ist nicht das naive Dummchen, das die Geschichte voran treiben soll, stattdessen hinterfragt sie, glaubt sie, weil sie die meiste Zeit hauptsächlich noch Kind ist und ihre Eltern nunmal ihre Eltern.

Als ich einer Freundin von der Geschichte erzählte, erklärte sie die Geschehnisse um den Vater für verrückt. Ich denke, dass kann man durchaus so sehen. Im Verlauf des Buches jedoch, wird das Verhalten des Vaters zu einem Zustand, den auch alle anderen Charaktere anzweifeln. So wirkt es sehr realistisch und ich könnte mir Leni und ihrer Mutter mitfühlen. Sich in den Vater hineinzuversetzen war eine besondere Herausforderung. Durch die Entwicklung seines Verhaltens allerdings nicht unmöglich.

Die Nebenprotagonisten will ich eigentlich gar nicht wirklich so nennen. Sie alle sind herzlich belebt.

Zur Geschichte allgemein:

Es beginnt mit der zwölfjährigen Leni, die im Laufe des Buches immer älter wird. Die Wildnis und ihre Erfahrungen werden in dieser Zeit so lebendig beschrieben, dass es sich anfühlt als wäre man dort. Durch die Geschehnisse um den Vater bleibt es durchweg spannend und auch die Liebesgeschichte zwischen Matthew und Leni trägt zur Geschichte bei. Mit viel Tiefe und Gefühl wird eindrucksvoll erzählt.

Das Ende war für mich genauso passend zum Buch. Es hat die Authentizität der Geschichte bewahrt und ließ mich zufrieden zurück, obwohl ich dieses Buch wahnsinnig gerne gelesen habe.

Fazit:

Ein Buch, das für mich auf allen Ebenen überzeugt hat. Alaska wird zum Zuhause und Leni macht einem bewusst, welche Wege das Leben manchmal gehen kann. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und werde mich demnächst an die anderen Bücher der Autorin wagen.

Dieses Buch ist wirklich jedem zu empfehlen:)


Liebe Grüße

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 16.09.2018

Für mich durchweg gelungen!

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Klappentext:

1 Milliarde Leben am Abgrund. 2 Menschen, die sie retten können. 1 Geheimnis, versteckt in ihrer DNA.

Krankheiten, Schönheitsmakel, körperliche Einschränkungen: von der Erde gelöscht! Mensch ...

Klappentext:

1 Milliarde Leben am Abgrund. 2 Menschen, die sie retten können. 1 Geheimnis, versteckt in ihrer DNA.

Krankheiten, Schönheitsmakel, körperliche Einschränkungen: von der Erde gelöscht! Mensch und Technik sind verschmolzen, jeder trägt ein Panel in sich, das den eigenen Körper perfektioniert. Fast! Eine mörderische Seuche ist ausgebrochen, und nur eine einzige Person auf der Welt ist fähig, den Impfstoff zu entschlüsseln – Catarina Agatta.
Gemeinsam mit Cole, dessen Körper gentechnisch verändert wurde, kommt die geniale Hackerin Cat einer Wahrheit näher, die grausamer ist als jedes tödliche Virus!

Das Cover:

Das Cover finde ich wunderschön. Das Pink macht es zu einem Hingucker und gleichzeitig ist es so schlicht gehalten, wie die Geschichte, die dafür in der Tiefe komplex wird.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist sehr schön flüssig und gut lesbar. Es hat mich immer wieder erstaunt, wie gut die dargestellten technischen Inhalte beschrieben wurden, sodass sie für den Leser versändlich wurden. Allerdings muss man sich erst ein bisschen einfinden, denn um von vorneherein alles zu verstehen, ist es notwendig konzentriert bei der Sache zu sein.

Die Charaktere:

Erzählt wird vollständig aus Cats Perspektive. Das fand ich sehr angenehm, da ich mich sehr gut in sie einfühlen konnte. Weiter waren ihre Gedankengänge trotz der teils komplizierten Überlegungen logisch für mich und nachvollziehbar.

Alle anderen Charaktere haben für mich nach und nach mehr Gestalt angenommen und waren gut beschrieben. Keine bloßen Randfiguren, die die Handlung nur stützen, sondern tatsächlich Teil der Handlung waren.



Zur Geschichte allgemein:

Die Handlung war durchweg spannend und komplex. Am Anfang fand ich es gar nicht so einfach in die Geschichte reinzukommen, aber das nahm bald ab. Man muss eben, gerade am Anfang, mit ein bisschen mehr Konzentration lesen. Durch die Komplexität der Handlung kamen immer wieder Handlungsstränge auf, die einen als Leser mit in hinein gezogen haben. Ich habe selber begonnen zu rätseln, mich gefragt, bis wohin es hier gehen kann.

