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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2023

Rätselhaft, raffiniert & packend!

Diabolisch
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1995 machen sich zwei Kinder in der Abenddämmerung allein auf den Heimweg, nachdem sie vergeblich darauf gewartet haben, abgeholt zu werden. Doch nur ein Kind kommt zu Hause an...

Siebenundzwanzig Jahre ...

1995 machen sich zwei Kinder in der Abenddämmerung allein auf den Heimweg, nachdem sie vergeblich darauf gewartet haben, abgeholt zu werden. Doch nur ein Kind kommt zu Hause an...

Siebenundzwanzig Jahre später: Im selben Dorf gibt es eine blutige Mordserie. Oberkommissarin Larissa Flaucher versucht, dem gemeinsamen Nenner auf die Spur zu kommen und stößt auf dunkle, tiefe Abgründe...

Das Geschehen wird ungemein fesselnd und atmosphärisch, auf zwei zeitebenen mit vielen Cliffhangern, geschildert: Der Heimweg der beiden Kinder, ein Dorffest, Tagebucheinträge und 27 Jahre später die brutale Mordserie und eine unheimliche, verschwiegene Dorfgemeinschaft. Nachdem klar wird, dass die Ereignisse im Jahr 1995 in Zusammenhang mit der Mordserie stehen, kommen natürlich viele Fragen und obwohl ich das Motiv mehr oder weniger offensichtlich fand, blieb es für mich spannend - schließlich kommt es auf die Details an...

Der lebendige, eindrückliche Schreibstil, die trügerisch idyllische Schwarzwaldkulisse, die interessanten Charaktere, die abwechslungsreiche Handlung – insbesondere die packenden Ermittlungen, sind absolut mitreißend.

“Diabolisch” ist ein ausgeklügelter Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Packend!

Erinnere dich!
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Bayern 1999: Eine 4-er Clique nach dem Abi, eine Wanderung, eines Morgens fehlt jemand...

Vor 20 Jahren verschwand Arnos Freundin Maja, eine Leiche wurde nie gefunden und er hat diese Zeit verdrängt: ...

Bayern 1999: Eine 4-er Clique nach dem Abi, eine Wanderung, eines Morgens fehlt jemand...

Vor 20 Jahren verschwand Arnos Freundin Maja, eine Leiche wurde nie gefunden und er hat diese Zeit verdrängt: Er hat sich in Berlin ein neues Leben aufgebaut. Arno ist zwar erfolgreich, doch er hat keine echten Freunde und seine Beziehungen waren/sind nie von Dauer sowie oberflächlich. Hat er den unaufgeklärten Verlust seiner großen Liebe nie überwunden? Ist er ein unabhängiger Einzelgänger oder steckt etwas Dunkles hinter seinem "Einsamer-Wolf-Dasein?

Dann trudelt eine Einladung zum Klassentreffen ein und er erhält seltsame Botschaften: Jemand suggeriert ihm, dass er alles über Majas Verschwinden weiß und fordert ihn auf, sich seinen vergrabenen Erinnerungen zu stellen. Kurz vor dem Klassentreffen ereignen sich beunruhigende Begebenheiten in Berlin und in dem kleinen Ort in Bayern, wo sich die Schüler/innen sowie Lehrer/innen von damals schließlich treffen, geht ebenfalls Merkwürdiges vor sich... oder bildet Arno sich das nur ein?

Er fragt sich, ob es möglich ist, sich bei klarem Verstand dabei zuzusehen, wie man langsam aber sicher verrückt wird! Er traut seinen Wahrnehmungen kaum noch, geschweige denn seinen Erinnerungen an seine Beziehung zu Maja.

Obwohl ein großer Teil der Handlung in Arnos Kopf stattfindet, ist “Erinnere Dich” ein ereignisreicher, temporeicher Psychothriller! Arnos Gedanken bzw. Ängste sind sehr interessant gestaltet und werden ausdrucksstark sowie hautnah geschildert! Die beklemmende Atmosphäre und die rätselhafte Handlung sind absolut fesselnd, außerdem ist das Ende erschütternd sowie auf gewisse Weise befriedend zugleich...

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Faszinierend verstörend!

Kleine Grausamkeiten
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Drei Brüder, die jeweils nur ein Jahr auseinander sind, wurden von ihrer egozentrischen, lieblosen, spöttischen Mutter geprägt. Der untergehende Bühnenstar hat ihre Söhne jahrelang gegeneinander ausgespielt ...

Drei Brüder, die jeweils nur ein Jahr auseinander sind, wurden von ihrer egozentrischen, lieblosen, spöttischen Mutter geprägt. Der untergehende Bühnenstar hat ihre Söhne jahrelang gegeneinander ausgespielt und sie um ihre Anerkennung wetteifern lassen - außerdem hatte sie offenkundig ein Lieblingskind. Der Vater war im Vergleich zur Mutter zwar gutmütig, doch die Kränkungen & Demütigungen, die sie ihren Söhnen zufügte, konnte er nicht ausgleichen. Nun sind die drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen ist der Tote, der betrauert wird. Welcher von ihnen ist es? Wie kam es dazu?

