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Veröffentlicht am 13.07.2019

Ein angenehmer Zwischenband, der das Feuer für die nächsten Bände schürt

Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht
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Klappentext
„Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. Trotzdem geben sie alles dafür, den Hof der Nacht wiederaufzubauen und den unsicheren ...

Klappentext
„Der schreckliche Kampf gegen Hybern ist nicht spurlos an Feyre, Rhys und ihren Gefährten vorbeigegangen. Trotzdem geben sie alles dafür, den Hof der Nacht wiederaufzubauen und den unsicheren Frieden im Reich zu erhalten. Die bevorstehende Wintersonnenwende bietet die perfekte Gelegenheit, endlich abzuschalten und gemeinsam zu feiern. Doch auch die festliche Atmosphäre kann die Schatten der Vergangenheit nicht zurückhalten – denn Feyres Freunde tragen tiefe Wunden in sich und ihren Verbündeten aus dem Krieg ist noch lange nicht zu trauen.“

Gestaltung
Mir gefällt, dass der Stil des Covers denen der ersten drei Bände aus der Reihe angepasst ist. Mit den dunklen, größtenteils blätterlosen Ästen und den vereinzelten großen Blättern erinnert das Cover an die Vorgängerbände. Dieses Mal sind in der Covermitte jedoch zwei Figuren zu sehen, statt eines Mädchens in einem auffallenden, farbigen Kleides. Die Kleidung des Jungen und des Mädchens sind in dunklen schwarz-blau Tönen gehalten, was zum Untertitel passt. Generell finde ich die Blautöne als Farbwahl sehr passend.

Meine Meinung
„Frost und Mondlicht“ ist eine Art Zwischenstopp in der „Das Reich der sieben Höfe“-Reihe, denn es spielt einige Monate nach den Ereignissen aus „Sterne und Schwerter“ und bereitet gleichzeitig auf die drei nächsten und letzten Bände vor. Ich habe mir beim Lesen von „Frost und Mondlicht“ zwischendrin immer wieder bewusst gemacht, dass es sich hier um einen Zwischenband handelt, denn ich finde, man kann die Handlung nicht mit der der ersten drei Bände vergleichen.

In diesem Band geht es ruhiger zu und die Charaktere haben nach dem Kampf gegen Hybern eine kleine, wohlverdiente Verschnaufpause. Wer hier also Action und Kampf, Rasanz und Tempo erwartet, der sollte seine Erwartungen überdenken. Ich finde „Frost und Mondlicht“ ist eine schöne Ergänzung zu den ersten drei Bänden, da hier auch dem Leser eine Atempause gegönnt wird, die man dazu nutzen kann, um die Charaktere näher kennen zu lernen und tiefer in die Atmosphäre rund um die Höfe einzutauchen.

Ich fand es realistisch, dass die Autorin durch „Frost und Mondlicht“ zeigt, dass es nach einem Krieg auch eine Phase des Aufbaus des Landes als auch der Beziehungen der Menschen untereinander gibt. So wird in diesem Band vor allem der Hof der Träume dargestellt samt der Entwicklungen in Velaris. Die Allianzen zwischen einzelnen werden gefestigt und der Frieden im Reich wird auf sehr eindrucksvolle Weise dargestellt. Schön war es auch, dass die Figuren zusammen kommen, um zu feiern. Dennoch zeigt dieser Band auch, welche Auswirkungen und Folgen der Krieg hat, denn bei einigen hat er auch tiefe Wunden hinterlassen.

Auf diese Weise stellt der Band auf sehr realistische Weise dar, wie es nach einem Krieg zugeht. Diese Idee, dies darzustellen, finde ich so gesehen richtig toll, denn wären wir direkt in den nächsten Kampf gerannt, so wäre in meinen Augen doch die Bedeutungsschwere eines Krieges etwas untergegangen. Ich finde zwar auch, dass die Handlung in diesem Band auch für meinen Geschmack etwas zu ruhig war und dass ruhig mehr hätte passieren dürfen, aber dennoch bin ich restlos begeistert von der Idee, dass eine Buchreihe endlich einmal einen Zwischenstopp einlegt, um dem Leser in Ruhe darzulegen, wie die Aufbauarbeiten nach einem Krieg sowohl in den Städten als auch bei den Menschen aussehen.

