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Veröffentlicht am 18.02.2020

eine ruhige, emotionale Geschichte

Newport Prince Bd. 3
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„Dein Schmerz ist mein Schmerz. Ich fühle, was du fühlst.“
(Ava in Newport Prince – Need you)

Worum geht’s?

So viel mussten Ava und Aiden schon gemeinsam durchstehen. Doch mittlerweile scheint Ruhe ...

„Dein Schmerz ist mein Schmerz. Ich fühle, was du fühlst.“
(Ava in Newport Prince – Need you)

Worum geht’s?

So viel mussten Ava und Aiden schon gemeinsam durchstehen. Doch mittlerweile scheint Ruhe eingekehrt zu sein. Mit Kind und Kegel haben sie sich niedergelassen und genießen das Familienleben. Doch insbesondere Aidens Karriere stellt die Beziehung auf eine Probe. Seine ständige Abwesenheit, die fehlende Zweisamkeit und Zeitmangel nagen an Ava. Doch Aiden möchte seine geliebte Frau nicht aufgeben und für die Beziehung kämpfen. Doch dann kommt das Schicksal und fordert erneut Tribut von Ava und Aiden. Und dieses Mal ist der Verlust so groß, dass alles zu zerbrechen scheint…

Newport Prince – Need you ist Band 3 einer mehrbändigen Reihe. Vorkenntnisse aus Band 1 und 2 sind nicht zwingend erforderlich, für das vollständige Verständnis der Geschichte aber notwendig.

Schreibstil / Gestaltung

Dieses Mal ist das Cover ist gedeckten Grüntönen gehalten und zeigt schemenhaft eine Brücke überlagert von einer regenverhangenen Glasscheibe. Die Stimmung ist gedrückt und passt somit sehr gut zum Buch. Allerdings gibt wie auch die Vorgänger das Cover keinen Hinweis auf Inhalt und Genre. Das Buch wird chronologisch mit wechselnder Ich-Perspektive erzählt, hierbei sind primär Ava und Aiden Erzähler, allerdings nicht nur. Die Kapitel sind erneut entsprechend mit dem Erzähler übertitelt. Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig, gut lesbar und sprachlich passend. Es wird gelegentlich geflucht und das Buch enthält niveauvolle Erotikszenen.

Mein Fazit

Nach einem starken Band 1, der vor allem ein ziemlich überzeugendes Ende hatte, aber einem schwachen und für mich nicht so passenden Band 2 bin ich etwas mit gemischten Gefühlen an Band 3 herangegangen. Doch das war zum großen Teil unbegründet, denn mit Band 3 liefert die Autorin wieder eine gute und vor allem sehr emotionale Geschichte ab.

Nach dem ruhigen Ende von Band 2 sind weitere fünf Jahre ins Land gezogen. Aiden und Ava sind mittlerweile Ende 20, haben ihre ersten Ehejahre hinter sich und haben ihr Kind bekommen. Doch die Leidenschaft bleibt auf der Strecke. Aiden ist viel weg, da er als gefragter Architekt mittlerweile sehr erfolgreich ist. Ava hat auch große Fortschritte in ihrer Karriere erzielt und kümmert sich zudem um den gemeinsamen Sohn AJ. Doch langsam schleichen sich Zweifel in ihren Kopf und ihr Herz. Liebt Aiden sie überhaupt noch? Geht er vielleicht sogar fremd? Gerade, als Aiden und Ava an ihrer Beziehung arbeiten wollen und die Familie zum Teil wieder glücklich scheint, geschieht ein furchtbarer Unfall, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Werden sich Ava und Aiden hiervon erholen können oder hat das Schicksal sie endgültig zerstört?

Carrie A. Cullen hat wieder zugeschlagen. Das Schicksal in seiner übelsten Form bricht über Aiden und Ava herein. Und wie. Das war echt harter Tobak. Ich habe recht schnell wieder in das Buch gefunden, obwohl ich über den Zeitsprung von weiteren 5 Jahren im Vergleich zu Band 2 (wo ich ja bereits die zahlreichen Zeitsprünge stark bemängelt habe) nicht unbedingt glücklich war. Denn durch die steten Sprünge (Band 1 hat im Vergleich eine Zeitspanne von drei Wochen abgedeckt) hat man das Gefühl, die beiden nicht „aufwachsen“ zu sehen, nicht dabei zu sein, wie sie sich entwickeln. Nun waren also weitere fünf Jahre vergangen (insgesamt knapp 10 Jahre seit Band 1), Ava und Aiden sind im Leben angekommen, verheiratet und Eltern. Alles scheint idyllisch, abgesehen von den Beziehungsproblemen. Hatte man noch Hoffnung, dass die beiden langsam zur Ruhe kommen, so wird das in Band 3 nicht der Fall sein. Es wird emotional, es wird schicksalshaft und es wird herzzerreißend. Und man fragt sich, wie viel vor allem Ava eigentlich noch mitmachen muss, bis das Schicksal endlich genug hat. Die ganze Geschichte zentriert sich um das zentrale Schicksalsereignis, was nach etwa 50 Seiten einsetzt und alles verändern wird, vor allem Aiden. Ab da geht es hauptsächlich darum, wie die Charaktere mit diesem Schicksalsschlag umgehen, sich voreinander entfernen, wieder zueinanderfinden, sich in den Abgrund reißen und sich retten. Das Buch ist hierbei relativ ruhig und besonnen, bei der Thematik und den damit verbundenen Gefühlen benötigt man meiner Meinung nach aber auch keine laute Geschichte, denn so wirkt das Grauen noch tiefer. Man muss sich hier auf jeden Fall auf einen sehr emotionalen Band einrichten und darauf, dass die Charaktere leiden und verzweifeln.

