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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

Mehr als ein Fall und dazu das schöne Wien

SÜDNORD-Detektive (3)
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Diesmal dürfen die Geschwister Nora, Ronja und Jonas ihre Großeltern nach Wien begleiten. Dort Ferien zusammen mit ihren Freunden Emil und Lilli zu machen, da ist die Vorfreude groß. Und naütrlich sind ...

Diesmal dürfen die Geschwister Nora, Ronja und Jonas ihre Großeltern nach Wien begleiten. Dort Ferien zusammen mit ihren Freunden Emil und Lilli zu machen, da ist die Vorfreude groß. Und naütrlich sind die Südnorddetektive gleich am ersten Tag gerade zur rechten Zeit am rechten Ort, um einen neuen Fall angetragen zu bekommen, eigentlich ja sogar zwei. Und während sie mit den Erwachsenen Wien erkunden und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten einen Besuch abstatten, halten sie natürlich Augen und Ohren offen und das mit Erfolg. Dem Auftrag zur Suche nach einem verschwundenen Pudel folgen weitere Meldungen über gestohlene Tiere, aber auch die Indizien, die hoffentlich irgendwann zur Lösung führen, nehmen zu. Und dann ist da noch das unter einer Diele gefundene Tagebuch aus der Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg, in dem ein jüdischer Junge von seinem großen Traum und auch von schlimmen Dingen erzählt, die ihm und seiner Familie das Leben immer schwerer machen.
Diese Buch, wie schon die beiden vorherigen Bände dieser Reihe, bietet eine tolle Detektivgeschichte, perfekt ausgerichtet auf Augenhöhe zu seinem jungen Lesepublikum. Aber da ist noch ganz viel mehr, nämlich jede Menge Wissen, natürlich eingebunden, ohne jemals aufgesetzt zu wirken, über eine Stadt mit seinem ganz eigenen Flair, leckerem österreichischem Essen, der Wiener Hofreitschule, dem Stephansdom mit seinen zwei Türmen und, das gehört auf jeden Fall dazu, der Musik. Und auch ein ganz ernstes Thema hat hier seinem Platz, das Geschehen rund um die jüdische Bevölkerung in den Zeiten des Nationalsozialismus, mit einem Bezug, sehr nah dran.
Ein toller Band 3 und ich bin mir sicher, die Autorin hat mit ihren Südnorddetektiven noch viel Spannendes und zudem Wissenswertes zu erzählen. Schaut doch mal vorbei, bei ihrem nächsten Fall, dann am Meer.

Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein bisschen alte Krimischule und ein sehr originelles Ermittlerpaar

Wenn Worte töten
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Privatdetektiv Daniel Hawthorne, früher im Dienste der Polizei unterwegs, wird zu einem Literaturfestival auf der Kanalinsel Alderney eingeladen, an seiner Seite Anthony Horowitz, dessen Job es ist, die ...

Privatdetektiv Daniel Hawthorne, früher im Dienste der Polizei unterwegs, wird zu einem Literaturfestival auf der Kanalinsel Alderney eingeladen, an seiner Seite Anthony Horowitz, dessen Job es ist, die jeweiligen Ermittlungen des rauhen Hawthorne adäquat und möglichst spannend zu Papier zu bringen. Zwei dieser Bücher gibt es schon (im wirklichen Leben). Dass dieses Treffen zu einem neuen Fall und damit zu Arbeit führen würde, passiert unvermutet, denn wer hätte schon damit gerechnet, dass der zugegeben unsympathische Mäzen des Ganzen hier sein Leben aushauchen würde, auf brutal unnatürliche Art und Weise. Aber genau das passiert und sehr schnell stellt sich heraus, dass das sehr spezielle Ermittlerduo der überforderten Polizei beispringen muss. Es gibt eine Menge zu erkunden und zu recherchieren, aber erst ein zweiter Toter lässt die beiden den richtigen Weg einschlagen.
Was soll man sagen, dieser Kriminalroman hat einfach Spaß gemacht. Ein Hauch british, schräg und auch öfters mal zum Schmunzeln lebt dieses Buch von der Paarkonstellation 'krummeliger Detektiv und sein Autor', welcher ja dann auch für diese Geschichte verantwortlich ist. Das hat was, erinnert zwar an andere prägnante Paarungen wie Sherlock und Watson oder Miss Maple und Mr. Stringer, ist aber trotzdem ganz anders, total original und originell auf jeden Fall auch.
Sollten sich die zwei auch weiterhin irgendwie zusammenraufen, wäre ich bei einem nächsten Fall als Leser bestimmt wieder mit dabei.

Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein Krimi mit viel Roman im Gepäck

Der treue Spion
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Ermittler Gryszinski hat schon zwei seiner Fälle öffentlich, in Buchform, gelöst. Nun ist er mit den Nachforschungen zu einem verschwundenen französischen Diplomaten wieder da. Eigentlich war sein Auftrag, ...

Ermittler Gryszinski hat schon zwei seiner Fälle öffentlich, in Buchform, gelöst. Nun ist er mit den Nachforschungen zu einem verschwundenen französischen Diplomaten wieder da. Eigentlich war sein Auftrag, einfach mal nach diesem Mann zu schauen, wo doch wahrscheinlich sowieso gar nichts dahinter steckt. Damit lag sein Chef und er selbst wohl auch dann aber ziemlich falsch, denn daraus wurde ein großer gravierender Fall mit indirekt staatstragender Bedeutung, die ihn zusammen mit seiner Frau bis ins Paris von 1896 führt, inklusive dem unvergleichlichen Flair dieser Stadt und einigen der namhaftesten Literaten dieser Zeit. Dann wird es überraschend, denn diesmal kommt auch Gryszinskis Sohn mit ins Spiel. 1916 an der Front von Verdun als Meldehelfer dabei, gerät er in Berührung mit Bereichen desselben Falls, an dem sich schon sein Vater 20 Jahre zuvor abgearbeitet hat.
Dies ist eine sehr überzeugend in den historischen Kontext der beiden agierenden Männer eingebaute Geschichte. Präzise, authentisch und atmosphärisch dicht, das macht dieses Buch aus. Man fühlt sich sehr gut aufgehoben in dieser fiktiven Handlung, denn das Drumherum des Ermittlungsgeschehens ist so nachvollziehbar echt, bestens recherchiert und macht auch, gerade wenn man auf die eingebauten literarischen Größen trifft, in Ansätzen, trotz der beklemmenden Zeit, richtig Spaß. Dieser Kriminalroman ist spannend, was man ja auch erwarten kann, aber zu einem großen Teil auch literarisch fein ausgeleuchtet. Und der Anteil Roman daran ist stark zu unterstreichen, im absolut positiven Sinn.
Ein sehr angenehmes kurzweiliges Leseerlebnis mit einer Geschichte, die überzeugt.
Ich wäre bei einem nächsten 'Gryszinski' auf jeden Fall wieder mit dabei.

Veröffentlicht am 03.05.2023

Zeit für Details und ein noch besseres Kennenlernen

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
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Wie der Titel schon sagt, in diesem etwas anderen Band 8,5 wird viel entschlüsselt. Das sind weniger weitere Geheimnisse, obwohl auch ein solches ist im Kleinen mit dabei. Hier wird sich Zeit genommen, ...

Wie der Titel schon sagt, in diesem etwas anderen Band 8,5 wird viel entschlüsselt. Das sind weniger weitere Geheimnisse, obwohl auch ein solches ist im Kleinen mit dabei. Hier wird sich Zeit genommen, für diese faszinierende Welt von 'Keeper Of The Lost Cities', für die Details, die sonst ein wenig an uns vorbei rauschen, denn man ist ja ganz auf das spannende Geschehen fixiert, so dass man über vieles gar nicht nachdenkt, wie z.B. wie es denn mit der Flora und Fauna aussieht. Wir lernen hier die einzelnen Elfenfamilien nun noch einmal, so richtig nah dran, kennen, es gibt Rezepte, auch Elfen mögen es lecker und dann werden die Hauptfiguren noch einmal ganz genau, auch sehr persönlich, beleuchtet. Und während man darüber liest, rattert es im Kopf und man hat so das eine oder andere Ah und Oh-Erlebnis, denn nun werden in einem kleine Details, Szenen aus den vorherigen Büchern, noch einmal hervorgeholt und man sagt sich, darum also war es genau so. Nach diesem großen 'Jetzt erst kennst du unsere Welt', kommt dann auch noch ein echtes Stück weitere Geschichte, das man natürlich lesen muss, denn das Ende ist wieder bereit, für Erwartungen und eine große Vorfreude auf das nächste vollumfängliche spannende 'Keeper Of The Lost Cities'-Abenteuer.
Ich mochte dieses aufgelockerte 'Zwischenspiel', ausgelegt auf die echten Fans dieser Reihe und das sind wir ja alle, sehr. Jetzt ist man irgendwie noch näher dran und es hat einfach großen Spaß gemacht. Und wenn nun zwei begeisterte Leser*innen aufeinander treffen, dann gibt es für das 'wer weiß mehr' aus dem bisherigen großen Ganzen jetzt zusätzlich jede Menge Wissensstoff.

Veröffentlicht am 17.04.2023

Trash soll es sein, aber leider nicht meiner

Ice Planet Barbarians – Georgie und Vektal
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Aliens entführen einige Menschenfrauen, um sie in ihrer eigenen Welt als Sklavinnen zu nutzen, doch unterwegs gibt es Probleme und das Unternehmen erleidet, im wahrsten Sinne des Wortes, Schiffbruch. Hört ...

Aliens entführen einige Menschenfrauen, um sie in ihrer eigenen Welt als Sklavinnen zu nutzen, doch unterwegs gibt es Probleme und das Unternehmen erleidet, im wahrsten Sinne des Wortes, Schiffbruch. Hört sich nach Trash aus und weckt Erwartungen. Aber auch Trash kann gut sein oder eben auch nicht. Und in dieser Geschichte scheint alles einfach wie umgerührt und zu einem auf der Stelle verharrenden Einheitsbrei verkocht. Und so ist bei mir einfach so gar kein Funke übergesprungen, wozu die in der Hörbuchfassung den Part von Georgie übernehmende Stimme, die irgendwie selbst leicht verirrt, so mitschwimmt, in den dunklen Abgründen des Geschehens, sicherlich auch ihren Teil beiträgt.
Für viele wird diese sehr eigene Geschichte passen, um sich gut und crazy unterhalten zu fühlen, für mich eben nicht.