Positiv fand ich auch, dass die Erzählperspektiven in diesem Band ein wenig wechseln. Zwar beschreibt der Hauptteil des Buches die Geschehnisse aus der Sichtweise von Feyre und Rhysand, aber auch die Perspektiven von Cassian, Morrigan und Nesta kommen zum Tragen. Dies verstärkt den Eindruck einer Atempause noch mehr und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Leser auch diese Charaktere einmal aus ihrem Inneren heraus kennen lernt. Zudem sorgt es für Abwechslung, wodurch frischer Wind in die Erzählung kommt.

Fazit
Auch wenn die Handlung wirklich ruhig ist und nicht viel passiert, so fand ich es doch schön, mit „Frost und Mondlicht“ in ein friedvolles Reich der sieben Höfe eintauchen zu können. Mir gefiel es, dass durch die Darstellung der Nachkriegszeit und des Zusammentreffens der Figuren auf realistische Weise dargestellt wird, wie es nach einem Krieg zugeht (statt direkt in den nächsten Kampf zu rennen). Man sollte sich meiner Meinung nach beim Lesen vor Augen halten, dass dieser Band ein Zwischenband ist, der die ersten drei Bände abschließt und uns Leser auf die nächsten drei vorbereitet. Aus dieser Perspektive betrachtet ist „Frost und Mondlicht“ ein beruhigendes Leseerlebnis, das meine Neugierde auf die nächsten Bände steigert und mich die ersten Bände zufrieden abschließen lässt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
2. Das Reich der sieben Höfe – Flammen und Finsternis
3. Das Reich der sieben Höfe – Sterne und Schwerter
4. Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht
5. ???
6. ???
7. ???

Veröffentlicht am 07.07.2019

Leider war mir die Handlung zu trocken und schleppend

Die Töchter von Ilian
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Klappentext
„Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine Sternenscheibe, um die Zukunft zu sehen.

Werden sie verschenkt, ...



Klappentext
„Ein Becher, um die Vergangenheit zu bewahren.
Eine Flöte, um mit Tieren zu sprechen.
Ein Spiegel, um sich selbst zu erkennen.
Eine Sternenscheibe, um die Zukunft zu sehen.

Werden sie verschenkt, steigert sich die Macht der Artefakte, werden sie behalten, nimmt diese ab.

Doch die magischen Artefakte sind verschollen. Die Weisen Frauen, die einst friedvoll mit ihnen regierten, sind in die Wälder geflohen, und Kriegsfürsten herrschen über Menschen, Zwerge und Elfen.

Die Zeit ist gekommen, dass die Töchter aller Völker sich erheben, um die Macht zurückzugewinnen.“

Gestaltung
Die verschiedenen Grüntöne harmonieren durch die Verbindung von helleren und dunkleren Nuancen sehr schön miteinander. Zudem passt die Farbe sehr gut zum Covermotiv, welches eine Gestalt in einem Umhang mit Kapuze vor dem Wald zeigt. Die verschiedenen Äste und Blätter im Bildvordergrund erzeugen den Effekt, als würde der Betrachter selbst in den Wald schauen, was dem Cover Tiefe verleiht.

Meine Meinung
Von der Autorin Jenny-Mai Nuyen habe ich bisher noch keins ihrer Werke gelesen, aber ich habe schon viel von diesen gehört. Darum war ich gespannt auf ihren High-Fantasy-Roman, welcher vor allem die weiblichen Charaktere in den Mittelpunkt stellt. In „Die Töchter von Ilian“ geht es um vier Artefakte, mit welchen die Welt von Ilian regiert wurde und die nun verschwunden sind. Das Buch erzählt die Geschichte verschiedener Figuren, welche sich auf den Weg machen, die Artefakte wiederzufinden bzw. sie wieder zu vereinen.