Als Dystopie gekennzeichnet, finde ich die Elemente der Geschichte sehr interessant. Besonders die Problematik um das eigene Selbst, fand ich in diesem Rahmen gut umgesetzt. Ich habe mich immer wieder gefragt, inwieweit die Person sich nun noch eigenverantwortlich kontrolliert. Das war glaube ich der kleine Clue der Geschichte und hat sich gut eingepasst. Die Nebencharaktere spielen bei diesem Thema eine nicht unwesentliche Rolle.

Bei all den technischen Überlegungen, den Verstrickungen um DNA und den Verstand und dann noch den überaus intelligenten Charakteren, spreche ich der Autorin auf jeden Fall meine Bewunderung aus: Es blieb logisch. Durchweg. Ich konnte keine Fehler entdecken und das muss man glaube ich erstmal hinkriegen.



Fazit:

Für mich eine Dystopie vom feinsten. Viele interessante Charaktere, eine Problematik, die den Leser zum Mitdenken anregt und ein spannender, komplexer Handlungsverlauf, der diese Geschichte zu mehr als einer einfachen Geschichte macht. Ich bin sehr auf den nächsten Teil gespannt, obwohl ich es glaube ich auch nicht schlimm finden würde, wenn ich ihn nicht mehr lese, da ich fast nicht glaube, dass dieser sich diesem Buch wird anschließen können.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 03.09.2018

Willkommen in Redwood!

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Von diesem Buch habe ich schon lange gehört, lange vieles gesehen und es somit schon lange vorher entdeckt, bevor ich es lesen durfte. Es ist der erste Titel, der unter dem neuen Label vom Rowohlt-Verlag ...

Von diesem Buch habe ich schon lange gehört, lange vieles gesehen und es somit schon lange vorher entdeckt, bevor ich es lesen durfte. Es ist der erste Titel, der unter dem neuen Label vom Rowohlt-Verlag Kyss erschienen ist. Ehrlich gesagt gehe ich an Bücher, die vorher schon so gepusht werden, sehr vorsichtig ran. Ich bleibe skeptisch, bin aber natürlich gespannt darauf mir meine eigene Meinung bilden zu können. Dazu machte mich aber auch der Klappentext sehr neugierig. Ich hatte vorher noch nie von einem Tierarzt gelesen. Aber warum nicht?

Klappentext:

Kleine Stadt, große Gefühle
Redwood, ein malerisches kleines Städtchen in Oregon. Genau der richtige Ort für einen Neuanfang. Und den braucht Avery Stowe nach einer desaströsen Ehe dringend, ebenso für sich wie für ihre autistische Tochter Hailey. Da gibt es nur ein Problem: den attraktiven Tierarzt Cade O‘Grady. Eine neue Beziehung ist das Letzte, was Avery will. Sie ist sich nur nicht sicher, wie lange sie Cade widerstehen kann. Vor allem, da sich anscheinend der ganz Ort gegen sie verschworen hat und Amor spielt …

Zum Schreibstil:

Dieser hat mir sehr gut gefallen. Es ist locker, leicht und flüssig geschrieben, sodass man super in die Geschichte rein kommt und nicht mehr raus möchte. Dazu war der Schreibstil sehr herzlich und warm. Ich bin mir sicher, dass er seinen Teil zu der schönen Atmosphäre und dem Feeling beigetragen hat, das dieses Buch begleitet.

Zu den Charakteren:

Ich war wirklich hin und weg. Von allen und gleich von der ersten Seite an:) Man lernt alle Charaktere ziemlich gut kennen, erfährt ihre Stärken, ihre Schwächen und damit haben die wichtigsten Charaktere auch gleich viel Tiefe. Man schließt sie alle schnell in sein Herz.

In Avery konnte ich mich sofort hineinversetzen. Ihre Vergangenheit wurde gut in die Geschichte eingebaut und man fühlt sowohl mit ihr als Frau, die einfach nur jemanden an ihrer Seite sucht, wie auch mit ihr als Haileys Mutter. Das kleine Mädchen ist wirklich der Lichtblick der Geschichte, der mich immer wieder zum Lächeln gebracht hat.

