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Veröffentlicht am 03.11.2017

Sehr atmosphärisch und voller Amore: Italien-Feeling für zu Hause!

1000 Brücken und ein Kuss
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Klappentext
„Emily kann ihr Auslandssemester in Venedig kaum noch erwarten und ihre Reise scheint auch perfekt zu beginnen. Die Sonne strahlt, in der Luft liegt Liebe und auf einer der schönsten Brücken ...

Klappentext
„Emily kann ihr Auslandssemester in Venedig kaum noch erwarten und ihre Reise scheint auch perfekt zu beginnen. Die Sonne strahlt, in der Luft liegt Liebe und auf einer der schönsten Brücken Venedigs küsst sie ein wildfremder, aber verboten gut aussehender Italiener. Doch bei dem Fremden handelt es sich um den Sohn von Giuseppe Dandolo. Luca ist reich, berühmt und vor allem – verlobt. Emily hasst Klischees und dass sie wegen eines harmlosen Flirts selbst zu einem wird. Wütend und verwirrt zieht sie sich von Luca zurück, in dem Glauben ihn nie mehr wiederzusehen. Aber das Schicksal hat ganz andere Pläne für die beiden…“

Gestaltung
Ich mag an dem Cover besonders die Farbgestaltung, da die warmen Farbtöne ein sommerliches Feeling hervorrufen und zudem den Eindruck erwecken, als wäre das Covermotiv in ein warmes Licht gehüllt, welches von der rechten Seite des Bildes zu kommen scheint. Auch dass der Ort der Geschichte (Venedig) durch die Gondel auf dem Bild aufgegriffen wird, finde ich gut. Allerdings sieht die Oberweite des Mädchens, das auf die Gondel zuzugehen scheint, meiner Meinung nach etwas zu groß aus für ihren zierlichen Körper. Die roten Farbtupfer, die durch ihren Rock und den Titel in das Cover eingestreut werden, mag ich dafür aber sehr, da sie dem Cover das gewisse Etwas verleihen.

Meine Meinung
Was mich an diesem Buch besonders angesprochen hat war, neben den schönen Farben des Covers, der Handlungsort Venedig. Beim ersten Lesen des Klappentextes war ich zunächst etwas skeptisch, ob die Geschichte etwas Neues darstellen würde und ob sie nicht wirklich zu klischeehaft enden könnte, aber meine Neugierde hat schlussendlich gesiegt. Zum Glück! Denn mit „1000 Brücken und ein Kuss“ hat Lana Rotaru ein schönes Sommermärchen geschrieben, das Liebe, Sonne und Wärme in die aktuell sehr verregneten Juli-Tage bringt!

Besonders romantisch und gefühlvoll schildert die Autorin die Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin Emily, die nach Venedig gereist ist, um die Welt zu sehen, und dem Italiener Luca, der sie durch die Stadt führt. Nach einem atemberaubenden Kuss ist es schnell um Emily geschehen und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch man sieht sich immer zweimal im Leben, so auch Emily und Luca, den ein Geheimnis umgibt, das das ein oder andere Problem mit sich bringt…

Für mich waren Emily und Luca sehr sympathische Figuren, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die Geschichte aus den Perspektiven beider Figuren erzählt wird und wir Leser so beide Gefühlswelten erleben können. Vor allem bei den Kapiteln, die aus Emilys Sicht geschrieben waren, habe ich eine besondere Nähe zu ihr gespürt. Vor allem ihre Beschreibungen von Venedig haben mir gefallen, da sie die Sommerwärme in mein Zimmer übertragen und in mir die Sehnsucht, die Stadt der Gondeln besuchen zu wollen, geweckt haben. Auch Luca war mir sympathisch, wobei er ein ziemlicher Charmeur war und mit seinen grünen Augen eher der typische „Idealmann“: nett, gutaussehend, witzig. Abgesehen von seinem Geheimnis hatte er eigentlich keine wirklichen Ecken oder Kanten.

