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Sophie_Jahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2019

Eine gute Schilderung der Gesamtsituation.

Marie
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In diesem [bisher] einbändigen historischen Roman wird eine Zeit näher beleuchtete, die bis heute unvergessen scheint. Während des 3. Reiches sind viele Menschen deportiert worden, so wie auch Marie und ...

In diesem [bisher] einbändigen historischen Roman wird eine Zeit näher beleuchtete, die bis heute unvergessen scheint. Während des 3. Reiches sind viele Menschen deportiert worden, so wie auch Marie und ihre Schwester Sarah. Zu Beginn können sie ihre jüdische Abstammung noch verbergen, doch dann wendet sich das Blatt… Zur gleichen Zeit kämpft Heinrich an der Ostfront und sieht die niederschmetternden Verluste mit eigenen Augen, als Liam sich als Soldat zum Wohle Amerikas freiwillig meldet.

All diese Perspektiven ermöglichen es, dass man die Gesamtsituation möglichst genau erfassen kann. Außerdem ist jeder Sichtwechsel auch gekennzeichnet, sodass keine Verwirrung auftaucht. Mir persönlich aber fehlten Personen, die den Krieg willkommen heißen und unterstützen. Alle jene Figuren hatten eins gemeinsam: Sie waren keine Nazis, welche bis zum bitteren Ende für Hitler gekämpft hätten.

Nichtsdestotrotz begegneten sie aber solchen Unterschützern, sodass man zumindest einen Eindruck davon bekommen hat, wie jene diesen Krieg empfunden haben.

Am Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, denn er liest sich angenehm, ist aber recht nüchtern und auf des Geschehen fixiert. Während ich anfangs noch Schwierigkeiten hatte, mich in der Handlung zurechtzufinden, wurde es dann zunehmend spannender, sodass die Seiten am Ende nur so dahin flogen.

Bewertet habe ich dieses Buch mit 4 von 5 Sternen, da ich nicht von jedes Schicksal als authentisch empfunden habe. Auch fehlte mir eine differenzierte Sicht derer, die den Krieg missbilligen und jeder, die fest an den Sieg geglaubt haben.

Empfehlen kann ich dieses Buch darum jedem, der sich für diese Zeit interessiert, um nicht schlussendlich auch mehr über mögliche Erlebnisse der Opfer zu erfahren.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Eine absolut lesenswerter Auftakt!

Schatten der Dunkelheit
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"Wahre Liebe war für ihn nur eine Lüge. Liebe bedeutete, dem Tod das eigene Leben in die Hände zu geben. Und er wollte ewig leben."

Kurz vor ihrem 18. Geburtstag findet Estelle im Keller einen Brief von ...

"Wahre Liebe war für ihn nur eine Lüge. Liebe bedeutete, dem Tod das eigene Leben in die Hände zu geben. Und er wollte ewig leben."

Kurz vor ihrem 18. Geburtstag findet Estelle im Keller einen Brief von ihrer Mutter, welche sie ein Jahr nach ihrer Geburt zurückgelassen hat. Sie erfährt, dass sie ein Aurion ist, welche Güte und Barmherzigkeit in sich tragen, während ihre Partner, die Serafin, Stärke und Tatkraft besitzen. Auch erzählt ihre Mutter von der Schreckensherrschaft des Kanzlers in einer Parallelwelt: Jarundo. Als die den Brief jedoch ein den Kohleschacht im Keller werfen will, da sie dies alles für eine Lüge hält, öffnet sich plötzlich ein Portal…

Estelle muss sich in einer neuen Welt zurecht finden und ist hier nicht die taffe Heldin, die ohne jemals zu zweifeln alle Hürden meistert. Stattdessen glaubt sie nicht an ihre Fähigkeiten und hat Angst, nicht gut genug zu sein. Sie war mir sehr sympathisch, da genau solche Gedanken sie menschlicher erscheinen lassen und sie sich so während des Buches weiterentwickeln konnte. Diese Entwicklung wird sich wahrscheinlich auch noch in den Folgebänden fortsetzen.

Allerdings sind da auch noch Corvin, ihr Sarafin, und Lior, welche sie auf ihrem Weg begleiten. Während Corvin stets seine raue, von Sarkasmus durchtränkte Fassade zeigt, ist Lior der Freund, den sie manchmal dringend benötigt.

Die Autorin hat in Jarundo eine albtraumhafte Welt erschaffen, in der jede Grausamkeit, jede Form von Unrecht zu existieren scheint. Dieser große Kontrast zu unserer heutigen Gesellschaft ist schockierend und man wird eher an Zeiten und Orte erinnert, in welchen u.a. Sklaverei ein alltäglicher Anblick gewesen ist.

Durch eine stetige Spannung wird es nie langweilig, Estelle zu begleiten. Allerdings sollte man wohl den 2. Band schon parat haben, da ich zumindest sofort wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht. (;

Bewertet habe ich dieses Buch darum mit 5 von 5 Sternen, da die Seiten zum einen nur so dahinflogen, zum anderen aber auch die Charaktere für mich fast schon real gewesen sind.

Eine wirklich empfehlenswerte Geschichte über die Suche nach der eigenen Bestimmung, aber gleichzeitig auch über das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung jedes einzelnen.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Eine interessante Sammlung.

Das gefälschte Testament und andere Mordfälle aus Mitteldeutschland
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In diesem Einzelband hat Griseldis Wenner 16 Mordfälle des 20. Jahrhunderts zusammengetragen, welche sich in Mitteldeutschland ereignet haben. Auch werden hier die Arbeit der Polizei, das Strafmaß der ...

In diesem Einzelband hat Griseldis Wenner 16 Mordfälle des 20. Jahrhunderts zusammengetragen, welche sich in Mitteldeutschland ereignet haben. Auch werden hier die Arbeit der Polizei, das Strafmaß der Verurteilten und u.a. auch die psychische Verfassung der Täter bzw. deren Handlungsmotive näher beleuchtet.

Da die einzelnen Fälle aus anderen Werken entnommen wurden, ist kein einheitlicher Schreibstil feststellbar. Zwar sind alle Quellen dieser Fälle angegeben worden, jedoch wurde nicht eindeutig gekennzeichnet, wann Ausführungen von der Autorin hinzugefügt wurden.

Insgesamt waren alle Fälle sehr interessant und auch die näheren Erläuterungen, die manchmal zu finden waren, haben sehr zum Verständnis der einzelnen Straftaten beigetragen. Außerdem glich kein Fall dem anderen, sodass man auch nicht den Eindruck hatte, immer wieder ähnliches zu lesen. Die angenehmen, abwechslungsreichen und gut verständlichen Schreibstile führten auch dazu, dass die Geschichten nicht langweilig wurden.

Sollte man hier auf einen nüchternen Faktenbericht spekulieren, würde man von diesem Werk enttäuscht werden!

Da ich diese Erwartung nicht an das Werk hatte, bewerte ich es gerne mit 4,5 von 5 Sternen. Hier wurde nicht immer einfache Polizeiarbeit beschrieben, sondern auch wie sich deren Methoden im Laufe der Zeit weiterentwickelten. Aber auch psychische Störungen der Beteiligten waren nicht immer leicht zu erkennen.

Absolut lesenswert! (:

Veröffentlicht am 29.12.2018

Ein eizigartiger Roman.

Mein Ein und Alles
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In diesem einbändigen Debütroman von Gabriel Tallent wird ein entscheidender Abschnitt im Leben der 14 jährigen Protagonistin Turtle näher beleutet. Da ihre Mutter bereits verstorben ist, lebt sie nun ...

In diesem einbändigen Debütroman von Gabriel Tallent wird ein entscheidender Abschnitt im Leben der 14 jährigen Protagonistin Turtle näher beleutet. Da ihre Mutter bereits verstorben ist, lebt sie nun allein mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf. Durch deren zurückgezogene Lebensweise merkt niemand, dass ihr Vater sie auf verschiedene Weise missbraucht und er Turtle dadurch vollkommen vereinnahmt. Die Grenzen verschwimmen und Turtle fällt es schwer, dies zu erkennen und jene wieder herzustellen.

Besonders interessant an diesem Roman finde ich, dass alles eine höhere Bedeutung zu haben schien: die Bessenheit des Vaters von Waffen und sein Zwang, diese auch auf seine Tochter zu übertragen; Turtles Naturverbundenheit und ihre Fähigkeit, allein und ohne Hilfe zu überleben, sowie deren Selbstständigkeit. Wahrscheinlich wird sich, je öfter ich das Buch lese, mehr Details zum Gesamtbild dazugesellen, da der Facettenreichtum der Charaktere und ihrer Beziehung zueinander, nicht leicht in seiner Gänze erfasst werden kann.

