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Veröffentlicht am 10.04.2022

Faszinierend, wie schockierend. Lässt einen Tage danach nicht los.

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Mit „Daisy Jones & The Six“ gelang Taylor Jenkins Reid der internationale Durchbruch. Durch TikTok erfuhr eines ihrer früheren Werke erneut große Aufmerksamkeit im letzten Jahr. Seit 31.03.2022 ist die ...

Mit „Daisy Jones & The Six“ gelang Taylor Jenkins Reid der internationale Durchbruch. Durch TikTok erfuhr eines ihrer früheren Werke erneut große Aufmerksamkeit im letzten Jahr. Seit 31.03.2022 ist die deutsche Übersetzung des Buches -„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ - im Ullstein Verlag erhältlich.

Evelyn Hugo ist eine Ikone Hollywoods. Die erfolgreiche Schauspielerin dominierte über vierzig Jahre die Kinoleinwände und zog sowohl Männer, als auch Frauen in Ihren Bann. Mit Ende siebzig entscheidet sich Evelyn ihre berühmtesten Kleider zu versteigern und ein seltenes Interview hierzu zu geben. Als die Wahl auf die unbekannt Reporterin Monique Grant fällt, sind alle überrascht. Allen voran Monique.

Die Karriere von Monique geht gerade nicht so recht voran und ihr Mann hat sie verlassen. Das Interview ist ihre Chance, ihrer Karriere einen neuen Aufschwung zu geben. Doch es soll nicht bei einem Interview bleiben. Monique soll die Biographie der Schauspielikone schreiben. In den vielen Gesprächen erzählt Evelyn Monique ihre Geschichte - die Anfänge im Männerdominierten Hollywood 1950, über rücksichtslosen Ehrgeiz, eine unerwartete Freundschaft, eine geheimen, großen Liebe, bis zu ihren Ausstieg aus dem Showbusiness Ende der 80er Jahre. Monique beginnt eine enge Verbindung mit der Schauspielerin zu spüren, dabei ahnt sie nicht wie schmerzhaft dies ist.

Evelyn Hugo ist ambitioniert und ehrgeizig. Sie hat keine Probleme andere auszunutzen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie sagt selber über sich, dass sie keine gute Person ist. Während das Aussehen und die Anziehungskraft von Evelyn Hugo an Marilyn Monroe erinnert, so gleicht ihr Privatleben und Karriere dem von Elizabeth Taylor. Besonders letztere wurde ähnlich wie Evelyn Hugo hauptsächlich auf die Anzahl ihrer Ehen reduziert, als auf ihre Schauspielleistung. Durch den Einschub von Artikel in „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ wirkt Hugo authentisch und echt, so als würde diese tatsächlich existieren.

Jeder der sieben Ehemänner erhält seinen eigenen Abschnitt im Buch. So wird nicht nur deutlich, welchen Einfluss sie auf Evelyns Leben hatten, sondern auch welche Spuren sie hinterlassen haben. Aber auch wenn sie Teil ihres Leben waren, so waren sie lag der Hauptfokus der Geschichte nie auf ihnen.

„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ ist eine Geschichte, die einen noch Tage nach dem Ende nicht loslässt. Einerseits ist es der Glanz und Glamour der goldenen Hollywood Era, als auch die Schattenseiten und Geheimnisse, die einen in den Bann ziehen. Dabei kommt man nicht drumherum über die Dinge, die offenbart werden, nachzudenken.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Spannende Unterhaltung für die kalten Monate.

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Nele Neuhaus zählt zu Deutschlands erfolgreichsten Autorinnen der Kriminalliteratur. Ihre Bücher erscheinen in 20 Länder und die Fernsehverfilmungen ihrer Werke erfreuen regelmäßig ein Millionenpublikum. ...

Nele Neuhaus zählt zu Deutschlands erfolgreichsten Autorinnen der Kriminalliteratur. Ihre Bücher erscheinen in 20 Länder und die Fernsehverfilmungen ihrer Werke erfreuen regelmäßig ein Millionenpublikum. Hauptschauplatz ihrer Kriminalgeschichten ist die Heimat der Autorin - der Taunus. „In Ewiger Freundschaft“ ist bereits der zehnte Teil von Neuhaus Erfolgsreihe über das Ermittlerduo Pia Sander (ehemals Kirchhoff) und Oliver von Bodenstein.

Der Fall führt das Gespann diesmal in die Verlagswelt. Pia Sanders Ex-Mann der Rechtsmediziner Henning Kirchhoff schreibt jetzt selbst erfolgreich Krimibücher. Er kontaktiert Pia, weil die zuvor entlassene Programmleiterin seines Verlages vermisst wird.Im Haus der Vermissten finden sie nicht nur den dementen und dehydrierten Vater, sondern auch Spuren eines Blutbades.