Für mich ging jedoch die Liebesbeziehung zwischen diesen beiden Figuren etwas zu schnell. Ich kann zwar nachvollziehen, dass es Liebe auf den ersten Blick (oder eher Kuss) war, aber die Entwicklung, die dann folgte, war für meinen Geschmack dann doch zu rasant und schnell. Aber vielleicht muss das so bei Sommerflirts sein…? Etwas weniger Tempo in der Annäherung der beiden Charaktere hätte aber vielleicht auch nicht geschadet…

Nichtsdestotrotz konnte mich besonders die Handlung überzeugen, da sie nicht nur sehr romantisch und emotional war, sondern gerade das Ende sehr packend war. Zwar hat sich in mir hinsichtlich des Abschlusses der Geschichte schon zuvor die ein oder andere Vermutung geregt, aber dennoch hatte ich tief in mir stets den Wunsch, dass ich falsch liege und die Geschichte anders ausgehen würde. Trotz so manch einer Ahnung hat mich das Ende dennoch mitgerissen und überzeugt, da es durchaus realistisch war und zur Geschichte passte.

Fazit
Mich konnte vor allem die wundervolle Atmosphäre Venedigs begeistern, aber auch die Handlung von „1000 Brücken und ein Kuss“ war sehr unterhaltsam und spannungsgeladen. Jeder Fan von romantischen Liebesgeschichten sollte unbedingt ein Auge auf dieses Buch werfen und sich mit Emily auf eine Reise in die Welt der Gefühle und Romantik begeben. Auch wenn mir persönlich die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Italiener Luca etwas zu schnell ging, so waren die Figuren dennoch sehr sympathisch und die Geschichte sehr emotional.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 03.11.2017

Eine Geschichte vom Abschiednehmen - intensiv, melancholisch und sehr atmosphärisch!

Sieben Nächte in Tokio
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Klappentext
„Dies ist die Geschichte von Sophia und Jamie und der einen Woche, in der die Zeit stehen zu bleiben schien...
Eine Woche noch bleibt Sophia in Tokio, der Stadt, in der sie seit vier Jahren ...

Klappentext
„Dies ist die Geschichte von Sophia und Jamie und der einen Woche, in der die Zeit stehen zu bleiben schien...
Eine Woche noch bleibt Sophia in Tokio, der Stadt, in der sie seit vier Jahren lebte. Dann muss sie zurück in die USA ziehen und all das aufgeben, was ihr wichtig ist: das pulsierende Tokio mit seiner Mischung aus Fremdheit und Vertrautheit, vor allem aber ihre besten Freunde Mika und David. Da kommt Jamie Foster-Collins nach längerer Abwesenheit zurück in die Stadt: Jamie, Sophias heimliche erste Liebe, der ihr damals das Herz gebrochen hat. Auf nichts hat Sophia weniger Lust als darauf, sich den Abschied von Tokio durch Jamies Rückkehr zusätzlich verkomplizieren zu lassen. Doch genau das geschieht: Jamie ist wieder da, und natürlich wirbelt er Sophias ohnehin schon strapaziertes Gefühlsleben noch zusätzlich durcheinander.“

Gestaltung
Ich finde, dass die Gestaltung hervorragend zur Geschichte passt. Der Hintergrund mit den im Dunkeln leuchtenden Hochhäusern mit ihren bunten Lichtern in Lila- und Türkistönen gefällt mir richtig gut. Auch dass er verwischt ist und so das mit weiß gezeichnete Mädchen klar im Vordergrund steht finde ich gut. Vor allem gefällt mir, dass das Mädchen aussieht wie eine Mangazeichnung, denn das passt hervorragend zum japanischen Setting! Schön finde ich auch, dass der Titel aussieht als würde er selber wie eine Leuchtreklame leuchten. Alles in allem: Ein cooles Cover, das mir gut gefällt!

Meine Meinung
Da mich das Land Japan schon seit meiner Teenagerzeit sehr reizt, war dieses Buch für mich natürlich ein Muss. Auch mag ich Mangas und Animes, sodass mir das Cover natürlich sofort ins Auge gestochen ist. Die Geschichte von „Sieben Nächte in Tokio“ ist schnell erzählt: Protagonistin Sophia lebt in Tokio. Allerdings nicht mehr lange, denn ihr Umzug zurück in die USA steht kurz bevor. Genau zu der für sie eh schon hektischen, stressigen Umzugszeit kommt ihr Schwarm Jamie zurück in Japans Hauptstadt. Ihre wieder aufkeimenden Gefühle für ihn erschweren ihr den ohnehin schon traurigen Abschied nur noch mehr.

