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Veröffentlicht am 21.08.2022

Leisen, melancholischen, dennoch kraftvollen Worte. Ideal für einen entspannten Leseabend.

Die Rückkehr der Kraniche
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Drei Generationen, vier Frauen, ein Haus in der Elbmarsch und belastende Geheimnisse. In Ihren Roman “Die Rückkehr der Kraniche” beweist Romy Fölck eindrucksvoll, dass sie auch die leisen, melancholischen, ...

Drei Generationen, vier Frauen, ein Haus in der Elbmarsch und belastende Geheimnisse. In Ihren Roman “Die Rückkehr der Kraniche” beweist Romy Fölck eindrucksvoll, dass sie auch die leisen, melancholischen, dennoch kraftvollen Worte beherrscht.

Seit fast 50 Jahren lebt Grete in einem kleinen Dorf nahe der Elbe. Auch wenn sie schon früh von der Ferne träumte, hat sie das Haus und ihre Mutter Wilhelmine nie verlassen. Als sich ihr eine neue berufliche Chance bietet, stürzt ihre Mutter und ihre Pläne drohen zu platzen. Ihre jüngere Schwester Freya und ihre Tochter Anna kehren in das Haus an der Binnenelbe zurück, um Grete bei der Pflege zu unterstützen. Doch das Verhältnis der Frauen ist angespannt. Jede trägt ein Geheimnis mit sich, welches drängt ausgesprochen zu werden.

Detailreich beschreibt Romy Fölck das idyllische Gebiet der Elbmarsch, welches bereits Schauplatz in ihren Kriminalromanen war. Das Buchcover von “Die Rückkehr der Kraniche” spiegelt diese Atmosphäre genau wieder.

In kurzen Abschnitten aus den Perspektiven der vier Frauen lernt man nach und nach über deren Leben, ihre Wünsche oder Ängste. Sei es Gretes Angst vor dem Älter werden, Freyas unerfüllte Kinderwunsch oder Annes Liebeskummer - die Charaktere sind realistisch und nahbar. Beim Lesen fühlt man mit jeder neuen Offenbarung mit den Frauen, genauso wie sie einen frustrieren, wenn sie einer Aussprache aus dem Weg gehen.

Die ruhig, atmosphärische Roman über eine Familie in der Elbmarsch war ideal für einen entspannten Leseabend nach einem stressigen Arbeitstag.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Klappentext verspricht mehr, als man geboten bekommt

Die versteckte Apotheke
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Gift, Rache und einen geheimen Frauenbund - darüber schreibt Sarah Penner in ihren Debütroman „Die versteckte Apotheke“. Der historische Roman hat es bereits auf die New York Times Bestsellerliste geschafft ...

Gift, Rache und einen geheimen Frauenbund - darüber schreibt Sarah Penner in ihren Debütroman „Die versteckte Apotheke“. Der historische Roman hat es bereits auf die New York Times Bestsellerliste geschafft und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Seit 21.07.2022 ist die deutsche Ausgabe bei Harper Collins erhältlich.

„Die versteckte Apotheke“ ist die Geschichte dreier Frauen zweier Zeitlinien. Caroline befindet sich an einem Scheidepunkt in ihrem Leben. Nachdem sie erfahren hat, dass ihr Mann sie betrügt, begibt sie sich allein auf die London Reise zu ihrem zehnten Hochzeitstag. Während einer Schatzsuche im Flussbett der Themse findet Caroline eine kleine Flasche mit Gravur. Dies führt sie nicht nur auf die Suche nach der Geschichte der Flasche, sondern auch nach sich selbst.

Im London des 18. Jahrhunderts ist Nella als Apothekerin tätig. Mit ihren Mixturen hilft sie Frauen nicht nur ihre alltägliche Leiden zu mildern. Zu ihr kommen auch Frauen, die nicht wissen, wenn sie sonst um Hilfe bitten können, um ihrer gewaltsamen Ehe zu entkommen. Mit ihren tödlichen Arzneien hilft Nella den Frauen aus ihrer Not. Als die junge Eliza ihren Shop betritt, setzt diese eine Reihe von Ereignissen in Gang, die es nicht aufzuhalten gibt.

Der Klappentext von „Die versteckte Apotheke“ war sehr vielversprechend, deutet es doch auf Intrigen, Geheimnisse und einen gewissen dunklen Ton der Geschichte hin. Von diesem findet man leider nur wenig in dem Buch. Sarah Penner liefert einen reinen geschichtlichen Roman und noch nicht mal ein guter. Das überwiegende Fokus von „Die versteckte Apotheke“ lag in der Gegenwart und auf Carolines Geschichte.