Was es mir aber durchaus schwer gemacht hat, war der massive Zeitsprung. Es sind wieder fünf Jahre vergangen. Es ist, als würde ich alle paar Jahre meine Bekannten wiedertreffen und kurz auf den Stand gebracht werden, wie sich alles entwickelt hat. Es fehlt mir, dass ich dabei bin, wie sie sich entwickeln. Die Geburt, die Freude über das Kind, ja sogar der Tod eines meiner geliebten Charaktere Hund Diego wird uns nicht gegeben, sondern allenfalls nebensätzlich angerissen. Das führte dazu, dass mich Ava und Aiden nicht so sehr abgeholt haben, wie sie es sicher gekonnt hätten. Ich habe nicht diese drückende Verzweiflung gefühlt, die ich bei solchen Geschichten eigentlich habe. So kam es auch, als nach dem Schicksalsschlag bereits einige Seiten später ein weiterer Zeitsprung kommt, sodass ich das Gefühl hatte, mir wurde die Qual beraubt, die ich hätte miterleben sollen. Ein weiterer 6-Monats-Sprung bringt den Leser dann zwar zum Kerngeschehen, aber die emotionale Verbindung wurde dadurch vernachlässigt. Ich bin Zuschauer, nicht Teilnehmer. So kam es mir vor. Klar, ich habe an einigen Stellen einen Kloß im Hals gehabt, mein Herz schmerzte manchmal leicht und vor allem Ava tat mir sehr Leid, aber es hätte deutlich mehr sein können. Ich war emotional einfach nicht komplett abgeholt und eingebunden, obwohl das Thema hochdramatisch und die Entwicklung sehr traurig ist.

Am Anfang war ich noch etwas irritiert, weil die Charaktere für mich nicht gealtert sind. Obwohl ja im Vergleich zu Band 1 nun 10 Jahre, im Vergleich zu Band 2 auch 5 Jahre vergangen sind, benehmen sich insbesondere die männlichen Charaktere weiterhin wie in Band 1. Erst im Laufe des Buches schien es so, als seien auch sie endlich gereift und erwachsen. Am Anfang fand ich das aber komisch und die Neckereien haben mich etwas aus der Bahn geworfen. Ebenso muss ich sagen, dass in diesem Buch eigentlich so gut wie jede weibliche Person schwanger ist oder wird. Wer also Thematiken rund um Schwangerschaft etc. nicht mag, wird an diesem Buch nicht unbedingt Freude haben. Denn Babys sind hier omnipräsent.

Zu Ava und Aiden muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. In diesem Buch geht es vor allem um die Folgen des Schicksalsschlags für Aiden. Denn er leidet unter dem Geschehen sehr massiv und sehr vielseitig. Hier gibt es auch die ein oder andere Szene, die wirklich an die Nieren geht, etwa als Aiden einen verzweifelten Wutausbruch bekommt. Aiden zeichnet sich vor allem durch unbeständige Emotionen aus, was die Geschichte immer wieder mit neuen Wendungen und unerwarteten Situationen bereichert. Er ist für mich in diesem Buch der einzige Charakter, der sich irgendwie entwickelt. Ava bleibt ungewohnt blass. Das fand ich extrem schade, weil vor allem auch sie unter den Geschehnissen sehr leidet, man hiervon aber kaum etwas mitkriegt. An einigen Stellen wird im Nebensatz auf Situationen hingewiesen, die aber immer nur angedeutet wurden und nie ganz ausgelöst werden. Aiden raubt die komplette Aufmerksamkeit in dieser Geschichte. Die anderen Charaktere kennt man aus den Vorgängerbänden und sie sind auch hier wieder sehr aktiv. Zwischendurch habe ich hin und wieder den Faden verloren, wer wer ist und wer mit wem zusammen ist, weil es vielleicht doch zu viele Leute waren.

Den Verlauf der Geschichte finde ich sehr gut und durchaus realitätsnah. Es gibt Up and Downs in der Entwicklung von Beziehung und geistiger Beständigkeit, es gibt zahlreiche Rückschläge und Lichtblicke. Das Ende ist gut gelungen und wirkt nicht unpassend, da mit den Unbeständigkeiten gearbeitet wurde und nicht eine Art Wunderheilung präsentiert wird.

Ich muss tatsächlich auch gestehen, dass ich nicht weiß, ob Band 3 eigenständig hätte sein müssen. Insbesondere vor dem Hintergrund eines flachen Band 2, der jetzt noch viel mehr wie ein dezentes Vorgeplänkel zu Band 3 (oder wie ein ausgeuferter Prolog) wirkt, hätte man beide Bücher vielleicht zusammenziehen können und sollen. Ich habe mich in Band 3 zwar nicht gelangweilt und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, dass es etwas an Substanz fehlt, um so viele Seiten zu füllen. So ist es jetzt auch rückblickend der Fall, dass ich gar nicht so ganz zusammenfassen kann, was in Band 3 vorkam, weil es gar nicht mal so viel war, da es hier eher um die emotionale Tragweite der Geschehnisse geht.

Newport Prince 3 ist eine gut gelungene Fortsetzung, die einen vor allem emotional berühren wird und für so manche Tränchen sorgen kann. Die Geschichte ist ruhig und das Drama spielt sich hier definitiv auf einer tiefgründigen Ebene ab, was manchmal aber dazu führt, dass das Buch wenig Zug hat und man das Gefühl hat, auf etwas zu warten. Das Ende entwickelt sich dann wieder ganz gut und entlässt durchaus zufrieden, so ganz abholen konnte mich das Buch insgesamt aber dann doch nicht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von der Autorin überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2020

es fehlte etwas der Pfiff

Faded - Dieser eine Moment
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„Ich will Erinnerungen mit ihr schaffen. Ich will sie kennenlernen. Ihre Geheimnisse. Schicht für Schicht enthüllen. Sie entblößen. Nicht ihren Körper. Ihre gottverdammte Seele.“
(Ryder über Felicity ...

„Ich will Erinnerungen mit ihr schaffen. Ich will sie kennenlernen. Ihre Geheimnisse. Schicht für Schicht enthüllen. Sie entblößen. Nicht ihren Körper. Ihre gottverdammte Seele.“
(Ryder über Felicity in Faded 1)

Worum geht’s?

Felicity ist nach Nashville gekommen, um ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Sie ist nicht da, um berührt zu werden, denn Ruhm kennt sie und den mag sie nicht. Sie will nur ihre Lieder schreiben, kellnern und vor den Schatten fliehen, die sie jagen. Ryder hingegen ist in Nashville aufgewachsen. Sein einziger Wunsch ist es, aus der Stadt herauszukommen, vorzugsweise nach LA, mit einem Plattenvertrag. Als beide aufeinandertreffen, ist dort eine unerklärliche Anziehungskraft. Aber wie sollen sie zueinander finden, wenn der eine um jeden Preis gehen, die andere aber um jeden Preis bleiben will?