Beeindruckt hat mich an der gesamten Erzählung der Schreibstil der Autorin. Frau Nuyen schreibt bildgewaltig und sehr detailliert. So entstanden Landschaften geradezu bildlich vor meinem inneren Auge, aber auch Kämpfe werden sehr anschaulich beschrieben. Diesbezüglich möchte ich eine Warnung aussprechen, dass die Handlung manch einem Leser vielleicht zu brutal sein könnte. Ich fand die Sprache der Autorin für einen Fantasyroman angemessen, denn sie schreibt wortgewandt und anschaulich.

Die Handlung war in meinen Augen leider etwas träge. Immer wieder wurde sie für mich von gefühlmäßig langen Szenen unterbrochen, die ich recht trocken fand und in denen ich das Gefühl hatte, dass nichts passiert, um den roten Faden voranzutreiben. So empfand ich das Lesen teilweise als recht anstrengend und ich musste mich immer wieder motivieren, um weiter zu lesen. Selbst manche Schlachten und Kämpfe, die eigentlich für Tempo sorgten, kamen mir dann doch etwas langwierig vor.

Die Charaktere haben mir dafür gut gefallen, denn sie sind nicht nur vielfältig, sondern auch unheimlich verschieden und bunt. Die Autorin bereitet nicht die typischen Rollenbilder auf, sondern schafft ganz eigene, neue Kreationen. Interessant fand ich auch die Umsetzung verschiedener Fantasywesen, vor allem altbekannter. Zwerge, sonst oft als klein, rüpelhaft und nicht gut aussehend beschrieben, bekommen hier eine ganz andere Darstellung. Die Figurenwelt hat mich wirklich überzeugt und mir gut gefallen.

Die Welt ist zudem sehr komplex und in meinen Augen gleichzeitig auch gut durchdacht. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, als gäbe es irgendwo Lücken oder Logikfehler. Vielmehr konnte die Autorin ihren Ideenreichtum gut präsentieren und mir verständlich darlegen, was sicher auch an ihrem Schreibstil und der Liebe zum Detail lag.

Fazit
Insgesamt fand ich den Ideenreichtum und den Schreibstil von Jenny-Mai Nuyen in ihrem neuen Buch „DieTöchter von Ilian“ sehr ansprechend und gut umgesetzt. Die Handlung allerdings war mir zu schleppend und oft auch zu anstrengend, weil ich mich oftmals durch die Seiten kämpfen musste. Dafür konnten mich die Charaktere überzeugen, welche keine Darstellung typischer Rollenbilder sind, sondern sehr verschieden und vielfältig.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 06.07.2019

Schöne Geschichte zwischen zwei Figuren eingepackt in sonderbare Nebenstränge und -figuren

Es muss ja nicht perfekt sein
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Klappentext
„Esthers Familie ist ungewöhnlich. Das ist das Mindeste, was man sagen kann. Ihr Vater wagt sich nicht mehr aus dem Keller, der Bruder kann nur bei Licht schlafen und die Mutter hat panische ...

Klappentext
„Esthers Familie ist ungewöhnlich. Das ist das Mindeste, was man sagen kann. Ihr Vater wagt sich nicht mehr aus dem Keller, der Bruder kann nur bei Licht schlafen und die Mutter hat panische Angst vor allem, was Unglück bringen könnte. Was Esthers größte Angst ist, weiß sie nicht. Aber vorsichtshalber notiert sie alles, was infrage kommen könnte, in einer Liste. Und die gerät ausgerechnet in die Hände von Jonah Smallwood – ihrem Schwarm aus der Grundschule. Doch statt sie auszulachen, hilft Jonah ihr, sich ihren Ängsten zu stellen. Gemeinsam arbeiten sie die Liste ab und kommen sich immer näher. Bis Esther erfährt, was Jonah getan hat.“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr sommerlich und süß. Das Stück Wassermelone am oberen Bildrand aus dem sowohl Regentropfen als auch kleine Herzchen regnen gefällt mir aufgrund des Zeichenstils und weil es einen Farbtupfer auf dem ansonsten ruhigen Cover darstellt richtig gut. Ich mag auch die Schriftart und Farbe des Titelschriftzuges, denn der rötliche Ton hebt sich von dem Hintergrund schön ab. Das helle Gelb des Hintergrundes sorgt zudem für den sommerlichen Effekt und ist gleichzeitig nicht zu knallig, sodass ich das Cover insgesamt sehr stimmig finde.

Meine Meinung
Nachdem ich von Autorin Krystal Sutherland schon „Unsere verlorenen Herzen“ gelesen hatte und dieses Buch mir richtig gut gefallen hatte, war ich gespannt auf ihr neustes Werk. In „Es muss ja nicht perfekt sein“ geht es um Esther, die in einer Familie aufwächst, in der einige Ängste vorherrschen. Esther weiß nicht, was ihre größte Angst ist, aber sie schreibt sicherheitshalber alles in Frage kommende auf. Als Esters Grundschulschwarm Jonah an diese Liste kommt, hilft er ihr, sich ihren Ängsten zu stellen und so kommen sich die beiden näher. Doch Jonah verbirgt ein Geheimnis…

Wenn ich „Es muss ja nicht perfekt sein“ mit „Unsere verlorenen Herzen“ vergleiche, muss ich doch sagen, dass mich das neue Buch der Autorin etwas irritiert hat, denn „Es muss ja nicht perfekt sein“ ist ziemlich skurril. Direkt mit den ersten Seiten geht es eigentlich schon los, denn Esther trägt beispielsweise ein Rotkäppchenkostüm (und im Verlauf der Geschichte viele weitere seltsame Verkleidungen). So ist sie genau wie ihre ganze Familie ziemlich komisch. Für meinen Geschmack manchmal etwas zu komisch und abgedreht, denn ich vermisste doch etwas die realistischen Züge bei dieser Familie. Das fand ich etwas schade, denn die Idee hinter der Geschichte fand ich eigentlich richtig gut.

Es geht darum zu zeigen, dass man sich seinen Ängsten stellen kann und sollte und es in Ordnung ist, sich dafür Hilfe zu holen. Diese Botschaft fand ich schön und vor allem die Geschehnisse mit Esther und Jonah fand ich sehr bewegend und berührend. Hier hat die Autorin das geschaffen, was mich schon bei „Unsere verlorenen Herzen“ so überzeugt hat: sie konnte mich mit der Geschichte ergreifen und berühren. Der Aspekt mit Esther und Jonah war auch wirklich schön ausgearbeitet, denn es gab hier auch ein paar lustigere Momente, sodass mir die Abwechslung in diesen Szenen gut gefallen hat – von ernst bis zu humorvoll war alles dabei.

Aber dennoch konnte mich die Skurrilität all der Charaktere und Gegebenheiten, die Esther und Jonah umgeben, nicht überzeugen. Es war mir einfach zu abgedreht und unglaubwürdig, denn nicht nur Esthers Familie hat einige psychische Probleme zu bewältigen, auch andere Charaktere wie z.B. ihre beste Freundin kämpfen damit. So war mir dies einfach zu gehäuft bei zu vielen Figuren, die einander kennen und miteinander in Verbindung stehen. Zwar finde ich es toll, dass die Autorin sich dem Thema der Ängste und der psychischen Erkrankungen annimmt und diese auch ernsthaft darstellt und thematisiert, aber es war dann teilweise doch zu überspitzt (wenn beispielsweise noch ein Familienfluch hinzukommt).

