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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2022

Erlebnis für kleine Abenteuerer

1000 Gefahren junior - Das Geheimnis der Pirateninsel (Erstlesebuch mit "Entscheide selbst"-Prinzip für Kinder ab 7 Jahren)
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Bei dem Ravensburger-Buch „1000 Gefahren – Du entscheidest selbst – Das Geheimnis der Pirateninsel, junior“ von Fabian Lenk und Jan Saße versetzt sich der Leser in die Hauptfigur. Er lenkt das Geschehen, ...


Bei dem Ravensburger-Buch „1000 Gefahren – Du entscheidest selbst – Das Geheimnis der Pirateninsel, junior“ von Fabian Lenk und Jan Saße versetzt sich der Leser in die Hauptfigur. Er lenkt das Geschehen, indem er an gewissen Stellen zwei Möglichkeiten zur Entscheidung bekommt und die für ihn passende wählt. Das Buch wird daher auch kreuz und quer gelesen, da jede Entscheidung einen eigenen Weg verfolgt. Der Leser folgt dem jeweiligen Weg durch die hinter den Entscheidungen vermerkten Seitenzahlen. Auch das Ende variiert daher immer.

Hat man schon einige „Geschichten“ durch, wird das hin- und herspringen zwischen den Seiten etwas anstrengend, weil man entweder zur Ausgangslage oder zurück zur letzten Entscheidung gehen muss, um eine neue Geschichte zu erhalten.

Alles in Allem ist es aber ein tolles Buch für kleine Jungs, aufgrund des Piratenthemas. Die Illustrationen sind ansprechend, aber nicht angsteinflößend, weshalb meiner Meinung das Buch sogar schon ab 3 Jahren als Vorlesebuch geeignet ist. Offiziell ist es zum Selbstlesen ab 6/7 Jahren gedacht. Die Schrift ist schön groß und daher auch schon gut für Erstleser geeignet.

Mein Sohn fand es super und war mit viel Elan dabei und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen.
Mitentscheiden zu können ist ein großer Reiz dieses Buches.
Toll für jeden kleinen Abenteuerer.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Überaus liebenswerter Hauptcharakter

The Maid
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The Maid von Nita Prose handelt von Molly, einem 25 Jahre altem Zimmermädchen, welches ihren Beruf liebt und im Grand Regancy Hotel arbeitet. An einem Tag findet sie während der Arbeit eine Leiche eines ...

The Maid von Nita Prose handelt von Molly, einem 25 Jahre altem Zimmermädchen, welches ihren Beruf liebt und im Grand Regancy Hotel arbeitet. An einem Tag findet sie während der Arbeit eine Leiche eines Gastes in dessen Zimmer. Molly wird vorerst als Zeugin verhört, gerät aber bald unter Tatverdacht. Um ihre Unschuld zu beweisen, versucht Molly den Tag mit seinen Einzelheiten zu konstruieren und bekommt auch zunehmend Hilfe von (neuen) Freunden.

Das Buch ist aus Sicht von Molly geschrieben und erzählt von ihrer kleinen Welt nachdem Tod der geliebten Großmutter, Gran genannt, die sie großzog. Da Molly etwas anders ist, sie kann z.B. keine Gesichtszüge anderer deuten, ist sie nicht sehr beliebt und hat kaum Freunde. Ihr Leben ist zwar einsam und sie hat Geldprobleme, jedoch geht sie in ihrer Arbeit voll und ganz auf und hat ein positives Lebensgefühl. Durch Molly lernen wir viele andere Angestellte des Hotels und deren Charaktereigenschaften (allerdings aus Mollys Sicht) kennen.

Das Buch macht deshalb soviel Spaß, weil Molly ein überaus sympathischer Charakter ist, der es nicht immer leicht im Leben hatte, aber trotzdem so viel Positivität und vor allem auch Höflichkeit, was heutzutage leider selten ist, an den Tag legt. Sie ist ein liebenswerter Charakter, der plötzlich einfach alles verliert. Auch die Erinnerungen an ihre Gran sind einfach herzerwärmend, da diese auch nach ihrem Tod durch ihre Leitsätze Molly immer noch durchs Leben hilft. Der Leser wünscht ihr einfach etwas Gutes und fiebert mit ihr mit.

