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Sonja2609

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Ein wunderbarer Ausflug in magische Welten

Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein! (Band 1)
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Das Buch Strangeworlds von L.D. Lapski ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen und ein Kinderbuch. Da Cover ist wunderschön gestaltet und weißt nicht nur auf das Thema der Koffer hin, sondern wirkt ja selbst ...

Das Buch Strangeworlds von L.D. Lapski ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen und ein Kinderbuch. Da Cover ist wunderschön gestaltet und weißt nicht nur auf das Thema der Koffer hin, sondern wirkt ja selbst wie ein Koffer. Hier passen Geschichte und Buchtitel ganz wunderbar zusammen.
Das junge Mädchen Flick findet sich durch Zufall im Strangeworlds Reisebüro in ihrer neuen Stadt wieder. Dass es sich hierbei um kein normales Reisebüro handelt, ist dem Mädchen schnell klar. Denn in dem schmuddeligen und etwas heruntergekommenen Laden befinden sich nichts als Koffer. Doch auch mit diesen kann man Reisen „buchen“, denn jeder der Koffer führt in eine magische Parallelwelt, die Strangeworlds eben.
Reisebüroleiter Jonathan Mercator nimmt Flick mit auf zahlreiche Reise in unterschiedliche Koffer. Schnell bemerkt er, dass Flick keine gewöhnliche Reisende ist und nimmt sie mit, um nach seinem verschwundenen Vater zu suchen.
Doch seltsames geht vor sich in den Strangeworlds Welten und nicht nur Jonathan und Flick droht Gefahr, sondern auch allen Welten in den Koffern. Können die beiden Strangeworlds retten?

Mir hat die Geschichte als Erwachsene sehr gut gefallen und fand sie spannend geschrieben. Die Idee mit den Reisekoffern finde ich sehr fantasievoll und ungewöhnlich für eine Kindergeschichte. Ähnliches habe ich bislang noch nicht kennengelernt. Durch die Übersetzung aus dem Englischen und einigen englischen Begriffen in der Geschichte denke ich, dass das Buch für Kinder ab ca. 10 Jahren geeignet ist. Vorher finde ich es etwas schwierig zu verstehen.

Die Charaktere im Buch finde ich toll beschrieben, man hat das Gefühl Flick sehr schnell zu kennen. Jonathan bleibt etwas geheimnisvoll, was aber auch schön beschrieben ist. Beide wachsen einem beim Lesen sehr ans Herz und man fiebert mit auf ihren Reisen.
Den Erzählstil der Autorin finde ich prima und kindgerecht. Man kann der Geschichte sehr gut folgen und die Dialoge und Erzählungen gut verfolgen.

Das Buch ist der Auftakt einer ganzen Kinderbuchserie und ich möchte gerne wissen, wie es mit Flick und den magischen Welten weitergeht. Strangeworlds macht Lust aufs Weiterlesen!

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Auftakt einer berührenden Familiengeschichte im Ruhrpott

Ein Traum vom Glück
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Das Buch „Ein Traum vom Glück“ ist der Auftakt der so genannten Ruhrpott-Saga der Autorin Eva Völler. Es ist erschienen im Bastei Lübbe Verlag.

Zunächst fällt der Blick auf das schön und ansprechend ...

Das Buch „Ein Traum vom Glück“ ist der Auftakt der so genannten Ruhrpott-Saga der Autorin Eva Völler. Es ist erschienen im Bastei Lübbe Verlag.

Zunächst fällt der Blick auf das schön und ansprechend designte Cover. Es passt wirklich gut in die Zeit der Handlung. Und, wie man später bemerkt, zu dem Stadtteil in dem es spielt, denn dort trafen Zeche und Natur stark aufeinander. Ich finde, dass das Cover ein wenig die Sehnsucht spiegelt, von der harten Nachkriegszeit und der harten Arbeit wegzukommen und in die Zukunft zu blicken. Für mich ist dies ein sehr gut gestaltetes Cover und wie man beim Lesen feststellen wird, auch thematisch sehr gut passend.