Was ich an diesem Buch wirklich bewundert habe, war wie die Autorin Cecilia Vinesse das pulsierende Tokio eingefangen hat. Die Stadt ist so lebendig, bunt und verrückt! Und genau diesen Eindruck hat die Autorin mir beim Lesen vermittelt. Ihr Schreibstil hat mir super gut gefallen, weil sie das Leben in der Stadt ganz nebenbei in die Geschichte einfließen lässt. Durch Sophias Ich-Perspektive erhielt ich als Leser natürlich auch einen guten Einblick in die Figur. Ich fühlte mich, als würde ich neben Sophia durch Tokio streifen und die Stadt erkunden. Selbst wenn man noch nie in der Stadt war, so vermittelt „Sieben Nächte in Tokio“ doch ein eindringliches Bild von der Lebendigkeit der Großstadt.

Darüber hinaus mochte ich die Art zu Erzählen von Cecilia Vinesse einfach sehr. Die Autorin hat die Sätze so klar formuliert und sie mit nicht zu vielen, aber auch nicht zu wenig Details versehen. Auf mich wirkten die Worte und Beschreibungen so, als kämen sie wirklich von einer Jugendlichen, die in ihrem Leben oft umgezogen ist und nun wieder einen Abschied, den vermutlich schwersten ihres Lebens, vor sich hat. Gut fand ich auch, dass die Kapitel wie ein Countdown gestaltet waren. So wurde nach einer Art kleinem Prolog, der Sophias Situation und Leben beschrieben hat, bei jedem Kapitelanfang der Tag genannt sowie die Stunden über die Minuten bis hin zu den Sekunden aufgelistet. Das hat beim Lesen das Gefühl von Sophia, dass alles auf den finalen Abschied hinauslaufen wird, sehr intensiv veranschaulicht.

Die Handlung erstreckt sich somit auf sieben Tage bzw. Nächte. Dabei fand ich es erstaunlich, wie die Autorin es schafft, so viele Geschehnisse in so einer kurzen Zeitspanne zu erzählen. Ein Umzug ist immer ereignisreich, aber Sophias Leben wird wirklich nahezu auf den Kopf gestellt. So wurde die Geschichte für mich auch keineswegs langweilig, weil stets etwas geschieht. Eventuelle Bedenken, dass es nur um die Gefühle des Mädchens für Jamie gehen könnte sind vollkommen unbegründet, denn in diesem Buch passiert so viel mehr. Es geht um tiefergreifende Dinge, wie das Abschiednehmen oder das Neuanfangen, und vor allem emotionale Momente machen das Lesen zu einem spannenden Abenteuer.

Die Figuren waren für mich auch durchaus sympathisch und realistisch. Mir haben Jamie und Sophia definitiv am besten gefallen. Jamie war sehr liebenswürdig und Sophia hat mich einfach mit ihren Gefühlen komplett mitgerissen. Ich muss aber auch sagen, dass ich manche Handlungen oder Entscheidungen der Figuren nicht ganz nachvollziehen konnte. Es gab Situationen, in denen ich mich an der Stelle der Charaktere ganz anders verhalten bzw. entschieden hätte und mich gefragt habe, wieso die Figuren nicht anders gehandelt haben.

Fazit
Für mich erschien es beim Lesen nahezu so, als wäre „Sieben Nächte in Tokio“ lebendig, da ich vor allem durch die Atmosphäre und Beschreibungen des Buches oftmals den Eindruck hatte mitten in der bunten Hauptstadt Japans zu stehen. Aber auch die Gefühlslage der Protagonistin wird in diesem Buch sehr authentisch und emotional geschildert, sodass Cecilia Vinesses Buch nicht nur für Japan- bzw. Tokio-Fans, sondern auch für Fans von berührenden Geschichten geeignet ist. Das Thema des Abschiednehmens und des In-die-Zukunft-Schauens wird sehr schön aufgegriffen. Die Geschichte ist melancholisch und intensiv, wodurch ich emotional oftmals einfach nur mitgerissen wurde. Mein einziger, kleiner Kritikpunkt ist, dass die Figuren für mich manchmal nicht ganz nachvollziehbar gehandelt haben.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Zwar keine neue Idee, aber voller Spannung und Nervenkitzel

Phönix
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Klappentext
„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, ...

Klappentext
„Die 15-jährige Callista und ihr 16-jähriger Freund, der Jäger Lukan, leben in einem kleinen Dorf, deren Bewohner ein einfaches, bäuerliches Leben führen. Tagsüber scheint alles friedlich, doch mit Anbruch einer jeden Nacht beginnt der Schrecken: Geheimnisvolle Wesen, die noch niemand je zu Gesicht bekommen hat, gehen im Dunkel des Waldes auf die Jagd nach Menschen. Als Callistas kleiner Bruder verschwindet und sie und Lukan sich aufmachen, ihn zu suchen, offenbart sich ihnen die erschütternde Wahrheit. Denn die Welt, die sie zu kennen glaubten, existiert nicht. Und ihre Feinde sind ebenso unberechenbar wie mächtig ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich richtig gelungen, da die Grüntöne gut zu dem Wald passen aus dem heraus der Betrachter die Stadtruinen sowie das Mädchen auf dem Stein anschaut. Der Baumstamm mit den (Farn)Blättern sieht dabei sehr real aus mit all seinen Schattierungen. Auch die dunkleren Farben finde ich sehr passend und vor diesen kommt der goldgelbe Titel auch super zur Geltung. Insgesamt passt das Cover auch toll zum Inhalt des Buches, da es diesen wiederspiegelt.

Meine Meinung
„Phönix“ ist mein erstes Buch vom sehr bekannten Fantasyautor Michael Peinkofer und ich habe mich sehr gefreut, endlich einmal etwas von ihm zu lesen, da er auf einer Lesung, die ich besucht hatte, sehr sympathisch wirkte. Der Schreibstil des Autors hat mich direkt von der ersten Seite an überzeugt, denn Herr Peinkofer schreibt locker leicht und nicht zu detailliert, da er ganz ohne lange, allzu verschachtelte Sätze auskommt. Nichtdestotrotz konnte ich mir die Handlungsorte super vorstellen und auch die Atmosphäre empfand ich als sehr greif- und spürbar.

Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person Singular erzählt, sodass ich hier Einblicke in die Erlebnisse von Callista und Lukan erhielt. So lernte ich beide Figuren gut kennen und konnte die Handlung aus ihren Perspektiven mitverfolgen. Ich fand sowohl Callista als auch Lukan sehr sympathisch, da die beiden gute Freunde sind und sie mir wie ganz normale Jugendliche vorkamen (wobei sie nicht mit heutigen Jugendlichen vergleichbar sind, denn Lukan ist z.B. ein Jäger). Callista ist sehr charakterstark und Lukan mochte ich aufgrund seiner Freundlichkeit auf anhieb richtig gerne. So hat das Buch zwei super Hauptfiguren, die sich sofort in mein Herz geschlichen haben.

Die Handlung hat mich einerseits gut unterhalten, da ihr Verlauf spannend ist und auch an Tempo zunimmt. Es gibt interessante Entdeckungen, Enthüllungen und Erkenntnisse, die dafür sorgen, dass dem Leser nicht langweilig wird. Gleichzeitig empfand ich manches auch als vorhersehbar, da für mich die Idee hinter dem Buch nicht komplett neu war. „Phönix“ ist eine Mischung aus Fantasy und Dystopie, da es sich hier um eine Welt handelt, die nach der Unseren aus vielen Kriegen entstanden ist und mit den Folgen zu kämpfen hat. Gut fand ich allerdings, dass es hierbei gefährliche Wesen gibt, die ich mir so im Traum nicht hätte vorstellen können.

Trotz dieser nicht ganz neuen Idee kann das Buch gut unterhalten und für schöne Lesestunden sorgen, da die Handlung klasse aufgebaut ist und „Phönix“ einfach dafür sorgt, dass man alles um sich herum vergisst und völlig in die Welt von Lukan und Callista eintaucht. Michael Peinkofer hat eine tolle Atmosphäre geschaffen, die mich für sich eingenommen hat. Gerade am Ende konnte mich „Phönix“ dann nochmal so richtig mitreißen und begeistern.

Fazit
Mit „Phönix“ hat Autor Michael Peinkofer ein Buch geschaffen, das zwar mit keiner allzu neuen Idee aufwartet, das aber dennoch überzeugen kann. So steigert sich die Spannung in der Handlung mit jeder Seite, die man weiter liest, wodurch ich die Welt um mich herum vergessen konnte. Auf diese Weise macht es großen Spaß, das Buch zu lesen und in die phantastisch-dystopische Welt abzutauchen. Die Hauptfiguren mochte ich dabei auch richtig gerne, da ich sie sehr sympathisch fand.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (?)

Veröffentlicht am 03.11.2017

Eine herzliche, humorvolle und ernsthafte Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe

No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam
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Klappentext
„Wer braucht schon einen Vater? Sie sicher nicht, davon ist Hollis fest überzeugt – bis ihr Halbbruder Milo in ihr Leben tritt. Denn er will ihren gemeinsamen Vater finden und braucht Hollis’ ...

