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Veröffentlicht am 09.10.2020

Zurück zu den Anfängen…Klassenfahrten, wer erinnert sich nicht an Busreisen, Schlafsäle, Besichtigungen, Referate und genervte Lehrer

Sankt Irgendwas
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Zurück zu den Anfängen…Klassenfahrten, wer erinnert sich nicht an Busreisen, Schlafsäle, Besichtigungen, Referate und genervte Lehrer, die ihrem Ruhestand entgegenfiebern?

Eine Gefühlslage, die die Autorin ...

Zurück zu den Anfängen…Klassenfahrten, wer erinnert sich nicht an Busreisen, Schlafsäle, Besichtigungen, Referate und genervte Lehrer, die ihrem Ruhestand entgegenfiebern?

Eine Gefühlslage, die die Autorin hier meisterhaft abbildet. Denn auf der Klassenfahrt der 10b ist irgendwas vorgefallen und nun soll es einen Elternabend mit allen Eltern geben…..

Tamara Bach nimmt uns mit einem packenden Erzählstil mit auf die Klassenfahrt, denn nach einem anfänglichen Dialog der Gerüchteküche, beginnt die Klassenfahrt erneut durch den Bericht der Protokollanten der Klassenfahrt. Hier wird vom ersten Toilettengang auf der Fahrt bis zum Regentropfen festgehalten, wie die Fahrt ablief.

Schrieben anfänglich noch unterschiedliche Schüler verbleibt das Protokoll nach einigen Tagen bei einem Schüler. Dennoch wird die Stimmung der 10b hervorragend wieder gegeben und man merkt schnell, dass der Lehrer Herr Utz eigentlich für diese Fahrt nicht geeignet ist. Die Klasse hält erstaunlich zusammen und Frau Kaiser als wesentlich jüngere Lehrkraft steckt in einer Art Generationskonflikt. Sie muss Kollegialität zeigen und würde dennoch lieber anders handeln.

Eine Antihaltung und eine Art Lethargie entstehen hier durch den Druck des unzufriedenen Lehrers statt den ersehnten Spaß. Was ist falsch an Spaß und Freizeit auf einer Klassenfahrt? Immerhin heißt es auch Schulfreizeit? Eine Thematik die nicht neu ist und man erinnert sich: auf Klassenfahrten erfährt man mehr voneinander, als wenn man nur alltäglich gemeinsam die Schulbank drückt.

Ein Buch das Jugendliche und Erwachsene (auch gerade Lehrer) unbedingt gelesen haben sollten. Ich vergebe volle Punktzahl für die offenbarte Gefühlswelt der 10b.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Auf dem Rücken der Pferde kann ein normales oder ein gekröntes Haupt entschleunigen

Royal Horses (2). Kronentraum
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Warnung: Um nicht zu spoilern, bitte ich Euch bereits an dieser Stelle Band 1 „Kronenherz“ unbedingt vorher zu lesen, bevor ihr hier weiterlest oder „Kronentraum“ beginnt.

Denn Gretas ist nach einem erneuten ...

Warnung: Um nicht zu spoilern, bitte ich Euch bereits an dieser Stelle Band 1 „Kronenherz“ unbedingt vorher zu lesen, bevor ihr hier weiterlest oder „Kronentraum“ beginnt.

Denn Gretas ist nach einem erneuten Zusammentreffen mit dem Prinzen Edward nicht mehr dieselbe: Ihre Mitschüler mobben sie, die Paparazzi machen Jagd auf sie und sie muss sich mit ihrem Bruder in dem kleinen Apartment regelrecht verstecken. An einen Schulbesuch oder einen Spaziergang ist gar nicht mehr zu denken. Obwohl Greta nach wie vor sauer ist, nimmt sie Edwards Angebot, erneut nach Caverley Green zu fliehen, an.
Der Schreibstil von Jana Hoch hat mir bereits im ersten Band sehr gut gefallen, denn die Charaktere sind alle sympathisch (bis auf die, die es auch gar nicht sein sollen) und die Atmosphäre auf dem Reitergut Caverley Green mit den wunderschönem Pferd Mariscal und dem eigenwilligen Pony Sparky begeistern von der ersten Schilderung an. Das Buch ist also geeignet für Pferdefans jeglicher Art und all jene, die sich thematisch aufgrund dieser jungen Liebe darauf einlassen wollen.

Es zeigt sich nämlich, dass man auf dem Rücken der Pferde vom stressigen Alltag entschleunigen kann – egal ob man ein normales oder ein gekröntes Haupt ist.