Im ersten Teil des Buches kommen nacheinander William (der Älteste), Luke (der Jüngste) sowie Brian (der Mittlere) zu Wort. Die Lesenden erfahren aus der Sicht des jeweiligen Bruders wie das turbulente Leben, voller Höhen & Tiefen, dieser kaputten Familie aussah. William ist ein berechnender, erfolgreicher, spendabler Filmemacher sowie Ehemann & Vater geworden, aus dem neurotischen Luke wurde ein Popstar mit Psychosen & Suchtproblemen, der dominant fürsorgliche Versager Brian hatte mogelte sich, mal recht mal schlecht, durchs Leben.

Durch die drei Erzählperspektiven eines gemeinsamen Lebens, gibt es einige “Wiederholungen”, wobei es interessant ist, wie unterschiedlich die Brüder dasselbe Ereignis wahrnahmen.

Im zweiten Teil gibt es einen unregelmäßigen Wechsel der Perspektiven der drei Brüder.

Die ereignisreiche, fesselnde, bewegende Handlung & die faszinierend verstörenden Charaktere werden lebendig, mit psychologischem Tiefgang sowie schwarzem Humor geschildert. “Kleine Grausamkeiten” ist ein differenziertes, unterhaltsames, erschütterndes Psychogramm einer zerstörerischen Familie - mit einem verblüffenden Ende!

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Thriller-Fans – unbedingt lesen: Atemberaubend spannend!

Die Geheimnisse der anderen
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“Die Geheimnisse der anderen” ist ein ungemein packender, rätselhafter, psychologisch interessanter sowie eindrücklich erzählter Thriller - Loreth Anne White weiß wirklich, wie man Hochspannung erzeugt ...

“Die Geheimnisse der anderen” ist ein ungemein packender, rätselhafter, psychologisch interessanter sowie eindrücklich erzählter Thriller - Loreth Anne White weiß wirklich, wie man Hochspannung erzeugt und wie brillantes Storytelling geht!

Verschiedene Perspektiven sowie Zeitebenen erzeugen eine anhaltend nervenzerreißende Stimmung und bieten faszinierend verstörende Einblicke in das Leben der Charaktere bzw. ihre tiefen, dunklen Abgründe.

Ein 4-köpfige Familie, in der düstere Geheimnisse vorherrschen, eine Ermittlerin, die ebenfalls einiges zu verbergen hat, eine alleinerziehende Mutter mit einem geheimen Plan und ein Teenager, der plötzlich zum Vollweisen wird – die Leben dieser Figuren werden während einer Mordermittlung auf verhängnisvolle Weise miteinander verstrickt...

Die greifbar unheilvolle Atmosphäre, die durch Schilderungen des Wetters sowie der Umgebung unterstrichen wird, hat mich von Anfang an eingesaugt. Der lebendige Schreibstil ist in jeder Hinsicht absolut mitreißend: Der kleine idyllische Küstenort in Kanada am Nordpazifik wird bildstark beschreiben, die Charaktere werden ausdrucksstark sowie authentisch mit Leben erfüllt und die vielschichtige, mysteriöse, erschütternde Handlung begeisterte mich überraschenden sowie plausiblen Wendungen!

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Spektakulär unterhaltsam & spannend!

30 Tage Dunkelheit
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Die angesehene, aber erfolglose dänische Autorin Hannah steht über Verkaufszahlen und verachtet Mainstream-Bücher. Auf einer Buchmesse trifft sie auf einen kommerziell sehr erfolgreichen Krimischriftsteller, ...

Die angesehene, aber erfolglose dänische Autorin Hannah steht über Verkaufszahlen und verachtet Mainstream-Bücher. Auf einer Buchmesse trifft sie auf einen kommerziell sehr erfolgreichen Krimischriftsteller, der sie mir seiner Selbstherrlichkeit zu einer gewagten Aussage vor vielen Zeugen provoziert: Jeder Idiot kann innerhalb von 30 Tagen einen Krimi schreiben! Daraufhin schickt ihr Agent sie nach Island zu einer Bekannten in ein Dorf am Meer, von wegen Tapetenwechsel, Ruhe und Inspiration.

Kaum in ihrem Refugium angekommen, kommt es zu einem mysteriösen Todesfall und als angehende Krimiautorin muss Hannah natürlich nachforschen. Sie nervt den ermittelnden Dorfpolizisten, fragt Leute aus, stößt auf Ungereimtheiten und macht sich so richtig schön unbeliebt.

Der geistreiche, zynische Humor und Hannah haben mich von Anfang an begeistert! Sie ist herrlich schroff, aber auch selbstironisch. Ihre direkte, impulsive, selbstkritische Art wird ungemein amüsant dargestellt, zudem hat sie das Talent ständig in skurrile bzw. gefährliche Situationen zu geraten ...

Der lebendige, spaßige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und auch die eigensinnigen Nebenfiguren sowie die Schilderungen der schrecklich schönen Natur sind beeindruckend humorvoll gestaltet.

Ich finde, dass “30 Tage Dunkelheit” der Krimi sein könnte, den Hannah schreiben musste: Das Werk einer überaus sprachgewandten, einfallsreichen, schwarzhumorigen Autorin mit hohen literarischen Ansprüchen - speziell, originell und dennoch irgendwie für den Mehrheitsgeschmack geeignet.

Der Mix aus genialem Humor, Spannung, die sich immer weiter zuspitzt und Ereignisreichtum machen dieses Buch zu einem packenden Leseerlebnis!

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