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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2024

Ein neues Zuhause für den Drachen Papalote, hoffentlich für immer

Reiz niemals einen Drachen (Band 2)
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Band 2 ist da und weiter geht es mit der Drachenrettung. Clemens und Bahira haben es geschafft. Sie haben ein schönes neues Zuhause für den von ihnen geretteten Drachen Papalote gefunden, auf Mallorca. ...

Band 2 ist da und weiter geht es mit der Drachenrettung. Clemens und Bahira haben es geschafft. Sie haben ein schönes neues Zuhause für den von ihnen geretteten Drachen Papalote gefunden, auf Mallorca. Dort soll er nun sein Leben genießen dürfen, ganz weit weg von all denen, die ihm Böses wollten. Hoffentlich wird man ihn dort nicht entdecken. Die beiden Kinder freuen sich, dass ihr Papalote jetzt endgültig gerettet ist. Doch dann entdecken sie Museumsdirektor Wahnschaffe und seine Freundin Sina Sinnreich, die allerschlimmste Gefahr für ihren Drachen, auf der Insel. Schon einmal haben diese Papalote gefangen gehalten und sie geben einfach nicht auf. Zudem erfahren sie, dass auch ein anderer Drachen in großer Gefahr ist. Da können Clemens und Bahira doch nicht einfach nach Hause gehen. Und so beginnt das nächste Kapitel des großen Drachenrettungsabenteuers, super spannend und so voller unerwarteter Wendungen, dass man beim Lesen manchmal sogar das Atmen vergisst. Da rast man regelrecht über die Seiten und hofft und bangt mit, denn immer wieder steht die Mission auf der Kippe, ob nicht doch die Bösen gewinnen werden.
Lest selbst, ob sich die Geschichte für Papalote und Drache Nr. 2 zum Guten wendet. Und wenn das Buch zu Ende ist und ihr vielleicht einerseits ziemlich glücklich über die packende Geschichte seid, aber andererseit auch ein bisschen traurig, dass sie nun vorbei ist, dann gibt es eine kleine Aufmunterung für alle begeisterten Leser. Es geht weiter. In wenigen Monaten werdet ihr wieder von den Drachen und ihren Rettern hören, mit einem neuen Abenteuer.
Und als kleiner Tipp, Drachenkinder schlüpfen aus Eiern.

Veröffentlicht am 02.01.2024

Aji macht sich auf den Weg zum Gipfel und 'Go'

Aji's Abenteuer
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Aji ist ein Quoll, ein wilder lustiger und sehr ungeduldiger kleiner Beutelmarder, der vom Go-Spiel begeistert ist und ganz schnell den allerhöchsten Dan-Rang erreichen will. Als er auf Meister Tenuki ...

Aji ist ein Quoll, ein wilder lustiger und sehr ungeduldiger kleiner Beutelmarder, der vom Go-Spiel begeistert ist und ganz schnell den allerhöchsten Dan-Rang erreichen will. Als er auf Meister Tenuki trifft, schickt dieser den ungestümen aber auch sehr liebenswerten Kerl auf eine Reise, zum Gipfel des Berges Moyo. Und hier kann man schon sagen, der Weg ist das Ziel, zumindest ein bisschen. Auf jeden Fall erlebt Ako eine Menge rasanter Abenteuer, mit ziemlich wütenden Muscheln, die nur einer der Hindernisse sind, die es zu übewinden gilt.
Dies ist eine tolle lustige und auch ein wenig schräge Comicgeschichte, die richtig Spaß macht und unterwegs viel zum Go-Spiel an uns heranträgt. Ganz leicht und wie nebenher erfährt man eine Menge über dieses Spiel, das doch eher noch nicht so gängig in unseren Alltag Eingang gefunden hat. Viele haben auch einfach zu viel Respekt davor und glauben, es wäre zu kompliziert, um es einfach mal eben so erlernen zu können. Aber wie die flockig leichte Atmosphäre dieses Comics ist der Anfang gar nicht so schwer. Also nach dem Comic, super unterhaltsam, ist vor dem Spiel.
Legt los, ob groß oder klein, Go macht Spaß und wird niemaals! langweilig.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Die 'Alles-Vergessen-Krankheit' und eine tiefe Freundschaft, die sie begleitet

Erinnerungen des Waldes
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Ruhig gelegen im Wald von Schönrinde betreibt Archibald Fuchs seine eigene Buchhandlung. Und er liebt sein kleines Bücherreich und die netten Kunden, mit denen er tagtäglich zu tun hat. Eines Tages kommt ...

Ruhig gelegen im Wald von Schönrinde betreibt Archibald Fuchs seine eigene Buchhandlung. Und er liebt sein kleines Bücherreich und die netten Kunden, mit denen er tagtäglich zu tun hat. Eines Tages kommt Ferdinand Maulwurf, ein alter Stammkunde, in den Laden. Völlig aufgelöst erbittet er seine Biographie, die er vor Jahren geschrieben hat, um so vielleicht seine Erinnerungen wieder zurückzubekommen. Denn der alte Maulwurf hat die 'Alles-Vergessen-Krankheit' und jetzt findet er nicht mal mehr seine geliebte Frau. Archibald ist untröstlich, denn er hat das Buch vor einigen Tagen verkauft. Aber er beschließt, seinem Freund auf jeden Fall irgendwie zu helfen. Und so machen sich die beiden zusammen auf den Weg, nach Erinnerungen zu suchen und damit auch nach der verlorengegangenen Frau des armen Maulwurfs. Es wird eine Reise, so illuster, prall gefüllt mit Dingen, die tief berühren, die das Leben von Maulwurf und Fuchs, trotz des sich immer weiter verschlechternden Zustands des Freundes, bereichern, die traurig machen und einen zum Lächeln bringen und die getragen wir von dieser wunderbaren zutiefst menschlichen tierischen Freundschaft zweier Lebewesen. Für den Gesunden ist es nicht leicht, das alles auszuhalten, zumal durchaus die typischen Symptome dieser schlimmen Krankheit, wie z.B. Aggression, nicht ausgegrenzt werden und hier zeitweise zum Tragen kommen. Aber es gibt genug gemeinsames Erleben, das positive starke Gefühle schafft und dann ist da ja auch noch der Humor, den sich diese Geschichte bewahren kann.
Dieses Buch hat etwas Besonderes geschaffen, hat dieses so schwere und in unserem Leben zunehmend präsenter werdende Thema in eine Geschichte verpackt, die die Dinge einerseits etwas puffert, andererseits das Geschehen sehr nahe an uns heranträgt. Aber wir halten es aus, nehmen Anteil und manchmal vergisst man vor lauter herrlicher Natur und all den Tieren, die ihr Herz für dieses herzige Duo öffnen, wie schwer die Grundthematik wiegt. Und die Illustrationen, ein bisschen wie aus Kinderbüchern früherer Zeiten, sie geben dieser märchenhaft angehauchten Fabel eine zusätzliche Stärke anheim, hin zu einer Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.
Und dann noch ein kleines Aber. Für mich ist dieses Buch ein Erwachsenenbuch. So habe ich es gelesen und so fühle ich es auch. Es kann Kindern nicht schaden, so ist es ja auch gedacht und die Sanftheit, mit der es geschrieben ist, ist auch darauf ausgerichtet. Aber dies alles wirklich einzuordnen und es richtig zu verstehen, dafür sind ein paar Jahre mehr Lebenszeit gut geeignet.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Das Spenderherz und die damit verbundenen zwei Leben

Skaterherz
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Elias ist krank. Schon sehr lange wartet der Junge auf ein neues Herz, das ihn herausbringt aus dem Krankenhaus, in dem er so viel Zeit verbringen muss, hinein in ein vielleicht ganz normales Leben. Und ...

Elias ist krank. Schon sehr lange wartet der Junge auf ein neues Herz, das ihn herausbringt aus dem Krankenhaus, in dem er so viel Zeit verbringen muss, hinein in ein vielleicht ganz normales Leben. Und dann ist es so weit. Ein Junge, Boyd, ein begeisterter Skater und zudem ein Draufgänger, der sich für unverwüstlich hält, wie das halt so ist in diesem Alter, er hat es mit einer extracollen Aktion versucht und musste sein Kunststück mit dem Leben bezahlen. Nun schlägt sein Herz in Elias und gibt ihm die Chance, sich tatsächlich, nach einer entsprechenden Rehabilitation, in sein Leben zu stürzen, seine wiedergewonnene Kraft zu spüren und endlich zu machen, was man als Junge normalerweise so macht.Aber Elias ist ängstlich, gezeichnet von der Zeit, in der nichts ging und das mögliche Sterben sein ständiger Begleiter war. Doch er hat Glück, denn als er erwacht, steht ein Junge an seinem Bett, den nur er sehen kann und der ihm sagt, das sein 'wildes' Herz nun in ihm schlägt. Boyd macht Elias Mut, sich zu trauen, einfach mal etwas auszuprobieren. Mache es einfach. Und Elias, er unterstützt seinen Freund bei dem, was ihn davon abhält, zu gehen.
Dieses Wechselspiel zwischen den beiden, das wir als Leser sozusagen hautnah miterleben, ist es ungeheuer stark und von einer ganz eigenen berührenden Intensität. Zwei Leben und irgendwann ist es für beide gut,gut und richtig, es loszulassen, auf der einen Seite und ja zu sagen, auf der anderen, dazu, dieses Geschenk dankbar anzunehmen und zu leben.
Dies ist ein sehr intensives Buch über eine tiefe Freundschaft, die sich auf einer Ebene abspielt, die Außenstehenden eigentlich nicht zugänglich ist. Aber auch wir, als solche, erhalten ein Geschenk, diesen, es ist schon auch ein Kampf, miterleben zu dürfen, mit all seiner Trauer, Bitterkeit, aber auch Hoffnung, Freude, dem 'Frieden machen' mit sich selbst und gar an und ab auch mit etwas Humor.
Und dann, wenn diese kurze, genau richtig getaktete Geschichte vorüber ist, bleibt man zurück, mit einem Gefühl von Akzeptanz und die Schwere des Grundthemas, vielleicht eröffnet sich hier zumindest der Zugang, Gedanken dazu zuzulassen. Denn das sollte man tun.

Veröffentlicht am 28.12.2023

Die Betreuung für ein Geschwisterkind, viel Liebe und eine erdrückende Verantwortung

Sieben Tage Mo
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Mo und Karl sind Geschwister, 12 Jahre alt, Zwillinge und sie sind fast inmmer zusammen. Ihre Zuneigung zueinander ist groß und sie haben viel Spaß zusammen, oft zumindest. Denn sie sind ein sehr ungleiches ...

Mo und Karl sind Geschwister, 12 Jahre alt, Zwillinge und sie sind fast inmmer zusammen. Ihre Zuneigung zueinander ist groß und sie haben viel Spaß zusammen, oft zumindest. Denn sie sind ein sehr ungleiches Paar. Mo hat bei der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten und ist behindert. Grenzen kennt er nicht und wenn er etwas will, kann es schon mal heftig werden. Karl liebt seinen Bruder sehr und ist immer an seiner Seite. Er beschützt ihn, passt auf ihn auf. Das muss er tun, weil sein Vater aufgrund seiner Arbeit meist irgendwo weit weg unterwegs ist und seine Mutter als Krankenschwester auch nicht viel Zeit für die Betreuung aufbringen kann. Meistens möchte er es auch, weil es schön ist, mit Mo die Welt, seine Welt, zu erkunden. Aber manchmal ist es auch einfach sehr viel, sehr belastend und seine eigenen bescheidenen Wünsche bleiben auf der Strecke, mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren, wenn man gerade Lust dazu hat, sich mit Freunden treffen und gar ein Date mit Nida, dem Mädchen, das er so mag. Dass er irgendwann mal eine letztendlich falsche Entscheidung trifft und das dies dann Folgen hat, was soll man sagen, ein 12-jähriger Junge, mit allem allein gelassen, zutiefst nachvollziehbar und eigentlich überhaupt nicht seine Schuld.
Ein schweres Thema, das diese Geschichte uns näherbringen will. Wie dies alles an uns herangetragen wird, einfach toll, sehr gut ausbalanciert, berührend. Man fühlt mit, man ist mit dabei, hat viel Hochachtung und fragt sich erst einmal, wo eigentlich die Eltern mit ihrer Verantwortung ihren beiden Söhnen gegenüber geblieben sind. Zuerst, denn auch das ist die besondere Qualität, mit der der Autor seine Geschichte erzählt. Auch die Eltern sind 'in Not'. Sie zerreissen sich zwischen Arbeit, denn auch der finanzielle Aspekt muss nun mal geschultert werden und gerade auch bei der Mutter, dem Wunsch, zuhause ihr behindertes Kind zu betreuen. Und die 'Ungerechtigkeit', die sie Karl aufbürden, auch sie ist ihnen bewusst, wenn sie sie auch die meiste Zeit verdrängen.
Dieses Buch, es gibt dem Thema und ganz vorne weg, den Menschen, die eine solche Situation zu meistern haben, eine Stimme, indem es Bewusstsein schafft für deren so ganz anderem Leben, dem, was sie schultern müssen, welch große Last es zu tragen gilt. Und ganz wichtig, es zeigt auch die, die anders sind und uns Dinge vorleben, die wir annehmen sollten und unser Leben bereichern können.
Sehr empfehlenswert, für alle.