Faded – Dieser eine Moment ist Band 1 der Faded-Dilogie. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt.

Schreibstil / Gestaltung

Das zurückhaltende Cover zeigt einen Oberkörper mit einem Gitarrenhals sowie einige Lichtreflexe. Das Cover passt sehr gut zum Buch und wirkt stimmig, sowohl zum Genre als auch zum Inhalt. Das Buch verläuft (bis auf wenige Zeilen am Anfang, die die fortlaufende Geschichte als „zwei Jahre zuvor“ einordnen) linear mit den wechselnden Ich-Erzählern Felicity und Ryder. Wer erzählt, ist entsprechend übertitelt, allerdings merkt man auch an der Erzähl- und Denkweise deutlich, wer aktuell erzählt, denn insbesondere Ryder entführt den Leser in eine Welt, die von Unzufriedenheit geprägt ist. Der Schreibstil ist flüssig, gut lesbar und etwas kantig, was zu den Protagonisten passt. Zugleich ist der Schreibstil sehr bildlich und mit vielen Metaphern ausgestattet. Das Buch beinhaltet erotische Szenen, die jedoch sehr niveauvoll geschrieben sind.

Mein Fazit

Schon wieder ein Rockstar-Romance-Buch? Absolut! Denn davon kann ich einfach nicht genug haben. Sehr gespannt war ich auf die Faded-Dilogie, zugleich ist es mein erstes Buch der Autorin.

Das Buch startet mit Felicity, die nach Nashville kommt und erzählt, wie Ryder ihr Untergang war und weiterhin ist. Wieso, das wird der Leser wohl in Band 2 erfahren, denn jetzt springt die Geschichte zwei Jahre zurück – zu Felicity, die gerade frisch nach Nashville gekommen ist, mit einem falschen Ausweis, keinen Ambitionen berührt zu werden und auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Als sie in einer Bar vorspricht, um dort als Kellnerin anzufangen, bekommt sie den Job und trifft so auf Ryder, der als Mitglieder einer Band dort singt. Felicity hat sich geschworen, nie etwas mit Musikern anzufangen. Aber aus irgendwelchen Gründen ist dort eine Anziehungskraft zu Ryder. Ryder, der missmutige Backgroundsänger der Band, möchte Nashville unbedingt verlassen. Er hasst den Ort und das, was er damit verbindet. Er will Freiheit und denkt, diese wird ihm ein Plattenvertrag geben können. Und dann trifft er auf sie, Felicity, die neue Kellnerin im Nightingale. Irgendetwas fasziniert ihn an ihr und langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden. Doch als dann endlich Ryders Chance kommt, sein Leben zu ändern, muss er sich fragen: Gehen oder bleiben? Und als Felicitys Vergangenheit sie einholt, muss auch sie sich fragen: Ist Nashville wirklich der Ort, an dem sie bleiben kann und will?

Rockstar-Romance-Bücher sind normalerweise Bücher, bei denen ich viel leide und die ich auch gerade wegen der edgy männlichen Protagonisten sehr mag. Auch hier ist Ryder genau das, was man erwartet. Das Problem? Man fühlt es aber nicht so wirklich. Dadurch wirkt die Story manchmal etwas unrund und es fehlt die Tiefe. Wieso verlieben sich beide ineinander? Wieso hat Felicity die Macht, Ryders Ziele zu ändern? Wieso hat Ryder die Macht, Felicitys Überzeugungen zu zerstören? Hier fehlte sehr viel. Es ging zu schnell, es war zu perfekt, es war einfach nicht so wirklich greifbar. Beide haben eine sexuelle Anziehungskraft, aber wie wurde daraus mehr? Diese Frage blieb für mich bis zum Ende offen und dabei ist gerade diese Frage auch hochgradig relevant für einige Entscheidungen, die hier getroffen werden.

Storytechnisch hatte das Buch viel, aber zugleich auch wenig zu bieten. Es gab die ein oder andere Überraschung, vor allem im Storyaufbau (so kam bei der Hälfte des Buches eine typische Cliffhanger-Situation, die aber direkt aufgelöst wurde). Zugleich gab es vom Input her einige Themen (Felicitys Vergangenheit, der Grund für Felicitys Entscheidung nach Nashville zu kommen und eventuell Nashville wieder zu verlassen, Ryders familiäre Probleme), die irgendwie unfertig wirkten, etwas willkürlich eingeflochten rüberkamen und gleichzeitig mehr Seiten benötigt hätten, um sich komplett zu entfalten. Bei einigen Plots sind noch Fragen offen, die hoffentlich in Band 2 kommen, ansonsten wäre ich sehr enttäuscht, dass die Themen unfertig sind – insbesondere im Hinblick auf Felicitys Vergangenheit und die Gefahr, die hiervon ausgeht. Manchmal wirkte das Buch daher etwas wie „nichts Halbes und nichts Ganzes“, was sehr schade war und dem Buch auch nicht gerecht wird. Andere Themen, wie zB Ryders Gedankenwelt rund um Ruhm und Freiheit, waren sehr gut aufgebaut und haben mich fasziniert.

Felicity und Ryder sind interessante Charaktere, die aber etwas mehr Tiefe verdient hätten. Felicity ist 18, vom Leben gezeichnet, auf der Flucht und in permanenter Angst. Das wird aber im Laufe immer weniger relevant und verblasst im Hintergrund. Ryder ist hochgradig unzufrieden mit seinem Leben, will raus, will berührt werden und einen Plattenvertrag, mit dem er Freiheit verbindet. Es muss einige harte Lektionen im Buch lernen. Er wirkt recht ruppig und etwas unnahbar. Ryder ist in dieser Geschichte sicher kein Sympathieträger. Er hat ein ausuferndes Sexleben, trinkt regelmäßig, ist unzufrieden und schlägt auch gern verbal um sich. Zugleich ist er eine ruhelose Seele, die Freiheit sucht, aber nicht findet. Es gibt dank ihm einige Einblicke in eine Scheinwelt der Musikindustrie, die ihn krankmacht und zu Problemen führt. Aber bei beiden Charakteren hatte ich das Gefühl, sie können sich nicht so unbedingt entwickeln. Das war sehr schade. Die wenigen Randcharaktere waren stimmig eingebunden und hatten ihre notwendige Relevanz.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Für eine Dilogie war klar, dass ein Cliffhanger hermuss. Dabei wird meist stark übertrieben. Hier fand ich das Ende sehr stimmig und definitiv passend, ohne überzogen zu sein. Insbesondere mit dem Anfang, der etwa zwei Jahre später spielt, stellen sich hier viele Fragen, deren Antwort man nur zu gern in Band 2 suchen wird. Hoffentlich wird hier auch mehr Tiefe für die Beziehung mit auf den Weg gegeben.

Rockstar-Romance-Bücher sind normalerweise Bücher, bei denen ich viel leide und die ich auch gerade wegen der edgy männlichen Protagonisten sehr mag. Auch hier ist Ryder genau das, was man erwartet. Das Problem? Man fühlt es aber nicht so wirklich. Dadurch wirkt die Story manchmal etwas unrund und es fehlt die Tiefe. Wieso verlieben sich beide ineinander? Wieso hat Felicity die Macht, Ryders Ziele zu ändern? Wieso hat Ryder die Macht, Felicitys Überzeugungen zu zerstören? Hier fehlte sehr viel. Es ging zu schnell, es war zu perfekt, es war einfach nicht so wirklich greifbar. Beide haben eine sexuelle Anziehungskraft, aber wie wurde daraus mehr? Diese Frage blieb für mich bis zum Ende offen und dabei ist gerade diese Frage auch hochgradig relevant für einige Entscheidungen, die hier getroffen werden.

Faded 1 war ein guter Auftakt in eine Dilogie um zwei Leute, die unterschiedlicher kaum sein können, die das Schicksal aber zusammenbringt und hierdurch beide sich in etwas verlieren, was nicht sein sollte. Leider ist das Buch etwas zu oberflächlich geworden, es fehlt ein wenig der Pfiff. Das große Highlight ist der unglaublich wortgewandte Schreibstil der Autorin, aber handlungstechnisch bewegt sich das Buch leider eher im soliden Mittelfeld. Es gibt einfach Bücher, die deutlich emotionaler und tiefer gestaltet sind (etwa Emily Crowns Dilogie oder Midnight Blue von LJ Shen), dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und bin nach dem Ende sehr gespannt, wie es mit Ryder und Felicity weitergeht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 03.01.2020

niedlich und nett für zwischendurch

Backstage - Bühne frei für Daisy
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„Du wirst dich nicht über den Tisch beugen und ihm ein paar Schläge auf den Hinterkopf geben. Du schlägst ihn nicht. Setz ein Lächeln auf, sonst vermasselst du noch deinen ganzen Racheplan.“
(Daisy über ...

„Du wirst dich nicht über den Tisch beugen und ihm ein paar Schläge auf den Hinterkopf geben. Du schlägst ihn nicht. Setz ein Lächeln auf, sonst vermasselst du noch deinen ganzen Racheplan.“
(Daisy über Trevin in Backstage 3)

Worum geht’s?

Als Daisy von ihrer Mutter gezwungen wird, die Ferien bei ihrem Vater Beau zu verbringen, könnte sie unbegeisterter nicht sein. Nicht nur, dass ihr Vater sich kaum meldet und sie seit Jahren regelrecht vergisst, nein, er ist auch der Bodyguard der Band Seconds to Juliet. Früher hat sie die Band, insbesondere den Frontmann Trevin geliebt. Doch dann hat Trevin ihr Herz gebrochen. Bei einem Wettbewerb hat Daisy Trevin als Homecoming-Date gewonnen – und er hat sie versetzt. Und mit dem soll sie jetzt wochenlang unterwegs sein? Das schreit nach Rache…

Backstage – Bühne frei für Daisy ist der dritte Band einer mehrteiligen Reihe um die fiktive Band Seconds to Juliet. Jeder Band handelt von einem anderen Mitglied der Band und ist in sich abgeschlossen, einzelne Charaktere aus Vor- und Nachfolgebänden kommen aber vor. Dieses Buch kann jedoch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 und 2 gelesen werden.


Schreibstil / Gestaltung

Das erneut in rot und rosa gehaltene Cover mit der Silhouette eines Mädchens passt wieder zum Buch und zur Reihe, macht die Abgrenzung aber immer schwerer.

Das Buch startet wieder mit einem kurzen Steckbrief, dieses Mal zu Trevin. Die Erzählung erfolgt chronologisch, allerdings gibt es zwischen dem Prolog und dem ersten Kapitel einen Zeitsprung von neun Monaten. Die Erzählung erfolgt wieder durch einen Erzähler mit wechselndem Fokus auf Daisy und Trevin, der Fokus wechselt wieder innerhalb des Kapitels. Erneut ist das Buch von einer anderen Autorin geschrieben als die beiden Vorgängerbücher, erstmals hatte ich das Gefühl, dies auch gemerkt zu haben. Der Schreibstil ist zwar wieder leicht und gut lesbar, die Charaktere fluchen aber deutlich mehr, sind deutlich vorlauter und ruppiger.

Mein Fazit

Nachdem mich die Geschichte um Aimee und Mia schon gut unterhalten haben, war es für mich klar, dass ich auch Band 3 lesen möchte. Band 1 war eine sehr süße Geschichte ohne viel Tiefe, Band 2 eine unterhaltsame, energiegeladene Story für Zwischendurch und auch Band 3 reiht sich da recht mühelos ein, ist aber inhaltlich eher an Band 1 orientiert.

Bereits der Prolog hat mir doch ganz leicht das Herz gebrochen. Daisy wartet voller Vorfreude auf Trevin, den sie seit längerer Zeit anhimmelt und mit dem sie dank eines Umweltwettbewerbs auf den Homecoming-Ball gehen darf. Doch er kommt nicht. Stattdessen kommt nur ein schneller Brief, dass er einen Auftritt hat. Für Daisy bricht an dem Tag nicht nur ihre Welt zusammen, sondern auch die Hölle los. Über Wochen wird sie gemobbt und die Leute mache sich über sie lustig. Als dann neun Monate später ihre Mutter ihr eröffnet, dass sie vorübergehend zu ihrem Vater soll und mit ihm und der Band auf Tour gehen wird, ist Daisy zunächst erschüttert. Doch dann reift in ihr ein Plan: Sie wird sich rächen an Trevin. Als sie auf die Band trifft, versteht Trevin die Welt nicht. Wieso ist Daisy von Anfang an so abgeneigt ihm gegenüber? Mit der Zeit entwickelt Trevin Gefühle für Daisy. Doch dann kommt sein Bandkollege Ryder und schlägt ihm eine Wette vor: Schafft er es, dass die abweisende Daisy sich in Trevin verliebt bis zum Sommer? Trevin nimmt die Wette an. Und fortan spielen Daisy und Trevin einander etwas vor, um ihre eigenen Pläne durchzusetzen. Aber was passiert, wenn die Grenzen zwischen Vorspielen und Wirklichkeit verschwimmen? Und was ist, wenn ihre Geheimnisse sie einholen?

Zugegeben, die Idee ist natürlich nicht neu. Beide haben eine geheime Agenda und beide sind sich mit der Zeit unsicher, ob sie sie ausführen wollen. Das Problem hierbei war für mich, dass es natürlich recht schwer ist, zu erklären, wie beide zueinanderfinden sollen, wenn eigentlich alles gewollt fake ist. Und wie möchte man eine solide Beziehung hinbekommen, wenn beide so ein Geheimnis mit sich tragen? Insgesamt hat die Autorin das schon ganz zufriedenstellend gelöst und mich auf dem Weg gut unterhalten. Für mich gab es in diesem Buch keine Überraschungen, da der Verlauf insgesamt sehr klischeehaft war. Der Drama-Bogen ist erneut recht flach, dafür ist die Geschichte inhaltlich ganz niedlich geworden. Das Band- und Tourleben wird erneut passend, aber nicht überpräsent eingeflochten. Natürlich gibt es wieder das klassische Enddrama, bei dem es wieder zu Enthüllungen kommt, die mich nicht überrascht haben. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich Band 1 und 2 kenne und daher weiß, wer in diesen Büchern eigentlich die schlimmste Person ist. Daher war mir von Seite 1 an klar, wer hinter dem Ganzen steckt. Ich hoffe sehr, dass in Band 4 oder 5 da endlich mal ein Schlussstrich gezogen wird und die Jungs erkennen, wer sie manipuliert.

Was mir leider etwas zu sehr untergegangen ist, war die Thematik um Daisy und ihren Vater. Die beiden haben eine schwierige Beziehung, da ihr Vater die Familie verlassen hat, sich kaum meldet und sie ihn sowieso nur alle Jubeljahre mal sieht. Zwischen den beiden gibt es recht viel zu klären, aber das geht im Buch unter. Er ist der typische, übervorsichtige Vater, der seiner Tochter andauernd diktiert, dass sie nicht mit den Jungs allein sein darf. Die wenige Momente, die die beiden zusammen haben, wirken zwar wie ein guter Anfang, aber definitiv nicht ausreichend für die weitere Entwicklung. Daher fühlte ich mich etwas überrumpelt, als am Ende dann alles super war und die beiden in stetem Frieden wieder miteinander Kontakt haben. Schade war auch, dass die Probleme um Trevins Familie zwar angerissen wurden, aber zu keiner Zeit irgendwie weiter behandelt oder vertieft wurden.


Daisy war von Anfang an recht sympathisch, sie hat Ideale und steht für diese ein. Ihr Racheplan war für mich etwas zu kindisch und manchmal fehlte mir etwas das Verständnis, dann rief ich mir allerdings ihr Alter vor Augen und die tiefe Demütigung, die sie erlitten hat. Trevin ist auch sehr sympathisch, er wirkt sehr vernünftig und bodenständig. Das steht natürlich im starken Kontrast zu seinem Verhalten im Prolog, was auch Daisy mit der Zeit verwirrt. Durch die Wette, bei der es um seine musikalische Zukunft geht, gerät die Sympathie allerdings etwas ins Wanken. Insgesamt muss ich aber sagen, dass beide mich etwas an Miles und Aimee erinnert haben und tendenziell sehr schlicht waren. Sie machen für mich beide im Buch keine große Entwicklung durch. Dadurch präsentiert Backstage 3 keine tiefgründige Geschichte, sondern eher eine niedliche Boyband-Fanfiction. Auch die anderen Bandmitglieder kommen wieder vor. Komischerweise ist mir Ryder dieses Mal extrem negativ aufgefallen, er wirkt permanent notgeil (obwohl er sich in Band 2 doch massiv entwickelt hatte) und würde nicht permanent daran erinnert werden, dass er Mia hat, wäre das echt befremdlich. Miles und Aimee beschränken sich aufs Skypen. Will und Nathan werden mehr oder weniger präsent mitgeschleift, sie werden ihre Bücher ja noch kriegen. Sie sind bisher jedenfalls recht blass im Vergleich zu den anderen. Die Band insgesamt wirkt in diesem Buch recht pubertär und rebelliert ein wenig gegen ihr Management. Ich bin gespannt, wie sich das noch weiter entwickelt.

Backstage 3 konnte mich wieder gut unterhalten und die Geschichte um Trevin und Daisy hat mir gut gefallen, auch wenn sie natürlich ultimativ vorhersehbar war und keine Überraschungen für mich bereithielt. Es bleibt für mich eine Wohlfühlbuchreihe, die man als Erwachsener super zwischendurchlesen kann, für Jugendliche stelle ich mir aber vor, dass die deutlich begeisterter sein könnten. Das Buch lädt zum Träumen ein und entführt zumindest kurzzeitig in die Scheinwelt der Boybands. Ich freue mich bereits jetzt auf Band 4.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 29.12.2019

humorvoll, unterhaltsam, mitreißend

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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„Mach aus mir keinen Helden, Mad.“

(Mauro zu Madison in Flirting with fire)


Worum geht’s?


Er war ihre große Liebe in der Highschool. Mauro Bianco. Aber er hat sie nie gesehen, denn Madison flog unterm ...

