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Veröffentlicht am 09.02.2018

Schöne Geschichte über das Anderssein mit humorvoller Erzählerin

Mein Leben, mal eben
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Klappentext
„Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller ...

Klappentext
„Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut und Witz ihre »Memoiren« in die Tastatur: Über MaMi und Matrix, ihre Mütter; über ihren Rocker-Vater; und über Lore, die neu in der Klasse ist. Außerdem soll Anouk einen Songtext für Moritz schreiben, der aber leider auch dieses Unnormal-Gen hat ... Nikola Huppertz hat in diesem Jugendbuch eine hinreißende Hommage an das Anderssein verfasst – und eine anrührend starke und zugleich zarte Protagonistin geschaffen, deren Stimme man nicht vergessen wird.“

Gestaltung
ich finde das Cover sehr gelungen, denn ich mag die Farben richtig gerne. Der dunkle Hintergrund passt super zu den bunten Farben der Origamikolibiris. Zudem strahlt der gelbe Titel vor dem Hintergrund nahezu, was ich auch richtig schön finde. Zudem gefällt mir, dass das Cover zum Stil des anderen Buches der "Just Me"-Reihe passt! Ich hoffe, dass weitere Titel in dieser Reihe folgen werden und dass sie dann ähnlich gestaltet sind.

Meine Meinung
Autorin Nikola Huppertz hat bereits mehrere Kinderbücher verfasst. Mit "Mein Leben mal eben" hat sie nun ein Buch geschrieben, das sich mit dem Erwachsen-werden und dem Umbruch zwischen Kindheit und Jugend befasst. Protagonistin Anouk fühlt sich nicht normal. Sie hat den Eindruck, dass sie anders als ihre Klassenkameraden ist. Als dann das neue Mädchen Lore in ihre Klasse kommt, beschließt Anouk: ihr Leben wird sich nun ändern. Sie wird normal. Sie möchte sich mit Lore anfreunden. Gleichzeitig ist da aber auch noch Moritz, der Anouk von kleinauf kennt und der um ihre Macken (oder eher um das, was Anouk denkt, was ihre Macken sind) weiß.

Somit befasst sich "Mein Leben mal eben" auch mit der großen Frage, wann man normal ist und ob es so etwas wie "Normalsein" überhaupt gibt. Diese Thematik hat mir sehr gut gefallen, denn ich denke, dass jeder Teenager sich mindestens einmal im Leben mit diesem Thema beschäftigt. Gerade das Anderssein ist ein großer, wichtiger Bereich im Leben, der viel mit Akzeptanz von anderen und Akzeptanz von sich selber zu tun hat. Dass „Mein Leben mal eben“ dieses aufgreift und facettenreich verarbeitet, hat mir richtig gut gefallen. Ich wurde zum Nachdenken angeregt und habe verschiedene Blickwinkel auf das Thema entdecken können.

Gerade für junge Leser finde ich das super gemacht, denn so befassen sie sich mit diesem Thema. Dabei wird es jedoch nicht langweilig, denn Anouks Geschichte ist ziemlich lebhaft und genauso bunt wie die Kolibiris auf dem Cover. Es gibt viel zu entdecken und auch einiges zu Lachen. Die jungen Leser bekommen also nicht einfach nur eine Geschichte, über die sie nachdenken können, sondern vielmehr passiert dies ganz nebenbei und wie von alleine, während sie Anouks unterhaltsame Geschichte verfolgen.

Die Sprache des Buches ist dabei locker-leicht und unterhaltsam. Erzählt wird „Mein Leben mal eben“ aus der Ich-Perspektive von Anouk. Ihre Gedanken und Beschreibungen haben mich oftmals zum leisen Auflachen oder Schmunzeln gebracht, denn sie ist wirklich witzig. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm zu lesen, denn die Sätze sind nicht allzulang aber auch nicht zu kurz und abgehakt. So kann man die Geschichte richtig schnell lesen und wird dabei gut unterhalten von Anouks lustigen Kommentaren.

