Profilbild von Sommerkindt

Sommerkindt

Lesejury Star
offline

Sommerkindt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sommerkindt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2021

cooler und düsterer Krimi

Verschollen in Palma
0

Ein düsterer wie bedrückender Krimi, der fern ab der schillernden Touristenpfade spielt und den Leser in eine Welt aus Korruption, Gewalt und schierer Verzweiflung entführt.

Emme ein junges 16jähriges ...

Ein düsterer wie bedrückender Krimi, der fern ab der schillernden Touristenpfade spielt und den Leser in eine Welt aus Korruption, Gewalt und schierer Verzweiflung entführt.

Emme ein junges 16jähriges schwedisches Mädchen darf zum ersten Mal alleine Urlaub machen fern ab der Heimat und zwar in Palma zusammen mit ihren beiden Freundinnen. Doch der Urlaub verläuft anders als die drei dachten. Alles läuft aus dem Ruder bzw. komplett schief nachdem sie Drogen zu sich nehmen. Am Ende ist Emme spurlos verschwunden. Die Eltern kommen auf die Insel, eine Suchaktion wird gestartet. Alles vergebens. Die Ehe der Eltern scheitert unter diese Belastung. Tim der Vater von Emme und ehemaliger Polizist zieht nach Palma schlägt sich als Detektiv durch. Lernt die Schattenseiten der Insel kennen. Nach der Arbeit zieht er Tag für Tag durch die Straßen verteilt Flyer und trinkt im Laufe der Jahre viel zu viel Alkohol. Dann gerät ein Klient von ihm unter Mordverdacht und bittet ihn seine Frau zu suchen, kurze Zeit später wird eben dieser Klient tot durch Suizid in der Zelle gefunden neben ihm ein Abschiedbrief. Tim beginnt tiefer zu graben und kommt einer sehr mächtigen und gefährlichen Seilschaft auf die Schliche, die durch ihre Kontakte immer gefährlicher für ihn werden. Mehr als einmal wird er gewarnt, die Ermittlungen einzustellen, doch er macht weiter, selbst als er angeschossen wird und nur knapp überlebt. Er deckt die Verbindungen auf und stellt sich dem Trio.

Der Autor hat hier einen wirklich sehr düsteren Inselkrimi vorgelegt. Durch seine Sprachgewalt und seine Fähigkeit die Szenerie so kühl und distanziert zu beschreiben, gerät man in einen Sog, auch wenn die erste Hälfte des Krimis eher mau war, schon alleine weil der Autor wohl nicht so richtig wusste wo er hin wollte.

Der Krimi zieht sich bis zur Hälfte des Buches ganz schön. Der Autor schwimmt mit seinen Figuren regelrecht, bis er die eine Richtung findet in der er dann gehen will. Und ich bin auch hier an dieser Stelle doch ein wenig enttäuscht, da er so viele Themen nur anschneidet wie Bauspekulationen, Korruption, Drogenhandel, Gewalt, sexuelle Perversion, Prostitution usw. Und da es erst ab der zweiten Hälfte des Buches dann so richtig spannend wird und das schon ein ziemlich großes Minus, das man sich durch so viele Seiten quälen muss, in denen man zwar viele Hintergrundinfos zugeschoben bekommt, aber die Handlung so vor sich hin schwimmt und nicht recht voran gehen will. Dafür ist dann die zweite Hälfte und insbesondere das Ende dann richtig stark. Mehr als einmal muss man heftig schlucken und das gelesene kurz sacken lassen besonders als sich die Leichen zu türmen beginnen. Aber die Auflösung ist richtig rund, alles wird aufgeklärt, Tim sucht wonach er jahrelang gesucht hat doch die Täter werden nicht alle zur Rechenschaft gezogen aber genau das wäre das Tüpfelchen auf dem i gewesen.

