Eine farbige junge Frau erzählt ihre Geschichte, fiktiv
Schwarzes HerzJasmina Kuhnke hat einen Roman geschrieben. Darin erzählt eine junge farbige Deutsche in der Ich-Perspektive aus ihrem Leben, von ihren massiven Erfahrungen mit Rassismus sowohl im öffentlichen Raum wie ...
Jasmina Kuhnke hat einen Roman geschrieben. Darin erzählt eine junge farbige Deutsche in der Ich-Perspektive aus ihrem Leben, von ihren massiven Erfahrungen mit Rassismus sowohl im öffentlichen Raum wie auch in ihrem privaten Umfeld und in der Familie selbst. Sie berichtet auch davon, das diese ständig erlebte Ausgrenzung und Andersbehandlung sie in die Beziehung zu einem Mann getrieben hat, einer toxischen Beziehung, aus der sie sich erst sehr spät, auch für ihre zwei gemeinsamen Kinder, hat lösen können. Das dazugehörige Hörbuch wurde von der Autorin selbst eingelesen, sehr emotional, aufgebracht, auch aggressiv, verzweifelt und dann wieder hoffnungsvoll. Da ich zuerst annahm, das es sich bei dieser Geschichte um Autobiographisches von Jasmina Kuhnke selbst handelte, fand ich es absolut selbstverständlich, das diese ihre Geschichte samt ihrer gelebten Emotionen persönlich vortragen wollte. Und mich haben ihre Erlebnisse gerade in der Schule, also sozusagen in der Öffentlichkeit, geradezu fassungslos gemacht. Einiges konnte ich zwar auch eher weniger nachvollziehen, gerade bzgl. des Märtyriums in ihrer Beziehung, wie konnte sie dies so lange erdulden, aber ich hielt es ja für ein reales Geschehen, das was sie wirklich erlebt hatte. Doch so wie ich es jetzt verstehe, ist dies tatsächlich eine rein fiktiv angelegte Geschichte. Das alles ist also vielleicht irgendwann irgendwem einmal passiert, diese Vorkommnisse gerade in der Schule hat vielleicht schlimmerweise irgendein Kind einmal erleiden müssen, aber es ist nicht die Geschichte der Autorin selbst.. Zumindest hat sie sich meines Wissens nicht entsprechend geäußert.
Rassismus ist schlimm und es gibt ihn hier in Deutschland massiv. Jeder sollte, wenn er mit dergleichen in Berührung kommt, den Mut haben, aufzustehen und etwas dagegen zu tun. Sicherlich ist dieser Roman so auch als Aufruf gedacht, Rassismus nicht hinzunehmen und er soll uns vor Augen führen, wie sehr die Betroffenen darunter leiden. Das ist gut.
Aber trotzdem kann ich mich mit dem Weg, mit der Ausgestaltung der Geschichte an der ein oder anderen Stelle, nicht so ganz anfreunden.
Aber natürlich sieht das jeder anders und auch das ist gut so.