Die Geschichte rund um Anouks Selbstfindung hat mir gut gefallen, auch wenn sie mich nicht zu 100% mitreißen konnte, da mir zwischendurch doch etwas die Spannung gefehlt hat. Die Figuren waren alle sehr verschieden und vor allem auch anders als die normalen, bisher aus Jugendbüchern bekannten Charaktere. Anouk mit ihrer Heavy Metal Vorliebe, ihre lesbischen Mütter oder Anouks Freund Moritz sind Figuren, die hervorstechen.

Fazit
„Mein Leben mal eben“ ist eine nette Geschichte über das Anderssein und das Finden zu sich selbst in einem Alter, das alles andere als leicht ist. Zwischen Kindheit und Erwachsensein gibt es vieles, das auf junge Menschen einströmt und das Buch von Nikola Huppertz erzählt dabei auf humorvolle Weise, wie so ein unnormal-normales Leben ablaufen kann. Protagonistin Anouk ist dabei ziemlich cool und kann vor allem mit ihrem Humor punkten auch wenn mir manchmal etwas die Spannung in der Geschichte gefehlt hat.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine Geschichte, die mein Herz gestohlen hat, auch wenn sie einen kleinen Kritikpunkt aufweist

Mein Herz wird dich finden
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Inhalt
Mias Freund Jacob starb vor 400 Tagen bei einem Autounfall. Seine Familie entschied sich dafür, seine Organe zu spenden. Deshalb kann Noah nun Leben, während Mia das Gefühl hat, dass ihr Leben gemeinsam ...

Inhalt
Mias Freund Jacob starb vor 400 Tagen bei einem Autounfall. Seine Familie entschied sich dafür, seine Organe zu spenden. Deshalb kann Noah nun Leben, während Mia das Gefühl hat, dass ihr Leben gemeinsam mit Jacob aufgehört hat zu existieren. Als sie dann jedoch Noah begegnet und Zeit mit ihm verbringt, beginnt sie langsam neuen Lebensmut zu schöpfen. Auch Noah fühlt sich in Mias Gegenwart wohl und hat das Gefühl, endlich er selbst sein zu können. Dabei ahnt er jedoch nicht, dass es kein Zufall war, dass er Mia begegnet ist. Er ahnt nicht, dass Mia ihn gezielt gesucht hat, da er Jacobs Herz bekommen hat. Hin und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Noah und den Geheimnissen, die sie ihm gegenüber bewahrt, steht Mia nun vor einem großen Problem: sagt sie Noah die Wahrheit?

Gestaltung
Ich finde das Cover wirkt sehr verträumt und romantisch. Das große Herz in der Mitte, das aus verschiedenen Elementen wie beispielsweise kleinen Zahnrädern besteht, sieht superschön aus und passt hervorragend zur Geschichte. Mir gefällt jedoch am besten, dass die gelben und orangenen Farben in Natura metallic schimmern. Vor dem weißen Hintergrund wirken sie so strahlend hell und kommen richtig gut zur Geltung. Auch der Farbverlauf von hell nach dunkel sieht sehr schön aus. Dieses Cover gehört definitiv mit zu meinen Lieblingen!

Meine Meinung
Der Beginn der Geschichte hat mich direkt an die Seiten gefesselt, denn man erlebt Jacobs Unfall aus Mias Sicht, die den Leser als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt, mit. Danach folgt ein Zeitsprung von 400 Tagen, die seit Jacobs Tod vergangen sind und in denen Mia jeden einzelnen Tag zählt. Sie trauert um ihren Freund und versucht Kontakt zu den Empfängern von Jacobs Organspende Kontakt aufzunehmen, um mit ihrer Trauer umzugehen. Mit allen Organempfängern hat sie ein Gespräch, außer mit einem. Der Empfänger von Jacobs Herz antwortet nicht auf ihren Brief.

So beginnt „Mein Herz wird dich finden“ damit, wie Mia sich auf den Weg macht, den Empfänger des Herzens, Noah, aufzusuchen. Sie möchte ihn nur sehen und mit ihrer Trauer abschließen. Doch das Schicksal scheint es anders mit ihr zu meinen, denn Noah und sie reden miteinander. Dabei spüren sie eine gewisse Anziehung zueinander. So kommt es, wie es kommen muss: sie treffen sich immer wieder, auch wenn Mia zunächst versucht hat, dagegen anzukämpfen, denn es ist nicht erlaubt, dass sich Empfänger und Angehöriger eines Spenders treffen, wenn eine Partei nicht damit einverstanden ist.

