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Veröffentlicht am 03.12.2022

Verschenktes Potential

Sweeter than Fame
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Kylie Scott zählt zu den bekanntesten Romance Autoren. Die Stage Dive Reihe über die gleichnamige, fiktive Rock Band erfreute nicht nur viele Leser, sondern schaffte es auch auf die New York Times - und ...

Kylie Scott zählt zu den bekanntesten Romance Autoren. Die Stage Dive Reihe über die gleichnamige, fiktive Rock Band erfreute nicht nur viele Leser, sondern schaffte es auch auf die New York Times - und Spiegel- Bestsellerliste. Seit 28.Oktober 2022 ist “Sweeter Than Fame”, eine Geschichte über einen mürrischen Rockstar und seine fröhliche Nachbarin, im Lyx Verlag erhältlich.

Garrett Hayes, ein berühmter Rockstar, zieht über Nacht in eine Kleinstadt in Kalifornien. Nach dem Tod seiner Frau möchte er einfach in Ruhe gelassen werden. Doch die Uhren der Kleinstadt ticken anders.

Ani Bennett gibt alles, um das Fangirl in sich zu unterdrücken, als Garrett in ihre Nachbarschaft zieht. Sie versucht, ihn sogar aus dem Weg zu gehen. Aber dann kommt Garretts bester Freund zu Besuch. Dieser bittet Ani den Rockstar aus seiner Abgeschiedenheit zu locken. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto schwieriger wird es, die Gefühle zu unterdrücken.

Ich wollte “Sweeter Than Fame” mögen. Nicht nur, weil mir die Stage Dive Reihe sehr gut gefallen hat. Es war das Setup der Handlung, ein Rockstar zieht in eine Kleinstadt, was ich sehr vielversprechend fand. Leider stimmt die Dynamik des Buches nicht.

Zu Beginn waren die Dialoge zwischen Garrett und Ani, als auch Garretts bester Freund und Ani sehr unterhaltsam. Die Entwicklung der Charakterbeziehungen erfolgt in einem normalen Tempo. Ab der Hälfte des Buches entwickelt sich alles viel zu rasant. So schnell, dass es nicht mehr logisch ist, selbst für ein Romance-Buch.

Ani hatte als Charakter sehr viel Erzählpotential. Sie leidet unter Panikattacken und hat einige Zwangsneurosen, die auf traumatische Ereignisse zurückzuführen sind. Doch statt die Probleme besser in die Geschichte zu integrieren, verschwinden diese plötzlich, wenn sie mit Garrett zusammenkommt. Die Entwicklung der Charaktere kommt generell in “Sweeter Than Fame” viel zu kurz.

Es wirkt so, als wollte Kylie Scott an die Erfolge der Stage Dive Reihe anknüpfen. Die Band erhält sogar eine Erwähnung im Buch. Doch leider ist es ihr nicht geglückt.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Langsam erzählter Thriller mit abrupten Ende

Der Sturm
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Die Geschichte von „Der Sturm“ ist eine Mischung aus Geheimnisse, Liebe, Freundschaft, und Lügen. Auf Grund der sehr atmosphärischen Art passt das Buch gut als Herbstlektüre.

Die Charaktere in „Der ...

Die Geschichte von „Der Sturm“ ist eine Mischung aus Geheimnisse, Liebe, Freundschaft, und Lügen. Auf Grund der sehr atmosphärischen Art passt das Buch gut als Herbstlektüre.

Die Charaktere in „Der Sturm“ sind gut entwickelt. Die Autorin versteht es die einengenden Wirkung der Kleinstadt, in der es keine Privatsphäre und jeder hat eine Meinung zu allem und jedem hat, einzufangen. Beim Lesen durchlebt man mit Kieran erneut, wie er sich damals während der Tragödie fühlte und wie es dazu kam, dass er den Ort verließ.

Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten in das Buch hineinzukommen, weil es für meinen Geschmack zu langsam erzählt war. Es wurde aber besser. Naja, bis zu den abrupten Ende. Jane Harper verrät gerade genug, um die große Frage zu beantworten, aber es bleiben auch viele offen. Das mag zwar so gewollt sein von der Autorin, es lässt einen etwas unzufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Auftakt einer neuen Thriller Reihe, wo keine Spannung aufkommt.

Stille blutet
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Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache. Ihre Thriller der Varitas Serie erfreuten sich großer Beliebtheit. In ihrem neuesten Thriller “Stille Blutet” spielen diesmal ...

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache. Ihre Thriller der Varitas Serie erfreuten sich großer Beliebtheit. In ihrem neuesten Thriller “Stille Blutet” spielen diesmal die sozialen Medien eine besondere Rolle.

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just kündigt vor laufenden Kameras ihre eigene Ermordung an und nur wenige Stunden später ist sie tatsächlich tot. Die ist nicht nur der Beginn einer Mordserie, deren Opfer aus der österreichischen Medienwelt stammen, sondern startet auch eine Flut von Post in den sozialen Medien unter den Hashtag #inkürzetot. Die Ermittler der Mordgruppe stehen unter großem Druck, müssen sie doch zwischen echten Spuren und schlechten Scherzen unterscheiden.

“Stille Blutet” bildet den Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski. Verknüpft werden die Teile über einen weiteren unbekannten Spieler, welcher sich regelmäßig an seine Leserschaft wendet und sie beim Morden quasi mitnimmt. Die Blogbeiträge stören den Lesefluss des Buches, weil sie verwirrend sind und lange die Intention nicht klar ist.

Zu Beginn übt die Geschichte von “Stille Blutet” einen gewissen Reiz aus. Das Zusammenspiel von sozialen Medien und Mord war vielversprechend. Doch die Handlung dümpelt nur vor sich hin und es kommt einfach keine Spannung auf. Die Ermittler tappen lange im Dunkeln und haben keinen richtigen Ermittlungsansatz.

Bei der Ermittlerin Serafina “Fina” Plank verzichtet Poznaski auf die typischen Thriller Charakteristika, wie übermäßiger Alkoholkonsum oder überarbeitete alleinstehende Mutter. Dem Charakter konnte ich dennoch nichts abgewinnen. Eine junge Ermittlerin, die nicht den gängigen Modelmaßen entspricht, sondern wie eine normale Frau aussieht. Sie muss sich als einzige Frau im Team durchsetzen und wird dabei regelmäßig mit frauenfeindlichen Kommentaren bombardiert. In anderen Genre kommen diese Charakteristika einfach zu oft vor. Und wenn dies noch nicht genug ist, so gibt es noch die Figur Tibur Glaser. Dieser ist der Ex-Freund von Nadine Just und gerät schnell ins Zentrum der Ermittlungen. Als Schönling und Weiberheld beschwert er sich wiederholt, warum Plank nicht seinem Charm erliegt.

“Stille Blutet” von Ursula Poznanski ist der Auftakt einer neuen Thriller Reihe, wo keine Spannung aufkommt.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Unterhaltsam, aber unerwartete Wendungen bleiben aus

Das siebte Mädchen
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Der Herbst steht vor der Tür und nichts passt besser zu den kühlen Abende als ein spannender Thriller. Mit Lob von Karin Slaughter, Val MacDermid und Jeffery Deaver scheint „Das siebte Mädchen“ von Stacy ...

Der Herbst steht vor der Tür und nichts passt besser zu den kühlen Abende als ein spannender Thriller. Mit Lob von Karin Slaughter, Val MacDermid und Jeffery Deaver scheint „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham genau dieses Buch zu sein.

Als Chloe zwölf war, verschwanden sechs Mädchen spurlos. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Alle Indizien weisen auf ihren Vater hin. Als er gesteht, wird er als Serienmörder verurteilt und geht lebenslang ins Gefängnis. Der Fall sorgte für Schlagzeilen und die Familie zerbrach daran.