Ich finde den Titel etwas irreführend, da Molly eigentlich nicht aktiv in dem Mordfall ermittelt. Sie wird viel mehr unter Mordverdacht gestellt und versucht aus der Not heraus mit Hilfe von Freunden das Puzzle zusammen zu setzen, um ihre Unschuld beweisen zu können. Das passiert hauptsächlich durch Mollys Schilderungen ihres Tages und den Deutungen ihrer Freunde, die manche Ereignisse anders wahr nehmen als Molly es tat und – zu guter Letzt – auch durch eine List.

Bis zum Schluss, weiß man allerdings nicht wer der Mörder ist. Ich fand das aber sogar nebensächlich, weil das Buch soviel mehr zu bieten hat: Es erzählt soviel über menschliche Beziehungen im Guten und Schlechten, vom Leben, von Ausgrenzung, usw.
Außerdem überrascht Molly, der man tatsächlich nicht viel zutraut, den Leser immer wieder mal.
Ich fand das Buch großartig und würde es jedem wärmstens weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Echtheit des Lebens

Erschütterung
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Erschütterung von Percival Everett erzählt von Zack Wells, Geologie-Professor und Familienvater, wie er mit einer erschütternden Krankheits-Diagnose seiner Tochter umgeht. Zach hat einen nüchternen, durchaus ...

Erschütterung von Percival Everett erzählt von Zack Wells, Geologie-Professor und Familienvater, wie er mit einer erschütternden Krankheits-Diagnose seiner Tochter umgeht. Zach hat einen nüchternen, durchaus realistischen Blick auf die Welt, fühlt sich aber nicht in der Position diese oder sein Leben zu ändern. Er ist erfolgreicher Professor und mit seinem Beruf im Großen und Ganzen zufrieden, wenn auch nicht glücklich. Die Beziehung zu seiner Frau ist schwierig. Er kennt die Gefahren in der Welt draußen und versucht daher seine 12jährige Tochter Sarah so gut wie möglich zu erziehen und zu schützen. Als Sarahs Sehvermögen nachlässt und die schockierende Diagnose einer tödlichen Krankheit auf die Familie einprasselt, versucht Zach damit umzugehen, ohne unterzugehen.
Er geht einem spanischen Hilferuf-Zettelchen nach, welches er in einem bei Ebay bestelltem Kleidungsstück gefunden hat. Indem er versucht jemand anderem zu helfen, versucht er zeitgleich seine Machtlosigkeit über den Verlust der Tochter zu kompensieren.

Der Schreibstil ist eher nüchtern und mit gewissem Abstand zu der überaus traurigen Diagnose, da Zach ein Mensch ist, der mit Trauer und Verlust nicht offen umgehen kann. Dennoch merkt man die Zerrissenheit und Hilflosigkeit des verzweifelten Vaters.
Die Beziehung zwischen ihm, seiner Frau und seiner Tochter wird durchleuchtet.
Zach ist kein perfekter Mensch, er ist ein Mensch mit Fehlern. Seine Direktheit beschert ihm oft den Ruf als „Arschloch“. Obwohl er sich dessen bewusst ist, kann er nicht aus seiner Haut und im Grunde ist er einfach nur ehrlich, aber ein guter Mensch, der versucht das Richtige zu tun.

Mich hat die Geschichte berührt, ich fand es aber gut, dass eine gewisse Distanz gewahrt wurde, um es nicht zu sehr in Richtung Herz-Schmerz abgleiten zu lassen.
Dadurch, dass er nach Mexiko fährt, um dem Hilferuf einer Frau zu folgen, handelt er nicht selbstlos, sondern versucht sich selbst zu retten.

Das Buch regt zum Nachdenken an, verliert sich dabei aber nicht in der Tragik der Handlung.

Lediglich den Titel finde ich nicht passend gewählt, da für mich weder „Erschütterung“ noch der Original-Titel „Telephone“ aussagekräftig genug ist, um die persönliche Verzweiflung und den Verlust zu beschreiben.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Spannender Lesespaß

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Tess möchte mit ihrem Cold-Case-Team gerade den alten Jenny-Fall wieder aufnehmen, als eine Brandserie mit mehreren Opfern einem ihrer ersten Fälle ähnelt, welcher nie aufgeklärt wurde. Ist der Täter wieder ...

