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Veröffentlicht am 09.02.2018

Mysteriöser Monday Club über den man nicht viel erfährt

Monday Club. Das erste Opfer
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Klappentext
„Die sechzehnjährige Faye Mason leidet seit früher Kindheit unter idiopathischer Insomnie, einer seltenen Schlafkrankheit. Die schlaflosen Nächte hinterlassen Spuren: Oft kann sie Wirklichkeit ...

Klappentext
„Die sechzehnjährige Faye Mason leidet seit früher Kindheit unter idiopathischer Insomnie, einer seltenen Schlafkrankheit. Die schlaflosen Nächte hinterlassen Spuren: Oft kann sie Wirklichkeit und Fantasie nicht unterscheiden. Da geschieht etwas Entsetzliches: Fayes beste Freundin Amy kommt bei einem Autounfall ums Leben. Doch wenig später begegnet sie der totgeglaubten Amy auf der Straße. Halluziniert sie? Oder ist Amy noch am Leben? Faye sollte besser nicht zu viele Fragen stellen, auch nicht zum Monday Club, in dem alle wichtigen Leute der Stadt Mitglied sind.“

Gestaltung
Ein Mädchengesicht. Nicht gerade mein Favorit. Je nachdem wie diese für Jugendbücher typischen Gesichter gestaltet werden, können sie mir gefallen oder eben nicht. Beim Cover von „Monday Club“ bin ich etwas unentschlossen. Ich mag die Farben, die Blätter und die Verwischung der Farben. Auch dass sich pink und blau gegenüberstehen, mag ich. Aber ansonsten sticht das Cover nicht besonders hervor.

Meine Meinung
Der Anfang von „Monday Club“ hat sich sehr mitreißend und packend gestaltet. Faye glaubt, ihre beste Freundin Amy gesehen zu haben, doch da Amy gestorben ist, kann es eigentlich nur ihr Geist sein...oder? Mit diesem Mysterium beginnt die Geschichte und zieht den Leser so zunächst in ihren Bann. Als dann auch noch die Rede von dem im Titel aufgegriffenem „Monday Club“ ist, ist die Neugier geweckt.

Die Protagonistin Faye, welche die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, leidet unter einer Schlafkrankheit. Sie wird dabei immer mit Medikamenten vollgepumpt, doch…ist die Medizin wirklich gegen die Krankheit oder wird sie ihr aus anderen Gründen verabreicht? In diesem ersten Band der neuen Trilogie von Krystyna Kuhn wird es mysteriös und geheimnisvoll, denn Faye begegnet ihrer besten Freundin Amy, die eigentlich tot ist! Hauptsächlich dreht sich die Handlung dabei um Faye, ihre Krankheit und der Monday Club ist zwar allgegenwärtig, wirft aber eher viele Fragen auf.

Generell stellte dieser Club den Großteil der Handlung über ein riesiges Mysterium dar. Die Autorin Krystyna Kuhn streut sehr wenige Informationen über den Monday Club und das hat mich ehrlich gesagt ein wenig gestört. Es gab im gesamten Roman keine bis kaum Hintergrundinfos zum Club, sodass man sich als Leser immer mit Fragen rumplagt. Natürlich ist mir klar, dass dies zugunsten des Spannungsbogens der Reihe geschah und dass vermutlich in den nächsten Bänden/im nächsten Band ein paar Infos eingestreut werden, aber so im Dunkeln gelassen zu werden, hat mich echt fertig gemacht.

Dass die Protagonistin gleichzeitig auch die Ich-Erzählerin ist, trägt zusätzlich noch dazu bei, dass die Geheimnisse dieses Romans geheim bleiben und kaum Fragen geklärt werden. Als Leser ist man durch diese Erzählperspektive immerhin die ganze Zeit sehr nah an der Figur dran und weiß auch nur das, was sie weiß. Leser des „Monday Club“ sollten sich also auf sehr viel mysteriöse Geheimniskrämerei einstellen und auf offen bleibende Fragen.

Der Schreibstil war dafür aber rasant und schnell zu lesen. Da ich bisher noch kein Buch der Autorin gelesen habe, ihr Name mir durch die recht populäre "Das Tal"-Reihe jedoch bekannt war, war ich gespannt, was mich bezüglich des Sprachstils erwarten würde. Ich fand die Sprachwahl angemessen, sie war nicht zu jugendlich, aber auch nicht zu komplex.