Besonders schön fand ich das während des Romans immer wieder Perspektivwechsel der Hauptfiguren gab und man diese so noch besser kennenlernen konnte. Man lernt nicht nur Emme, ihre Mutter sondern auch ihren Vater besser kenne und auch verstehen. Auch wenn der Schreibstil das eine oder andere Mal doch eine Herausforderung war, weil der Perspektivwechsel recht schnell kam oder aber man dann erstmal nachdenken musste ja wo bin ich denn gerade Vergangenheit oder Zukunft. Und das Emme ja aus einer ganz besonderen Perspektive erzählt, da kommt man dann erst ganz am Schluss drauf. Gut gelungen ist aber wie der Autor den Verfall des Vaters darstellt, wie er nicht nur körperlich abrutscht sondern auch „gesellschaftlich“.

Fazit: Ein wirklich brutal heftiger Krimi mit Korruption, Mord, Prostitution und vielen mehr. Ein ums andere mal muss man nicht nur schlucken und das gelesene mal sacken lassen. Dieser Krimi ist was für all jene die genug haben von den heile Welt Krimis, hier geht es richtig zur Sache, es wird blutig und brutal. Auch wenn der erste Teil etwas schwach ist wird’s ab der zweiten Hälfte des Buches richtig spannend. Absolut lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2021

eine bewegende Geschichte mit ganz viel Herz

Auf sieben Beinen
0

Franzi ist eine junge Frau, die als Jugendliche durch einen tragischen Unfall mit einem Hund ein Bein verlor. Seit dem beisst sie sich verbissen durchs Leben. Schule und Studium hat sie mit besten Ergebnissen ...

Franzi ist eine junge Frau, die als Jugendliche durch einen tragischen Unfall mit einem Hund ein Bein verlor. Seit dem beisst sie sich verbissen durchs Leben. Schule und Studium hat sie mit besten Ergebnissen abgeschlossen. Da sie nach jenem Vorfall jedoch nie eine Therapie in Anspruch genommen hat, hat sie nicht nur eine Phobie gegen Hunde entwickelt sondern hat mit der Zeit einen ganzen Sack voll Komplexe angehäuft. Die Prothese an ihrem Bein hält sie stets gut verborgen. Selbst der Eisdielenbesitzer hat keine Ahnung das Franzi „behindert“ ist. Denn genau das will Franzi nicht sie will unter keinen Umständen auf eine Prothese reduziert werden. Bei einem Vorstellungsgespräch kommt es dann für Franzi zum Supergau. Der Agenturinhaber hat einen Hund der auf sie zustürmt und Franzi gerät in Panik und stürzt. Der Sturz hinterlässt jedoch Folgen auf ihren bereits stark angegriffenen Stumpf. Doch Hansi so heißt der Hund von Jan hat einen Narren an ihr gefressen. Und so kommt es unverhofft zu weiteren ebenso ungünstigen Zusammentreffen zwischen Jan und Franzi. Obwohl Franzi Jan rein optisch ganz nett findet braucht es noch eine ganze Weile bis Franzi mit Hansi warm wird, der sie regelrecht vergöttert. Als Franzi an einer Ausschreibung teilnimmt läuft sie Jan wieder über den Weg. Und dann bekommt die einmalige Chance auf eine neue moderne Prothese in einer Rehaklinik und das genau zu dem Zeitpunkt als es zwischen ihr und Jan etwas ernster wird. Und Jan weis noch immer nichts von Franzis Geheimnis. Als dann ihre Patentochter auf der Intensivstation landet eilt Franzi zu ihrer besten Freundin jedoch auf Krücken und ohne Prothese und läuft prompt Jan über den Weg. Er steckt es erstaunlich gut weg. Gerade als alles so gut läuft wird Jan in einen schweren Unfall verwickelt und trägt schwere Verletzungen davon. Waren Jans Eltern erst begeistert von ihr, stößt sie plötzlich auf eine Mauer von Ablehnung. Was beide nicht Ahnen ihre beiden Familien verbindet ein schicksalhaftes Ereignis.

