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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Besonders

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Ich bin noch ganz gefangen in dem Roman mit biographisch-historischen Hintergrund. Ich habe schon einige dieses Generes gelesen, auch dieses hat mich tief bewegt.
Das Cover hat mich sofort angesprochen. ...

Ich bin noch ganz gefangen in dem Roman mit biographisch-historischen Hintergrund. Ich habe schon einige dieses Generes gelesen, auch dieses hat mich tief bewegt.
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es wirkt selbst wie ein Gemälde.
Aber vor allem der Titel hat mich dazu veranlasst, die Kurzbeschreibung zu lesen. Ich liebe Bücher, in denen es um Künstler, besonders um Maler, geht und die einen historisch belegten Hintergrund haben.
Der Schreibstil ist flüssig und mehr als bildhaft. Hier hat die Autorin es geschafft, mich sofort ins Buch zu ziehen. Die Charaktere sind anschaulich und liebevoll beschrieben. Man hat diese direkt vor Augen.
Das Buch darf der Leser aus der Perspektive von Blanche erleben.
Ich liebe Bilder der Maler der Zeit um Monet, auch seine, aber in diesem Buch ist mir mal wieder bewusst geworden, wie wenig ich um die Maler herum weiß. Hier war mir nicht bewusst, dass Monet eine Stief-/Schwiegertochter hatte, die ebenfalls Malerin war.
Das Buch "zeichnet" das Leben von Blanche Hoschedé-Monet auf. Durch Monet, den sie durch ihren Vater kennenlernt, dieser unterstützt ihn, kommt sie sozusagen zur Malerei. Sie lernt durch zusehen und assistieren, da er sie nicht unterrichtet. Heute würde man es wohl "learning bei doing" nennen, sie ist Autodidaktin. Über den Inhalt will ich nichts weiter verraten. Blanche hat ein großes Herz, sie ist für jeden da, manchmal vergisst sie dabei sich selbst.
Das Buch hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Immer wieder hätte ich mir für Blanche das ein oder andere anders gewünscht. Ich habe mit ihr gelitten, gehofft, gebangt, mich für sie gefreut, war traurig, enttäuscht, bin mit ihren Augen durch die Welt gegangen. Ich konnte die Landschaften, Farben sehen, ja sogar Geräusche und Gerüche wahrnehmen. Sie war so eine starke Persönlichkeit, die viele Schicksalsschläge durchleben musste, ihre eigenen Wünsche hintenan stellt und offenbar durch ihre Malerei trotzdem glücklich war.
Die Autorin hat mich dazu gebracht mehr über die Malerin zu erfahren. Über ihr Leben, von dem man im Buch schon viel miterleben durfte, besonders aber über ihre Werke.
Hier wurde eine "einnehmende" Romanbiographie geschaffen, die ich gern weiterempfehle.
Das einzige Manko beim E-Book ist, dass man das Personenregister erst am Ende "entdeckt".

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Wunderbar

Findelmädchen
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Da ich bereits "Trümmermädchen" gelesen habe, war ich auf den Nachfolger gespannt.
Auch hier sticht das Cover sofort wieder ins Auge. Dieses Mal zieren zwei Mädchen das Cover. Dies und der Titel ziehen ...

Da ich bereits "Trümmermädchen" gelesen habe, war ich auf den Nachfolger gespannt.
Auch hier sticht das Cover sofort wieder ins Auge. Dieses Mal zieren zwei Mädchen das Cover. Dies und der Titel ziehen als erstes den Blick auf sich. Wie schon beim Vorgänger erhascht man beim genaueren Hinsehen wieder wie durch eine Nebelwand einen Blick auf den Dom.
Schon die Leseprobe hat mich tief bewegt und ich war sehr neugierig auf das ganze Werk. Und was soll ich sagen, ich bin auch hier nicht enttäuscht worden. Auch dieser Band hält, was die Leseprobe versprochen hat und noch mehr.
Der flüssige, bildhafte und "einnehmende" Schreibstil hat mich sofort an die Seite von Helga und Jürgen gezogen. Aber auch einige andere Protagonisten haben mich berührt. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und man kann sie direkt vor sich sehen. Man freut sich mit ihnen, ist aber auch traurig, spürt die Zerrissenheit, leidet mit, hofft mit. Man kann ihre Nöte und Ängste, aber auch Träume und Hoffnungen direkt spüren. Die Autorin versteht es alle Gefühle anzusprechen.
Man fühlt sich lesend in die Vergangenheit versetzt. Eine Zeit des Wiederaufbaus, der Hoffnung, aber auch der Ohnmacht und immer wieder aufkeimende Vorurteile.
Die Autorin hat erneut einen emotionalen Roman, dieses Mal über die Nachkriegszeit, geschaffen. Hier wird auch die Rolle der Frau in den 50jahren sehr als deutlich.
Hier wurde neben der Nachkriegszeit sowohl das Leben als "Besatzerkind", die frauenfeindliche Lage als auch der Beginn des Wirtschaftswunder eindrücklich beschrieben.
Man merkt, dass die Autorin Informationen von Zeitzeugen zur Verfügung hatte.
So hat man ein Gefühl der Authentizität. Auch hier könnte ich noch einiges schreiben, aber man muss das Buch einfach erleben. Ich habe erneut ein berührendes, bewegendes und auch nachdenklich machendes Buch der Autorin lesen dürfen. Leider kann ich wieder nur 5 Sterne vergeben.

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