Als Charakter ist Caroline weder stark, noch ihr Handeln logisch. Nach ihrem Grundstudium in Geschichte wundert sie sich, warum sie keinen Job findet. Statt ein Aufbaustudium zu beginnen, heiratet sie und beginnt einen Büroshop im Unternehmen ihrer Eltern zu arbeiten. Sie ist nicht besonders glücklich damit, versucht aber in über 10 Jahren nichts zu ändern. Stattdessen beklagt Caroline sich nur. Es wird im Laufe von „Die versteckte Apotheke“ nicht deutlich, warum sie mehr über das Fläschen mit der Gravur erfahren will.

Nella und Eilza sind die interessanten Charaktere, leben sie doch zu einer Zeit in der die Frau eine untergeordnete Rolle einnimmt. Die Geschichte der beiden kommt leider bloss zu kurz. Zum Ende bleiben auch noch viele Fragen zu den Beien offen. Carolines Ende ist eher zum Verzweifeln.

Es ist offensichtlich, dass Sarah Penner versucht, Carolines persönliche Entwicklung mit dem Leben von Eliza und Nella gleichzustellen. Es gelingt der Autorin bloß nicht. Aus den ganz einfachen Grund, dass es bis auf ein paar trivialen Punkten nicht vergleichbar ist.

Verständnisfragen werfen auch einige Handlungselemente auf. So ist ein wiederkehrendes Thema „Schwangerschaft“. Was normalerweise kein Problem wäre, würde es nicht den überwiegenden Teil der Charaktere betreffen. Nella wünschte, sie könnte Kinder bekommen. Eliza ist zum Glück nicht schwanger, hält ihre Periode für die Rache eines Geistes. Caroline wünscht sich ein Kind und denkt den überwiegenden Teil des Buches, dass sie schwanger ist. Das Thema taucht zu den unpassenden Zeiten in der Geschichte auf und auch in einer sehr merkwürdigen Weise.

Verwirrend ist, wie die Apotheke die Zeit überdauern konnte ohne Entdeckt oder zerstört bzw. beschädigt worden zu sein. Warum hat es niemand während des Umbaus entdeckt, wenn Caroline so leicht fiel? Warum erzählt Caroline niemanden von ihrem Fund? Als Historikerin müsste sie Luftsprünge machen.

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner verspricht mehr, als man geboten bekommt.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Spannender Kriminalroman mit einigen Wendungen, die man nicht kommen sieht

Die Springflut
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er Kriminalroman „Die Springflut“ von Cilla und Rolf Börjlind ist bereits im Januar 2015 erschienen. Es ist also nicht gerade das „neuste“ Buch. Den ersten Band der Rönning und Stilton Reihe hat mein Onkel ...

er Kriminalroman „Die Springflut“ von Cilla und Rolf Börjlind ist bereits im Januar 2015 erschienen. Es ist also nicht gerade das „neuste“ Buch. Den ersten Band der Rönning und Stilton Reihe hat mein Onkel mir geliehen. Wir tauschen regelmäßig Bücher.

Olivia Rönning befindet sich kurz vor ihrem Abschluss an der Polizeischule. Für eine Seminararbeit soll sie einen ungelösten Fall neu betrachtet. Vor 23 Jahren wurde am Strand von Nordkoster eine junge, hochschwangere Frau brutal ermordet. Die damaligen Ermittler waren ihr Vater und Tom Stilton.

Um mehr über diesen Fall zu erfahren, muss Olivia Stilton finden, doch dieser ist wie vom Erdboden verschluckt.

Zu Beginn von „Die Springflut“ irritiert mich etwas der Erzählstil von Cilla und Rolf Börjlind. Es gibt mehrere Handlungstränge und es wird der Perspektive von mehreren Charakteren erzählt, welche Absatz zu Absatz wechseln. Am Anfangist natürlich nicht deutlich, wo es hinführen soll, aber zum Schluss gibt es einen klaren Zusammenhang. Was mir besonders gefiel, dass es wirklich einen präzisen Handlungsverlauf gab und keine unnötigen Verwirrspiele am Ende, um abzulenken, wer die Täter sind. Die Hauptcharaktere finde ich sehr interessant, besonders Stilton. Man liest alleine weiter, um zu erfahren, was mit ihm geschehen ist und naja um den Fall zu lösen.

Cilla und Rolf Börjlind zählen zu Schwedens wichtigsten Drehbuchautoren. Ihre Bücher sind in 30 Länder erschienen und wurden u.a. vom ZDF verfilmt.