Die Autorin hat einen wirklich netten romantischen Liebesroman verfasst. Der Erzähler berichtet ausschließlich aus der Ich – Perspektive und zwar aus der von Franzis. Was auf die Dauer jedoch recht anstrengend ist, nicht nur weil durch eben diese Perspektive eine gehörige Portion Wahrnehmungsverzerrung mit schwingt. An der einen oder andren Stelle wäre ein Perspektivwechsel sehr angenehm gewesen. Zudem ist für Brillenträger doch sehr anstrengend diesen wirklich guten Roman zu lesen, weil die Schrift wirklich ein wenig zu klein ist.

Die Autorin schafft es den Leser durch verschiedene Handlungsbögen an die Geschichte zu fesseln. Ganz zu schweigen von einer gehörigen Portion von komischen Elementen, wo man sich ein kichern wirklich nicht verkneifen kann. Aber wer kann schon einen Herzensbrecher wie Hansi widerstehen. Das Thema Behinderung bzw. den Umgang mit Behinderungen hat die Autorin lebhaft dargestellt, ohne dabei zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Sie zeigt wie eine starke junge Frau ihren Weg macht mit ihren körperlichen und seelischen Problemen. Und auch wie sie mit Hilfe aus einer ganz unerwarteten Richtung aus ihren Mikrokosmuss ausbricht und nicht nur ihre große Liebe findet sondern auch einen ganz neuen Weg einschlägt.

Die Protagonisten allen voran Franzi, die anfangs doch sehr zickig und wütend auf die ganze Welt ist mausert sich zu einer ganz netten lieben jungen Frau, die endlich auch ihrem Schneckenhaus herauskommt. Und Jan da würde wohl jeder schwach werden, so ein einfühlsamer und netter Kerl. Und Hansi, der Hund ist einfach nur knuffig und hat sich seine Familie mal eben selbst neu zusammengestellt.

Fazit: Ein wirklich gelungener romantischer Liebesroman, mit ein paar Längen, aber sonst bezaubernd. Ein wenig Erotik aber auch eine schöne Handlung. Bis auf wenige Kritikpunkte kann ich diesen Roman guten Herzens weiter empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2021

gewalttätiger Sex

Hingabe
0

Suiza hat nur einen Traum sie möchte das Meer sehen. Daher flieht sie eines Tages aus dem Heim in dem sie untergebracht ist. Sie fährt mit jeden mit, der sie mit nimmt. Leider wird sie wie ein Stück Fleisch ...

Suiza hat nur einen Traum sie möchte das Meer sehen. Daher flieht sie eines Tages aus dem Heim in dem sie untergebracht ist. Sie fährt mit jeden mit, der sie mit nimmt. Leider wird sie wie ein Stück Fleisch unter den Lkw – Fahrern rumgereicht und muss so einige Übergriffe erdulden. Eines Tages strandet sich in einem spanischen Dorf in einem Stall. Eine Frau päppelt sie auf und dann wird sie Kellnerin in einer Kneipe. Genau in dieser Kneipe geht Thomás öfters. Als er sie sieht wird er von seinen Gefühlen und Emotionen überrollt. Kurzerhand schleift er sie mit sich, vergeht sich an sie und nimmt sie in sein Haus auf. Er vögelt sie ohne Sinn und Verstand. Doch Thomás ist wütend auf die ganze Welt, er hat Krebs und muss sich einer Chemo stellen. Nach und nach wird aus dem reinen Vögeln eine Beziehung aus Liebe und Zuneigung. Doch Thomás hat ein ausgeprägtes Besitzdenken, was am Ende in ein Drama mündet.

Die Autorin hat ein unglaublich fesselnden Roman geschrieben, den der Leser einfach nicht mehr loslässt. Zum einen ist man ein ums andere Mal einfach Fassungslos von der Gewalt und Brutalität und dem tief verwurzelten Machodenken der männlichen Figuren. Zum andern wie die Gewalt Frauen gegenüber ja fast verharmlost wird. Erzwungene körperliche Nähe ist und bleibt Vergewaltigung und auf keinen Fall eine beschönigtes Liebesverhältnis.