Tess möchte mit ihrem Cold-Case-Team gerade den alten Jenny-Fall wieder aufnehmen, als eine Brandserie mit mehreren Opfern einem ihrer ersten Fälle ähnelt, welcher nie aufgeklärt wurde. Ist der Täter wieder aktiv oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer? Der Täter zündet mitten in der Nacht Häuser an, welche er zuvor mit einer Nummer versehen hat. Die Batterien der Rauchmelder wurden vorher stets entfernt und zwei überlebende Opfer erinnern sich an laute Streich-Musik. Tess gräbt in ihrer Vergangenheit und steht bald selbst im Visier des Täters.

„Das gebrannte Kind“ ist der 3.Band aus der Cold-Case Reihe von Tina Frennstedt. Ich selbst habe Band 1 und 2 nicht gelesen, kam aber sehr schnell in die Story und die Charaktere hinein.
Die Autorin hat einen ungemein fesselnden Schreibstil und man merkt an vielen Stellen, dass sie als Kriminalreporterin viel von ihrem beruflichen Erfahrungsschatz in ihre Bücher einfliessen lässt.
Der Leser erhält gute Einblicke in die Polizeiarbeit und auch in die Psyche des Täters.

In dem Buch passiert sehr viel, so hat man immer etwas zum mitgrübeln, auch wenn man bei manchen Handlungssträngen schnell einen Verdacht hat, in welche Richtung sie laufen werden.
Immer wieder ergeben sich im Laufe des Buches neue Details und so bleibt es bis zum Ende spannend.
Mir gefällt es sehr gut, dass sich das Buch hauptsächlich um die Ermittlungsarbeit dreht, aber doch auch immer wieder Details aus Tess und Maries Privatleben ans Licht kommen. Dadurch bekommt man ein sehr persönliches Bild von den Charakteren, die allesamt sympathisch sind.
An der ein oder anderen Stelle hätte mir das Buch sogar noch etwas mehr ins Detail gehen dürfen, z.b. in Hinblick auf die Leben der Brandopfer.

Alles in allem hatte ich viel Spaß beim Lesen und ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Witziges Buch mit Spielanleitung

Mätsch
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Mätsch! Ist ein Kartenspiel, welches alle Kinder (und teilweise auch Lehrer) an Phils Schule spielen.
Phil möchte unbedingt, das diesjährige Mätsch!-Großturnier gewinnen, denn mit dem Preisgeld möchte ...

Mätsch! Ist ein Kartenspiel, welches alle Kinder (und teilweise auch Lehrer) an Phils Schule spielen.
Phil möchte unbedingt, das diesjährige Mätsch!-Großturnier gewinnen, denn mit dem Preisgeld möchte er gerne die Schule kaufen und Direktor werden. Phils großer Bruder Nick, gehört zu den legendären Spielern, da er das Großturnier bereits gewonnen hat und ist daher Phils großes Vorbild.
Die Grundidee von Mätsch! ist, dass sich alle Spieler ein Thema für ihr Kartendeck ausdenken (z.B. Gnome, Gartenzwerge, Krieger, Hamster oder wie bei Phil: Strichmännchen). Mit dem Thema im Hintergrund zeichnen sich alle Spieler ihre Karten selbst und verteilen gesamt hundert Punkte für Verteidigung, Angriff, Leben (ähnlich wie beim Quartett-Spiel). Zusätzlich gibt es Effekte, die eingesetzt werden können. Phils Lebensmittelpunkt ist aktuell das Großturnier, der Leser erfährt aber auch etwas über sein Familienleben und vor allem über Phils Leben an der Schule und den Leben seiner Mitschüler. Natürlich gibt es den Fiesling in der Klasse, der immer auftrumpft und denjenigen, der immer das Opfer ist.

Auch erfährt man ein wenig von Phils Freundschaften und seinen Visionen als Direktor.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und das Buch ist sehr witzig geschrieben. Das geschriebene wird, wie schon auf dem Buchcover mit vielen Illustrationen lebendig dargestellt. Oft wird auch in den Comic-Stil gewechselt.
Im Großen und Ganzen ist es allerdings eher eine Spielanleitung. Zusätzlich zum Buch gibt es auch eine Website des Autors, der Anregungen gibt, wie man sich ein eigenes Kartendeck zeichnen kann, bzw. auf dessen Website man auch Kartendecks kaufen kann.

Geeignet ist es eher für Kinder im Grundschulalter, die schon selbst lesen, aber immer noch gerne zwischendurch Bilder anschauen möchten.

Fazit: Ein witziges Buch für kleine Erstleser, die gerne Abwechslung beim Lesen suchen.

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