Mia ist zwischen unterschiedlichen Gefühlen gefangen. Die stärkste Emotion ist ihre Trauer um Jacob, aber es kommen auch Gefühle der Schuld hinzu, weil sie sich zu Noah hingezogen fühlt. Jessi Kirby hat es sehr gut geschafft, Mias Gefühlswelt darzustellen und sie für den Leser vor allem durch ihre Gedanken ehrfahrbar gemacht. Ihre Trauer wirkte sehr real und auch ihr Verhalten war so, wie ich es mir bei einem Trauernden vorstelle und erwarten würde. Was mir jedoch ein wenig zu viel war, waren Mias „Stimmungsschwankungen“. Sie war sehr wechselhaft. Im einen Moment ist sie so glücklich mit Noah, denkt an ihn oder den Moment und dann, wie aus dem nichts, durchläuft sie eine 180° Wendung und zieht sich wieder zurück. Ich kann nachvollziehen, dass das an Mias Trauer und ihren Gefühlen für Jacob liegt, aber wenn ich bedenke, dass Mias Hin und Her gut 80% der Handlung ausmachte, war mir das ein paar Mal zu oft, dass sie sich wieder von Noah zurückzog.

Noah und auch Mias Familie waren mir sehr sympathisch. Mias Schwester und Oma sind sehr aufgeweckte und lustige Figuren, die für Mia alles tun und die ihr dabei helfen wollen, wieder zum Leben zurückzufinden. Noah wirkte auf mich manchmal wie ein kleiner Hund, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Er ist lebensfroh und sein Lebensmotto, dass jeder Tag der beste werden kann, hat mich sehr beeindruckt. Dass er es schafft, dass Mia aus ihrer Apathie heraustritt, ist nicht verwunderlich, da er auch mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat. Noah und Mias Familie haben mir mein Herz gestohlen!

Die Handlung ist durchzogen von kleinen Hoffnungsschimmern, in denen Mia immer weiter nach vorne blickt. Auch finden sich wirklich romantische Momente zwischen Noah und Mia, in denen ich mir ihr Beisammensein bildlich vorstellen konnte und die aufgrund der Erlebnisse der beiden wirklich etwas ganz besonderes sind. Es finden sich aber ebenso auch sehr dramatische Ereignisse, die vor allem das Ende durchziehen. Der Handlungsverlauf hat mir sehr gut gefallen, da sich diese unterschiedlichen Szenen immer abwechselten und stets eine hohe Spannung boten. Es wurde nie langweilig und vor allem wurde ich durch die Romantik sehr berührt.

Als ich anfing „Mein Herz wird dich finden“ zu lesen, hat mich der Schreibstil der Autorin sofort in den Bann der Geschichte gesogen. Jessi Kirby fängt mit ihren Worten die Atmosphäre der verschiedenen Situationen hervorragend ein, sodass sie für mich geradezu spürbar war. Dabei schafft die Autorin es sowohl dramatische als auch romantische Situationen so wirken zu lassen, als würden sie mir selber passieren. Ich hatte teilweise wirklich den Eindruck, als würden Bilder vor meinen Augen entstehen durch die ich die Geschehnisse und auch die unterschiedlichen Handlungsorte direkt vor mir sah. Jessi Kirby versteht sich ausgezeichnet darauf die verschiedenen Orte, allen voran Orte am/im Meer wie Küsten, Klippen, Höhlen oder Strände, so real und bildreich zu beschreiben, dass ich mich fühlte, als wäre ich selber dort. Toll inszeniert und passend ausgewählt waren auch die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels, die sich alle mit der Herzthematik auseinandersetzten und manchmal auch das Thema der Organspende genauer beleuchteten.

Bezüglich des Endes hat mich eigentlich auch nur ein Punkt gestört. Die ganze Geschichte dreht sich um die Frage, ob Mia Noah die Wahrheit sagt und um die Frage, wie Noah auf dieses Geständnis reagiert. Dieser Moment, auf den ich also gespannt hinbangte und um den Mias Gedanken konstant kreisen, geschieht auf den letzten Seiten und wird anschließend mit einem Fingerschnippen der Autorin gelöst. Es wurde auf maximal zwei Seiten abgehandelt. Das, worauf ich die ganze Zeit gewartet habe, wurde mir am Ende zu kurz aufgegriffen und nicht richtig "ausdiskutiert" zwischen den Figuren. Die Gedanken und Gefühle von Noah kamen nicht richtig rüber und wurden auch nicht richtig erklärt. Das war mir zu dürftig und kurz. Das klärende Gespräch fehlt. Uns Lesern wurde einfach nur ein Happy End präsentiert.

Fazit
Jessi Kirbys „Mein Herz wird dich finden“ hat mein Herz zum Schmelzen gebracht! Supersüße, romantische Momente zwischen den Protagonisten Noah und Mia haben mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen getrieben. Aber auch die sympathischen Nebenfiguren und der Wechsel zwischen romantischen und dramatischen Szenen haben mich das Buch sehr genießen lassen. Besonders beeindruckt hat mich jedoch der Schreibstil der Autorin. Ich habe es geliebt, wie Jessi Kirby es geschafft hat, die sommerlichen Orte und die dortige Atmosphäre direkt vor meinen Augen entstehen zu lassen. Einziger Wermutstropfen: Das worum es die ganze Zeit in Mias Gedanken ging und ihr innerlicher Konflikt, das worauf ich als Leser die ganze Zeit hin gefiebert habe, wird auf nicht mal 10 Seiten ganz am Ende abgehakt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Macht neugierig auf „Verdorbenes Blut“

Mein böses Blut
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Klappentext
„Jeff dachte immer, dass er ein Teenager ist wie jeder andere. Doch an seinem 16. Geburtstag erfährt er das Unglaubliche: Er ist ein Klon des Serienkillers Jeffrey Dahmer! Und es gibt weitere ...

Klappentext
„Jeff dachte immer, dass er ein Teenager ist wie jeder andere. Doch an seinem 16. Geburtstag erfährt er das Unglaubliche: Er ist ein Klon des Serienkillers Jeffrey Dahmer! Und es gibt weitere jugendliche Klone. Im Rahmen eines streng geheimen Regierungsprojekts, unter der Beobachtung von Wissenschaftlern, durften manche von ihnen wohlbehütet aufwachsen, andere erlebten dagegen die Kindheit ihres Originals. Nun sind einige von ihnen ausgebrochen. Gemeinsam mit dem Polizisten Castillo, der die entflohenen Jugendlichen wieder einfangen soll, jagt Jeff den Killern quer durch die USA hinterher …“

Gestaltung
Das Cover von „Mein böses Blut“ wurde farblich auf die Erwachsenen-Ausgabe „Verdorbenes Blut“ abgestimmt: grau, weiß, schwarz und ein dunkles Blutrot. Diese Farben passen meiner Meinung nach hervorragend zusammen und stimmen sehr gut auf das Buch ein. Ansonsten wurde das Cover eher schlicht gehalten, da es nur aus dem Titel besteht, der vor einem kleinen trockenen Ast in der linken unteren Bildecke steht.

Meine Meinung
Geoffrey Girards „Mein böses Blut“ ist die Version für Jugendliche von seinem Thriller „Verdorbenes Blut“, welchen ich jedoch nicht kenne. Dies hat aber keinerlei Auswirkungen auf die Geschichte und das Verständnis von „Mein böses Blut“, denn hier wird dieselbe Geschichte erzählt, nur in etwas entschärfter Version sowie aus der Perspektive eines Jugendlichen.

Aufmerksam geworden bin ich auf „Mein böses Blut“ durch den Klappentext. Dieser beschreibt eine wirklich außergewöhnlich und neuartig klingende Handlung. Jugendliche wurden bei einem geheimen Projekt der Regierung geklont. Doch sie sind keine normalen Klone, sondern die von (Serien-)Mördern. Sie lebten in einer therapeutischen Einrichtung, bis sie aus eben dieser geflohen sind. Protagonist Jeff versucht nun zusammen mit dem Polizisten und Ex-Militär namens Shawn Castillo die Jugendlichen wieder einzufangen.

Erzählt wird „Mein böses Blut“ aus der Ich-Perspektive von Jeff. Das Besondere dabei ist, dass Jeff rückblickend seine Erlebnisse schildert, das bedeutet er berichtet in der Vergangenheitsform. Dabei erzählt er dem Leser, was zu ihm gesagt wurde. Dieser Verzicht auf die direkte Rede erscheint zunächst etwas ungewöhnlich und das ist es auch! Manchmal hat mich diese Tatsache beim Lesen etwas von den Geschehnissen der Handlung abgelenkt, da es sich einfach nicht so flüssig hat lesen lassen.

Lustig fand ich auch den Einstieg in das Buch, denn Jeff ist der Klon des Serienmörders Jeffrey Dahmer. Und ich für meinen Teil wusste vor der Lektüre dieses Romans nicht, wer das ist. Aber auch Jeff ging es so! Unverblümt gibt er zu, dass auch er zunächst Suchmaschine Google um Rat bitten musste.

Das nötige Faktenwissen über die diversen Mörder liefert der Roman direkt mit, sodass man nicht extra Google bemühen muss. So leidet an manchen Stellen zwar etwas die Atmosphäre bestimmter Szenen, da zunächst kleine Erläuterungen nötig sind, aber die Art zu Erzählen macht dies wieder wett. Für meinen Geschmack hätte die Handlung an manch einer Stelle zwar ein wenig mehr Action oder Dramatik vertragen können, aber dennoch habe ich mich konstant gut unterhalten gefühlt.

Die von Jeff (bzw. Autor Geoffrey Girard) verwendete Sprache ist sehr jugendlich. Worte wie „krass“ oder auch die eher kürzeren Sätze sind nah an den heutigen Jugendlichen und ihrer im Alltag verwendeten Sprache. Ich kam damit gut klar und fand, dass sich „Mein böses Blut“ sehr angenehm und flüssig hat lesen lassen.

Fazit
Die Jugendversion des Erwachsenenthrillers „Verdorbenes Blut“ umfasst eine neuartige, spannende Idee, die mir gut gefallen hat. „Mein böses Blut“ ist auch ohne Kenntnisse von „Verdorbenes Blut“ lesbar und verständlich, da dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt wird. Dass hierbei jedoch auf die direkte Rede verzichtet wurde, hat mich oftmals bei meinem Lesefluss gestört. Auch hätte die Handlung für meinen Geschmack etwas spannungsgeladener sein können. Jedoch bin ich dennoch neugierig geworden, auf die Erwachsenen-Version.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
„Mein böses Blut“ ist die Geschichte aus der Sicht des Jugendlichen Jeff, während „Verdorbenes Blut“ dieselbe Handlung thematisiert, allerdings eher für erwachsene Leser gedacht ist.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein typisches Hoover-Buch voller Emotionalität und Authentizität

Maybe Someday
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Klappentext
„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat ...

Klappentext
„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie - hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen - vergeblich.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht wirklich. Gut finde ich, dass der Hintergrund weiß ist und auch dass die Farben mädchenhaft sind bzw. denen der anderen Colleen Hoover Büchern ähneln, da „Maybe Someday“ so sehr gut zu den anderen Ausgaben passt. Nicht so schön finde ich hingegen das Mädchengesicht hinter dem Titel. Zum einen kann man das Gesicht so nicht wirklich erkennen und zum anderen erschwert die helle Haut des Mädchens vor dem weißen Hintergrund das Lesen des Titels.

Meine Meinung
Colleen Hoovers Bücher sind bei jungen Mädchen und Frauen bekannt wie ein bunter Hund, denn sie sind sehr beliebt. Kein Wunder! Immerhin schafft die Autorin es wie keine andere Autorin im Young Adult Genre, die Gefühle der Protagonisten so authentisch zu beschreiben. Dabei sind die Situationen, in denen sich die Charaktere in ihren Büchern befinden, immer so lebensnah, dass man sich super mit ihnen identifizieren kann. Auch dieses Mal hat Colleen Hoover wieder ein wunderschönes Werk geschaffen, das den Leser in ein emotionales Chaos stürzt.

Erzählt wird „Maybe someday“ abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten. Dies wären zum einen die junge Sydney und zum anderen ihr Nachbar der Gitarrist Ridge. Der Perspektivwechsel hat in dieser Geschichte dafür gesorgt, dass ich in die Gefühlswelten beider Figuren eintauchen konnte und so auch die Gedanken von beiden nachvollziehen konnte. Die Erzählweisen haben sich dabei voneinander abgehoben, sodass für mich immer gut zu erkennen war, wer nun gerade erzählt. Ich konnte mich hier auch sehr gut in den männlichen Protagonisten hineinfühlen und seine Sicht verstehen. Teilweise hat mich Ridge sogar noch etwas mehr berührt als Sydney.

Sydney’s Freund hat sie betrogen, ausgerechnet mit ihrer besten Freundin! Natürlich empfindet sie zunächst Wut und Trauer. Sie zieht zu ihrem Nachbarn Ridge, der in einer Schreibblockade steckt. Gemeinsam schreiben sie Songs und kommen sich dabei näher. Doch Ridge hat seit einigen Jahren eine Freundin: seine große Liebe Maggie, die er nicht verlassen möchte, trotz seiner aufkeimenden Gefühle für Sydney. Den Zwiespalt der Gefühle, in welchem Ridge steckt, hat Colleen Hoover für mich sehr realistisch dargestellt. Ich habe mich oftmals dabei erwischt, wie ich so sehr mit Ridge mitgefühlt habe, dass es sich für mich anfühlte, als würde mein Herz zerreißen.

Besonders schön fand ich auch, dass die Figuren sehr authentisch erschienen. Sie waren in ihrer Achterbahn der Gefühle gefangen, haben aber dennoch große Stärke bewiesen, von der wir Leser etwas lernen können, denn Ridge und Sydney sind stets ehrlich zueinander gewesen. Sie haben ihre Gefühle nicht geleugnet, wie es in so vielen anderen Romanen der Fall gewesen wäre. Nein, Ridge und Sydney haben sie offen gezeigt. Das fand ich sehr bewundernswert und ehrlich.

Ein besonderes Goodie waren die Songs, die nicht nur die Gefühle der Protagonisten gut widergespiegelt haben, sondern die auch sehr poetisch und gefühlvoll waren. Diese Songs kann man sich auch anhören, was für mich ein Highlight dargestellt hat, da die Musik die Atmosphäre des Buches nur noch mehr untermauert hat. Es hat mir sehr gefallen, dass ich die Songtexte nicht nur lesen und mir selber vorstellen musste, wie die Musik dazu klingt, sondern dass ich die Songs auch in echt anhören konnte.

Ein kleines Problem, das ich beim Lesen von „Maybe Someday“ hatte, waren meine Gefühle. Ich war emotional so in der Geschichte drin, dass ich zwiegespalten war hinsichtlich des Liebesdreiecks. Es hat mir das Herz gebrochen, denn ich habe gelesen, wie liebevoll Ridge und Maggie miteinander waren. Auch wenn ich ebenso die Beziehung zwischen Sydney und Ridge mochte, weil die Chemie zwischen ihnen gestimmt hat, so habe ich mich einfach auch in dem Zwiespalt von Ridge verloren. Die Romantik war einfach nur süß, liebenswert und sehr realistisch, vor allem weil spürbar war, dass die Beziehung zwischen Sydney und Ridge etwas ganz Besonderes war. Aber dass Colleen Hoover mir dann zuvor Maggie so sympathisch gemacht hat, das war einfach…gemein. Immer wenn Sydney und Ridge zusammen waren, musste ich an Maggie denken und daran, wie unfair es ihr gegenüber ist. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte nur einen kurzen Blick auf Maggie geworfen und dann die Bindung von Sydney und Ridge erlebt oder Maggie erst am Ende der Geschichte kennen gelernt.

Fazit
Colleen Hoover hat mit „Maybe Someday“ wieder ein sehr emotionales, tiefberührendes und absolut authentisches Werk geschaffen, das meine Gefühlswelt in ein tiefes Chaos gestürzt hat. Die Perspektivwechsel haben mich den Figuren so nah gebracht, sodass ich ihre Gefühle direkt gespürt habe. Die Romantik war einfach nur hinreißend und besonders die herzzerreißenden Songs, die man sich auch anhören kann, haben mir gefallen. Allerdings war ich emotional so mit Ridges Freundin Maggie verbunden, dass ich die Beziehung zwischen ihm und Sydney nicht genießen konnte, weil ich immer Mitleid mit Maggie hatte und mich aufgeregt habe, dass Ridge sich ihr gegenüber unfair verhält.
Sehr gute 4 von 5 Punkten.

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Magievolle Geschichte in unserer Realität, die einfach nur verzaubert

Marmorkuss
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Klappentext
„Jarno, ein rastloser Underdog, küsst ein Dornröschen aus dem letzten Jahrhundert wach – und wird mit ihr in einen Strudel aus Liebe und Gefahr gezogen. Ein berührender Roman mit zwei Liebenden ...

Klappentext
„Jarno, ein rastloser Underdog, küsst ein Dornröschen aus dem letzten Jahrhundert wach – und wird mit ihr in einen Strudel aus Liebe und Gefahr gezogen. Ein berührender Roman mit zwei Liebenden aus verschiedenen Zeiten, meisterhaft erzählt.

Er war ihr in einer alten, mit Rosen überwucherten Villa begegnet – der geheimnisvollen Figur aus weißem Marmor. Und Jarno hatte sich tatsächlich beim Fotografieren der steinernen Schönheit ein bisschen in sie verliebt. Wie verwirrt ist er nun, als nach seinem schüchternen Kuss eine lebendige junge Frau vor ihm steht, die weder elektrisches Licht noch zerrissene Jeans kennt und offenbar hundert Jahre geschlafen hat.
Es beginnt eine märchenhafte Liebesgeschichte und gleichzeitig ein Spiel auf Leben und Tod. Denn Jarno ist kein Prinz – im wirklichen Leben steckt er tief in einem Sumpf aus Verbrechen ...“

Gestaltung
Das Cover von „Mamorkuss“ ist genauso romantisch und zauberhaft wie die Geschichte selber. Die leicht pastelligen Farben sind wunderschön aufeinander abgestimmt und wirken winterlich. Dies passt perfekt zum Roman, da die Handlung im Januar/Februar spielt. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass die rosa Rosen mit Spotlack aufgedruckt sind und sich so vom Rest des Covers abheben. „Mamorkuss“ hat eindeutig eins der schönsten Cover seit langem!

Meine Meinung
Und nicht nur das Cover ist eins der Schönsten, sondern auch der Inhalt. Zum einen war da der wirklich beeindruckende, poetische, romantische und herzerwärmende Schreibstil von der Autorin Jennifer Benkau. Einerseits poetisch, aber andererseits auch wirklich sehr realistisch und alltäglich schildert sie die unterschiedlichen Situationen, in denen sich die Protagonisten Jarno und Klara befinden. Dabei versteht sie es wirklich ausgezeichnet die Wage zwischen Magie und Realität zu halten und die Grenzen zu verwischen, sodass man sich als Leser das ein oder andere Mal fragt, ob nicht wirklich irgendwo, vielleicht schon hinter der nächsten Ecke, etwas Zauber lauert.

Die Handlung von „Mamorkuss“ verknüpft unsere Realität mit etwas Magie gekoppelt an eine wirklich romantische Liebesbeziehung. Jarno verkörpert unsere Welt, wobei er in seinem Leben schon viel mitmachen musste. Er kommt aus schwierigen Familienverhältnissen, leb in einer Stadt, in der es für junge Menschen kaum Perspektiven gibt und Jobs Mangelware sind. Dennoch verfolgt er seinen Traum: er möchte Fotograf werden. Allerdings versinkt er immer weiter in dunklen Gassen und Machenschaften. Klara hingegen stammt aus einer völlig anderen Zeit. Gewöhnt an die Sitten und Gepflogenheiten des Jahres 1903, durch Elise, eine Hexe, zu Marmor verzaubert und 2014 durch Jarno wieder wachgeküsst, stößt sie in seiner Stadt überall an und ist mit der Moderne geradezu überfordert.

Diese beiden Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander, helfen einander und lernen sich lieben zu lernen. Für Jarno war es Liebe auf den ersten Blick, bei Klara hingegen dauert es eine Weile, bis sie ihre tiefen Gefühle für den Fotografen erkennt. Klara stellt einen kleinen Lichtblick in Jarnos trostloser, hoffnungsloser, trister und düsterer Welt dar. Dass die beiden Charaktere aus unterschiedlichen Zeiten kommen, sich dabei eigentlich wie Licht und Dunkel gegenüberstehen und sich dennoch eine erst zarte und dann innige Liebe zwischen ihnen entwickelt hat, war wirklich sehr schön mit zu verfolgen und auch sehr gut nachfühlbar.

Aus einer anderen Zeit kommend ist es auch immer sehr schön gewesen, mitzuerleben wie Klara für uns Leser alltägliche Dinge (wie z.B. Autos) komplett neu entdeckt. So sorgte sie auch das ein oder andere Mal für ein Schmunzeln oder Lachen auf meinen Lippen.

Die Figuren waren wirklich sehr gut ausgearbeitet, sodass ich als Leser das Gefühl hatte, reale Personen vor mir zu sehen und sie schon lange zu kennen. Ihre Handlungen und Gefühle waren sehr gut nachvollziehbar und stets logisch, vor allem, da Frau Benkau nicht zuletzt durch ihren fesselnden Schreibstil sehr gute Einblicke in das Innere der Figuren gibt. Selbst die Gedanken der bösen Hexe Elise waren klar erkennbar und so sorgte dieser Charakter das ein oder andere Mal für ein wenig Grusel.

Schade war im Zusammenhang mit Elise nur, dass man nicht sehr viel über ihre Gegner, die vermutlich guten Hexen, erfährt. Diese Hexen haben versucht Klara zu helfen, doch mit der Zeit, die verging als Klara in Marmor verwandelt war, schienen sie gänzlich verschwunden zu sein. Ein wenig mehr über die Hintergründe dieser Hexengruppe, ihrer Ziele und ihrer Schwächung zu erfahren, wäre schön gewesen.

Besonders gut gefallen hat mir an „Mamorkuss“ auch das Spiel mit den Erzählstilen. Das Buch ist in verschiedene Teile gegliedert und gerade der erste Teil, der die Figuren, Klaras Verzauberung und die Handlung einführt, sticht hierbei besonders hervor. Gegliedert ist dieser erste Teil in Abschnitte, jeweils geschildert aus Jarnos Sicht in der 3. Person in Vergangenheitsform und Klaras Sicht in der Ich-Perspektive in Gegenwartsform. Das Besondere hierbei ist, dass immer der letzte Satz der Abschnitte der verschiedenen Protagonisten im ersten Satz vom nächsten passend beendet wird. Das heißt im ersten Abschnitt endet Jarno mitten im Satz, der dann im folgenden Abschnitt von Klara aus ihrer Sicht passend beendet wird. Im zweiten Teil von „Mamorkuss“ gibt es dann wieder einen Wechsel im Erzählstil. Einige Abschnitte sind aus Elises Sicht geschildert und die restlichen aus Klaras und Jarnos (nachdem die Handlungsstränge von Jarno und Klara zusammengeführt wurden) in der 3. Person.

Fazit
„Mamorkuss“ ist ein modernes Märchen, in dem die Magie so geschickt mit der Realität verknüpft wird, dass der Leser den Eindruck bekommt, es gäbe sie wirklich und sie in unserer Welt hinter jeder Ecke erwartet. Besonders schön sind auch der Wechsel der unterschiedlichen Erzähler und das Spiel mit verschiedenen Erzählstilen. Die Figuren gehen unter die Haut, da man als Leser sofort eine Verbindung zu ihnen aufbauen kann und ihre Gefühle intensiv miterlebt. Vor allem Klara und Jarno überzeugen, da sie aus verschiedenen Welten kommen und eigentlich Gegensätze wie Licht und Dunkel sind, aber dennoch zueinander finden. Eine wundervolle, verzaubernde Geschichte mit tiefen Gefühlen und Magie, die aber die „schmutzige“ Realität nicht verschönigt.
5 von 5 Sternen!

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Einzelband