Die Handlung an sich tritt häufig hinter körperliche Kopulation zurück. Über weite Strecken ließt man wie sich die Protagonisten „lieben“ brutalen Sex haben. Mehr wie einmal muss man über eine brutale Vergewaltigung lesen und wie eine Frau dies erdulden muss. Gepaart mit einen ausgeprägten Besitzdenken steigert sich dieser Besitzanspruch bis hin zu einem erweiterten Suizid mit dem man an dieser Stelle so nicht gerechnet hat.

Die Figuren bleiben leider recht blass auch wenn man am Ende halbwegs weis wie die beiden Hauptfiguren ticken und was sie antreibt. Thomás bspw. wurde als Kind nie sonderlich geliebt und ist gewönnt das zu bekommen was er begehrt. Er ist nicht nur roh und grobschlächtig sondern auch aus einer ganz anderen Zeit. Allein sein tief verankertes Besitzdenken stammt aus dem vorletzten Jahrhundert. Auch wenn man als Leser meint, meine Güte er ist lernfähig kommt er einfach nicht aus seiner Rolle. Die Figur um die es mir am meisten leit tut ist Suiza. Auch sie hat nicht viel Liebe im Elternhaus bekomme, wurde sogar in ein Heim abgeschoben, weil sie geistig etwas langsam war. Doch gerade als sie anfängt bei Thomás aufzublühen und voller guter Hoffnung in die Zukunft zieht macht dieser todkranke Thomás alles zu nichte.

Das Cover finde ich richtig gut gelungen. Als Leser würde man hinter diesem Cover wirklich eine romantische Liebesbeziehung erwarten aber bestimmt nicht in dieser Konstellation.

Fazit: Ein Roman, der die Gemüter erhitzen und zu Diskussionen führen wird. Unglaublich fesselnd geschrieben. Aber das Frauenbild das hier gezeigt wird puh und wie sich die Geschichte dann entwickelt. Der Roman birgt so einige Überraschung in sich. Es ist alles andere als ein Liebesroman. Erzwungener Sex ist keine Liebe. Nur eine bedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2021

Jahreshighlight unbedingt lesen!

Miss Bensons Reise
0

Eines der schönsten, spannendsten und zugleich lustigsten Bücher, die ich je gelesen habe.

Miss Benson ist eine Hauswirtschaftslehrerin, die weder eine besonders schöne Kindheit hatte noch als Lehrerin ...

Eines der schönsten, spannendsten und zugleich lustigsten Bücher, die ich je gelesen habe.

Miss Benson ist eine Hauswirtschaftslehrerin, die weder eine besonders schöne Kindheit hatte noch als Lehrerin in der Nachkriegszeit von ihrer Schülerinnen als auch von ihren Kollegen besonders geachtet wird. Kurz lebt ein eher tristes und graues Leben. Doch seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für Insekten eigentlich eher für Käfer. Und ein Exemplar der Gattung Käfer hat es ihr besonders angetan. Der goldene Käfer von Neukaledonien. Nach einem Zwischenfall in der Schule entbrennt das Feuer erneut in ihr. Sie will nicht nur beweisen das es ihn gibt, nein sie will ihn auch finden. Um eine Assistentin zu finden, die sie auf diese Reise begleitet schaltet sie eine Anzeige. Auf diesen Weg findet sie über Umwegen auch Enid, die ein dunkles Geheimnis verbirgt. Schon kurz nach Reiseantritt, könnte Miss Benson Enid am liebsten den Hals umdrehen. Aber die beiden raufen sich zusammen. Und auf dieser Reise lernen sie nicht nur sehr gut kennen, die beiden schließen eine innige Freundschaft. Als sie dann endlich nach verschiedenen kleineren Zwischenfällen in Neukaledonien eintreffen, ist das Gepäck von Miss Benson verschwunden. Doch Miss Benson will nur eines diesen Käfer finden und ihn nach England ins Museum schaffen. Doch so einfach ist es nicht diesen Käfer zu finden schon gar nicht mitten im Dschungel mit all seinen Unwidrigkeiten und mörderischen Wetter. Hinzu kommt das den beiden Frauen nicht nur die Presse mit der Berichtserstattung über Enids Vorleben auf den Fersen ist, sondern auch ein Kriegsveteran, den Miss Benson, nach einem Kennenlernen wegen der Zeitungsanzeige, abgelehnt hat, dieser dies aber nicht akzeptiert und ihnen die ganze Reise über folgt. Am Ende ist Enid hochschwanger und das wie aus dem Nichts und dann spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu.

