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Veröffentlicht am 15.09.2016

Teilzeit-Thriller

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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https://sireadhblog.wordpress.com/2016/07/27/the-girl-on-the-train/

In diesem Juli stand bei mir der Roman The Girl on the Train von Paula Hawkins in der Originalfassung auf der Liste.

Der Roman handelt ...

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/07/27/the-girl-on-the-train/

In diesem Juli stand bei mir der Roman The Girl on the Train von Paula Hawkins in der Originalfassung auf der Liste.

Der Roman handelt hauptsächlich von Rachel Watson, eine Alkoholikerin welche jeden Morgen und jeden Abend mit dem Zug zwischen London und Ashtonbury hin- und herfährt. Jeden Morgen hält der Zug an der selben Stelle an und Rachel kann die Häuser, die in der Nähe des Zuggleises stehen betrachten. Dadurch kennt Rachel jedes Haus schon ziemlich gut - aber nicht nur die Häuser. In einem Haus beobachtet sie jeden Morgen ein Pärchen, sie nennt die beiden Jason und Jess, die auf sie wirken, als würden sie ein perfektes Leben führen, das perfekte Leben, nachdem Sie selbst sich so sehr sehnt. Eines Tages beobachtet Rachel, wie Jess einen anderen Mann küsst - wenige Tage darauf wird die Frau vermisst. Rachel beginnt nachzuforschen, was mit ihr passiert ist und begibt sich so in große Gefahr...

Ich fand die Handlung des Romans sehr gut, auch, da die Kapitel unter zwei Protagonisten aufgeteilt sind: Rachel Watson und Megan Hipwell (Jess). Hierbei werden die Kapitel immer mit Daten angefangen. Man sieht, dass die Handlung Rachel Watsons ein gutes Jahr später anfängt, als die, von Megan Hipwell. Außerdem gibt es bei letzterer größere Zeitsprünge in der Erzählung: von einer Woche bis zu einem Monat.Viele Szenen sind sehr spannend gemacht, leider muss ich sagen, dass mich die Stellen im Buch, bei denen nur die Protagonistin beschrieben wird, wie sie Alkohol einkauft und sich betrinkt, sehr ermüdend fand. Sie haben das Buch an mehreren Stellen sehr zäh und langweilig gemacht, besonders für den Mittelteil des Buches ist Durchhaltevermögen gefragt! Ansonsten war das Buch super geschrieben, auch die Lösung des Verschwindens ist sehr gut ausgedacht, ich konnte überhaupt nicht erahnen was passiert war.

Zum Buchcover. Ich denke das Cover ist sehr gut gemacht: Der Titel und das Bild dahinter wirken wie ein Zug der schnell vorbeizieht. Es vermittelt also, dass ein Zug eine wichtige Rolle im Buch spielt und das stimmt ja auch. Auf dem Cover steht außerdem noch ein Spruch:

"You don't know her but she knows you"
Ich denke, dass dieser nicht besonders gut gewählt ist, da er sich nicht mit dem Thema identifizieren kann. Wenn mit she Rachel Watson gemeint ist, dann ist das in einem gewissen Sinn unlogisch. Immerhin kennt Rachel Watson die Personen nicht wirklich, sie weiß was sie manchmal in ihrem Garten getan haben und, dass Megan eine Affäre hatte, aber ich finde, dass dieser Spruch in die Irre leitet. Als ich ihn gelesen habe, habe ich eher an eine Story wie im Film "Die Hand an der Wiege" gedacht.

Mein Fazit:

mittel - gut zu lesen
langweilige Stellen sind inbegriffen
gute Geschichte hinter dem Verschwinden von Jess
verschiedene Sichtweisen
mittel - gutes Cover


Gut aber kein Muss

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jugendliteratur, die zum Nachdenken anregt

Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen
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https://sireadhblog.wordpress.com/2016/08/14/zwei-tage-zwei-naechte-und-die-wahrheit-ueber-seifenblasen/

Ich hatte das Glück, vor ein paar Wochen ein Frei-Leseexemplar des Jugendromans Zwei Tage, Zwei ...

https://sireadhblog.wordpress.com/2016/08/14/zwei-tage-zwei-naechte-und-die-wahrheit-ueber-seifenblasen/

Ich hatte das Glück, vor ein paar Wochen ein Frei-Leseexemplar des Jugendromans Zwei Tage, Zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen von Angela Mohr zugeschickt bekommen zu haben. Obwohl der Einstieg für mich ein bisschen schwierig war, hat sich der Roman als sehr nachdenklich und insgeheim als eine Liebeserklärung an das Leben herausgestellt...

In dem Buch geht es um die beiden Jugendlichen Nik (Nikita) und Aino. Nik will eigentlich nur vor den Leuten, die hinter ihm her sind abhauen und nimmt deshalb den erstbesten Zug, den er bekommt - ohne Fahrschein. Kurz bevor er vom Schaffner erwischt werden kann, wird er von einem schwarzhaarigen Mädchen im blauen Polohemd mit rotem Rucksack gerettet. Aus Höflichkeit bleibt Nik bei ihr um sich so zu bedanken und erfährt dadurch, dass das Mädchen, Aino, stumm ist. Von ihrem Auftreten und ihrer Stummheit gepackt, will Nik sie erstmal nicht verlassen. Als dann auch noch der Zug ausfällt stranden die beiden in einem kleinen Dorf mitten in der Pampa. Nik versucht mehr über Aino herauszufinden und erfährt dadurch, dass Aino unterwegs in die Schweiz ist, um den Rest ihres Lebens in einem Schweigekloster zu verbringen. Geschockt schließt er mit ihr einen Pakt: Er bekommt 48 Stunden Zeit um dem Mädchen zu zeigen, wie lebenswert das Leben ist...

Der Anfang des Romans war für mich insofern schwierig, dass ich erstmal mit dem Schreibstil im Buch warm werden musste. Es sind sehr kurze, abgehackte Sätze und der Sprachstil ist manchmal etwas merkwürdig, aber man gewöhnt sich daran. Außerdem gibt es im Buch zwei Sichtweisen: Die von Aino und die von Nik, wobei die von letzterem überwiegen. Bei beiden gibt es auch noch so etwas wie eine zweite Persönlichkeit. Bei Nik heißt diese Captain, er fungiert als sein Unterbewusstsein und gibt ihm in brenzligen Situationen Tipps oder kommentiert Niks Lage. Zu Beginn kann einem das etwas schizophren vorkommen, aber wie schon erwähnt: man gewöhnt sich dran. Bei Aino gibt es auch diese zweite Persönlichkeit, allerdings in einer anderen Form. Sie selbst erzählt sich immer wieder die Geschichte der Altaikriegerin, die sich aufmacht um einen bösen Dämon zu besiegen. Durch das Buch hindurch merkt man dann, dass diese Altaikriegerin Aino selbst repräsentiert, die gegen ihre Erlebnisse, Geheimnisse und Ängste ankämpfen will. Zum eigentlichen Schreibstil der Autorin muss man sagen, dass sie sehr tiefgründige und auch leicht philosophische Gedanken in das Buch eingebunden hat, die einen echt berühren. Mein Lieblingszitat aus dem Buch:

"Ich bin allein. Wir sind allein, jeder für sich: kalte Meteoriten, die durch ein kaltes Universum taumeln. Wir suchen und suchen nach einem Sinn in dem Ganzen, aber die Wahrheit ist: Es gibt keinen Sinn." ∼ Aino

Das Buch besteht aus vielen kleinen Erlebnissen, die Aino und Nik miteinander teilen und man kann eigentlich das Buch am Ende nur als eine Liebeserklärung an das Leben beschreiben. Das Buch richtet sich meiner Meinung zwar hauptsächlich an Jugendliche, aber kann auch von jeder anderen Person gelesen werden, die etwas gewillt ist sich mit dem Jugendjargon im Buch auseinanderzusetzen.

Letzter Punkt: Das Cover. Finde ich eigentlich sehr gut gestaltet, weil es auf eine Szene im Buch hindeutet und die Freiheit und die Lebenslust der beiden am Ende des Buches verdeutlicht. Echt toll gemacht.

Mein Fazit:

kleine Anfangsschwierigkeiten, sonst: gut - sehr gut zu lesen
tiefgründige und einen nachdenklich stimmende Gedanken im Buch
verschiedene Sichtweisen + zweite Persönlichkeiten
sehr gutes Cover


Sehr schöne Jugendliteratur, die einen zum Nachdenken bringt und sich ins Gedächtnis brennen wird