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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2024

Familie, wie sie im Buche steht und der Kampf jedes einzelnen

Hallo, du Schöne
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Die Familie Padavano, amerikanisch mit temperamentvollen italienischen Wurzeln, das sind vier teils wilde, lebhafte, eigenwillige und gar nicht so einfache Töchter, eingebunden in ein wärmherziges Elternhaus, ...

Die Familie Padavano, amerikanisch mit temperamentvollen italienischen Wurzeln, das sind vier teils wilde, lebhafte, eigenwillige und gar nicht so einfache Töchter, eingebunden in ein wärmherziges Elternhaus, das familiäre Zugehörigkeit lebt. Als eine der Schwestern Julia den Basketballspieler William Waters mit nach Hause bringt, sie hat ihn, selbst Studentin, am dortigen College kennengelernt, wird dieser freundlich aufgenommen. Und der junge Mann, selbst von gefühlskalten, ihn wenig beachtenden Eltern aufgezogen, ist geradezu fasziniert von der positiven Familiendynamik, die er im Haus seiner baldigen Ehefrau vorfindet. Zugehörigkeit, gesehen zu werden, das hat er sich immer gewünscht und jetzt, eigentlich könnte alles so schön sein. Doch seine eigenen inneren Dämonen lassen ihn nie ganz los und auch sonst, die Zeit führt zu Veränderungen. Mit dem Tod des Vaters stellen sich die tiefen Bande zwischen den vier Padavano-Schwestern als doch sehr fragil heraus und bald schon entwickeln sich diese vier Perönlichkeiten in sehr unterschiedliche Richtungen, mit Entscheidungen, die Egoismus, Neid und Bitterkeit, nicht zu den glücklichsten machen. Und das Ergebnis ist, erst einmal, ein Bruch.
Diese Familiengeschichte, sie ist an Emotionen, Lebendigkeit, Authentizität, an Härten eines eigentlich ganz normalen Lebens und an der ausgemachten oft recht sturen Individualität seiner Protagonisten kaum zu überbieten. Und doch oder gerade deswegen ist dieses Buch ein Schatz, um sich als Leser regelrecht hineinfallen zu lassen, in das Aufregenste überhaupt, in den Kampf des Lebens. Und vielleicht sind die Wurzeln familiärer Zusammengehörigkeit doch stärker und langlebiger als man denkt.
Lesen kann schon sehr glücklich machen. Hier tut es das, auf seine ganz eigene Art.
Und die Geschichte klingt noch lange nach.

Veröffentlicht am 09.02.2024

Vier Freundinnen, Handicaps, besondere Begabungen und ein spannendes Abenteuer dazu

Cosima und der Diamantenraub
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London, November 1899, Heim für beklagenswerte Mädchen, hier leben, zusamme mit vielen anderen gehandicapten Kindern, Cosima und ihre drei Freundinnen Cosima, Diya, Mary und Pearl. Es ist kein gutes Leben, ...

London, November 1899, Heim für beklagenswerte Mädchen, hier leben, zusamme mit vielen anderen gehandicapten Kindern, Cosima und ihre drei Freundinnen Cosima, Diya, Mary und Pearl. Es ist kein gutes Leben, denn die Betreiber der Einrichtung nutzen sie aus, lassen sie frieren und gehen sehr despektierlich mit den ihnen anvertrauten Schützlingen um.Doch die vier machen das Beste daraus und gestalten sich ihren Alltag mit gut geplanten Aktionen, wie dem Kuchenklau aus der Küche, etwas freundlicher. Als eines Tages der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy das Heim besucht und alle Kinder, gegen Geld, mitnehmen will, ist den Mädchen schnell klar, dass er nichts Gutes mit ihnen vor hat. Und das stellt sich dann auch als richtig heraus. Ein Gegenplan muss her, um sie alle zu retten und ihnen die 'Freiheit' zu geben. Und das sie das schaffen, ist gar nicht so abwegig, denn jede von ihnen kann etwas ganz besonders gut.
Dies ist eine tolle Geschichte, ein spannendes Abenteuer mit einem besonderen Bezug zum Thema Handicap. Darauf ist, sehr angenehm, jedoch nicht der Hauptfokus gelegt. Dieses 'anders sein', es ist einfach so. Es das macht den Menschen ja nicht aus. Und genauso wird es in diesem Buch auch gezeigt.
Es hat viel Spaß gemacht, mit Cosima und ihren Freundinnen unterwegs zu sein. Und irgendwie hat man das Gefühl, man könnte sie, nach dem gelungenen Ende, ja vielleicht wiedersehen. Potential für mehr hätte die besondere Konstellation und die vier, die dafür stehen, auf jeden Fall.

Veröffentlicht am 06.02.2024

Hinein in die Bronzezeit und die Weiterentwicklung der Menschen

Zeit der Bronze
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Vor mehr als 2000 Jahren begann die Bronzezeit, bestimmt von der Weiterentwicklung der Menschen, vorwiegend durch ihr Vermögen, Waffen und nützliche Geräte herstellen zu könnn, aus eben dieser metallischen ...

Vor mehr als 2000 Jahren begann die Bronzezeit, bestimmt von der Weiterentwicklung der Menschen, vorwiegend durch ihr Vermögen, Waffen und nützliche Geräte herstellen zu könnn, aus eben dieser metallischen Legierung, aus Kupfer und Zinn, die man Bronze nennt.
Ganz langsam, Schritt für Schritt wird man hineingeführt in diese Epoche der Menschheitsgeschichte. Man lernt viele Dinge, die auch, aber weit trockener und ohne Bezug zu einer tatsächlich einst existierenden lebendigen Welt, in einem Sachbuch zu finden wären und man erfährt, in kleinen feinen Geschichten ein absolutes Mehr, über die Menschen dieser Zeit. Sie haben geglaubt, gefühlt, haben sich Schmuck, aus Bronze, geschaffen. Und gerade dieser Schmuck, er hatte eine sehr persönliche, auch emotionale Bedeutung für sie. So hat man damals richtig wertvolle Stücke weggeworfen, in Gewässern versenkt. Und das Warum. Zweifelsfrei geklärt ist es bis heute nicht, denn auch schon damals war nicht alles rational und nur dem Überleben gewidmet. Also, warum? Darum, weil es Menschen waren, unsere Vorfahren eben.
Dies ist ein tolles sehr wertig gestaltetes Buch, das gerade die angedachte junge Leserschaft, auch visuell, sehr anspricht, mit seinen Bildern und den Farben, die Wärme, aber auch Härte und Überleben widerspiegeln und uns alle, damit meine ich auch die Erwachsenen, sehr gekonnt mitnimmt, in diese Zeit.

Veröffentlicht am 06.02.2024

Wenn man plötzlich 40000 Jahre vor der eigenen Zeit lebt, braucht man Freunde

Fred in der Eiszeit
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Fred ist der junge Erforscher, der in so manch andere Zeit zurückversetzt wird. Diesmal nimmt er gerade an einer Höhlentour auf der Schwäbischen Alb teil, als er plötzlich, nur durch einen Feuerrfunken, ...

Fred ist der junge Erforscher, der in so manch andere Zeit zurückversetzt wird. Diesmal nimmt er gerade an einer Höhlentour auf der Schwäbischen Alb teil, als er plötzlich, nur durch einen Feuerrfunken, 40000 Jahre zurück, in einer Eiszeit landet. Das ist eigentlich gar nicht gut, denn wie will ein Junge von heute in dieser unwirtlichen Welt überleben, Nahrung finden, sich gegen Tiere verteidigen und der Kälte trotzen. Doch er hat Glück und trifft auf Bo und dessen Schwester Lu. Die Drei werden schnell Freunde und Fred lernt das harte Leben zu dieser Zeit kennen. Teilweise wird es auch richtig gefährlich, aber zusammen schaffen sie das. Obwohl, als sie auf einen Höhlenlöwen treffen, könnte das auch nicht gut ausgehen.
Eine tolle und auch spannende Geschichte, begleitet von direkten und indirekten Informationen zur Eiszeit vor 40000 Jahren und jeder Menge interessanter zusätzlicher Fakten, das macht dieses Buch aus. Es wird auf eine sehr lockere Art Wissen vermittelt, das Interesse von Kindern geweckt für eine Zeit, die schon so lange vergangen ist und von der man heutzutage doch eher weniger hört. Aber hier funktioniert die Kombination von echtem Geschehen und Lernen perfekt und aus Lernen sollen wird auf eine ganz leichte natürliche Art die Lust darauf. Und die schön gestalteten Bilder dazu, die oft über eine ganze Seite gehen, sie machen alles noch viel lebendiger und präsenter wie das allein durch die Sprache möglich wäre.
Ganz viel Wissen, toll verpackt, machen zudem Lust auf mehr, auf mehr Abenteuer zu Zeiten, von denen wir leider inzwischen nicht mehr so viel vermittelt bekommen. Und weil die Erwachsenen, wenn sie in ihrem Gedächtnis kramen, merken, das da nicht sehr viel parat ist zu diesen uralten Zeiten, ist ein Mitlesen hier eine gute Sache.
Wohin Freds nächste Reise geht, schauen wir mal. Auf jeden Fall lohnt es sich, dann wieder mit dabei zu sein.

Veröffentlicht am 31.01.2024

Spannend, temporeich und verbunden mit vielen Wendungen, bis zum Ziel

Die Insel des Zorns
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Eine kleine griechische Insel, sieben mehr oder weniger eng verbandelte Personen, eine beklemmende sturmdurchzogene Atmosphäre und dann, der Mord. Das Szenario ist verheißungsvoll, nach altbekanntem Muster, ...

Eine kleine griechische Insel, sieben mehr oder weniger eng verbandelte Personen, eine beklemmende sturmdurchzogene Atmosphäre und dann, der Mord. Das Szenario ist verheißungsvoll, nach altbekanntem Muster, denkt man sich. Doch es wird sich zeigen, es kommt anders. Und das beginnt schon damit, dass uns gleich zu Beginn der Mann begrüßt, der uns hier, als einer, der direkt dabei war bei dieser Mordtragödie, als Erzähler durch das Geschehen führt, rückblickend natürlich. Er kommt sehr munter daher, schweift auch ganz gerne mal ab von der direkten Handlung und ergießt sich in Eigenem. Das ist aber gar nicht schlimm, sondern nur der Anfang der Außergewöhnlichkeiten, die man so bei einem mit Thrillerelementen durchgetakteten Kriminalroman nicht erwarten würde. Mit langsamem Kennenlerntempo wird man herangeführt, an die einzelnen Charaktere, lässt die Spannung kommen bis es dann irgendwann einer weniger ist. Und dann geht es rund. Aber natürlich nicht Schritt für Schritt geradeaus, nein, so viele Wendungen, falsche Fährten, manchmal auch bewusst für die Leser gelegt, den Eindruck hat man zumindest, erlebt man selten bei einer 'Mordermittlung'. Da heißt es schon, dabeibleiben. Aber das tut man auf jeden Fall, denn diese Geschichte ist nicht nur spannend. Es macht auch einfach Spaß, sich mitnehmen zu lassen auf diesen Ritt, den der Autor hier für uns kreiert hat.
Klasse Leseunterhaltung für Krimifans und für alle anderen auch.