Fazit
Der Auftakt zur „Monday Club“-Trilogie ist ein solider erster Band, der viele Fragen aufwirft und kaum Erklärungen liefert. Mich hat diese Tatsache manchmal etwas gestört, da ich das Gefühl hatte in Unklarheit und Fragen zu ersticken. Aber dennoch bin ich gespannt, was der nächste Teil für uns Leser bereit halten wird und in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird. Ich hätte nämlich gerne ein paar Antworten!
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Monday Club 01 – Das erste Opfer
2. ???
3. ???

Veröffentlicht am 09.02.2018

Konstruiert, unreal und eher ein Märchen statt einer realen Geschichte

Mitternachtsclowns
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Klappentext
„Lexi ist eine waschechte New Yorkerin. Nie hätte sie gedacht, einmal jenseits der 42. Straße zu leben. Aber nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist sie völlig mittellos. Ihr bleibt nichts ...

Klappentext
„Lexi ist eine waschechte New Yorkerin. Nie hätte sie gedacht, einmal jenseits der 42. Straße zu leben. Aber nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist sie völlig mittellos. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, die die Familie vor Jahren verließ und deren letzter bekannter Aufenthaltsort ein kleiner Wanderzirkus irgendwo im Süden der USA ist. Dort angekommen, findet Lexi zwar nicht ihre Mutter aber wenigstens einen Job und eine Unterkunft. Doch die Show mit ihren schillernden Artisten, Clowns und Feuerschluckern und den exotischen Tieren fasziniert sie. Wenn da nur nicht der beißende Liebeskummer wäre, den Lexi aus New York mitgebracht hat ...“

Gestaltung
Ich liebe dieses Cover! Den Hintergrund in Form des dunklen Sternenhimmels, der nach hinten heller wird, finde ich grandios. So wirkt es fast, als würde ganz hinten im Bild so langsam die Sonne aufgehen nach einer langen (Zirkus-)Nacht. Auch das Zirkuszelt im Bildvordergrund finde ich sehr schön und dass die Mondsichel oben rechts über dem Titel, dessen Schriftart ich sehr gerne mag, steht, ist schön! Ein absolut gelungenes Cover.

Meine Meinung
Der Klappentext vergleicht „Mitternachtsclowns“ mit „Wasser für die Elefanten“. Hiervon kenne ich leider nur die Filmversion, die ich aber sehr gerne mochte. Gekoppelt mit diesem wunderschönen Cover und meiner Vorliebe für die Atmosphäre beim Zirkus, war schnell klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Die Anfangssituation dieses Romans fand ich recht typisch für ein solches „Zirkusabenteuer“, welches den Leser erwartet: die Protagonistin Lexi kommt aus armen Verhältnissen, hat in diesem Fall nicht nur kein Geld, sondern auch kein Zuhause und gelangt im Handlungsverlauf zum Zirkus.

Zu Beginn gab es einen Wechsel zwischen verschiedenen Zeiten. Die Vergangenheit und Gegenwart Lexis wechseln sich ab. Hier war für mich kein roter Faden, nach dem die Vergangenheitsabschnitte geordnet sind, erkennbar. So war es als Einstieg zunächst etwas schwierig sich in der Geschichte zurechtzufinden. Aber ich habe mich schnell an diesen Erzählstil gewöhnt und irgendwann wird auch das Geheimnis um Lexis Vergangenheit gelüftet. Dadurch dass aus der Ich-Perspektive von Lexi erzählt wird, war es auch angenehm ihren Erlebnissen in Gegenwart sowie Vergangenheit zu folgen. Auch der lockere Schreibstil von J.J. Howard mit den tollen Zirkusbeschreibungen hat dazu beigetragen, dass es angenehm war „Mitternachtsclowns“ zu lesen und den Figuren zu folgen.

Dass Protagonistin Lexi zum Zirkus gelangt, geschieht jedoch nicht einfach so. Ihr Vater stirbt und ein Anwalt sagt ihr, ihre Mutter arbeite im Zirkus. Dass ein 17jähriges Mädchen komplett ohne Aufsicht und ohne sonstige Bezüge zu Behörde komplett auf sich alleine gestellt ist und auf die Suche nach ihrer Mutter geschickt wird, fand ich sehr unrealistisch. Es gibt kein Jugendamt, das sich um sie kümmert, stattdessen soll sie selber die Mutter suchen, was normalerweise Aufgabe des Anwaltes ist.