„Die Springflut“ von Cilla und Rolf Börjlind ist ein spannender Kriminalroman mit einigen Wendungen, die man nicht kommen sieht.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Liebevolle Wertschätzung ans Briefe schreiben

Das Glück auf der letzten Seite
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Cathy Bonidan „Das Glück auf der letzten Seite“ war ein großer Erfolg und erfreute sich vieler Leser in Frankreich. Der Roman der Autorin, welche seit ihrem 14. Lebensjahr schreibt, ist nun auch auf Deutsch ...

Cathy Bonidan „Das Glück auf der letzten Seite“ war ein großer Erfolg und erfreute sich vieler Leser in Frankreich. Der Roman der Autorin, welche seit ihrem 14. Lebensjahr schreibt, ist nun auch auf Deutsch beim Paul Zsolnay Verlag erschienen.

Anne-Lise Briard macht in der Normandie Urlaub, wo sie im Nachtschrank ihres Hotels ein Manuskript findet. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, wie sehr ihr Fund ihr Leben noch durcheinander bringen wird.

Anne-Lise macht sich auf die Suche nach dem Autor und kommt so mit den introvertierten Sylvestre in Kontakt. Dieser ist überrascht von Anne-Lise zu hören, besonders da er nur die erste Hälfte des Manuskript geschrieben hat, bevor es verschwand. Beide beginnen den Weg des Manuskriptes zurück zu verfolgen und treffen dabei auf Menschen, die das Manuskript nicht nur gelesen haben, sondern ihr Leben in neue Richtungen gelenkt hat.

Cathy Bonidan Roman „Das Glück auf der letzten Seite“ ist eine liebevolle Wertschätzung ans Briefe schreiben. Die komplette Handlung wird durch die Briefe, die die Charaktere einander schreiben, erzählt. Man folgt dabei nicht nur den Weg des Manuskriptes, sondern erfährt nach und nach mehr über die Charaktere. Deren manchmal tragischen Vergangenheit, ihr jetziges Leben und welchen Einfluss das Manuskript auf ihr Leben hatte.

In der ersten Hälfte des Buches fand ich die Form der Geschichtserzählung sehr interessant und spannend. Die Seiten habe ich förmlich weggelesen. Aber ab der zweiten Hälfte wurden es immer mehr Charaktere und entsprechend immer mehr persönliche Dramen. Dies Suche des Manuskript ist in den Hintergrund geraten. Dadurch zog sich das Buch.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Perfekte Feel Good Buch für den Sommer

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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„Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean ist das perfekte Feel Good Buch für den Sommer. Das Jugendbuch ist eine Mischung aus Plötzlich Prinzessin, What A Girl Wants und Crazy Rich Asian.

Izumi ...

„Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ von Emiko Jean ist das perfekte Feel Good Buch für den Sommer. Das Jugendbuch ist eine Mischung aus Plötzlich Prinzessin, What A Girl Wants und Crazy Rich Asian.

Izumi Tanaka war bisher ein ganz normaler Teenager, welcher kurz vor dem Highschool Abschluss steht. Ihre japanische Abstammung und ihr unbekannter Vater sind das einzige Besondere an ihr. Doch alles ändert sich als Izumi in einen Buch ihrer Mutter einen Brief und Namen findet, welcher nur ihr Vater gehören kann. Schon bald stellt sich heraus, dass dieser niemand anderes als der zukünftige Kaiser von Japan ist und Izumi somit die kaiserliche Kronprinzessin.

Izumi reist nach Japan, um das Land und ihren Vater kennen zu lernen. Doch so einfach ist das Leben am kaiserlichen Hof nicht.

Emiko Jean „Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ ist die perfekte Mischung aus charmant und unterhaltsam, nicht allein nur durch den Schreibstil. Die Autorin schreckt auch nicht vor ernsten Themen zurück. Seien es die Gefühle von Izumi als japanischstämmige Amerikanerin in einer weißer Nachbarschaft aufgewachsen zu sein, den Wunsch mehr über ihre Herkunft zu erfahren oder die Erkenntnis für Japan nicht „japanisch“ genug zu sein.

Die Freundesgruppe von Izumi, die Asian Girl Gang oder kurz AGG, sorgen beim Lesen für ein und den anderen Lacher. Es ist auch schön zu sehen, dass sie Izumi in jeder Situation unterstützen, egal wo sie ist. Natürlich gibt es in „Tokyo Ever After - Prinzessin auf Probe“ eine Liebesgeschichte. Hierbei greift Emiko Jean einen meiner Lieblingstropes auf - Royal/ Bodyguard. Wegen den zarten, sehnsuchtsvollen Annäherungen und die Anspannung entdeckt zu werden, konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen.

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