Die frühere Programmleiterin des renommierten Winterscheidt Verlags hatte zuvor einen Autor wegen Plagiats bloß gestellt. Dies war ein ziemlicher Skandal. Vielleicht sogar ein Mordmotiv. Als die Leiche der Frau auftaucht und ein weiterer Mord geschieht, stoßen Sander und Bodenstein auf ein gut gehütetes Geheimnis, das beide Opfer kannten. Wer wird das nächste Opfer? Die Kriminalermittler verfolgen einen Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint.

Es wird sehr schnell deutlich, dass sich Nele Neuhaus in ihrem Werk „In Ewiger Freundschaft“ auf bekannten Gebiet bewegt. Verlag, Buchhändler, Lektoren und Autoren bieten eine Vielzahl von Charakteren mit unterschiedlichen Facetten, von introvertiert und menschenscheu, bescheiden, bis hin zu Persönlichkeiten mit großen Egos.

„In Ewiger Freundschaft“ war sowohl ein spannendes, als auch unterhaltsames Lesevergnügen. Die Charaktere in Henning Kirchhoffs Buch basieren u.a. auf Pia Sander und Oliver von Bodenstein, so passiert es oft, dass die Verlagsmitarbeiter dies durcheinanderbringen. Aber die Handlung folgt auch den üblichen Schema. Durch das ständige hin und her von dies ist der Täter, vielleicht aber doch nicht, wird versucht den Leser irre zu leiten und die Handlung zu ziehen. Dabei wird schnell deutlich, dass das Hauptproblem wie üblich die Kommunikation der Charaktere untereinander ist.

Mit „In Ewiger Freundschaft“ liefert Nele Neuhaus spannende Unterhaltung für die kalten Monate.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Erinnert zu sehr an den Vorgänger

Q
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Mit ihrem Debütroman „Vox“ landete Christina Dalcher auf den internationalen Bestsellerlisten. Am 27.10.2021 ist „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ beim Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Die ...

Mit ihrem Debütroman „Vox“ landete Christina Dalcher auf den internationalen Bestsellerlisten. Am 27.10.2021 ist „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ beim Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Die amerikanische Autorin zeigt auch in ihren zweiten Roman eine erschreckende dystopische Zukunft. In diese Welt wird jeden Mensch ein Q-Wert zugeordnet, welcher sich an Einkommen und Intelligenz misst, und so jeder seinen Platz in der Gesellschaft zuweist.

Elena Fairchild hat dieses System immer als richtig gesehen, genoss sie alle Vorteile des Systems. Als Lehrerin unterrichtet sie an einer Eliteschule und testet regelmäßig das Potential ihrer Schüler. Ein eher Q-Wert gewährt einem Zugang zu höherer Bildung und eine goldenen Zukunft. Doch Kinder, deren Q-Wert zu niedrig ist, werden jeden Montag mit Bussen weggefahren. Wohin, weiß keiner genau. Nur dass sie nicht wiederkehren.

Als Elenas jüngste Tochter Freddie durch den Test fällt und ihr Q-Wert dadurch auf ein kritisches Niveau sinkt, lernt die Mutter die Kehrseiten kennen. Was, wenn man ihr das Kind nimmt? Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang ist?

Gerne würde ich „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ in hohen Tönen loben, aber dasSetup erinnert stark an Christina Dalchers Debütroman „Vox“. Im Mittelpunkt steht eine Familie mit zwei Kindern. Während sich das älteste Kind an das vorherrschende System angepasste hat, die Regeln strengstens folgt und lebt. Leidet das Jüngste darunter. Der Ehemann ist nahe am Zentrum der Macht und nimmt eine wichtige Rolle im System ein. Die Ehefrau findet sich zunächst mit dieser Weltordnung ab. Der schöne Schein bekommt aber langsam immer mehr Risse. Sie beginnt das System in Frage zu stellen und dagegen anzukämpfen.

Selbst der Verlauf der Handlung erinnert an „Vox“ und war so sehr vorhersehbar.

Das Q-Wert System ist schon sehr erschreckend. Ein System, welches an Intelligenz und Einkommen bemessen ist. Dabei wird unterschieden in silber, grün und gelb. Der Abstieg in die unteren Gruppen, grün und gelb, ist leicht. Doch der Aufstieg schwer. In „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ leidet die Frau wieder mehr unter den neu erlassenen Gesetzen und Bestimmungen als der Mann. Die Bevorzugung der intelligenten und wohlhabenden Menschen und damit verbundenen einfachen Zugang zu Bildung und gute Jobmöglichkeiten, erinnert an die Bildungspolitik von Betsy DeVos, Teil der damaligen Trump Regierung.