Aber es ist nicht nur unrealistisch, dass Lexi ohne Behördenaufsicht davon kommt, auch als sie im Zirkus ankommt, reißt der Strick der Unglaubwürdigkeit nicht ab. Sie findet prompt einen Job als Wahrsagerin, ist als solche absolut gefragt, da ihr die Leute das Zelt einrennen und natürlich findet sie auch viele neue Freunde. Nicht zuletzt sollten auch die vielen (gutaussehenden) Jungen, die ihr nun nachlaufen, nicht unerwähnt bleiben. So dümpelt dann die Geschichte vor sich hin. Lexi geht es gut, der Grund, weshalb sie zum Zirkus ging, rückt in den Hintergrund und alles wird ihr in den Schoß gespielt.

Ich habe mir irgendwann beim Lesen den Anspruch an ein gewisses Maß an Realitätssinn abgeschrieben. Dafür ist die Geschichte einfach viel zu konstruiert, übertrieben und märchenhaft. Sie wirkt gar nicht real und sie wirkt auch nicht so, also ob sie auch dem Leser selbst passieren könnte. Vor allem das Ende war mehr einem Märchen zuzuordnen statt einer realistischen Geschichte. Ich mag Happy Ends gerne, ja, keine Frage! Aber ein Happy End in dem Maße wie es bei „Mitternachtsclowns“ auftrat, war doch etwas übertrieben. Ich hätte mir hier gewünscht, dass es zumindest ein oder zwei Figuren gibt, bei denen alles ein wenig tragischer und nicht perfekt endet. Das hätte dem Roman wenigstens etwas an Authentizität gegeben. Auch eine tiefere Botschaft hinter der Handlung konnte ich nicht entdecken, noch nicht einmal am Ende des Romans.

Die Handlung dümpelte wirklich größtenteils vor sich hin und es mangelte definitiv an Tempo. Zudem blieben auch die Figuren oberflächlich, sodass ich das Gefühl hatte, sie gar nicht richtig kennen zu lernen. Bis zum Schluss fiel es mir schwer, Lexi oder die anderen Figuren richtig einzuschätzen.

Fazit
„Mitternachtsclowns“ eignet sich sehr gut als kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Allerdings sollte man nicht zu viel erwarten. Die Handlung wirkt sehr konstruiert sowie unrealistisch und die Figuren bleiben oberflächlich. Das Ende ist schon so viel Happy End, sodass „Mitternachtsclowns“ in Kombination mit der nicht sehr realen Handlung wie ein Märchen wirkt. Nichtsdestotrotz ließ sich die Geschichte sehr schnell lesen, da der Schreibstil locker leicht ist. Dieser Roman eignet sich also eher für etwas Kurzes zwischendurch.
Ganz knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Jennifer Benkau überzeugt auch in Nicht-Fantasy-Welten!

Mit Rosen bedacht
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Klappentext
„Ein Unfall zerstört Wandas heile Welt: Ihr Verlobter, den sie in wenigen Tagen heiraten wollte, wird schwer verletzt und fällt ins Koma. Niemand weiß, ob er je wieder aufwachen wird. Als Wanda ...

Klappentext
„Ein Unfall zerstört Wandas heile Welt: Ihr Verlobter, den sie in wenigen Tagen heiraten wollte, wird schwer verletzt und fällt ins Koma. Niemand weiß, ob er je wieder aufwachen wird. Als Wanda versucht, Karims Angelegenheiten zu regeln, stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten in seinem Leben. Tiefer und tiefer dringt sie in ein Netz aus Lügen und Geheimnissen vor, bis sie sich fragen muss: Wer ist Karim wirklich? Hat sie ihren Geliebten je gekannt?
Schließlich kommt Wanda einem entsetzlichen Verbrechen auf die Spur, und alles deutet darauf hin, dass Karim große Schuld auf sich geladen hat. Doch während seine Augen geschlossen bleiben, schwebt Wanda bald selbst in höchster Gefahr ...“

Gestaltung
Ich finde das Cover wunderschön. Die Rose nimmt Bezug zum Titel und kommt vor dem gräulichen Hintergrund wunderbar zur Geltung. Da sie leicht rosafarben ist strahlt sie vor dem dunklen Hintergrund geradezu hervor und wirkt sehr mysteriös. Meiner Meinung nach sind die Farben auch sehr stimmig. Sie passen gut zueinander und auch das Rosa wirkt nicht zu grell.

Meine Meinung
Nachdem ich von Jennifer Benkaus Jugendbuch „Marmorkuss“ so begeistert war, konnte ich es nicht abwarten ihrem Schreibstil in einem anderen Genre zu begegnen. Die Autorin hat bisher viele Jugendbücher, vor allem auch mit Fantasyelementen, geschrieben, sodass ich gespannt war ihre schriftstellerischen Fähigkeiten in einem Krimi/Thriller zu entdecken.

Meine Erwartungen waren hoch, immerhin hat mich Frau Benkaus Art zu schreiben in „Marmorkuss“ total begeistert und vom Stuhl gerissen. Und nachdem ich nun „Mit Rosen bedacht“ gelesen habe bleibt nur noch eins zu sagen: Wo Benkau drauf steht, ist auch Benkau drin! Definitiv habe ich eine neue Lieblingsautorin gefunden. Wie gewohnt war ihr Stil unglaublich. Sie versteht es den Leser an den Seiten hängen zu lassen, die Zeilen gierig in sich aufzunehmend und in ständiger Spannung der noch kommenden Ereignisse.

Besonders geschickt verknüpft die Autorin zwei Zeitstränge miteinander. Protagonistin Wanda erfährt zu Beginn der Handlung, dass ihr Verlobter Karim im Koma liegt. So wird aus Wandas Perspektive in der Ich-Form berichtet, wie sie dies wahrnimmt. Hierbei wird so eine atmosphärisch dichte Gefühlswelt erzeugt, dass der Leser unweigerlich mit Wanda mitfühlt. Neben diesem Zeitstrang der aktuellen Begebenheiten, welcher aufgrund Karims Koma sehr bedrückend ist, gibt es noch einen weiteren Zeitstrang. Ebenfalls aus Wandas Sicht erzählt dieser ihre Erinnerungen bzw. Erlebnisse in der Vergangenheit. Der Leser erfährt wie Wanda und Karim sich kennen gelernt haben, er erlebt ihre ersten Dates mit und vieles mehr.

Was mir an diesem Wechsel der Zeiten sehr gefallen hat ist, dass die Stimmung in der Vergangenheit eher locker und leicht ist, während sie in der Gegenwart (verständlicherweise, immerhin liegt ihr Verlobter im Koma) sehr bedrückend ist. Die Vergangenheitsszenen lockern die Handlung auf und man kann sich immer gut von den traurigen Momenten und der Stimmung erholen.

Im Verlauf der Handlung versucht Wanda mehr über Karim und seine Vergangenheit herauszufinden, da sie (obwohl sie ihn schon 4 Jahre kennt) weder seine Familie noch genaueres über seine Vergangenheit kennt. Dabei beginnt die Geschichte eher ruhig und steigert sich dann mit jeder Seite immer weiter an, wird spannender und beängstigender zugleich.

Sehr mochte ich auch, dass der Leser nicht nur Wanda, sondern auch Karim gut kennen lernen konnte. Und das, obwohl er im Koma lag und so eigentlich nicht viel interagieren konnte. Aber die Vergangenheitsszenen haben es ermöglicht, auch auf ihn einen guten Blick werfen zu können, sodass der Leser sich seine eigenen Gedanken sowie Meinungen von ihm bilden konnte.

Fazit
Der Name Benkau gleicht einem Gütesiegel und ist ein Garant für gute Bücher! Ihr grandioses Schreibtalent beschränkt sich nicht nur auf Jugendbücher mit oder ohne Fantasyelemente, sondern begeistert auch in anderen Genres! Aber nicht nur die sehr gute literarische Qualität von „Mit Rosen bedacht“ ist es, die begeistert. Sondern auch die Geschichte an sich. Die Handlung schraubt sich immer enger zusammen, die Spannung steigt dabei ins unermessliche und in die Figuren kann man sich sehr gut hineinversetzen.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ich bin verwirrt trotz der angenehmen Rasanz der Szenen

Mind Games
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Klappentext
„Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, ...

Klappentext
„Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb. Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt, beginnt sie die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden, und Luna kann sich nicht mehr an ihn erinnern …“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut! Ich kann zwar überhaupt nicht erkennen, was genau das Bild eigentlich darstellen soll (mich erinnert es an eines dieser Muster, die man sieht, wenn man durch ein Kaleidoskop schaut). Ich mag es jedoch sehr. Vor allem dass die lila Flecken glitzern finde ich sehr schön. Auch die Farbtöne passen super zusammen. Das Lila sticht vor dem Grün-Türkis super heraus und der in der Covermitte befindliche Titel kommt so auch sehr gut zur Geltung, da er von dem Muster umrahmt wird.