Die junge Katharina ist mit ihren Töchtern Inge und Bärbel aus der Kriegshölle Berlin zu ihrer Schwiegermutter nach Essen geflohen. Oma Mine führt hier ein strenges Regiment, doch trotz zahlreicher Entbehrungen geht es der Familie im Großen und Ganzen gut.
Während Katharina von einem besseren Leben träumt, welches sie sich hart erarbeiten möchte, steht plötzlich Neffe Johannes als Spätheimkehrer vor der Tür. Ihr eigener Mann Karl ist nicht aus dem Krieg heimgekehrt.
Zu Johannes fühlt sie sich sehr schnell hingezogen und auch der junge Mann entwickelt Gefühle - seine Erfahrungen mit Frauen sind durch den Krieg nur sehr gering vorhanden.
Dass die Romanze im Haus von Oma Mine nicht gerne gesehen wird ist klar, schließlich hofft diese immer noch auf die Rückkehr ihres Sohnes Karl aus dem Krieg.
Dass diese Heimkehr sechs Jahre nach Kriegsende eher unwahrscheinlich ist, spricht niemand aus, gibt doch Johannes Rückkehr ebenfalls Hoffnung.

Die Geschichte handelt von Hoffnung - Hoffnung auf ein Leben ohne Entbehrungen, Hoffnung auf eine neue Liebe, Hoffnung auf den verlorenen Sohn. Doch wie immer im Leben erfüllen sich nicht alle Träume.

Zunächst lernt man in der Geschichte die Protagonisten kennen, so lange plätschert die Handlung ein wenig. Wobei, wenn man es genau nimmt, berichtet das Buch eben einfach über den Alltag einer Familie im Ruhrpott. Bei wem passiert denn jeden Tag etwas Spannendes? Diese alltäglichen Begebenheiten sind unglaublich echt in die Geschichte einbezogen, so dass man das Gefühl hat, bei Mines und Katharinas Familie am Küchentisch dazu zu gehören.
Mit Fortschreiten der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse und es passiert unheimlich viel auf verschiedenen Ebenen. Und dennoch hat man nicht das Gefühl, dass die Geschichte konstruiert ist. Alles kann sich genauso zugetragen haben im Ruhrpott der 50er Jahre.

Das Buch erhält für mich eine unglaubliche Lebendigkeit, denn während die Erzählung selbst auf Hochdeutsch verfasst ist, sind die Dialoge doch oftmals im Ruhrpott-Dialekt verfasst, was sie nicht nur unterhaltsam zu lesen, sondern auch sehr authentisch klingen lässt.

Ich finde es spannend, dass sich das Buch mit Themen beschäftigt, die sonst nicht klassischer Teil der Nachkriegsliteratur sind. Über Spätheimkehrer hatte ich bislang nur wenig Wissen und darüber nachgedacht, was all diese Menschen für ein Päckchen mit sich herumgetragen haben, hatte ich auch nicht.
Unterschwellig merkt man im Buch auch, dass es dieser Familie geht wie so vielen - über den Krieg und das Erlebte wird nicht gesprochen. Wir leben damit und gehen unseren Weg weiter. Vorbei ist vorbei, der Blick ist nach vorne gerichtet.
Das mag ich gerne an den Protagonisten der Geschichte, das macht sie so lebendig und authentisch und lässt uns über sie nachdenken.

Ich habe das Buch verschlungen, mich nicht einmal an die Leseabschnitte gehalten, denn so große Pausen hätte ich nicht ausgehalten. Mir hat die Lektüre unglaublich gut gefallen und freue mich darauf, dass es Folgebände geben soll.
Während einige Teile der Handlung manchmal ein wenig vorhersehbar waren, hat mich das Ende wirklich überrascht. Es gibt immer wieder interessante Twists in der Geschichte und der Autorin Eva Völler gelingt es wunderbar, Spannung aufzubauen. Natürlich keine Spannung im Sinne eines Krimis oder Thrillers, aber man fiebert mit den Familienmitgliedern mit und kann ihre Ängste, Sorgen und Freude nachvollziehen. Für mich ist Spannung auch, vollständig in die Geschichte hineingezogen zu werden.

Es ist ein sehr berührend geschriebenes Buch, welches ich wärmstens empfehlen kann. Dank eines Glossars am Ende kann jeder das Bergbau- und Ruhrgebietsvokabular nachvollziehen, aber mich hat das Buch ganz besonders deshalb bewegt, weil es in meiner Region, sogar meiner Stadt spielt. Es ist aber nicht nur für Leser aus dem Ruhrgebiet eine schöne Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.11.2019

Man riecht den Duft der weiten Welt - und ist voller Vorfreude auf die Folgebände

Der Duft der weiten Welt
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Hamburg, 1912: Die Geschichte handelt von der jungen Mina Deharde, die als wohlbehütete Tochter eines Hamburger Kaffeehändlers aufwächst. Schon früh merkt sie, dass sie nicht wie die anderen Töchter aus ...

Hamburg, 1912: Die Geschichte handelt von der jungen Mina Deharde, die als wohlbehütete Tochter eines Hamburger Kaffeehändlers aufwächst. Schon früh merkt sie, dass sie nicht wie die anderen Töchter aus gutem Hause ist und ihr Ziel es nicht ist, sich wohlhabend zu vermählen und Hausfrau und Mutter zu sein. Ihr liegt der Kaffeehandel im Blut und dies möchte sie gerne auch der Welt beweisen.


Dank ihres verständnisvollen Vaters darf sie immer wieder im Kaffeekontor hineinschnuppern und übernimmt dort mehr und mehr Aufgaben. Zum Auszubildenden im Kontor, Edo Blumenthal, entwickelt sie eine tiefe Freundschaft und sogar mehr. Eigentlich wissen sowohl Mina, als auch ihr Vater, dass sie als Tochter das Kontor niemals übernehmen wird. Frauen durften früher zum Beispiel gar nicht an der Börse handeln. Und so träumt Mina davon, mit ihrem Jugendfreund nach Amerika auszuwandern.

Doch ihre Zeit im Kontor währt nicht lange, denn wie viele höhere Töchter soll auch Mina ein Pensionat besuchen. Schneller als gedacht verlässt sie dieses wieder, denn ihr Vater ist schwer erkrankt. Wieder darf sie ins Kaffeekontor mit einsteigen und übernimmt mehr und mehr die Geschäfte des Vaters.


Natürlich spielt in dem Buch nicht nur der Kaffeehandel, sondern auch die Liebe eine große Rolle. Mina ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Jugendfreund Edo und dem Geschäftspartner ihres Vaters, dem gutaussehenden Frederik. Wie dieser Zwiespalt ausgeht, verrate ich natürlich nicht.


Das Buch ist sehr mitreißend geschrieben, man kann wunderbar eintauchen ins Hamburg des beginnenden 20. Jahrhunderts. So manches Mal hört man die Pferdefuhrwerke und Automobile über das Kopfsteinpflaster rumpeln zu hören und atmet den Kaffeeduft ein, der über der Speicherstadt liegt. Man fiebert mit Mina mit, die in ihrem so jungen Alter „ihren Mann steht“.

Sie ist eine junge Frau, die ihren Traum lebt und das in einer Zeit, wo Frauen erst wenige Rechte hatten. Die Bewunderung für Mina wächst im Laufe der Geschichte. Diese starke Frau beeindruckt sehr und sie wächst einem als Protagonistin des Romans sehr schnell ans Herz. Ich bin schon sehr gespannt, wie es in den kommenden Bänden mit ihr weitergeht.


Ich habe das Buch verschlungen, wo ich stand und ging - in der Bahn, am Strand, im Strandkorb... Es hat mich wirklich gleich gefesselt. Doch auch die Nebencharaktere im Buch sind sehr liebevoll gezeichnet und sie wachsen dem Leser schnell ans Herz.
Diese authentischen Figuren machen das Buch so lebendig und man möchte immer weiter lesen. Das Buch kann ich sehr empfehlen, vor allem Frauen, die gerne historische Romane und Familiensagen lesen. Es ist ein Roman über eine starke Frau und somit kann ich „Der Duft der weiten Welt“ auch für andere starke Frauen nur empfehlen.

Für mich ist das Buch bislang eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr und ich freue mich sehr auf die Folgebände der so genannten Speicherstadt-Saga.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Tolles Kochbuch für Serienjunkies

Filmreif kochen
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Das Kochbuch "Filmreif Kochen" von Eva Dotterweich ist im Bastei Verlag erschienen.
Das Kochbuch orientiert sich an bekannten Filmen und Serien und hat die einzelnen Kapitel in Anlehnung daran benannt. ...

Das Kochbuch "Filmreif Kochen" von Eva Dotterweich ist im Bastei Verlag erschienen.
Das Kochbuch orientiert sich an bekannten Filmen und Serien und hat die einzelnen Kapitel in Anlehnung daran benannt. So kocht der Leser zum Beispiel nach Jurassic Pork, House of Tartes oder Games of Scones.
Alleine die Kapitel sollten jeden Serienjunkie zum Schmunzeln bringen.
Die Autorin Eva Dotterweich verbindet hier tolle, leckere Rezepte mit liebevoll dekorierten Fotos. Jede Serie wird kurz vorgestellt und dann findet der Leser dort thematisch passende, abwechslungsreiche Rezepte.
Es finden sich sowohl Snacks und Getränke für den gemütlichen Filmabend, als auch aufwendige Gerichte in dem Buch. Auch Back- und Tortenfans kommen auf ihre Kosten, wenngleich Kuchen und Torten recht wenig auftauchen.
Das Buch ist für mich eine gelungene Mischung aus Rezepten für den Alltag, die einfach nachzukochen sind. Die Anweisungen sind leicht zu verstehen und gut zu befolgen, so dass Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen kochen können. Mich hat verblüfft, wie schnell man mit den Rezepten kleine Snacks und leckere Gerichte zaubern kann.
Mich hat das Buch gleich angesprochen, sowohl vom Titel her, als auch von den Überschriften der Kapitel. Für mich ist das Buch ein wunderbares Geschenk für Serienjunkies oder um die Rezepte vor einem gemeinsamen Filmabend mit Freunden nachzukochen.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Kein flüchtiges Leseglück

Flüchtiges Glück
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Das Buch "Flüchtiges Glück" von Ulla Mothes ist bei Bastei Lübbe erschienen und berichtet von einer Familiengeschichte von der Wendezeit bis in die Gegenwart.

Milla wächst behütet von ihrer Mutter und ...

Das Buch "Flüchtiges Glück" von Ulla Mothes ist bei Bastei Lübbe erschienen und berichtet von einer Familiengeschichte von der Wendezeit bis in die Gegenwart.

Milla wächst behütet von ihrer Mutter und ihren schwulen Ziehvätern auf, ihren "Erzeuger" hat sie nie vermisst. Doch dann wird sie selbst schwanger und ihr Freund, Kriegsflüchtling Navid, möchte ihrer Familiengeschichte auf die Spur kommen, um die Bedrückung der Familie, die er spürt, nicht in die nächsten Generationen einsickern zu lassen.

Und dass Millas Mutter Jola mit ihrer Vergangenheit hadert, scheint offensichtlich. Und dann steht noch die Stasi-Vergangenheit von Millas Oma im Fokus der Geschichte und man beginnt als Leser zu spüren, dass unter der Oberfläche der Familie mehr verborgen liegt, als angenommen.

Ich fand das Buch sehr authentisch geschrieben, es könnte tatsächlich eine wahre Familiengeschichte sein. Es ist das zweite Buch der Autorin, welches ich gelesen habe und finde dieses um Längen besser. Ich konnte mich mit den Charakteren indentifizieren und habe das Gefühl, wieder etwas mehr über die DDR-Geschichte gelernt zu haben.

Das Besondere an der Geschichte finde ich die schnellen Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die man aber sehr gut nachvollziehen kann und die den Lesefluss nicht unterbrechen, sondern eher noch spannender machen.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen.

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