Den Schreibstil von Krystal Sutherland fand ich wieder sehr gelungen, denn ich habe das Gefühl, dass ich mich in diesen fallen lassen kann. Die Autorin schreibt leicht und locker, sodass ich die Geschichte sehr schnell gelesen habe. Auch die ernste Thematik, die die Autorin mit Jonahs Charakter in die Geschichte einbringt, fand ich von ihr sehr gefühlvoll dargestellt und passend aufgegriffen. Hiermit konnte sie mich wirklich überzeugen und Jonahs Bürde auch sehr emotional beschreiben, sodass mein Herz schwer wurde, als ich von seinen Schwierigkeiten las.

Fazit
Wie schon bei „Unsere verlorenen Herzen“ zeichnet sich auch „Es muss ja nicht perfekt sein“ durch den locker-leichten Schreibstil der Autorin aus. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten gefiel mir sehr und ich mochte die Bewältigung von Esthers Ängsten mit Hilfe von Jonah am liebsten an diesem Buch. Die Nebencharaktere fand ich etwas zu skurril und sonderbar, was mir leider nicht gefallen hat. Dafür fand ich die Botschaft des Buches ansprechend und vor allem wichtig: stell dich deinen Ängsten und dabei Hilfe in Anspruch zu nehmen ist nicht schlimm.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 30.06.2019

Das Buch sorgt durch viele Dinge für riesen großen Lesespaß!

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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Klappentext
„LIFE SAAKS – kommt drauf an, was du draus machst!
Ennis Wutanfälle haben ihren Grund: Ihre Pflegeeltern stecken sie in ein abgelegenes Internat, und nehmen ihren Bruder Noah mit in die Schweiz. ...

Klappentext
„LIFE SAAKS – kommt drauf an, was du draus machst!
Ennis Wutanfälle haben ihren Grund: Ihre Pflegeeltern stecken sie in ein abgelegenes Internat, und nehmen ihren Bruder Noah mit in die Schweiz. Aber Enni hat einen Plan: Ausbrechen und ihn finden. Zu dumm, dass sie dafür die Hilfe der anderen Schüler braucht, denn die findet Enni unausstehlich. Doch dann stellt sich raus, dass die Unausstehlichen eine eigene, nervenzerfetzende Geheimaktion planen und dafür Ennis Hilfe brauchen …“

Gestaltung
Vor dem blauen Hintergrund, der ein wenig verpixelt bzw. leicht gepunktet aussieht, strahlt nicht nur der Schriftzug des Titels, sondern auch die Illustration der Protagonistin. Ich finde es schön, dass durch das Blau die Haarfarbe der Hauptfigur aufgegriffen wurde und dass ihre Illustration sich so schön in die Schrift des Titels einfügt.

Meine Meinung
Mich hat vor allem der Titel angesprochen, denn ich war neugierig, wieso das Leben ein Rechenfehler ist. Zudem interessierte mich aber auch, ob die Unausstehlichen wirklich so unausstehlich sind, denn in dem Buch geht es darum, dass Protagonistin Enni im Internat auf eine Gruppe Schüler trifft, die sie unausstehlich findet. Trotzdem braucht Enni ihre Hilfe, um aus dem Internat fliehen zu können. Aber auch die Unausstehlichen brauchen Enni, um ihren geheimen Plan in die Tat umsetzen zu können. Können die Kinder sich auf einen Deal einigen? Wird vielleicht sogar mehr aus der Zweckgemeinschaft?

Was mich an „Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler“ total begeistern konnte, waren die Charaktere. Neben Enni sind da noch Dante, Karan, Lilith und viele, viele mehr, die alle richtig unterschiedlich sind. Dante sitzt beispielsweise im Rollstuhl und Lilith ist blind. So wird in dem Buch das Thema des Andersseins aufgegriffen und mit einer schönen Botschaft verbunden, denn die Geschichte befasst sich neben Ennis Abenteuern auch mit freundschaftlichem Zusammenhalt.

Mir gefiel es dabei vor allem sehr gut, wie die Charaktere eingeführt wurden. Zunächst lernte ich die mutige, taffe und in ihrem Inneren doch zarte, liebe Enni kennen, die einiges durchgemacht hat und sich nach außen hin hart zeigt. Nach und nach wurden dann die anderen Charaktere eingeführt, wobei ich jedes Mal Zeit hatte, die neu hinzugekommene Figur kennen zu lernen, bevor eine neue eingeführt wurde.

Die Handlung empfand ich auch als spannend, da es durch die Figuren immer etwas zu entdecken oder zu rätseln gab, denn bei manchen Kids sind einige Geheimnisse im Spiel. Zudem wird die Geschichte aber auch durch Ennis Erlebnisse sehr spannend, da sie versucht ihren Fluchtplan umzusetzen und dabei einige Hürden überwinden muss. Enni ist zudem ziemlich klug, was auch für Lesespaß sorgt, denn ich schloss sie schnell in mein Herz und folge ihrer Geschichte gerne. Das Ende des Buches ist zwar etwas kitschig und ich hatte auch ein wenig mit solch einem Ausgang gerechnet, aber es lässt einige Fragen und Rätsel offen, sodass ich echt gespannt auf die Fortsetzung bin.

Richtig begeistert bin ich nicht nur von den coolen Illustrationen und Zeichnungen, sondern auch von der Idee, die Schimpfwörter, die Enni nutzt, zu schwärzen. So entsteht ein lustiges Rätselraten darum, welches Wort Enni gerade benutzt haben könnte. Auch gefiel mir die Erzählart, denn der Leser bekommt die Geschichte von Enni erzählt – wortwörtlich: sie berichtet ihre Erlebnisse einem Arzt, sodass ich als Leser diese Position einnahm und teilweise direkt angesprochen wurde. Das fand ich sehr ansprechend!

Auch mochte ich das Setting des Buches gerne, denn Enni kommt auf ein Internat in den Bergen. Durch den schönen Schreibstil von Autorin Vanessa Walder konnte ich hier die Bergluft geradezu riechen. Sehr gut gemacht fand ich auch die Authentizität mit der die Autorin Ennis Sichtweise dargestellt hat. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ein 11jähriges Mädchen mit mir sprechen würde.

Fazit
Mit „Die Unausstehlichen & ich - Das Leben ist ein Rechenfehler“ ist Vanessa Walder ein schöner, herzerwärmender Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe gelungen, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Es macht Spaß, zu verfolgen, wie die verschiedenen Charaktere nacheinander eingeführt werden und sie genauer kennen zu lernen. Die Gruppe ist wirklich sehr sympathisch und vor allem Enni gefiel mir sehr gut. Der Erzählstil ist erfrischend und die geschwärzten Schimpfwörter im Text sorgen für große Unterhaltung. Auch die Handlung sorgt mit ihren Rätseln und den Hürden, die Enni überwinden muss, für großen Lesespaß!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Unausstehlichen & ich - Das Leben ist ein Rechenfehler
2. ???

Veröffentlicht am 28.06.2019

Die schwere Thematik wird kindgerecht und einfühlsam umgesetzt

Als mein Bruder ein Wal wurde
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Klappentext
„Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die ...



Klappentext
„Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.“

Gestaltung
Mir gefällt das bunte Cover total gut, denn mit dem Wal greift es einen Gedanken der Protagonistin auf. Durch den hellblauen Himmel wirkt es zudem so, als würde der Wal im Wasser schwimmen. Die Landschaft, die man am unteren Bildrand sieht, erinnert an Italien, was ebenfalls gut zur Geschichte passt. Zudem mag ich den Zeichenstil des Covermotivs total gerne. Auch finde ich es cool, dass der Titel sich in knalligem Rot über das Cover zieht und sich so vom Blau abhebt und hervorstrahlt.

Meine Meinung
Schon oft habe ich gehört, dass die Bücher von Nina Weger richtig toll sein sollen und deswegen habe ich mich mit „Als mein Bruder ein Wal wurde“ nun selber davon überzeugt. In diesem Buch geht es um die schwierige Thematik des Komas, denn in genau diesem liegt der große Bruder von Bela. Seine Familie droht daran auseinanderzubrechen und so macht sich Bela mit seinen Ersparnissen, einer geklauten Kreditkarte und seiner Freundin Martha auf den Weg nach Rom. Der Papst wird sicherlich eine Antwort wissen und ihnen helfen können, seine Familie zu retten…

Schon beim Lesen des Klappentextes wird klar: Hier geht es um ein ernstes, alles andere als leichtes Thema, denn „Als mein Bruder ein Wal wurde“ befasst sich mit Trauer und Tod, aber auch mit Familie und Liebe. Die Geschichte macht wirklich nachdenklich und regt auch einige philosophische Fragen an, die man meiner Meinung nach sein Kind nicht alleine verarbeiten lassen sollte. Für das empfohlene Lesealter ist die Thematik nämlich vielleicht etwas zu schwer bzw. zu philosophisch, wenn sie zu jung sind und das Buch alleine lesen.

Ich finde es klasse, dass die Autorin ein Kinderbuch zu diesen ernsten Themen schreibt und so jungen Lesern einen kindgerechten Zugang dazu bietet, denn so ist „Als mein Bruder ein Wal wurde“ eins der wenigen Kinderbücher mit so ernsthaften Tönen. Da Unfälle, andere Schicksalsschläge und auch der Tod Teil des Lebens sind, ist es toll, dass mit diesem Buch die Möglichkeit besteht gemeinsam mit seinen Kindern solche Themen auf kindliche Weise anzusprechen und zu thematisieren. Nina Weger hat hier einen großen Beitrag dazu geleistet und mit ihrem neusten Kinderbuch auf gefühlvolle Weise einen kindgerechten Zugang geschaffen.

Die Situation von Belas Familie stellt die Autorin auf eindringliche und sehr realistische Weise dar. So ist nach dem Unfall von Julius in der Familie nichts mehr wie zuvor und alles wird in ein „Davor“ und „Danach“ geteilt. Die Gefühle von Bela und das Zerbrechen der Familie sind sehr bedrückend und greifbar. Als es dann auch noch um die Frage von Julius‘ Weiterleben geht, ist die Stimmung im Buch richtig traurig und schwer.

Die Entscheidung von Bela gemeinsam mit Martha nach Rom aufzubrechen, um den Papst um Rat zu fragen, fand ich sehr mutig. Ich habe die beiden Kinder dafür bewundert, dass sie ganz alleine aufgebrochen sind und sie bei ihrer Reise nichts erschüttern konnte. Sie hatten ihr Ziel fest vor Augen. Ihre Reise war für mich das wahre Highlight des Buches, denn die zwei lernen eine wichtige Botschaft, die auch für die Leser enorm wichtig ist: das Leben geht weiter, auch wenn es zunächst schwer erscheint angesichts von traurigen Ereignissen, so geht es dennoch weiter. Und wenn man den Glauben nicht verliert, kann man sich wieder aufrappeln. Durch die Reise kommen so viele neue Perspektiven auf die Situation von Belas Familie hinzu, die verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit einem Schicksalsschlag aufzeigen.

Fazit
Nina Weger greift in ihrem Kinderbuch „Als mein Bruder ein Wal wurde“ ein ernstes und schwieriges Thema auf, weswegen man jüngere Leser meiner Meinung nach bei der Lektüre dieses Buches begleiten sollte. Die Autorin verarbeitet Themen wie Trauer, Tod und Familie auf einfühlsame, kindgerechte Weise und zeigt auf, dass diese zum Leben dazugehören. Die Botschaft des Buches fand ich sehr ergreifend, schön und unheimlich wichtig. In meinen Augen eignet sich dieses Buch nicht nur für kleine, sondern auch für große Leser!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband