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Veröffentlicht am 27.04.2025

der Funke wollte nicht überspringen

Say It With A Love Song
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„Was ist nur mit diesem Mädchen, dass sie mich so aus dem Konzept bringt? Ein Blick und schon spielt mein Herz verrückt.“
(Jake in Say it with a love song)
Worum geht’s?

Als Emilie nach Brighton zieht, ...

„Was ist nur mit diesem Mädchen, dass sie mich so aus dem Konzept bringt? Ein Blick und schon spielt mein Herz verrückt.“
(Jake in Say it with a love song)
Worum geht’s?

Als Emilie nach Brighton zieht, soll für sie mit dem Praktikum in einer angesagten Chocolaterie ein neues Kapitel beginnen. In einem Club trifft sie den sexy Schlagzeuger Jake. Auf den ersten Blick scheint sein Leben ein Rausch aus Partys und Mädchen zu sein, doch hinter der Fassade kämpft Jake mit Problemen. Emilie möchte ihn näher kennenlernen, mehr sein, als nur eine seiner flüchtigen Affären. Sie ändert ihren Style, begeistert sich für Dinge, die Jake mag - und vergisst dabei, wer sie eigentlich ist. Emilie verschiebt ihre Grenzen - für Jake, für ihren Job, für eine bessere Version von sich selbst. Als sie schließlich realisiert, was sie alles aufgegeben hat, um Jake nah zu sein, zieht sie einen radikalen Schlussstrich. Sie sucht das Gespräch mit einem Personal Coach, zeigt in der Chocolaterie, was in ihr steckt und gestaltet ihr Leben in Brighton nach ihren Vorstellungen. Für Jake ist Emilie zunächst nur eine beliebige Ablenkung, eine Möglichkeit dem elterlichen Druck zu entfliehen. Er genießt ihre Nähe, doch mehr ist für ihn nicht drin - bis er kurz davor ist, sie endgültig zu verlieren. Haben die beiden eine zweite Chance, oder wird Emilie sich für den charmanten Kobe entscheiden? Kann ein Song nochmal alles verändern? Eine Geschichte voller Leidenschaft, Selbstfindung, unerwarteter Wendungen - und der Erkenntnis: wahres Glück bedeutet, sich selbst treu zu bleiben.

Say it with a love song ist Band 1 der Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Emilie und Jake geschrieben.

Meine Meinung

Dieses Buch ist mein viertes Buch von GU New Adult und ich muss sagen, dass ich mich wahnsinnig auf das neue Label gefreut hatte, weil ich die Idee mit den Mental Health Themen in Kombination mit den fundierten Vorschlägen durch Fachleute richtig toll fand. Aber die drei vorigen Titel – und leider auch dieses Buch – konnten mich irgendwie alle nicht wirklich abholen. So viele tolle Ansätze, aber die Umsetzung? Puh.

Das Buch habe ich tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen, denn die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, wenn auch oft von Umgangssprache geprägt. Sowas stört mich im NA-Bereich allerdings nicht so sehr, wir reden alle ja gern mal etwas lockerer. Zu Beginn fand ich das Buch noch ganz witzig. Emilie zieht nach Brighton, wo sie in einer Chocolaterie ein Auslandspraktikum macht. Sie ist gelernte Konditorin – benimmt sie dann im fortlaufenden Buch bestimmt zwei Drittel der Geschichte nicht so. Schon die erste Interaktion mit ihrer Chefin fand ich irgendwie unangenehm und ich weiß, dass es Emilies People Pleasing und Unsicherheiten darstellen soll, für mich wirkte es aber einfach nur planlos und so, als würde sie alles nicht ernstnehmen. Das macht sich dann im Verlauf der Geschichte auch oft bemerkbar, wenn sie unkonzentriert ist, weil sie mit Gedanken woanders ist oder übermüdet wegen Jake.

Jake war mir von Anfang an unsympathisch. Er kommt aus reichem Hause, seine Liebe gehört der Musik, aber seine Familie erwartet, dass er studiert. Entsprechend schlecht sind seine Leistungen, der Druck ist groß und er flieht regelmäßig in belanglose One Night Stands und lässt schön das Musiker-Leben raushängen. Er ist oft egoistisch, hat auch bei Emilie nur Interesse an was Lockerem, obwohl sie ihn total fasziniert. Generell fand ich, dass in der ersten Hälfte sehr oft (von beiden) gefeiert wurde, oft getrunken wurde und mir wurde oft eine Larifari-Einstellung vermittelt. Bei Emilie soll das auf ihre „Anpassungsbereitschaft“ hindeuten, aber ich bin ehrlich, so wirklich abgenommen habe ich ihr das nicht. Sie zeigt an einige Stellen, dass sie sich nicht einfach rumschupsen lässt, weswegen einige Szenen für mich so keinen wirklichen Sinn gemacht haben. Auch fand ich einiges echt etwas überzogen, etwa die Schlägerei. Jake verletzt Emilie im Buch oft, mal bewusst und mal unbewusst. Die Dynamik zwischen den beiden hat sich mir nicht erschlossen, ich habe nie eine Tiefgründigkeit zwischen beiden empfunden, sondern allenfalls eine (sexuelle) Anziehung. Auch das widersprüchliche Verhalten, etwa dass Jake Emilie klar macht, dass er nur Sex will, dann aber vor Eifersucht ausflippt, als er sie mit einem anderen Mann (der nur ein Freund ist), sieht, hat mich stark genervt. Seine Entwicklung am Ende und die Thematik um das Lied konnte mich nicht abholen. Vielleicht war ich aber nach der zähen ersten Hälfte, dem ständigen Hin und Her und den ganzen Verletzungen so abgestumpft, dass es mir eh egal war, was aus beiden wird.

Komischerweise war dies ein Problem, was ich bisher in allen vier GU New Adult Büchern hatte, dass die Liebesgeschichte für mich gar nicht oder wenig greifbar war. Auch hier verliert sich das Buch über viele Seiten in Drumherum-Sachen, die minimal charakterfördernd sind. Für das letzte Drittel gibt die Autorin Emilie dann die Energie, auch mithilfe ihres Coaches das People Pleasing und ihre eigenen Unsicherheiten anzugehen, mehr für sich einzustehen und Grenzen aufzuzeigen. Das war mir teilweise aber zu plastisch und zu „perfekt“. Dieses Mental Health Themen sind in den Büchern bisher immer gut gelungen und auch hier mochte ich den Ansatz sehr, man hat aber bei den Coaching-Sessions stark einen Bruch gemerkt, dass die Szenen sehr konstruiert und sehr sachlich wirkten. Ich weiß nicht, ob ich die GU New Adult Bücher weiterhin verfolgen werde, aber bisher ist für mich leider viel Luft nach oben.

Mein Fazit

Say it with a love song hat mich leider nicht so begeistert, da die Liebesgeschichte kaum Grundlage erhält, die Charaktere mich vor einige Schwierigkeiten stellten und generell der Funke nicht so überspringen wollte.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.04.2025

anstrengend und mit wenig Liebe

Be My Shelter
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„Aber in mir schlummert die winzige Hoffnung, dass unsere gemeinsame Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben ist.“
(Cooper in Be my shelter)
Worum geht’s?

Kaira sagt ständig zu allem Ja, ist für jeden ...

„Aber in mir schlummert die winzige Hoffnung, dass unsere gemeinsame Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben ist.“
(Cooper in Be my shelter)
Worum geht’s?

Kaira sagt ständig zu allem Ja, ist für jeden und alles da – und brennt dabei immer mehr aus. Trotzdem liebt sie ihren Alltag. Dank ihres Organisationstalents gelingt es ihr, alles unter einen Hut zu bringen: Studium, Nebenjob, Ehrenamt und ihre chaotische Familie. Cooper hingegen ist allergisch gegen Verpflichtungen und jegliche Form von Stress. Er hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, lebt von Tag zu Tag. Als er – eigentlich nur vorübergehend – bei ihr einzieht, kommt es zu intensiven Reibungen. In einer hitzigen Diskussion verabreden sie eine Challenge, die sie über alle Maßen fordern wird. Denn beide werden mit ihren schmerzhaftesten Schwächen konfrontiert. Dadurch kommen sie sich näher als ihnen lieb ist …

Be my shelter ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Kaira und Cooper geschrieben.

Meine Meinung

Meine Vorfreude auf das neue Label von Gräfe und Unzer war sehr groß. Die Idee, New Adult Romance mit den psychologisch fundierten Tipps zu verbinden, fand ich einfach genial. Dies ist mein zweites Buch aus dem Verlag und mein zweites Buch auch von der Autorin. Nachdem mir mein erstes GU New Adult Buch nicht so sehr gefallen hat, hatte ich gehofft, das ist das hier anders sein wird. Doch leider konnte mich auch diese Geschichte nicht wirklich abholen.

Im Fokus der Geschichte steht Kaira. Sie ist die absolute Definition eines People Pleasers, der sich für andere Menschen ein Arm und ein Bein ausreißen würde ohne zu zögern. Für ihre Familie tut sie alles, sie arbeitet und kümmert sich noch um ein Ehrenamt, sie studiert und eigentlich hat ihr Tag auch nur 24 Stunden, aber so viel wie sie schaffen muss, reicht das natürlich nicht. Den Großteil des Buches über begleitet der Leser Kaira von einer Situation zur nächsten und jedes Mal fragt man sich „wieso sagst du nicht nein“ - mal ist es gefährlich, mal passt es gar nicht in Ihren Tagesplan, mal ist es offensichtlich ausnutzend, aber Kaira sagt zu allem Ja. Nach und nach entwickelte sich bei mir eine gewisse Frustration, einfach weil sie auch körperliche Ausfallerscheinungen hat und trotzdem nicht realisiert, wie schlecht es um sie steht. Es entsteht ein Teufelskreis, der bei mir aber irgendwann dazu geführt hat, dass ich nicht mehr mit Kaira gelitten, sondern mich vor allem nur noch über sie aufgeregt habe. Das hängt auch damit zusammen, das andere kaum Handlungen in diesem Buch gibt, so dass man sich fast ausschließlich auf diese Thematik konzentrieren muss.

Auf der anderen Seite der Geschichte steht Cooper, der einen Herumtreiber ist und regelrecht in den Tag hineinlebt. Kairas Bruder bittet sie, dass er vorübergehend bei ihr einzieht. Platz hat sie hierfür nicht, trotzdem sagt sie ja. Cooper ist hierüber anfangs verwundert, realisiert aber dann relativ schnell, dass es sich um ein Missverständnis handelt – denn Kaira denkt, dass er nur ein paar Tage bleibt dabei will er 3 Monate bleiben. Bereits an dieser Stelle wusste ich, dass mich die Liebesgeschichte nicht wird abholen können, einfach weil Cooper für mich diesen Irrtum und ihre Gutmütigkeit ausnutzt, indem er nicht entscheidet zu gehen. Und damit tut er ihr genau das Gleiche an wie die meisten Leute aus ihrem Umfeld.

Die Anziehung zwischen den beiden war für mich nicht wirklich nachvollziehbar, Cooper ist manchmal sehr lieb zu ihr und dann wieder einfach nur ätzend. Die im Klappentext erwähnten Challenge findet erst nach über der Hälfte überhaupt statt und wird auch ehrlich gesagt nur hin und wieder kurz erwähnt. Im späteren Verlauf werden auch noch psychologische Gespräche erwähnt, aber gerade der eigentlich für das Label Relevante Mental Health Aspekt kann mich hier viel zu kurz. Ich finde es auch absolut problematisch, dass Coopers Fehlverhalten nicht thematisiert wurde. Als Cooper später verschwindet, hat mich das nicht mal wirklich gestört, einfach weil so wenig emotionale Grundlage geschaffen wurde. Kaira kriegt gegen Ende hin ein wenig die Kurve und fängt an leichte Grenzen zu setzen, aber bis dahin passiert relativ wenig und ich hatte auch das Gefühl, dass das Buch einige Längen hatte. Auch waren mir einige Gedankengänge für New Adult zu jung und irgendwie nicht ganz stimmig. Ich denke, man hätte vielmehr aus dem Buch – und vor allem der Challenge - machen können.

Mein Fazit

Be my shelter verfolgt einen interessanten Ansatz, leider ist die Umsetzung aber teilweise sehr anstrengend und die Geschichte dreht sich lange im Kreis. Die Liebesgeschichte war für mich nicht wirklich greifbar und die Idee mit der Challenge geht auch sehr unter.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.04.2025

leider mit vielen Längen

Will You Hold My Hand?
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„Manchmal ist eine anonyme Kommentarbox eben der einzige Raum für Schamgefühle. Für Frust und Schmerz. Für Gespräche mit Gleichgesinnten und das Gefühl, nicht alleine dazustehen. Der einzige Trost, der ...

„Manchmal ist eine anonyme Kommentarbox eben der einzige Raum für Schamgefühle. Für Frust und Schmerz. Für Gespräche mit Gleichgesinnten und das Gefühl, nicht alleine dazustehen. Der einzige Trost, der einem zum Teil wird, wenn die Tage so schwarz sind, dass sie an Nächte erinnern. Nächte, in denen man glaubt, es wäre egal, wenn kein Morgen mehr käme.“
(Sienna in Will you hold my hand)
Worum geht’s?

Seit ihre Eltern bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind, klafft ein riesiges Loch in Siennas Herz. Trotzdem drängen ihre Großeltern darauf, dass sie in den Zug nach Glasgow steigt, wo ein Uni-Stipendium auf sie wartet – und Alick. Sportlich, eigensinnig, sozial engagiert. In seiner Nähe traut Sienna sich endlich wieder, an eine Zukunft zu glauben. Denn seine Umarmung ist stärker als jedes Gefühl der Traurigkeit. Doch wieso ist ihre beste Freundin dann alles andere als begeistert, dass Sienna ausgerechnet einem der heißbegehrten Forbes-Brüder in die Arme gelaufen ist? Als Alick eines Tages ohne Erklärung die Stadt verlässt, droht Siennas Welt erneut zusammenzubrechen und sie muss sich fragen: Sollten zwei Menschen so viel Macht übereinander haben, dass sie einander gleichermaßen heilen und zerstören können?

Will you hold my hand ist Band 1 der Reihe. Die Geschichte ist grundsätzlich beendet, es gibt aber eine Fortsetzung um Sienna.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Sienna und Alick geschrieben.

Meine Meinung

Nachdem meine ersten zwei Versuche von GU New Adult leider nicht für große Begeisterung gesorgt haben, bin ich ehrlich gesagt bereits mit verhaltenen Gefühlen an dieses Buch herangegangen und habe wenig erwartet. Ich hatte von der Autorin bisher noch nichts gelesen, aber der Klappentext klang sehr gut. Leider hat mich hier nun aber auch mein drittes GU New Adult Buch erneut nicht abholen können.

Insgesamt habe ich an dem Buch knapp 2 Monate gelesen, was für mich sehr ungewöhnlich ist, da ich normalerweise so ein Buch in sehr kurzer Zeit durchkriege. Hier hatte ich aber bereits zu Beginn Probleme, überhaupt in die Geschichte hinein zu finden. Es hat sich für mich angefühlt, als würde die Geschichte mittendrin beginnen. Der Leser begleitet Sienna, die ihre Eltern bei einem Unfall verloren hat und nun versucht ein Leben mit diesem Verlust zu führen. Hierbei bloggt sie online über Ihre Gefühle und Gedanken, was zumindest zum Teil den Mental Health Aspekt aufgreift. Ansonsten kam es mir sehr lange so vor, als hätte das Buch keine richtige Geschichte. Es geht vereinzelt um den Unialltag, um die Freunde Hund um die gelegentliche Treffen mit Alick. So wirklich gefühlt habe ich die Anziehung zwischen den beiden von Anfang an nicht, entsprechend irritiert war ich, als dann auch noch sein Bruder in die Geschichte kam und die Dynamik von ihm und Sienna einfach um Welten besser war. Ich fand es daher herausfordernd, überhaupt Begeisterung für eine Liebesgeschichte zwischen Alick und Sienna zu entwickeln, weil sie für mich einfach nicht zueinander gepasst haben und gerade er auch mit seinen vielen Geheimnissen und seiner fehlenden Präsenz mich immer wieder irritiert hat. Entsprechend hat es mich auch nicht so sehr getroffen, als er auf einmal verschwunden war. Zwar machte ich im Ansatz die Hintergrundgeschichte mit der Adoption und der Frage, was man tun muss um sich einer Familie zugehörig zu fühlen, aber gleichzeitig habe ich wirklich das Gefühl, dass ich nicht mal wirklich viel über das Buch sagen kann, weil nicht so viel vorkam. Vielleicht lag es auch daran, dass ich immer nach einer Handvoll Seiten die Lust am Buch verloren habe und daher so lange an dem Buch gelesen habe, aber abgeholt hat mich eigentlich nur Siennas Geschichte und ihr Versuch, sich unter den Umständen ein neues Leben aufzubauen. Hier hat die Autorin greifbar und vielfältig die Gedanken und Gefühle dargelegt, die in ihr seit dem Verlust wüten. Gleichzeitig hätte ich mir von ihrem Umfeld, welches an vielen Stellen sehr unterstützend war, ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber ihre beste Freundin, die dank einer Psychologin als Mutter, häufig mit fundierten Ratschlägen um die Ecke kommt und entsprechend auch realisiert, wenn sich die Protagonistin gefühlsmäßig ein wenig in Schieflage befindet.

Letztendlich muss ich sagen, das von der Geschichte bei mir nicht super viel hängen geblieben ist außer dass ich mich bis zum Ende gefragt habe, was sie überhaupt an Alick findet. Nachdem nun vor kurzem ein Band 2 angekündigt war, bin ich über die Entwicklung noch irritierter, weil es für mich dann noch weniger Sinn macht, dass ich mich hier bis zum Ende durchgekämpft habe, obwohl mich die Geschichte emotional und inhaltlich nicht fesseln konnte.

Mein Fazit

Will you hold my hand ist ein Buch, was mich mit seinen Längen und einer schwächeren Liebesgeschichte nur bedingt abholen konnte. Siennas Verlust war aber gut thematisiert.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.03.2025

ich habe das Buch geliebt

Wo der Regen uns berührt
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„Wie kann jemand der einen so sehr verletzt gleichzeitig auch so heilsam sein?“
(Diez in Wo der Regen uns berührt)

Worum geht’s?

Nachdem ihr Vater an der seltenen, vererbbaren Huntington-Krankheit ...

„Wie kann jemand der einen so sehr verletzt gleichzeitig auch so heilsam sein?“
(Diez in Wo der Regen uns berührt)

Worum geht’s?

Nachdem ihr Vater an der seltenen, vererbbaren Huntington-Krankheit gestorben ist, will die Studentin Ada einfach nur ihre Trauer und ihre Angst, vielleicht selbst zu erkranken, vergessen. Als sie den charismatischen Diez kennenlernt, bietet er für sie vor allem eine ungezwungene Ablenkung von all den Gedanken und Gefühlen, vor denen sie fliehen will. Doch für Diez ist die Zeit mit Ada bald sehr viel mehr als eine rein körperliche Beziehung. Immer wieder kommt es deshalb zwischen ihnen zum Streit, immer wieder stößt Ada Diez von sich. Bis sich auch in Diez‘ Leben ein Sturm zusammenbraut und nicht mehr nur Ada mit ihren Ängsten und Gefühlen konfrontiert wird …

Wo der Regen uns berührt ist Band 2 der Skyline-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Ada und Diez in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Verlust und Erkrankung.

Meine Meinung

Nach einem absolut grandiosen Band 1 war meine Vorfreude auf dieses Buch so astronomisch hoch, dass ich bei Ankunft des Buches echt kurzzeitig entschieden habe, das Buch erst einmal nicht zu lesen. Einfach, weil ich Angst hatte, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Und dann? Habe ich es in einem Rutsch, in Begleitung von viel Gänsehaut und jeder Menge Enge in der Brust, komplett weginhaliert.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass dieses Buch keine klassische Liebesgeschichte ist, dass dieses Buch kein Wohlfühlbuch mit ein wenig Mental Health ist – dieses Buch ist Mental Health mit ein wenig Lovestory! Es ist eine schwere, berührende, bedrückende Geschichte, dies aber gleichzeitig so viel Daseinsberechtigung hat, denn sie setzt sich mit Verlust auseinander. Ada verliert ihren Vater an eine Krankheit, Diez verliert in diesem Buch seine Schwester durch Suizid. Und die Wege der beiden kreuzen sich, als es schwer ist, und von da an immer wieder, denn Ada möchte vergessen, den Schmerz betäuben und fühlt sich von Diez verstanden, aber gleichzeitig hält sie ihn auf Abstand und möchte ihm nicht mehr als ihren Körper geben. Diez hingegen ist ein absoluter Golden Retriever, was man anfangs gar nicht erwarten würde, aber ich habe ihn so schnell ins Herz geschlossen. Beide Charaktere müssen in diesem Buch so viele Hindernisse und Schatten der Vergangenheit überwinden und die Autorin setzt dabei nicht auf „Liebe heilt alles“, sondern folgt eher dem Motto „du musst dich selbst heilen, aber dabei bekommst du sehr viel Unterstützung“. Das Buch greift Trauerbewältigungsgruppen auf, die Last der Unwissenheit – Diez fragt sich lange, was seine Schwester zu der Entscheidung getrieben hat – aber auch die Folgen von Verlust auf, denn Ada verliert nicht nur ihren Vater, sondern auch ihre Mutter an die Trauer, während Diez‘ Vater so tut, als hätte es seine Tochter nie gegeben. Trauer und ihre Bewältigung hat sehr viele Facetten und in diesem Buch kommen sehr viele davon vor. Schon bei Band 1 habe ich gesagt: Dieses Buch ist eine Abrechnung mit dem Leben mit seinen Hindernissen und Stolpersteinen, eine Liebeserklärung an die Hoffnung und den Mut, weiterzumachen. Und das gilt auch hier! Man muss sich nur klar sein, dass dieses Buch eine Mischung aus Gewitterwolken, Tänzen im Regen, Nebel und emotionalem Sturm ist.

Diez und Ada überzeugen beide als Charaktere mit Ecken und Kanten, mit Ängsten und Wünschen. Es geht um Grenzen, die manchmal, obwohl es schmerzt, aufgezeigt werden müssen. Es geht um Wut, die manchmal herausbricht und die falschen trifft. Es geht um Ängste, die das Handeln bestimmen können und zu Entscheidungen führen, die nicht immer das Beste für einen sind. Es ist eine turbulente Liebesgeschichte, bei der die Anziehung genauso stark ist wie die emotionale Belastung, die das Verhalten der Charaktere auslöst. Und trotz allem gibt es auch viel Leichtigkeit, viel Unterstützung – eine starke WG, gute Freund:innen und jede Menge kluge, aber nicht besserwisserische Tipps – und so viel Denkstoff, dass ich wahrscheinlich noch wochenlang über das Buch reden kann. Dieses Buch fällt unter die Kategorie „der Weg ist das Ziel“, denn es geht mehr um die Entwicklung und den Einfluss der Entscheidungen, als um das letztendliche Zusammenkommen der Charaktere. Es ist kein Wohlfühlbuch, keine Zuckerwatte-Herzchenaugen-Geschichte und diesen Anspruch hatte das Buch auch nie. Aber es ist ein Buch, was bewegt, zum Nachdenken anregt und vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle herausfordert.


Mein Fazit

Wo der Regen uns berührt ist ein emotionale und ergreifende Geschichte um Verlust, Trauer und Angst. Ich habe das Buch sehr geliebt und ich bewundere die Autorin für ihre Fähigkeit, solch schwierige Themen so gut einzufangen. Schwere Kost, die wirklich berührt.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.03.2025

ich habe etwas anderes erwartet

Das Kalendermädchen
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„Sie beginnt, Staub aufzuwirbeln.“
(Ein Beamter in Das Kalendermädchen)

Worum geht’s?

Vor elf Jahren wurde Alma als Baby unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer streng unter ...

„Sie beginnt, Staub aufzuwirbeln.“
(Ein Beamter in Das Kalendermädchen)

Worum geht’s?

Vor elf Jahren wurde Alma als Baby unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer streng unter Verschluss gehaltenen Adoptionsakte steht der Vermerk: »Identität der Eltern darf unter keinen Umständen ans Licht kommen! Mutter droht Todesgefahr!!!« Doch nun ist Alma lebensgefährlich erkrankt und braucht dringend einen Knochenmarkspender.
Um das Leben ihrer Adoptivtochter zu retten, startet Olivia Rauch eine verzweifelte Suche nach den biologischen Eltern. Dabei stößt die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin auf die Legende vom »Kalendermädchen«: einer jungen Frau, die sich einst zur Weihnachtszeit in ein abgeschiedenes Häuschen im Frankenwald zurückgezogen hatte. Und die dort von einem Psychopathen heimgesucht wurde, der sie zwang, einen Adventskalender des Grauens zu öffnen …

Das Kalendermädchen ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird aus Erzählersicht erzählt. Das Buch beinhaltet Gewaltdarstellungen und beängstigende Elemente.

Meine Meinung

Ich habe schon viele Fitzeks gelesen, aber die letzten Titel konnten mich alle nicht wirklich abholen. Deswegen habe ich lange gehadert, ob ich Kalendermädchen eine Chance geben möchte. Am Ende überwog gerade auch durch die viele Werbung die Neugier und das Buch zog bei mir ein.

Es startet wie bei Fitzek gewohnt etwas wirr und es brauchte ein wenig Zeit, bis man in der Geschichte war. Der Leser begleitet Olivia, die die Mutter ihrer Adoptivtochter Alma sucht, da diese eine dringende Knochenmarkspende benötigt. Hierbei stößt sie auf die Legende um das Kalendermädchen, welches der Leser wiederum in einigen Kapiteln kennenlernt. Da die Geschichte auf mehreren Zeitebenen spielt, dauert es ein wenig, bis die Zeitebenen zusammen ein Bild ergeben. Ich war relativ überrascht, dass die Geschichte sich für mich anders als im Klappentext dargestellt hat: Das Kalendermädchen ist in ihrer Jugend in einem Internat vor den Qual-Adventskalender gestellt worden und in einer weiteren Zeitebene will sie sich im besagten Haus im Frankenwald Jahre später erholen. Erwartet man nun also, die Qual-Adventskalender mitzuerleben, ist man hier falsch. Es gibt einige Anspielungen, aber wenige wirkliche Szenen, zumal die ganze Jugend-Zeitebene sehr überschaubar ist. Die Frankenwald-Zeitebene ist da schon präsenter, aber auch von wenig Intensität geprägt. Den Großteil des Buches nimmt einfach die Gegenwarts-Zeitebene mit Olivia ein, die auf der Suche ist. Hier kommen sehr viele Zufälle zusammen, die immer wieder neue Spuren auftun. Einige fand ich spannend, vieles aber leider auch einfach unglaubwürdig oder viel zu konstruiert. Das zieht sich leider bis zum Ende durch das Buch, dass sehr viele Szenen, sehr viele Personen und ihre Einflüsse extrem zweckmäßig sind und dadurch alles einfach sehr undynamisch wirkt. Der Versuch des Autors, falsche Fährten zu legen, ging für mich an dem meisten Stellen fehl und da, wo er überraschen konnte, führte das für mich zu weiteren Punkten, die mir dann wieder zu sehr an den Haaren herbeigezogen waren.

Insgesamt war das Buch anfangs sehr träge und es dauert, bis man im Buch angekommen ist. Die Charaktere sind eindimensional und zweckmäßig, die Spannungskurve relativ flach. Im letzten Drittel des Buches passiert dann sehr viel auf einmal, wobei das meiste für mich zu unglaubwürdig war, zumindest was die Motive, Erklärungen und Auswirkungen anging. Zwar hat mir das Buch insgesamt besser als einige andere seiner letzten Titel gefallen, aber ich merke einfach, dass es nur noch darum geht, möglichst komplexe Konstruktionen aufzubauen, die dann auf den letzten Zeiten aufgelöst werden, bei denen man aber oft das Gefühl hat, dass es zu übertrieben ist. Hier stört mich vor allem aber, dass die Geschichte vom Klappentext abweicht und der Adventskalender sehr wenig Raum im Buch einnimmt.

Mein Fazit

Das Kalendermädchen versprach für mich mehr, als am Ende geliefert wurde. Es ist eine mittelmäßig spannende Geschichte mit einigen guten und einigen unglaubwürdigen Twists. Ich habe das Buch recht zügig durchgelesen, aber wirklich nachhaltig begeistert hat es mich nicht. Ich denke, der Autor ist einfach nichts für mich.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]