Der dystopische Roman „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ von Christina Dalcher zeigt eine erschreckende Welt in der Menschen nach Bildung und Einkommen klassifiziert wird. Doch Charaktere und Handlungsverlauf erinnern stark an den Debütroman der Autorin.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Es fehlt das gewisse Etwas

Eifersucht
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Eifersucht ist ein Gefühl, das jeder kennt und schon mal empfunden hat. Sei es unter Geschwistern, im Freundeskreis oder in einer Beziehung. Dabei gibt es nicht nur unterschiede in der Intensität, wie ...

Eifersucht ist ein Gefühl, das jeder kennt und schon mal empfunden hat. Sei es unter Geschwistern, im Freundeskreis oder in einer Beziehung. Dabei gibt es nicht nur unterschiede in der Intensität, wie man Eifersucht empfindet, sondern auch in der Form. In seinem neusten Werk „Eifersucht“ hat sich Jo Nesbø intensive mit diesem Gefühl auseinandergesetzt und sieben Kurzgeschichten verfasst.

Im Gegensatz zu früheren Werken ist diese Buch mit 272 Seiten relativ kurz. Doch das Werk wartet mit einen schönen blauen Seitenfarbschnitt und Lesebändchen auf.

Jo Nesbø Kurzgeschichten variieren nicht nur in der Länge, sondern auch die Schauplätze und Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein. Sei es die Zwillingsbrüder, die sich in die selbe Frau verlieben. Der Ehemann, der glaubt, seine Frau betrügt ihn. Oder der Ex-Ehemann einer wohlhabenden Frau. Es sind verschieden Charaktere unterschiedlicher Herkunft und Stand. Doch eins haben Sie alle gemein – sie werden von Eifersucht getrieben.

„Eifersucht“ ist eigentlich schnell gelesen und der typische Nesbø in allen Kurzgeschichten zu erkennen. Doch irgendwie fehlte die Spannung oder das gewisse Etwas in den Geschichten. Es wirkt mehr wie eine Ideensammlung, wobei es die Handlung nicht zu einem ganzen Buch geschafft hat.

Die Ich- Erzählperspektive bei sechs von sieben Kurzgeschichten, könnte auch ein Grund sein, warum das Buch nicht überzeugen konnte. Zu Beginn von „Eifersucht“ hat mich der Ich-Erzähler noch wenig gestört, aber ich bin auch nicht der größte Fan von dieser Form. Daher nahm im Laufe des Buches, der Wille weiterzulesen immer mehr ab.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Spannende Fantasygeschichte ala Percy Jackson, aber zu langatmig erzählt

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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Greta Milán veröffentlicht seit 2013 als freie Autorin Bücher, u. a. unter dem Pseudonym Isabelle Voltair. „Beyond Eternity - Der Schwur der Göttin“ ist der Auftakt eine Duology und ist seit 30.08.2021 ...

Greta Milán veröffentlicht seit 2013 als freie Autorin Bücher, u. a. unter dem Pseudonym Isabelle Voltair. „Beyond Eternity - Der Schwur der Göttin“ ist der Auftakt eine Duology und ist seit 30.08.2021 beim Ravensburger Verlag erschienen.

In dem Fantasy Jugendbuch überlebt die 17-jährige Kayla wie durch ein Wunder als einzige einen schweren Unfall unverletzt. Als sie dies nicht schon verwirrend genug, tauchen kurz danach auch noch zwei mysteriöse Austauschschüler - Philemon und Cyrian - an ihrer Highschool auf. Kayla spürt, dass die beiden ein Geheimnis haben. Doch besonders zu den unnahbaren Cyrian fühlt sie sich wie magisch hingezogen. Ihre Liebe hätte aber keine Zukunft, denn diese würde Kayla in Gefahr bringen.

„Beyond Eternity - Der Schwur der Göttin“ vermischt griechische Mythologie mit der Moderne. Dabei kommt man nicht umher an Rick Riordan’s „Percy Jackson“- Reihe zu denken. Auch in Greta Milán’s Werk existieren Gottheiten wie Minerva und Hades. Deren Kinder wandeln unter uns und besitzen besondere Fähigkeiten.

Im Gegensatz zu anderen Fantasybüchern reagiert Kayla eher wie ein typischer Teenager. Als ihre Eltern sage, dass sie von Göttern abstammt, kann sie es nicht glauben. Sie ist fest davon überzeugt, dass ihre Eltern verrückt geworden sind. Diese Reaktion ist sehr glaubhaft, weil wer würde nicht so reagieren.

Während die Geschichte von „Beyond Eternity - Der Schwur der Göttin“ sehr spannend ist, ist es sehr langatmig erzählt. Es gibt Passagen, wo nicht wirklich was passiert und so wird die Geschichte unnötig in die länge gezogen. Von der Gefahr, in der Kayla steckt, merkt man den überwiegenden Teil nichts. Vielmehr liegt das Augenmerk der Autorin auf der Vorstellung der Charaktere, Freundschaften, Schultage und Ausflüge in den Wald.

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