Fast zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. Chloe arbeitet inzwischen als Psychologin in Baton Rouge und möchte bald ihren Verlobten heiraten. Doch kurz vor dem Jahrestag ihres Vaters Verbrechen verschwinden wieder zwei Mädchen. Und Chloe hat eins der Mädchen als letztes gesehen. Der Albtraum von damals scheint erneut zu beginnen.

„Das siebte Mädchen“ ist aus Chloes Perspektive geschrieben. Als Psychologin sind ihre Beobachtungen und Beschreibungen nicht nur detailreich, sondern sie setzt sich analytisch mit dem damaligen und heutigen Geschehen auseinander. Besonders zu den Geschehen aus ihrer Kindheit bekommt man gefilterte Informationen und Chloe versucht diese aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Aufgrund der Lobeshymnen von erfolgreichen Thriller- Autoren hat man sich mehr von Stacy Willinghams Buch erhofft. Auch wenn man erst am Ende die genauen Zusammenhänge erfährt, so ist schon im ersten Viertel des Buches klar, wer es wirklich war. Die angepriesenen unerwarteten Wendungen sind weder unerwartet noch überraschend. Als regelmäßiger Thriller-Leser sind die Zusammenhänge eher offensichtlich und man lässt sich auch von dem üblichen Verwirrspiel nicht blenden.

Der Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham ist unterhaltsam, aber die unerwarteten Wendungen bleiben aus.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Leisen, melancholischen, dennoch kraftvollen Worte. Ideal für einen entspannten Leseabend.

Die Rückkehr der Kraniche
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Drei Generationen, vier Frauen, ein Haus in der Elbmarsch und belastende Geheimnisse. In Ihren Roman “Die Rückkehr der Kraniche” beweist Romy Fölck eindrucksvoll, dass sie auch die leisen, melancholischen, ...

Drei Generationen, vier Frauen, ein Haus in der Elbmarsch und belastende Geheimnisse. In Ihren Roman “Die Rückkehr der Kraniche” beweist Romy Fölck eindrucksvoll, dass sie auch die leisen, melancholischen, dennoch kraftvollen Worte beherrscht.

Seit fast 50 Jahren lebt Grete in einem kleinen Dorf nahe der Elbe. Auch wenn sie schon früh von der Ferne träumte, hat sie das Haus und ihre Mutter Wilhelmine nie verlassen. Als sich ihr eine neue berufliche Chance bietet, stürzt ihre Mutter und ihre Pläne drohen zu platzen. Ihre jüngere Schwester Freya und ihre Tochter Anna kehren in das Haus an der Binnenelbe zurück, um Grete bei der Pflege zu unterstützen. Doch das Verhältnis der Frauen ist angespannt. Jede trägt ein Geheimnis mit sich, welches drängt ausgesprochen zu werden.

Detailreich beschreibt Romy Fölck das idyllische Gebiet der Elbmarsch, welches bereits Schauplatz in ihren Kriminalromanen war. Das Buchcover von “Die Rückkehr der Kraniche” spiegelt diese Atmosphäre genau wieder.

In kurzen Abschnitten aus den Perspektiven der vier Frauen lernt man nach und nach über deren Leben, ihre Wünsche oder Ängste. Sei es Gretes Angst vor dem Älter werden, Freyas unerfüllte Kinderwunsch oder Annes Liebeskummer - die Charaktere sind realistisch und nahbar. Beim Lesen fühlt man mit jeder neuen Offenbarung mit den Frauen, genauso wie sie einen frustrieren, wenn sie einer Aussprache aus dem Weg gehen.

Die ruhig, atmosphärische Roman über eine Familie in der Elbmarsch war ideal für einen entspannten Leseabend nach einem stressigen Arbeitstag.

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