Meine Meinung
„Mind Games“ ist eine Mischung aus Dystopie und Science Fiction Roman. Die Dystopieelemente haben mich jedoch überrascht, da ich zwar erwartet hatte, dass dieser Roman in dem Genre anzuordnen ist, allerdings war es hier so ganz anders aufgebaut und strukturiert als ich zunächst gedacht hätte. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich der Meinung, dass es sich um eine Dystopie handeln würde, doch nach dem Start der Lektüre habe ich schnell meine Meinung geändert und mich damit abgefunden, dass es sich um einen Science Fiction Roman handeln würde. Doch nach einigen Seiten wurde dann schnell klar, dass sich doch auch Zukunftselemente finden lassen (unter anderem geht es hier um die Auswirkungen des Dritten Weltkrieges).

Die Welt in der Protagonistin Luna lebt ist dabei erschreckend real. Virtuelle Welten und Computerprogramme samt den für unsere Welt typischen Hackern sind an der Tagesordnung. Somit orientiert sich die Autorin an der uns umgebenden, zunehmenden Technologisierung. Dies lässt den Roman erschreckend real und beängstigend erscheinen, da man manche technische Errungenschaft von Lunas Welt jetzt schon in unserer Zeit kennt und als zukünftig beschreibt. Somit fragt man sich als Leser automatisch „Werden wir auch eines Tages so enden wie Luna und ihre Freunde?“. Da Lunas Welt jedoch nicht sehr angenehm ist, wünscht man sich dies natürlich nicht, was sehr beklemmende Gefühle beim Lesen auslöst.

In diesem Zusammenhang muss ich aber auch sagen, dass mir manches in „Mind Games“ recht kompliziert vorgekommen ist. Ich bin ein großer Fan von Teri Terrys Slated(bzw. Gelöscht)-Trilogie und wenn ich einen Vergleich zwischen beiden Werken ziehe, fällt mir auf, dass bei der Gelöscht-Reihe alles viel greifbarer war. Dort wurde zwar nie erklärt worauf die Zukunftswelt fußt (auf einem Krieg? Naturkatastrophen?), was in „Mind Games“ zwar passiert, aber dafür ist dieser Roman auch viel komplizierter. Es gibt viele Organisationen und Unternehmen mit seltsamen Namen (z.B. PareCo), die mysteriöse Dinge zu planen scheinen, die sie dann doch nicht planen. Als Leser vermutet man die wildesten Zusammenhänge, die sich dann doch nicht bestätigen.

„Mind Games“ ist streckenweise sehr spannend und rasant, aber vor allem das Ende war überraschend und schockierend. Es gab einige erschreckende, die Leser plättende Enthüllungen. Allerdings hatte ich mehr erwartet, da ich gehofft hatte, nach dem Ende des Romans endlich „klarer zu sehen“. Die virtuellen Welten, Implantate und und und. Der Sinn hinter allem hat sich mir nicht erschlossen. Ein zusammenfassender Schwenk, welcher dem Leser noch einmal alle wichtigen Aspekte klar vor Augen führt, wäre sicherlich nicht schlecht gewesen.

Fazit
Mit „Mind Games“ hat Teri Terry wieder eine sehr spannende Dystopie geschrieben, welche dieses Mal sogar mit Science Fiction Elementen versehen ist. Für mich waren die virtuellen Welten und die ganzen seltsamen Unternehmen teilweise sehr komplex und ich hätte mir am Ende einen Überblick über alles gewünscht, damit ich als Leser die Chance habe, die Zukunftswelt in ihrem vollen Umfang greifen zu können. Dafür war sie aber sehr realistisch und nah an unserer Welt orientiert, welches die Handlung um einiges realer und erschreckender hat wirken lassen.
Ganz knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (wobei die Autorin vermutlich doch an einer Fortsetzung schreiben wird)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine Geschichte über Träume, Erinnerungen, Gespenster und andere Mythen

Memory. Stadt der Träume
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Klappentext:
Jude Finney hat eine besondere Fähigkeit: Er kann die Träume der Toten sehen. Auf dem Highgate Cemetery, in einer Welt zwischen Realität und Traum, begegnet er der geheimnisvollen Story, ...


Klappentext:
Jude Finney hat eine besondere Fähigkeit: Er kann die Träume der Toten sehen. Auf dem Highgate Cemetery, in einer Welt zwischen Realität und Traum, begegnet er der geheimnisvollen Story, einem Mädchen, das tausend Geschichten kennt, aber sich an seine eigene nicht erinnern kann. Jude ahnt, dass Story noch lebt, irgendwo in den Straßen von London. Und dass es höchste Zeit wird, sie zu finden.

Gestaltung:
Die gebundene Ausgabe hat vorne auf dem Cover Silberapplikationen am schwarzen Tor, was meiner Meinung nach sehr edel aussieht. Leider jedoch zieht sich diese Verzierung nicht über das ganze Buch (sprich Buchrücken und der hintere Buchdeckel sind ohne), was ich ein bisschen Schade finde, da es nun so aussieht, als wäre etwas vergessen worden. Das Motiv finde ich jedoch gut gewählt, es wirkt mystisch und geheimnisvoll mit dem Nebel und das Tor könnte vom Highgate Friedhof stammen und den Leser in die Geschichte einlassen.

Meine Meinung:
Christoph Marzis Geschichte um Jude und Story ist interessant und abwechslungsreich gestaltet. Es geht um ein Thema, das nicht allzu häufig in Büchern anzutreffen ist: Geister, Friedhöfe und Kizunes (Füchse aus japanischen Legenden).

Gut gefallen hat mir der wunderschöne, bildreiche Schreibstil, an den man sich erst gewöhnen muss, was aber recht schnell geht. Der Erzähler ist in der dritten Person gehalten und in der ersten Person. Dies variiert je nachdem, ob Erinnerungen dargeboten werden oder eben Erzählungen. Wenn man sich an diesen Wechsel bzw. diesen Misch gewöhnt hat, ist schnell zu erkennen wann was erzählt wird.

Auch gut gefallen hat mir, dass die Figuren so schön ausgestaltet waren. Story/Penny war mir supersympathisch mit ihrer doch traurigen Geschichte und dann der Protagonist Jude, der sich langsam in sie verliebt. Er ist ein mutiger junger Mann, der sich auf dem Friedhof wohler fühlt als unter Menschen, was man ja auch nicht alle Tage erlebt. Die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren hat sich ganz seicht entwickelt und dennoch hat man immer die starke Verbindung der beiden gespürt, was ich sehr gerne mochte. Es musste nicht, wie in so vielen anderen Büchern, offen geschwärmt werden, wie toll der andere doch ist, sondern diese Botschaft schwang einfach immer unterschwellig mit.

Mir fiel es schwer, in die Geschichte reinzukommen, ich brauchte dafür wirklich sehr viele Seiten und konnte mich irgendwie nicht sofort in die Story reinfinden und reinsinken lassen. Das lag vielleicht vor allem auch daran, dass es viele Gespräche und viel Gerede gab, bis überhaupt endlich mal etwas Interessantes passiert ist. Aber nachdem dann endlich irgendwas Spannendes geschehen ist, ging es sofort wieder dazu über, dass viel geredet wird.

So kam es dann auch, dass das Ende meiner Meinung nach viel zu kurz und knapp gehalten war. Es war wirklich ein spannendes und den Leser vor allem atemlos haltendes Ende, aber dadurch, dass vorher so viel Energie darauf verwendet wurde, miteinander zu reden, erschien es beim Lesen so, als wären nicht mehr genügend Seiten übrig, das Ende, das eigentlich das Spannendste am ganzen Roman war, auszubreiten. Nachdem wirklich das ganze Buch auf dieses Ende hin gearbeitet wurde, kam das Ende einfach zu schnell, im Vergleich zur langen Hinführung.

Fazit:
Die Geschichte um Jude, ein Junge der Geister sehen kann, und Story, ein mysteriöses Mädchen von dem zu Beginn nicht klar ist, was genau sie ist, ist ein mysteriöses, packendes Abenteuer mit einem wunderschönen Schreibstil und toll ausgestalteten Charakteren. Negativ waren jedoch die vielen Gespräche, durch die so manch ein Handlungsstrang einfach zu kurz kam und nicht genügend ausgebaut wurde. So wurde auch das Potenzial des Endes nicht voll ausgenutzt und war viel zu kurz im Vergleich zu den vorherigen Redeanteilen und der dann doch sehr lang erscheinenden Hinführung zum Ende.

3 von 5 Sternen!