Dazu kommt Cade, der so sympathisch, wie heiß ist. Durch die Perspektivwechsel sieht man Avery immer wieder aus seiner Sicht und fühlt richtig mit ihm. Das Hin und Her der Geschichte fand ich so auch nicht nervig, sondern durchaus berechtigt. Den Grund findet man bei Avery und es wird so erzählt, dass man als Leser keine Probleme hat es nachzuvollziehen.

Die anderen Charaktere sind so verschieden, wie wunderbar. Drake, der mich unheimlich neugierig macht, grimmig ist und doch so nett, Fynn, der taub ist und ein Spaßvogel zu sein scheint, das "Drachentrio" und die Pfleger Brent und Gabby. Ich hatte keinerlei Probleme damit sie auseinander zu halten, denn jeder einzelne steht für sich und machte die Geschichte für mich sehr bunt.

Zur Geschichte allgemein:

Auf jeder Seite hatte ich das Gefühl in eine wundervolle Familie aufgenommen zu werden. Redwood wird so schön beschrieben, dass ich sofort hinziehen wollen würde. Man spürt die Gemeinschaft dort und die Tweeds sorgen immer wieder für Aufregung.

Auch wenn die Liebesbeziehung nur zart war und langsam in Gang kam, war die ganze Zeit eine gewisse Spannung da. Sie hält sich aber in Grenzen. Es ist und bleibt einfach eine Liebesgeschichte, bei der es den Charakteren um weit mehr geht, als nur die körperliche Anziehung.

Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Herzenswärme, die es versprüht ist einfach wunderschön. Die Charaktere sind einzigartig und man lernt sie super schnell lieben. Die Liebesgeschichte war für mich sehr nachvollziehbar und hatte Tiefgang. Redwood ist eine Stadt zum Verlieben, zwei Tierärzte sind noch frei... Also hin da!

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 11.08.2018

Ein Buch, das nachklingt

Wie die Erde um die Sonne
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Wie die Erde um die Sonne

Kennt ihr das, wenn ein Buch nach dem Ende noch lange in euch nachklingt? Ihr euch geradezu in Gedanken verliert und das Leben einmal mehr von einer ganz anderen Seite seht? ...

Wie die Erde um die Sonne

Kennt ihr das, wenn ein Buch nach dem Ende noch lange in euch nachklingt? Ihr euch geradezu in Gedanken verliert und das Leben einmal mehr von einer ganz anderen Seite seht? Das passiert bei mir, wenn ich ein Buch von Brittainy C. Cherry lese. Weil ihre Gedchichten berühren und so wahnsinnig emotional sind, dass eine Trännen und Lächeln miteinander einher gehen.

Weil man einen Cherry-Roman einfach vorher schon gelesen haben muss, um zu wissen, was einen erwartet, könnt ihr mit dem Klappentext nicht nicht viel anfangen. Für alle anderen und die, die dich bedingungslos auf dieses Buch einlassen wollen, aber trotzdem der Klappentext:

Graham und Lucy könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist voller Emotionen, er eiskalt. Sie hat Träume, während er versucht seinen Albträumen zu entkommen. Und doch sind sie miteinander verbunden. Trotzdem wird es immer nur sie beide füreinander geben. Zusammen werden sie sich ineinander verlieren. Gemeinsam werden sie fallen, auch wenn nichts als der Abgrund auf sie warten wird.


Zum Cover und zum Titel:

Das Cover ist Recht einfach gehalten. Das Model, das man sieht wirkt jedoch stark und gleichzeitig völlig zerschlagen. Für mich erzählt allein das Cover eine Geschichte von einem Mann, der äußerlich stark ist, innerlich aber einen Kampf austrägt, den er nicht alleine gewinnen kann.
Der Titel dazu verleiht dem Ganzen noch mehr Bedeutung. Er zeigt für mich von etwas Weltbewegendem, etwas dem man sich komplett hingeben muss.


Zum Schreibstil:

Brittainy C. Cherry ist einige von wenigen Autoren von denen ich schon etwas gelesen habe, die in ihre Worte unheimlich viel Gefühl, einfließen lässt. So gut wie auf jeder Seite dieses Buches findet man ein Zitat, dessen Bedeutung auch noch unabhängig vom Buch besonders ist. Mit Vergleichen, einer wunderschönen Ausdrucksweise und vielen wahren Worten, hat sie es auch in diesem Buch wieder geschafft, mich zu verzaubern.