Über die Authentizität der Geschichte lässt von einem Laien, wie ich es bin, nur schwer urteilen. Auf mich wirkte die alles glaubhaft und an mancher Stelle erschreckend realitätsnah. Auch werden Turtles Gedanken durch den Autor direkt niedergeschrieben, sodass ihr Verhalten nachvollziehbar war.

Das die Erzählung insgesamt wie eine Urgewalt wirkte, der man sich nicht widersetzen kann, lag nicht zuletzt auch am Schreibstil. Er war fesselnd, mal ausschweifender, aber mal auch präzise, sodass das gesamte Buch über keine einzige Stelle als langatmig bezeichnet werden kann.

Bewertet habe ich dieses Buch mit 5 von 5 Sternen, da ich mich dessen Sog einfach nicht entziehen konnte. Diese Geschichte ist ebenso faszinierend wie bedrückend, da man das Geschehene niemandem wünscht, die Stärke und Menschlichkeit Turtles aber einfach bewundernswert ist.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen!

Veröffentlicht am 24.12.2018

Ein Stalker in der Nachbarschaft, doch wer ist es ?

Er wird dich finden
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Der Beziehungsthriller "Watching You - Er wird dich finden" hält das, was er im Titel verspricht.
Jaci fand schon vor Jahren das erste Medaillon mit einer blutigen Haarlocke darin an ihrer Tür hängend ...

Der Beziehungsthriller "Watching You - Er wird dich finden" hält das, was er im Titel verspricht.
Jaci fand schon vor Jahren das erste Medaillon mit einer blutigen Haarlocke darin an ihrer Tür hängend vor, doch der damalige Sheriff, Ryan, tat es nur als einen Dumme-Jungen-Streich ab. Als jene dann für ihre Collagezeit wegzieht, hören diese seltsamen Funde auf, doch als jetzt nach einem Deichbruch schon fast verweste Leichen auftauchen, beginnt alles anscheinend von neuem, doch diesmal wird die Bedeutung dieser Botschaften sehr ernst genommen. Nicht zuletzt auch von Ryan, welcher zu Besuch in der Stadt ist und versucht, den neuen Sheriff, Mike, zu unterstützen und gleichzeitig auch auffällig stark um Jacis Wohlergehen besorgt zu sein scheint. Sind das nur die Schuldgefühle, ihre Angst vor Jahren einfach ignoriert zu haben oder sind da noch ganz andere Gefühle im Spiel?

Stück für Stück wird hier eine Spannung aufgebaut, die mich als Leser gar nicht mehr losließ. Vielzu schnell war das Buch dann auch beendet und ich hatte das Gefühl, dass sich alles fast zu rasant entwickelt hätte.
Während Jaci sich zu Beginn Ryan gegenüber recht distanziert und reserviert verhält, fängt dieser schon bald an, ihr erste Avancen zu machen, sodass ich schon bald den Eindruck hatte, dass beide sich wie in einer festen Beziehung verhielten.
Aber nicht nur deren aufkeimende Vertrautheit, sondern auch die Suche nach dem Mörder steht im Mittelpunkt der Handlung. Man bleibt vor allem durch die ständigen Sichtwechsel stets auf dem laufenden, da man so die Möglichkeit hat, alle Befragungen mitzuerleben und zu erfahren, welche Erkenntnisse gewonnen worden sind.

An unerwarteten Entwicklungen mangelte es hier ebenfalls nicht, da einige Bewohner dieser Kleinstadt die ein oder andere Leiche im Keller versteckt hatten. Auch sorgte der fesselnde Schreibstil dafür, dass die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langweilig geworden ist. Vielmehr entwickelte sich alles so rasant, dass die sich zuspitzenden Ereignisse dafür sorgten, dass man immer wieder neue Spekulationen über den Mörder anstellen wollte. (;

Darum habe ich dieses Buch mit 4,5 von 5 Sternen bewertet, die diese Geschichte nicht nur eine spannende Jagd nach dem Täter mit sich brachte, sondern auch eine schöne Liebesgeschichte thematisierte.

Ich würde dieses Buch darum jenen Lesern empfehlen, die gerne mal eine gelungene Kombination aus Thriller und Liebesroman lesen wollen würden.
Eine abwechslungsreiche Erzählung mit einem Täter, den ich nicht direkt im Verdacht hatte...

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