Generell erfährt Greta mehr und mehr Einblicke in die Königsfamilie. Das hat Vor- und Nachteile, denn bald wird sie sich entscheiden müssen, ob sie Teil dieser Welt werden will. Ein heimlicher Star des Buches ist übrigens der kecke Bodyguard Sixton, der mir ja als Erwachsene (und damit außerhalb der Zielgruppe des Buches) eher zusagen würde, als der junge Prinz.

Die Autorin hat offenbar auch ein bisschen die Klatschpresse um Harry und Meghan mit verfolgt, aber ich will nicht zu viel verraten…

Irritiert hat mich allerdings nach Auflösung im ersten Band die Namensgebung von Edward/Tristan. Denn nachdem die Katze aus dem Sack ist, bin ich der Meinung auch Greta sollte sich an den richtigen Namen gewöhnen. Beide Namen im Buch zu verwenden, hat mich (obwohl ich es ja wusste) teilweise beim Lesen irritiert.

Ich vergebe dennoch volle Punktzahl und hoffe auf Band 3 und die noch ausstehende Lesung/Vorführung mit der Autorin und ihrem eigenem Herzenspferd.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Wie viele unzählige Familien sind in der gleichen Situation?

Als die Welt stehen blieb
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Als ich dieses Buch aufschlug, habe ich etwas anderes erwartet. Warum? Maja Lunde begeistert mit ihren Büchern des Klimaquartetts bereits seit einiger Zeit auf packende Art und Weise die Leser.

Dass ...

Als ich dieses Buch aufschlug, habe ich etwas anderes erwartet. Warum? Maja Lunde begeistert mit ihren Büchern des Klimaquartetts bereits seit einiger Zeit auf packende Art und Weise die Leser.

Dass die weltweiten Geschehnisse um den Coronavirus die Autorin beim Schreiben ihres neusten Buches eingeholt haben, ist aufgrund ihrer Online-Präsenz kein Geheimnis. Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass der vierte Band des Klimaquartetts genau dieses Szenario enthalten sollte: eine weltweite Pandemie.

Die Autorin wurde von der Realität jedoch derart überrascht, dass sie dieses Buch (derzeit?) nicht schreiben kann. Es erschien (stattdessen?) dieses dünne Buch. Es ist ein Tagebuch ungefähr beginnend ab dem Lock Down. Es ist ein sehr persönliches Buch, da es Gedankengänge, Ängste und Frust der Autorin offenbart. Sie ist überfordert mit der Situation und sieht keinen Ausweg.

Ganz ehrlich? Wenn die Autorin eine Schreibblockade aufgrund des Lock Downs oder sich das Thema schlichtweg überholt hat, sollte man es lassen.

Wie viele unzählige Familien sind in der gleichen Situation? Wir wissen, dass alle Länder anders mit der Situation umgehen, dennoch wird sich jeder beim Lesen dieser Zeilen wiederfinden. Denn die Schnittpunkte, Situationen sind beruhigend und auch erschreckend identisch. Dies war auch der Punkt an dem ich dachte, okay, es gibt einem beruhigende Einblicke. Beruhigend? Ja, weil es manchmal auch in unserer Familie Frust gibt oder sich der Fokus verschiebt.

Home Schooling frustet Kinder und Eltern, Hamsterkäufe u.a. von Toilettenpapier scheint es auch in Norwegen gegeben zu haben, das TV Programm wird nach der Laune ausgesucht, Lagerkoller sind vorprogrammiert und Nachrichten fesseln und deprimieren.

Ist dieses Buch ein würdiger Ersatz für einen Roman der Autorin? Nein. Habe ich es bereut, es gelesen zu haben? Schwierige Frage. Vermutlich auch nein, denn ich fand es interessant und auch beruhigend. Ich war aber auch enttäuscht, dass die Autorin meint, diese melancholische Stimmung an ihre Leser stattdessen weitergeben zu müssen und vergebe daher 2,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Ein Einblick in die Teenagerzeit von Till Lindemann

Mike Oldfield im Schaukelstuhl
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Werner Lindemann, Kinderbuchautor und Vater vom Rammsteinsänger Till Lindemann schildert in diesem Buch das Zusammenleben mit dem 19jährigen Till (im Buch allerdings Timm) auf dem Land in Mecklenburg Anfang ...

Werner Lindemann, Kinderbuchautor und Vater vom Rammsteinsänger Till Lindemann schildert in diesem Buch das Zusammenleben mit dem 19jährigen Till (im Buch allerdings Timm) auf dem Land in Mecklenburg Anfang der 80iger Jahre.

Ein Buch, das mich als Rammsteinfan schon lange interessiert hat, denn dieses Buch erschien bereits vor Jahren in einem DDR Verlag. KiWi konnte dieses Buch nun wieder auflegen und hat als besonderen Bonus noch ein Interview mit Till Lindemann zu den Schilderungen des Buches geführt.

Es ist ein Buch, das Einblicke in die Welt eines Vaters in der damaligen DDR gewährt. Anschaulich werden Ansichten und auch Einsichten geschildert. Den der Heranwachsende Timm hat seinen eigenen Kopf und so gibt es regelmäßig Streit und Meinungsverschiedenheiten zu Themen, wie sie vermutlich in vielen Haushalten auf dieser Welt geführt werden: die Ausbildung, die Freundin, die „laute“ Musik, der Musikgeschmack, das liebe Geld, der Alkohol…

Es ist ein typischer Generationskonflikt, der durch den Mangel und die Politik der DDR verschärft wird. Auch das Werner Lindemann ein Kriegstrauma davon getragen hat und dies ihn mit Erinnerungsfetzen stets einholt, trübt ab und an sein Verhältnis zu seinem Sohn.

Dennoch hat er ab und an Verständnis für den Jungen und zeigt zum Beispiel mit einem „Gemütlichkeitsteller“ (ein Teller mit Süßigkeiten) seine ihm mögliche Fürsorge. Timm wiederum nimmt dem „alten Herrn“ gern das Holz tragen ab. Die Beziehung zu einander war sicherlich keine einfache, wie Till Lindemann im Anhang auch bestätigt. Es zeigt sich auch im Nachgang, dass Werner Lindemann (vermutlich aufgrund seiner Stellung in der DDR) auch ein paar Details verändert hat.

Der Schreibstil von Werner Lindemann war für mich im Einstieg allerdings so holprig zu lesen, dass ich das Buch anfänglich, trotz des Interesses, erst einmal beiseitegelegt habe. Erst beim zweiten Anlauf konnte es mich begeistern. Ich vergebe 4 von 5 Punkten und bin nun inzwischen auch Besitzer beider Ausgaben.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Berühre mich…nicht

Gentleman Sinner
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Izzy White ist ein Engel in Weiß: mit ihrem guten Herz arbeitet sie Tag für Tag als Krankenschwester. Nach einer langen Schicht wird sie Zeugin eines Überfalls und gerät selbst in Bredouille. Da naht Theo ...

Izzy White ist ein Engel in Weiß: mit ihrem guten Herz arbeitet sie Tag für Tag als Krankenschwester. Nach einer langen Schicht wird sie Zeugin eines Überfalls und gerät selbst in Bredouille. Da naht Theo Kane, ein Bär von einem Mann oder vielmehr ein Ritter in dunkler Rüstung. Für beide ist von Anfang an eine unerklärliche Anziehungskraft spürbar.

Ja, diese Anziehungskraft war massiv spürbar und aber auch für den Leser unerklärlich. Seite für Seite habe ich mich gefragt: warum?

Dennoch haben die beiden Protagonisten ein gewisses Etwas und ich wollte unbedingt wissen, warum die beiden so gebrochen sind (sprich: so eine Klatsche haben und bisher beziehungsunfähig sind), denn der Schreibstil der Autorin ist gewohnt erotisch und mitreißend, da man dann doch Einblicke erhält, dass es eine Geschichte hinter diesen „Bettszenen“ gibt.

Izzy ist aufopfernd und selbstlos. Wer könnte sie nicht mögen? Aber sie hat Angst. Angst vor der Vergangenheit.
Theo beschützt, alle die er mag und liebt, mag aber nicht berührt werden.

Da das in einem erotischen Roman zu Problemen führt, sei der Hinweis gegeben, dass hier dann doch ein paar SM Praktiken mit Fesseln etc. zum Einsatz kommen.

Beide müssen einfach zusammenfinden….

Natürlich muss erst die Vergangenheit aufgedeckt, Probleme gelöst werden, aber der Weg dahin, war lesenswert. Unter anderem auch deswegen, weil Izzy eine wortkecke Freundin namens Jess und Theo einen Bodyguard namens Callum hat, der es genau dieser Jess angetan hat und selbst zwischen dem Wunsch sie zu nehmen oder zu erwürgen hin und her schwankt. Vielleicht verdienen diese beiden ein eigenes Buch?
Ich vergebe für dieses unterhaltsame Schmankerl für Zwischendurch 4 von 5 Punkten.

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