Zu den Charakteren:

Lucy wird immer wieder als die Frau beschrieben, die alles fühlt. Die fast schon zu viel fühlt. Graham dagegen hat all seine Gefühle erkalten lassen. So sind die beiden Protagonisten eigentlich wie Tag und Nacht und doch verbindet die beiden eine Frage, die ich mir als Leser Stelle? Wann wird es so weit sein, dass sie durch ihre Gefühle oder eben nicht existenten Gefühlen an einen Punkt kommen, an dem es nicht weiter geht? An dem alles über ihnen zusammenbricht.
Graham ist da besonders interessant und so baut sich auch innerhalb der Geschichte viel Spannung auf. Ich als Leserin habe zusammen mit Lucy immer wieder um seine Seele gebangt und wurde so völlig in das Geschehen hinein gezogen.
Lucy dagegen hat in mir den Wunsch geweckt, auch so zu sein wie sie. Natürlich macht auch sie Fehler, aber ihr Charakter ist so rein (so beschreibt Graham sie und ein bessere Wort gibt es wahrscheinlich auch nicht) und präsent. Zudem hat die Autorin ihr viele viele Details geschenkt über die ich mich wirklich sehr gefreut habe, weil sie das Buch nebenbei ein bisschen auflockern. Ich sag nur: Lucy die Hippiebraut:)

Zur Geschichte:

Die Idee hinter der Geschichte war originell und interessant. Alles, was sie mir hätte vermiesen können, weil es entweder typisch nervig oder ins Klischee gefallen wäre, wurde einfach weggelassen. So ist eine Geschichte entstanden, die von vielen wunderbaren Momenten nur so übersprüht und trotzdem bleibt sie sehr echt. Hebt nicht zu sehr ab, um sich von der Realität abzuspalten. Stattdessen könnte es vielmehr genauso geschehen sein. Ich bin ein Fan davon, wenn ab einem bestimmten Punkt Verttauen zwischen den Protagonist en herrscht und Probleme aufgrund anderer Ereignisse auftauchen als mangelndem Vertrauen. So war es auch hier.
Die Wandlung der Protagonisten fand ich sehr schön beschrieben, auch wenn Graham meinem Empfinden nach ruhig noch ein bisschen länger etwas Kühler hätte sein können. Aber da kann auch der Schein trügen, denn die Geschichte macht einige Zeitsprünge. Beim Lesen habe ich dann manchmal einen kurzen Moment gestutzt, da sie oft überraschend kamen, aber im Nachhinein bin ich froh, dass die Autorin es so gelöst hat. Fest steht nämlich, dass die Geschichte wohl viel Realität eingebüßt hätte, wenn alles so schnell gegangen wäre. Wären immer wieder Zeitsprünge à la "drei Monate später" aufgetaucht, hätte das meiner Meinung nicht nur den Erzählfluss gestört, sondern es wäre auch noch viel mehr das Gefühl entstanden, man habe etwas verpasst. So war ich damit sehr zufrieden.

Fazit:

Ich glaube die Geschichte kann einem vieler lehren. So zum Beispiel, dass Liebe nicht vom Blut abhängig ist, sondern davon, an wen du bereit bist einen Teil deines Herzens zu schenken und derjenige dir einen Teil seines
Herzens zurück gibt. Diese Verbindung hält dann an.
Der Schreibstil der Autorin hat mich wieder Mal verzaubert. Ich könnte vollkommen in die Geschichte eintauchen und Lucy und Graham sind zwei Protagonisten, die solchekne Geschichte, und keine andere, verdient haben.
Ich habe mitgebangt, mitgelacht und mitgeweint. Es wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch gewesen sein, das ich von der Autorin gelesen habe.

5 von 5 Sterne von mir.

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 08.07.2018

Wunderschön

Deine Worte in meiner Seele
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"Es gibt nichts Romantischeres, als ein Buch in den Händen zu spüren". (S. 110)


Klappentext:

Unsere Liebe verboten zu nennen ist einfach. einfacher, als zu erkennen, dass wir vom ersten Moment an Seelenverwandte ...

"Es gibt nichts Romantischeres, als ein Buch in den Händen zu spüren". (S. 110)


Klappentext:

Unsere Liebe verboten zu nennen ist einfach. einfacher, als zu erkennen, dass wir vom ersten Moment an Seelenverwandte waren. Ich denke, wir sind beides: verbotene Seelenverwandte. Ich hatte nicht vor, mich in ihn zu verlieben, als ich nach Winsconsin kam. Ich hatte weder geplant, in Joes Bar zu stolpern, noch mich Hals über Kopf in Daniels Musik zu verlieren. Ich hatte ja keine Ahnung, dass allein seine Stimme all meine Sorgen wenigstens für einen kurzen Moment vertreiben könnte. Ich wusste nicht, dass sich so das Glück anfühlt. Unsere Liebe war mehr als nur Leidenschaft. Es ging um Familie. Um Verlust. Um das Gefühl, wieder lebendig zu sein. Unsere Liebe war verrückt und schmerzhaft. Sie war wie wir. Und allein deshalb werde ich es niemals bereuen, dass ich mich in meinen Lehrer Mr. Daniels verliebt habe!

"Menschen wurden doch nicht erschaffen, um perfekt zu sein, Daniel. Wir wurden erschaffen, um unser Leben immer wieder zu verpfuschen und neu zu erlernen. Wir sind auf vollkommene Weise unvollkommen." (S. 135)

Zum Buch:

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, dass von so viel Tod und Trauer durchzogen war. Anfangs dachte ich nur: Oh ha. Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Aber dieser Gedanke verzog sich ganz schnell wieder.

Den Charme des Buches machen hier definitiv die Charaktere und der Schreibstil aus. Dieser ist einfach wunderbar zart, unglaublich feinfühlig und tiefsinnig. Ich habe mich schon bei den ersten Worten allein wegen der Ausdrucksweise der Autorin in die Geschichte verliebt. Du die Art, wie sie es ausdrückt, wirkt die ganze Geschichte unheimlich echt, auf gar keinen Fall kitschig und dabei so tiefsinnig, sodass ich die Gedanken sofort aufnehmen konnte. Ich habe gelacht und auch geweint, denn diese Geschichte hat mich wirklich auf ganzer Linie berührt.

"Bevor ich Ashlyn begegnete, hatte ich nicht gewusst, was das Leben bedeutete. Nun hatte ich nicht einmal mehr Angst vor dem Tod." (S. 229)

Auch die Charaktere laden von Anfang an dazu sein, sich in sie zu verlieben. Ashtyn wirkt echt, voller Trauer und gleichzeitig ist da noch so viel mehr. Ich fand es erfrischend, dass ich hier von einem trauernden Menschen gelesen habe, der das Leben trotzdem noch sieht und das von Anfang an. Ich finde an ihr sieht man wunderbar, wie man auch mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen kann. Indem man ihn würdigt und sich an ihn erinnert und die dunklen Gedanken nicht einach verdrängt. Bei Daniel ging es mir ähnlich. Er ist so ein unfassbar guter Mensch und zusammen ergeben sie ein Duo, bei dem man von der ersten Szene an weiß, dass sie zusammengehören. Mir hat es gefallen, dass sie so klug waren und ihre Leidenschaft zu Shakespeare geteilt haben. Zudem erschien mir ihre Beziehung durchweg, egal in welchem “Status” sie sich befunden haben, von Vertrauen geprägt. Man merkt einfach, dass es um mehr geht. Um keine kitschige, kindische Teenieaffäre oder die Liebe zweier Erwachsener, die nicht wissen, was sie vom Leben noch erwarten sollen. Stattdessen waren ihre Auf und Abs für mich stets nachvollziehbar und zu meiner Erleichterung nicht dadurch ausgelöst, dass irgendwer irgendwas nicht erzählt. Ich liebe sie beide.

Alle weiteren Charaktere in dem Buch geben ein ebenso liebenswertes Buch ab und ich war erstaunt, wie sehr ich sie doch alle für sich charakterisieren konnte, ohne besonders viel über einige von ihnen erfahren zu haben.

Fazit:

Die Autorin vermag es hier einfach eine Geschichte zu erschaffen, die durch ihren Inhalt und seine Gefühle auf ganzer Linie für mich überzeugen kann. Schon allein wegen der vielen Zitate könnte man das Buch lesen. Noch mehr kann man es aber lesen, weil hier keine Schüler-Lehrer Beziehungsgeschichte einfach lapidar dahinerzählt wird. Tatsächlich trat dieser Punkt für mich beim Lesen eigentlich eher in den Hintergrund. Es geht einfach um wesentlich mehr und ich finde die Charaktere sind hier so schön erschaffen, dass man das auch merkt.

Hätte ich nur drei Worte, um dieses Buch zu beschreiben, dann würde ich antworten: Trauer, Liebe, Leben.

"Ich will mich nicht vor den Folgen des Lebens fürchten. Ich will stets daran denen, dass ich das Lachen atme und die Tränen ehre. Ich will in die Hoffnung eintauchen und bei der Liebe vor Anker gehen". (S. 238)

Die Augen blieben bei mir auf jeden Fall nicht trocken und ich werde mir viele, viele Zitate von Daniel, Ashtyn, Ryan und der Band noch lange im Kopf behalten.