Klappentext
„Wer braucht schon einen Vater? Sie sicher nicht, davon ist Hollis fest überzeugt – bis ihr Halbbruder Milo in ihr Leben tritt. Denn er will ihren gemeinsamen Vater finden und braucht Hollis’ Hilfe. Aber warum sollte sie bei so einer Schnapsidee mitmachen? Immerhin kennt sie Milo kaum, mal ganz zu schweigen von dem „Vater“, der sie in einem Reagenzglas gezeugt hat. Einem Mann, dessen Namen sie nicht einmal weiß. Und das ist auch verdammt gut so.
Richtig abgefahren aber wird es, als Milo herausfindet, dass sie nicht die einzigen Kinder von Samenspender No. 9677 sind. Widerwillig lässt sich Hollis auf die Spurensuche ein – und stellt fest: Familie ist das, was man daraus macht.“

Gestaltung
Durch die verschieden farbigen DNA Stränge auf dem Cover greift dieses den Buchinhalt visuell auf, was mir sehr gefällt. Ich mag die Farbgebung, denn vor dem dunklen Hintergrund kommen die Stränge, die man auch fühlen kann, super zur Geltung. Es mag zwar auf den ersten Blick etwas unruhig wirken, aber genau das ist es, was meine Aufmerksamkeit erweckt hat und was es spannend macht, sich das Cover anzusehen.

Meine Meinung
Bei diesem Buch fühlte ich mich ein wenig an die verschiedenen Hollywood-Filme erinnert, die sich (mal auf unterhaltsame, mal auf ernstere Weise) mit dem Thema der Samenspende befassen, denn auch „No. 9677 oder Wie meni Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam“ greift dieses Thema auf. Dabei verdeutlicht Autorin Natasha Friend die verschiedenen Gründe und Ansichten zum Thema Samenspende, künstliche Befruchtung und Familienbande/Vaterschaft auf sehr vielfältige und eindringliche Weise.

Mir gefiel vor allem, dass es so viel Diversität in diesem Buch gab, ohne dass es überladen oder künstlich wirkte. Dabei befasst sich die Autorin vor allem mit dem Thema der Identität und damit, dass die Figuren lernen, ihren Platz in der Welt zu finden. Protagonistin Hollis lernt im dem Verlauf der Geschichte, was eine Familie ausmacht und was dies bedeutet. Dies ging für mich direkt unter die Haut und war super dargestellt, da die Hauptfigur eine Entwicklung durchmacht und ihre Erkenntnisse meiner Meinung nach sehr wichtig und essentiell sind.

Die Frage, wer denn nun Samenspender „No. 9677“ ist, hat mich konstant zum Weiterlesen angetrieben und meine Neugierde geweckt und hochgehalten. Das Ende des Buches lässt mich auch jetzt noch etwas zwiegespalten zurück, denn es passt es gut zur Geschichte, da es kein kitschig-buntes Happy End ist und da es voller Liebe und Hoffnung ist. Gleichzeitig ging mir aber auch vieles zu schnell bzw. vielmehr hatte ich den Eindruck, dass mich das Ende nicht so ganz erreichen konnte, weil manches nur angeschnitten wurde.

Das Buch war dabei sehr feinfühlig erzählt, wodurch eine angenehme Verbindung zwischen allen Themen und Figuren hergestellt wurde. Gleichzeitig ist Natasha Friends Schreibstil auch humorvoll, wodurch die Geschichte etwas aufgelockert wird. So versprüht „No. 9677“ einen ganz besonderen Charme, der mich sofort beim Lesen gepackt und nicht mehr losgelassen hat, da hier Ernst und Humor miteinander vermischt werden.

Wenn ich schon beim Thema charmant bin: auch die Figuren empfand ich als sehr sympathisch und liebenswert. Wie bereits erwähnt entwickelt Hollis sich durch ihre Erkenntnisse hinsichtlich des Themas Familie weiter, was ich großartig fand. Ihren Halbbruder Milo mochte ich persönlich am liebsten, da ich fand, dass sein Wunsch nach einem Vater sehr nachvollziehbar dargestellt war und da er ein Kämpfertyp ist, der nicht so einfach aufgibt. Dies hat mich sehr beeindruckt. Zudem wurde ich dadurch überrascht, dass die Mütter von Hollis und Milo einen größeren Raum in der Handlung einnahmen, als ich erwartet hätte. So konnte ich super Einblicke in das Familienleben der Charaktere werfen und viele Hintergründe, Nöte und Sorgen erkennen, wodurch die Figuren noch viel echter wirkten.

Fazit
„No. 9677 oder Wie meni Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam“ von Natasha Friend befasst sich mit der Frage, was eine Familie ausmacht. Die Autorin greift auf ernsthafte und gleichzeitig humorvolle Weise das Thema der Samenspende und künstlichen Befruchtung auf und präsentiert es hierbei in vielen verschiedenen Facetten ohne die Geschichte zu überladen. Das Ende ging für mich etwas zu schnell, dafür konnten mich die Figuren aber durchweg überzeugen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 01.11.2017

Absolut neuartige Idee mit unvorhersehbarer Handlung

Scythe – Die Hüter des Todes
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Klappentext
„Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod ...

Klappentext
„Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches finde ich atemberaubend, denn der Schutzumschlag ist mit einer besonderen Metallicoptik veredelt, wodurch er schimmert. Die Negative aus Bronze und Schwarz sehen dabei nicht nur elegant, sondern auch unfassbar cool aus. Zudem passt dies ideal zum Sensenmann, der das Cover ziert und einen wichtigen Hinweis auf den Inhalt des Buches gibt.

Meine Meinung
Endlich habe ich mein erstes Buch von Neal Shusterman gelesen! Seine „Vollendet“-Reihe wurde ja so gehyped und da nun seine neue „Scythe“-Trilogie erschienen ist, habe ich mir den Auftaktband nicht entgehen lassen. In „Scythe – Die Hüter des Todes“ geht es um Citra und Rowan, die zu den sogenannten Scythe berufen werden: sie sollen das Töten erlernen, denn in der Welt in der sie leben, gibt es keine Kriege, Krankheiten oder gar den Tod mehr. Daher müssen die Scythe diese Aufgabe übernehmen. In ihrer Ausbildung steht ihnen jedoch die Aufgabe bevor, sich gegenseitig töten zu müssen…

Besonders das Grundkonzept von „Scythe“ empfand ich als neuartig und spannend, denn in der Welt dieses Buches haben die Menschen den Tod besiegt und überwunden, wodurch sie sich jedoch dem nicht mehr stoppenden Wachstum der Menschheit stellen müssen. Das ist mal ein anders Post-modernes Leben als es in den Dystopien und postapokalyptischen Werken, die es sonst so auf dem Markt gibt, beschrieben wird! Das ganze Konzept der Scythe empfand ich als super spannend und ich habe es gerne verfolgt und wollte immer mehr darüber erfahren.

Hierbei gefiel mir sehr, dass der Ausbilder von Citra und Rowan so untypisch für einen Scythe war. Er nimmt zwei Auszubildende (normalerweise ist es einer) auf und er ist nett für einen Scythe (unter diesen gibt es natürlich Vertreter, die das Töten genießen und solche, denen es psychisch zusetzt). Besonders gerne mochte ich Citra und Rowan, denn die beiden werden mit der Zeit Freunde und diese Beziehung gefiel mir sehr. Beide Figuren merken zunehmend, dass sie einander mögen und so empfand ich die Entwicklung ihrer Beziehung als sehr realistisch und ergreifend (gerade angesichts der Tatsache, dass am Ende nur einer der beiden zum Scythe aufsteigen kann).

Die Handlung empfand ich als sehr spannend, da es immer wieder unvorhersehbare Wendungen und Überraschungen gibt. Gerade wenn ich meinte, zu ahnen, wie sich die Geschichte entwickeln würde, kam alles ganz anders als gedacht. Sowas habe ich selten bei einem Buch, weswegen ich großen Spaß beim Lesen hatte. Ich muss jedoch auch sagen, dass es stellenweise auch immer wieder Strecken gab, in denen mir zu viel erzählt und geredet wurde, wodurch einfach nicht so viel passierte und es etwas trockener wurde.

Fazit
Mit dem Auftaktband „Scythe – Die Hüter des Todes“ legt Erfolgsautor Neal Shusterman eine innovative Zukunftsvision vor, die mich vor allem durch das absolut neuartige Setting begeistern konnte. Abgesehen von ein paar kleineren Längen in der Handlung war diese konstant spannend und vor allem überraschend und unvorhersehbar. Zudem gefiel mir das Konzept der Scythe sehr und Citra und Rowan waren für mich super Protagonisten, die ich gerne bei ihrem Abenteuer begleitet habe.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Scythe – Die Hüter des Todes
2. Scythe – Der Zorn der Gerechten (erscheint am 24. März 2018 auf Deutsch)
3. ???