Die Autorin hat mit ihren flüssigen Schreibstil und ihrer wirklich gut recherchierten Geschichte einen grandiosen Roman geschaffen, der nicht nur ungemein lustig und unterhaltsam ist sondern auch wirklich spannend. Nicht zuletzt weil die Hauptpersonen Frauen sind die sich in den 50er Jahren des 20 Jahrhunderts auf ganz besondere Weise emanzipieren ihren ganz eigenen Weg finden.

Ich fand die Geschichte einfach nur köstlich. Am besten lässt sie sich wohl mit einer Schwarzwälderkirschtorte beschreiben. Von außen sieht sie zum anbeißen aus und je mehr man von ihr isst bzw. hier ließt, kann man einfach nicht mehr aufhören. Mit jeder Seiten wird man mehr in die Geschichte hineingezogen und man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist so abwechslungsreich und humorvoll geschrieben und im nächsten Moment so spannend, das man ein Gefühlschaos durchlebt das einen Tornado gleicht.

Unterschiedlich hätten die beiden Hauptfiguren nicht sein können und genau aus dieser unmöglichen Kombination zieht die Story nicht nur ihre Komik sondern auch ihr Tempo. Aber zugleich zeigt es auch in welcher Situation die Frauen in den 50er Jahren gelebt haben und wie sie sich emanzipiert haben und auch wie sie ihren Träumen gefolgt sind. Denn vollkommen egal wie wiedrich die Umstände auch sind Miss Benson folgt ihren Traum den goldenen Käfer zu finden. Überwindet so viele Hindernisse, stellt sich nicht nur vielen Gefahren und einer menschenfeindlichen Natur sondern auch sich selbst und geht als eine ganz neue Frau aus dieser Geschichte heraus.

Das Cover ist nicht nur sehr bunt sondern trifft die Story auch noch sehr gut.

Fazit: Ein Buch das einen einfach nicht mehr loslässt. Eine Geschichte, die man gelesen haben muss. Eine tolle Story mit richtig tollen Figuren, die einen ans Herz wachsen. Ich habe mich köstlich mit dieser Geschichte unterhalten. Unbedingt lesen. Es gibt eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.01.2021

geniales Ermittlerteam auf den Spuren eines Irren

Verhasstes Blut
0

Mitten in der Nacht wird ein junges Wandererpaar brutal überfallen und wirklich übel zugerichtet. Ein Gruppe Jugendlicher stolpert über diese Gräueltat, wobei plötzlich ein halbverwilderter kleiner Junge ...

Mitten in der Nacht wird ein junges Wandererpaar brutal überfallen und wirklich übel zugerichtet. Ein Gruppe Jugendlicher stolpert über diese Gräueltat, wobei plötzlich ein halbverwilderter kleiner Junge auftaucht, der in eine Jacke aus Haut gehüllt ist. Kurze Zeit später wird unter viel Gestrüpp verborgen eine Leiche gefunden. Da es sich bei dieser Leiche, um eine seit vielen Jahren vermisste junge Frau Maria handelt wird Ruben Hattinger hinzu gerufen. Als auch noch klar wird das der kleine Junge der Sohn von Maria ist und es zu weiteren bestialischen Morden kommt bildet sich ein neues Ermittlerteam um Ruben herum. Als Ruben noch damit beschäftigt ist Ordnung in die Ermittlungsakten zu bringen, wird ein junges Mädchen aus dem elterlichen Haus entführt. Kurz darauf wird dessen Vater auf brutale Art getötet. Der Entführer sowohl von Maria als auch der jungen Frau, findet keine Ruhe, zumal als er begreift das dieses junge Mädchen kein Ersatz für Maria und den kleinen Jungen ist. So lässt er sie frei und beobachtet was passiert. Und muss erneut eingreifen, als ein angetrunkener Mann, die vollkommen wehrlose junge Frau auch noch vergewaltigen will. Sie stürzt unglücklich und stirbt dabei. Wutendbrand tötet er diesen Mann auf brutale Art und Weise. Doch Sebastian, so der Name dieses armen Irren, verfolgt einen viel größeren Plan, er will alle töten, die Schuld daran tragen zu wem er geworden ist. Das fängt mit dem Professor an den er hat mit ansehen lassen, wie er seinen Sohn brutal gequält und ermordet hat. Dann lässt er die Ermittler auf einen Rentner stoßen, der zeitweilig Räumlichkeiten für seinen Vater und seine Mutter bereitgestellt hat. Und schließlich ist da noch die Stasioffizieren, die dafür sorgte, dass seine leibliche Mutter ins Gefängnis kam und dort unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Sie verschleppt er genauso, wie seine Halbschwester, die als Reporterin, all seine Gräueltaten genau recherchiert. Als der diese beiden Frauen nun in seiner Gewalt hat, kommen ihm Ruben und seine Kollegen auf die Spur und es kommt zu einen dramatischen Wettlauf um Leben und Tot.

Dem Autor gelingt es den Leser bis zum Schluss zu fesseln nicht nur mit einem flüssigen Schreibstil sondern auch mit einer detailgenauen Beschreibung ohne, dass diese abstoßend wirkt. Die bildhafte Beschreibung bewirkt, dass man sich die Geschehnisse als auch die Umgebung sehr genau vorstellen kann.

Fängt man erstmal an zu lesen, kann man das Buch auf aus der Hand legen, so packend schreibt der Autor. Man ist immer mitten drin ganz dicht an Handlung, Figuren und Orten. Auch die Ermittlungsarbeit insbesondere mit teilweise Zeiten des Analysierens und Aktenarbeit ist sehr gut beschrieben. Für den Leser ist dies dann zwar etwas langwierig und nimmt Tempo aus der Handlung, jedoch bringt diese dann auch neue Erkenntnissen. Ich jedenfalls habe fast bis zum Schluss gegrübelt und gerätselt wie aus dem Knäuel eine Gerade wird. Auch die Auflösung war sehr interessant und so hätte ich diese nicht erwartet. Aber in sich logisch und gut aufgebaut. Und das Finale war richtig richtig gut gemacht.

Dieser Ruben ist schon sehr speziell, aber auch richtig genial. Die Vorgängerbände kenne ich zwar nicht, aber das Ermittlerteam hat mich wirklich überzeugt. Im Laufe der Geschichte lernt man auch den armen Irren Sebastian immer mehr kennen und kann sich so das eine oder andere zusammenreimen. Was mich dann aber wirklich überrascht hat, war das Sebastian all seine Taten unter den falschen Voraussetzungen begangen hat und vom eigentlichen „Täter“ dahingehend manipuliert wurde.

Fazit: Ein wirklich guter Thriller mit gut durchdachter Handlung und gut ausgearbeiteten Figuren. Man rätselt bis zum Schluss und wird dann doch noch mal richtig überrascht. Gut es fließt reichlich Blut und die Opfer leiden fürchterlich, aber diese dominieren nicht unmittelbar die Handlung. Es macht wirklich Spaß diesen Thriller hier zu lesen. Wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere