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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2024

KI steht im Mittelpunkt

Die Burg
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Zunehmend beschäftigen sich nun auch Autoren mit dem Thema KI. Hier in diesem Thriller spielt die KI eine entscheidende Rolle. Da dies der erste Roman für mich von dieser Autorin war, musste ich mich erst ...

Zunehmend beschäftigen sich nun auch Autoren mit dem Thema KI. Hier in diesem Thriller spielt die KI eine entscheidende Rolle. Da dies der erste Roman für mich von dieser Autorin war, musste ich mich erst einmal mit dem Schreibstil anfreunden. Dieser ist zwar schön flüssig, aber anfangs eben auch gewöhnungsbedürftig.

Die Story, eine Gruppe sich vollkommen fremder Leute, in ein Escapeszenario wiederfinden zu lassen, fand ich richtig interessant. Zumal die Gruppenzusammensetzung recht heterogen war. Und damit auch ein mögliches Konfliktpotenzial gegeben ist.

So werden gängige Klischees bedient, dass Superreiche sich über das Gesetz stellen, um Profit aus ihren Geschäften zu generieren. Besonders dreist fand ich ich wirklich, wie sich der Millionär schamlos an fremden Ideen bedient, nur um zu zeigen um wie viel besser seine Umsetzung mit Hilfe der KI im Vergleich zu einem anderen Escapanbieter, der auch noch anwesend ist, ist.

Das eine KI nur so gut ist wie sie auf Grund ihrer Programmierung sein kann, zeigt sich in diesem Thriller auch sehr gut. Wegen einer Einflussnahme ist sie alles andere als nett. Sie ist brutal und blutrünstig. Ganz ehrlich ich bin froh das ich manche Bilder nur gelesen habe und nicht wirklich sehen musste, da diese wirklich sehr sehr blutig waren.

Allerdings war ich auch häufig einfach verwirrt, wo im Höhlensystem die Gruppe zeitweise war, aber dass denke ich war auch Absicht. Auch wenn die Autorin so nett war eine Skizze der verschiedenen Höllensysteme beizufügen.

Das Cover fand ich richtig klasse, mit ein Grund warum ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte.

Fazit: Ein wirklich brutaler und bildgewaltiger Thriller, der sehr blutig ist. Mich hat er zeitweise ziemlich verwirrt. Aber schon allein für die Auflösung lohnt sich dieser Thriller.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Femizid

Arctic Mirage
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In einem stroboskopisch anmutenden Schreibstil widmet sich die Autorin dem Thema Gewalt gegen Frauen insbesondere in der Ehe.

Für einen Kurzurlaub sind die Eheleute Karo und Risto nach Lappland gefahren ...

In einem stroboskopisch anmutenden Schreibstil widmet sich die Autorin dem Thema Gewalt gegen Frauen insbesondere in der Ehe.

Für einen Kurzurlaub sind die Eheleute Karo und Risto nach Lappland gefahren und werden bereits bei der Anreise in einen schweren Unfall verwickelt. Infolge dieses Unfalles bröckelt nach und nach die sorgfältig aufgebaute Fassade der Eheleute. Nicht nur das beide in ihrer Kindheit unter Gewalt in der Familie gelitten haben, scheinen beide genau das weiter zu leben und auch weiter zu geben was sie in ihrer Kindheit erlebt haben. Unfassbar und sogleich gelebter Alltag, ist das bewusste Wegschauen der Gesellschaft. Am schockierensten jedoch wird mir wohl die Szene einen Arztes im Gedächtnis bleiben, der Karo Psychopharmaka verschreibt, um diese ruhig zustellen, nur damit Risto es noch leichter hat sie zu misshandeln. Meiner Meinung nach leben diese beiden in einer absolut toxischen Beziehung, in einer Spirale aus Gewalt und Demütigung, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt.

Anfangs glaubte ich wirklich Karo hätte psychische Probleme, zumal ihre so akkurate Fassade in nur kurzer Zeit vollkommen zusammenbricht. Hinzu kommt natürlich das ihr Risto auch wirklich übel mitspielt und sie dadurch an ihrem Verstand zweifeln lässt. Noch schlimmer jedoch ist das Ärzte einfach die Augen verschließen vor der Tatsache, das der Ehemann seine Frau einfach nur ruhigstellen will, um sie nicht nur zu misshandeln sondern Stück für Stück zu zerstören und dafür ist natürlich eine selbstbewusste Frau mit klaren Verstand schlicht und einfach nicht zu gebrauchen. Aber es ist natürlich falsch nur Ärzten die Schuld in die Schuhe zu schieben. Nein die Gesellschaft versagt, nicht nur hier in diesem Roman sondern überall auf der Welt. Wir verschließen die Augen. Schauen weg. Auch wenn in regelmäßigen Abständen das Thema Femizide in den Medien auftaucht, schieben wir es immer schön weg.

Risto steht stellvertretend für Männer, die in ihrer Kindheit nicht nur selbst Gewalt ertragen haben sondern, die diese auch weiter geben. Er steckt in einer Lebenswirklichkeit einer Spirale fest, in der Gewalt gegen Frauen, sei es körperliche oder auch psychische vollkommen legal ist. Es ist für ihn vollkommen richtig. Es gelingt ihm sich der Gesellschaft gegenüber als Opfer einer einer instabilen Ehefrau darzustellen, nur um sie ruhigstellen zu können und sie weiter malträtieren zu können. Für ihn wird es zu einer Stresssituation, wie sie anfängt ihre Rolle in dieser toxischen Ehe in Frage zu stellen und ihre Medis absetzt.

Ein ruhiges, ja friedlichen Cover, das die Fassade dieser Ehe gut darstellt und auch wie allein sich Karo fühlt, wie isoliert.

Fazit: Ein wirklich eindringliches Buch, das an den Leser appeliert, nicht wegzuschauen und nicht die Augen zu schließen. Gut an den Erzählstil muss man sich erst gewöhnen, aber wenn man erst mal in der Story drin ist, kann man einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Also lest dieses Buch auch wenn es schwere Kost ist.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Rein ins Leben und raus aus der Konfortzone

Weil morgen ein neuer Tag beginnt
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Zentrale Themen dieses Romans sind neben Trauerbewältigung auch Neuanfang und Freundschaft.

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil einen gelungenen Spagat zwischen hochemotionalen Erzählelementen und ...

Zentrale Themen dieses Romans sind neben Trauerbewältigung auch Neuanfang und Freundschaft.

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil einen gelungenen Spagat zwischen hochemotionalen Erzählelementen und urkomischen Phasen.

Emely, die Hauptfiguren wird durch eine Reportage im TV gründlich in ihrer Komfortzone durchgerüttelt. Ihr geht auf, dass sie ein vollkommen durchschnittliches Leben führt. Nach und nach beginnt sie ihr Leben umzugestalten. Engagiert sich sozial, wird sportlich aktiv, ändert ihre Ernährung, kurz öffnet sich für die Vielfalt des Lebens.

Emely ist mir wirklich sehr schnell ans Herz gewachsen. Auch wenn ich anfangs nicht wirklich verstand, was denn so schlimm ist durchschnittlich zu sein. Erst im Laufe der Geschichte ist man den wirklichen Grund auf die Spur gekommen. Emely´s Zwillingsschwester verstarb infolge einer Krebserkrankung. Und dieses Trauma, der Verlust nicht nur einer Schwester sondern eben eines Teils von ihr, dass sie trotz Therapie in Kindheitstagen nicht überwinden konnte, holt sie unbarmherzig ein und zwingt sie dazu ihr Leben zu überdenken. Auch wenn ich nur den Kopf schüttelt konnte, da sie immer und immer wieder nicht an ihr eigenes Leben denkt und auch nicht ihr eigenes Leben lebt sondern immer das von Clare, ihrer toten Zwillingsschwester. Ihre eigenen Interessen und Gefühle stellt sie immer hinten an. Bis ihr dann endlich ein Licht auf geht.

Das Cover ist einfach wunderschön und passt richtig gut zur Story.

Fazit Ein wirklich emotionaler und humorvoller Roman, der nicht über das Ziel hinausschießt und den Leser auch nicht in ein tiefes Loch zieht. Urkomische und gefühlvolle Phasen wechseln sich gekonnt ab. Ich habe köstlich amüsiert und habe ich wirklich gut unterhalten mit dieser Geschichte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Auch für die Romantiker unter euch bietet dieser Roman etwas.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Roman mit Sogwirkung

Rot
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Der Autor entführt den Leser in eine Endzeitumgebung, in der es seit über 500 Jahre immer wieder Rücksprünge vom Fortschritt gibt. Das heißt sämtliche einstige technische Fortschritte werden nach und nach ...

Der Autor entführt den Leser in eine Endzeitumgebung, in der es seit über 500 Jahre immer wieder Rücksprünge vom Fortschritt gibt. Das heißt sämtliche einstige technische Fortschritte werden nach und nach ausradiert oder schlichtweg verboten und damit auch vergessen. Normale Menschen scheint es nur noch vereinzelt zu geben. Die neuen „Menschen“ sind wesentlich kleiner und haben unter anderen auch ein anderen Habitus. Damit verbunden ist die selektive Wahrnehmung von Farben, der diesen auch einen unterschiedlichen gesellschaftlichen Rang verleiht.

Keine Frage der Autor hat einen wirklich tollen Roman geschrieben, allerdings konnte ich mich mit seinen sonderbaren Wortneuschöpfungen so gar nicht anfreunden. Bei einigen technischen Funktionsweisen bin ich irgendwann einfach ausgestiegen.

Dafür waren die Figuren einfach nur Klasse. Besonders die beiden Hauptfiguren haben mich beeindruckt. Das währen zum einen Eddie ein Roter mit einen sehr hohen Rotwert, der dadurch für die in seinem Dorf herrschende Herrscherfamilie vom größten Interesse ist. Denn diese ist darauf bedacht nicht nur ihr Blut aufzufrischen sondern ihre Nachkommen mit einem möglichst hohen Rotwert auszustatten, um ihre Position zu festigen. Tja nur haben sie nicht damit gerechnet, dass eben dieser Eddie seit dem er Jane Grey kennen und lieben gelernt hat einen freien und eigenen Willen hat und angefangen hat das gesellschaftliche System in Frage zu stellen. Er torpediert eben jenes Bestreben der Herrscherfamilie nach Leibeskräften.

Und Jane ist einfach klasse. Sie ist mutig und taff schert sich nicht um irgendwelche Klassen. Sie liebt wen sie liebt mit Haut und Haar. Sie ist wagemutig und hat ein ausgeprägtes technisches Verständnis. Und sie ist eine Graue mit leichten Grün. Also eigentlich eine jener, die wie Sklaven in einer Fabrik arbeiten, bis sie tot umfallen.

Als Eddie durch einen wirklich dummen Zufall den Sitz des gefallenen Mannes, der so ganz nebenbei eine Frau war, aktiviert kommt in sein langweiliges Leben mächtig Bewegung. Denn plötzlich findet er sich quasi auf einer Todesliste nicht nur auf der der Herrscherfamilie sondern auch noch auf der des Schöpfers. Er schafft es mit viel Glück eine tödliche Seuche zu überleben, nicht zerquetscht zu werden und für den Schöpfer kurzfristig unsichtbar zu sein.

Was ihn jedoch fast den Boden unter den Füßen wegzieht ist die brutale Erkenntnis, ja die Tatsache, das er nur ein Objekt auf einer Insel ist. Aber genau aus dieser brutalen Ausweglosigkeit schöpft er nicht nur Hoffnung sondern auch Energie.

Trotz der kleinen Mängel hat sich dieses Buch unglaublich gut gelesen, so das man es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Fazit: Eine wirklich gute Dystopie mit starken Charakteren, nur die seltsamen Wortneuschöpfungen schmälern teilweise das Lesevergnügen. Dafür entfaltet die Geschichte so einen Sog, dass man den Roman gar nicht mehr aus die Hand legen will.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

schöner Unterhaltungsroman

Glückstöchter - Einfach lieben
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Im zweiten Band erzählt die Autorin die Geschichte der Glückstöchter Anna und Eva weiter.

Die Autorin wechselt immer wieder die Erzählperspektiven zwischen Anna und Eva.

So erfährt man wie es Anna ergeht, ...

Im zweiten Band erzählt die Autorin die Geschichte der Glückstöchter Anna und Eva weiter.

Die Autorin wechselt immer wieder die Erzählperspektiven zwischen Anna und Eva.

So erfährt man wie es Anna ergeht, nachdem sie aus ihr elterliches Gut vertrieben wird. Wie sie sich durchschlägt, sich findet und sich auf einer alten Almhütte niederlässt. Wie gut sie sich mit den normalen Alpenmenschen versteht und Freundschaften schließt. Sie wird ein Teil dieser Gemeinschaft und durch ihr handwerkliches Geschick kann sie auch ihren Lebensunterhalt bestreiten. Dennoch ist es für Anna alles andere als ein leichtes Leben. Hoch oben in den Bergen, stellt sie sich der Natur. Ihr Leben dort in der rauen Natur ist hart, trotzt ihr Land für ihren Garten ab und versucht sich als Selbstversorger durchzuschlagen. Aber auch für hält dieses Leben auch das Glück in Form von großer Liebe bereit. Und natürlich auch in Form von Helene.

Auch für Eva wird diese nicht nicht nur turbulent und anstrengt sondern hält auch Überraschungen bereit. Denn Eva´s WG drohnt zu zerbrechen und somit auch ihr einziger Halt, an den sie sich klammert. Für mich passiert nun das längst Überfällige. Endlich macht sich Eva zusammen mit ihrer Oma auf die Suche nach Eva´s Wurzeln. Das sie sich dabei endlich mit ihrer Familie aussöhnt ist auch mehr als überfällig. Nicht zuletzt weil schon die nächste Generation in den Startlöchern steckt. Zugegeben Eva ist alles andere als ein einfacher Charakter. Richtig warm bin ich mit ihr erst gegen Ende der Geschichte geworden, wo sie dieses borstige und selbstsüchtige Verhalten abgelegt hat. Ja sie war zornig, sie hatte ja auch allen Grund dazu, aber sie sich dermaßen darin gesult hat und ihre Adoptivfamilie dermaßen, allen voran ihrer Oma, so unrecht getan hat, fand ich einfach nur schäbig. Auch ihr Egoismus, nicht nur was Freundschaft angeht fand ich fürchterlich. Die Autorin hat wirklich erst gegen Ende grad so die Kurve gekriegt, dass man Eva noch gemocht hat.

Was ich allerdings wirklich Schade fand ist, dass die gemeinsame Zeit zwischen Anna und Eva gegen Ende des Romans wirklich sehr kurz gehalten ist, wo es doch im Verlaufe der Handlung doch auch einige Längen gab.

Anna hat mir als Figur einfach wesentlich besser gefallen. Ja sie hatte auch ihre Schwächen, aber diese hat sie überwunden und ist als starke Frau daraus herausgegangen. Vielleicht färbt ja ein wenig Anna noch auf Eva ab, würde der Figur der Eva jedenfalls gut tun.

Das Cover gefällt mir sehr gut und hat auch zum Band 1 einen Wiedererkennungswert.

Fazit: Durch den gewohnten Schreibstil, ist man sehr rasch in der Story drin und fühlt sich als Leser pudelwohl. Auch wenn der Charakter der Eva mich Nerven gekostet hat, wird man am Ende entschädigt. Besonders gefallen hat mir auch das einige Charaktere aus der Wunderfraureihe hier und da aufgetaucht sind. Mein Favorit ist und bleibt jedoch Anna.

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