„Mach aus mir keinen Helden, Mad.“

(Mauro zu Madison in Flirting with fire)


Worum geht’s?


Er war ihre große Liebe in der Highschool. Mauro Bianco. Aber er hat sie nie gesehen, denn Madison flog unterm Radar. Jetzt, Jahre später, treffen sie sich wieder. Bei einer Auktion ersteigert Madisons beste Freundin für Madison ein Date mit Mauro. Der Footballstar und Homecomingking ist mittlerweile Feuerwehrmann und nicht mehr so eingebildet wie zur Schulzeit. Und auch Madison hat sich weiterentwickelt. Sie renoviert Häuser und verkauft diese gewinnbringend. Mauro ist nur ein Schatten ihrer Vergangenheit. Davon ist sie fest überzeugt. Nur bei ihrem Herzen muss diese Botschaft noch ankommen…

Flirting with fire ist Band 1 der Saving Chicago Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, da Band 2 und 3 von den anderen beiden Bianco-Brüder handeln werden. Jedoch gibt es hier bereits einige Ausblicke auf die Folgebände.

Schreibstil / Gestaltung


Das Cover ziert ein durchtrainierter Mann in Tanktop, umgeben von Glutpartikeln und Feuerschein. Die optische Gestaltung des Buches passt zum Titel und zum Buch. Es ist ein dezenter, aber stimmiger Hingucker. Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr leichtfüßig und humorvoll. Man fühlt sich schnell mitgerissen und kann viele Seiten lesen, ohne dass es anstrengend oder langweilig wird. Nach einem Prolog in der Vergangenheit wird die Geschichte chronologisch in der Gegenwart ab den Abend der Auktion erzählt. Sowohl Madison als auch Mauro führen als Ich-Erzähler durch die Geschichte. Es gibt sexuellen Content, der jedoch sehr niveauvoll gestaltet ist.



Mein Fazit


Männer in Uniformen! Wer würde da nicht schwach werden? Das war ehrlich gesagt auch der Grund, wieso ich mir diese Buchreihe vom Autorenduo Piper Rayne angeschaut habe. Denn von den beiden haben ich noch nie etwas gelesen, aber viel Gutes gehört. Umso gespannt war ich, was mich erwartet. Wird es eine belanglose Kitschstory? Oder ein erotisches Drehbuch um Uniformfantasien? Die Antwort: Weder noch!


Durch einen Prolog als Rückblick auf die Schulzeit erfährt man, dass Maddie und Mauro tatsächlich schon einmal einen Moment miteinander hatten, der für Mauro sehr schmerzhaft und für Maddie sehr verletzend endete. Jetzt, eine halbe Ewigkeit später, treffen sich beide als Erwachsene wieder. Bei der Auktion für gefallene Rettungskräfte ersteigert Maddies beste Freundin Lauren für Maddie ein Date mit Mauro. Denn Lauren weiß, wie Maddie damals gefühlt hat. In Maddie fängt ein Kampf an zu toben: Es ist eine lange Zeit vergangen und sie ist nicht mehr die graue Maus von damals, doch tief im Inneren konnte sie sich bis heute nicht von ihrer Unscheinbarkeit verabschieden. Mauro hingegen erinnert sich nicht mehr an Maddie und versteht daher nicht, wieso sie sich so verhält, wie sie es tut. Das bewirkt, dass beide bei ihrem Date bereits nach kurzer Zeit streiten und Maddie geht. Sie will Mauro ein für alle Mal hin sich lassen. Doch sie sieht ihn schneller wieder, als ihr lieb ist. Denn als sie zur Auktion ihres neuen Traumhauses – ihrem ehemaligen Elternhaus – erscheint, ist ausgerechnet Mauro dort. Und er will ausgerechnet ihr Haus. Die beiden schließen einen Deal und müssen auf einmal ganz viel Zeit miteinander verbringen. Wird Maddie merken, dass Menschen sich mit der Zeit verändern?


Flirting with fire ist so schnell vorbeigegangen. Nicht, weil es so kurz ist. Nicht, weil es so wenig Handlung hat. Sondern einfach, weil ich es verschlungen habe, da es unfassbar Spaß gemacht hat. Grundlegend handelt die Geschichte zwar um Mauro und Maddie, jedoch hat Mauro zwei Brüder (Christian der Cop und Luca der Sanitäter) und Maddie zwei Freundinnen (Lauren und Vanessa). Garniert wird dies noch mit der italienischen Großfamilie der Biancos, die zwar auch recht klischeehaft, aber wirklich mitreißend sind. Und schon hat man einen großen Haufen lustiger Geschichten, witziger Neckereien und süßer Storylines. Es sind Mauro und seine Brüder, die stets übereinander schimpfen, sich übereinander lustig machen und dennoch stets füreinander da sind. Es sind Maddie und ihre Freundinnen, die man einfach ins Herz schließen musste. Doch auch die Protagonisten Mauro und Maddie sind toll. Maddie ist mir von Anfang an sympathisch gewesen. Sie ist stark, aber zugleich unsicher. Sie hat etwas aus sich und ihrem Leben gemacht, aber zugleich in ihrer Vergangenheit gefangen. Mauro hingegen war anfangs echt unsympathisch, hat sich in der Gegenwart aber schnell zum Liebling entwickelt. Ich weiß nicht, wieso, aber ich hatte gedacht, dass er arrogant und leichtsinnig sein wird. Das trifft aber überhaupt nicht zu. Er betont auch immer wieder, dass sein Job nur ein Job ist.


Die Thematik um Mauro als Feuerwehrmann wird präsent, aber nicht übermäßig in die Geschichte eingeflochten. Es gibt einige Szenen an der Feuerwache, aber auch sehr emotionale Einblicke in die Einsätze und die psychische Belastung, die sowohl auf den Feuerwehrmann als auch die Angehörigen einwirkt. Dennoch wollte das Autorenduo Mauro nicht allein als Rettungskraft in die Geschichte einbauen, sondern gewähren ihm mit seinem Hobby (Häuser renovieren wie bei Maddie) noch eine private Perspektive. Dadurch gibt es für mich auch eine schlüssige Erklärung, wie sich zwischen Maddie und Mauro eine Beziehung entwickeln kann. Zwischen den beiden ist es nicht immer leicht, vor allem durch Maddies Zweifel, den Schatten der Vergangenheit und der Witwe eines verstorbenen Feuerwehrkollegen und besten Freundes von Mauro. Das sorgt für einige Probleme in der Geschichte, von deren Lösung ich aber sehr angetan war, da sie teils unerwartet kamen, da sich nicht dem typischen Schema F entsprechen und auch zeigen, dass die Protagonisten erwachsen sind und miteinander reden können.


Warum ich aber nicht vollendens zufrieden bin, obwohl ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe, war das Gefühl, den finalen Schritt in der Beziehung von Maddie und Mauro verpasst zu haben. Die beiden arbeiten viel zusammen, kommen sich näher, Maddie stößt ihn hin und wieder weg und dann – zack. Doch statt großer Gefühle hatte ich wirklich lange das Gefühl, dass die beiden nur sexuelle Anziehung verbindet. Leider war es auch so, dass es mir so vorkam, als wäre nach dem ersten Ausflug ins Bett nur noch „hier haben wir rumgemacht“ oder ein ständiges Begrabbeln über etliche Seiten die Beziehung der beiden symbolisiert. Das fand ich etwas schade. Ich hatte keine großartige Tiefgründigkeit erwartet, aber etwas mehr Substanz hätte ich mir doch gewünscht.


Insgesamt ist Flirting with fire ein rundum gelungenes Buch für Zwischendurch, sofern man etwas ohne viel Tiefgang sucht. Erwartet man eine ausführlich ausgearbeitete Geschichte mit Tiefe ist man hier jedoch falsch. Die Bianco-Brüder sind wahnsinnig unterhaltsam und auch die Mädels-Clique kann mit frechen Sprüchen punkten. Das Buch überzeugt mit Witz und Herz, ohne schwerfällig zu werden. Sicher werden auch einige Klischees verwendet und weite Strecken sind vorhersehbar, es gibt aber auch die ein oder andere Überraschung. Ich bin jedenfalls sehr begeistert und freue mich schon auf den Cop und den Sanitäter!



[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 22.10.2019

gute Geschcihte mit einigen Schwächen, aber einem herzzerreißenden Ende

Newport Prince Bd. 1
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„Was war bloß mit mir und erst recht mit Aiden los? Wieso gingen wir uns plötzlich nicht mehr an die Gurgel, sondern an die Wäsche?“ (Ava in Newport Prince – Love you)

Worum geht’s?

Vor einem Jahr trat ...

„Was war bloß mit mir und erst recht mit Aiden los? Wieso gingen wir uns plötzlich nicht mehr an die Gurgel, sondern an die Wäsche?“ (Ava in Newport Prince – Love you)

Worum geht’s?

Vor einem Jahr trat Ava Prince in das Leben von Lilly Westerfield. Seitdem sind die beiden Freundinnen unzertrennlich, feiern regelmäßig wilde Partys und auch Drogen sind im Spiel. Lillys Brüdern Daniel und Aiden ist Ava ein Dorn im Auge, denn für sie ist Ava die Person, die Lilly in den Abgrund reißt. Mit allen Mitteln versuchen sie, die beiden Mädchen auseinanderzubringen. Doch als eines Abends eine Party außer Kontrolle gerät und Ava verletzt wird, ist es ausgerechnet Aiden, der ihr hilft. Und auf einmal ändert sich alles. Denn Ava wird Aiden plötzlich nicht mehr los. Und schon bald fängt ihr verräterisches Herz an, Aiden auch nicht mehr loswerden zu wollen. Aber welche Motive hat Aiden? Ist das nur sein finaler Schlag, um Ava ein für alle Mal zu vernichten? Als dann noch das Schicksal zuschlägt, gerät Avas Leben endgültig aus den Fugen…

Newport Prince – Love you ist Band 1 einer mehrbändigen Reihe. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in Band 2 fortgesetzt.

Schreibstil / Gestaltung

Das hübsche Cover ist in dunklen Blautönen gehalten und zeigt einen See. Dieser kommt auch im Buch vor, sodass das Cover durchaus passt. Es gibt allerdings keinen Hinweis auf den Inhalt, ohne den Untertitel hätte ich zuerst wahrscheinlich gedacht, es sei ein Fantasy-Roman.

Die Erzählweise des Buches erfolgt linear und mit wechselnden Erzählern. Dies sind primär Aiden und Ava, gegen Ende treten jedoch weitere Erzähler für jeweils wenige Kapitel hinzu. Die Kapitel sind entsprechend übertitelt, sodass man weiß, wer erzählt. Allerdings merkt man auch an der Erzählweise, ob Aiden oder Ava an der Reihe sind, da insbesondere Aidens Ausdrucksweise sehr auffällig ist. Das Buch enthält erotische Szenen, die jedoch nicht übermäßig explizit geschrieben sind, und zudem zahlreiche Kraftausdrücke. Der Schreibstil der Autorin ist locker und gut lesbar. Allerdings empfand ich die Schriftgröße des Buches als recht klein, sodass ich nach längerer Lesezeit das Buch teilweise weglegen musste, da ich Kopfschmerzen bekommen habe.

Mein Fazit

Zu Newport Prince habe ich aufgrund der Empfehlung einer Freundin gegriffen, die beide bisher erschienene Teile bereits gelesen und geliebt hat. Aufgrund ihrer Erzählungen und dem ansprechenden Klappentext wollte ich dem Buch gern eine Chance geben. Und ich muss sagen: Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch sehr begeistern, ich habe allerdings auch einige Kritikpunkte.
Schon direkt zum Anfang des Buches merkt man, dass es zwischen Ava und Aiden nicht sonderlich große Harmonie herrscht. Bei einer Party geraten beide aneinander, als Lilly mit Avas Auto abgehauen ist und Ava allein zurückbleibt. Aiden und Daniel lassen keine Gelegenheit aus, um Ava zu zeigen, wie wenig sie von ihr halten. Denn in ihren Augen steht Ava für das Verderben und den Verfall ihrer Schwester. Als kurze Zeit später bei einer Party in Avas Haus eine Situation zwischen Lilly und ihrem Freund außer Kontrolle gerät und Lilly ausgerechnet ihre Brüder anruft, sind diese natürlich wutentbrannt. Doch genau dieser Abend soll auch eine Entwicklung einleiten, die sowohl Ava als auch Aiden nie vermutet hätten. Denn Stück für Stück fängt Aiden an, seine Meinung von Ava zu hinterfragen. Und auch Ava ist verwundert, dass statt tiefer Abneigung eine gewisse Besorgnis das neue Handlungsmotiv von Aiden ist. Die beiden fangen an, immer mehr Zeit miteinander zu verbringen. Doch immer neue Missverständnisse und Gerüchte machen es ihnen schwer, Vertrauen zueinander zu finden. Und dann kommt noch ein furchtbarer Schicksalsschlag hinzu, der alles verändert…

Bereits am Anfang kann man die Abneigung von Aiden gegenüber Ava mit jedem Wort spüren. Generell ist der ganze erste Abschnitt des Buches recht spannungsgeladen zwischen den Charakteren. Erst mit der Zeit entwickelt sich langsam eine Dynamik zwischen Ava und Aiden, die mit allerlei wirklich schönen und süßen Momenten, aber auch mit viel Drama versehen ist. Im Mittelteil des Buches lag mir der Fokus etwas zu sehr auf Ava und Aiden, so scheint es zum Beispiel so, als hätte Aiden vergessen, dass es da noch ein zu lösendes Problem mit Lilly gibt. Erst gegen Ende des Buches – pünktlich zum dramatischen Schicksalsschlag – fällt ihm wieder ein, dass da noch was war. Zumindest wirkt es so. Dennoch hat es mich nicht so sehr gestört, denn mit Aiden und Ava, ihren Ups and Downs wurde ich wunderbar davon abgelenkt.

Ava und Aiden sind recht komplexe Charaktere mit vielen Fehlern und Problemen. Ava ist jemand, der sich selbst sehr zurückstellt und dem anderen Menschen wichtiger sind. Dies führt zu einigen Problemen. Aiden ist recht impulsiv und handelt manchmal unbedacht, hat aber durchaus auch eine niedliche Seite. Beide zusammen sind mal Feuer und Wasser, mal Feuer und Öl. So weiß man manchmal auch nicht, ob man die beiden zusammenhaben möchte oder doch lieber getrennt. Die Randcharaktere sind zur Unterstützung sehr gut einbezogen, ohne den Fokus wegzunehmen. Aidens Freunde und Avas Haushälterin Magda haben für einige Lacher bei mir gesorgt. Lilly hingegen hätte ich gern präsenter im Buch gehabt, insbesondere da sie und ihre Entscheidungen eine tragende Rolle spielen. Ich hoffe daher, dass man in Band 2 mehr über sie erfährt. Mein Highlight in dem Buch ist allerdings – sorry an alle Menschen – der Hund Diego. Avas Hund Diego schleicht sich von Anfang an ins Herz des Lesers, es gibt wirklich schöne und lustige Momente mit ihm und er trägt auch symbolisch zur Entwicklung der Beziehung zwischen Ava und Aiden bei.

Das Ende. Dieses Buch gehört für mich zu den Büchern mit den unerwartesten Enden. Das Buch hat mir auf knapp 30 Seiten viermal hintereinander das Herz gebrochen, jedes Mal auf eine andere Art und Weise. Ich gebe zu, dass ich ein klassisches Ende erwartet hatte, bei dem ein Protagonist dem anderen Leid antut, aber so ist es hier nicht. Hier werden beide Protagonisten von zwei harten Schicksalsschlägen getroffen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Und die Auswirkungen hiervon sind massiv, in so vielen Punkten. Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles in Band 2 entwickeln wird, denn beide haben viel zu verarbeiten. Doch als auch noch eine Enthüllung zu Avas Hund Diego kam, war mein Herz endgültig in tausend Teile zerbrochen. Oh Ava, wie konntest du das nur tun?

Aber, und so ist es leider ja öfter, ein bisschen etwas zu meckern habe ich dennoch. Denn einige Punkte haben für mich das Buch nicht ganz rund gemacht. Zunächst wäre da das doch etwas atypische Verhalten der Protagonisten. Ava ist zu Beginn des Buches 16 und Aiden 18, beide benehmen sich allerdings deutlich älter. Als ich vom Alter der Protagonisten erfuhr, hatte ich kurzzeitig gedacht, ob mich vielleicht ein Young Adult Roman erwartet, jedoch bewegt sich das Buch deutlich im New Adult Bereich. Für meinen Geschmack hätte es für die Stimmigkeit nicht geschadet, die Protagonisten ein Ticken älter zu machen. Zweiter, und auch mein größter, Kritikpunkt ist die zeitliche Abfolge im Buch. Inhaltlich entwickelt sich die Beziehung im Buch in einer soliden Art und Weise, zeitlich jedoch geht mir alles viel zu schnell. Es ist einfach zu viel, was beide in zu kurzer Zeit erleben, und zu schnell, um die Entwicklung glaubwürdig und in dieser Intensität zu gewährleisten. Ich hatte es leider immer wieder im Hinterkopf, dass nur etwas mehr als zwei Wochen vergangen sind. Ironischerweise spricht das sogar ein Charakter an. Vor allem vor dem Hintergrund des Endes und der Thematik von Band 2 habe ich da doch etwas Bauchschmerzen, wie das nachvollziehbar umgesetzt werden kann und soll. Ansonsten hatte ich persönlich mit einigen Verhaltensweisen von Aiden so meine Probleme, denn Grenzen kennt der gute Herr eher weniger und Privatsphäre ist auch ein Fremdwort für ihn. Mich hatte es doch arg gewundert, dass sich Ava an seiner übergriffigen Art nicht gestört hat. Und dann waren da noch Avas Brüste. Selten habe ich in einem Buch einen derartigen Fokus auf das Dekolleté der Protagonistin gesehen wie hier. Hin und wieder ist ja schön und gut, aber wow, irgendwann fing ich an, meine Augen zu verdrehen, wenn mal wieder Avas Brüste erwähnt wurden.

Dennoch muss ich sagen, dass ich mich von Newport Prince 1 sehr gut unterhalten gefühlt habe. Ich fand das Buch spannend, mochte den Verlauf der Geschichte, die Ups and Downs, das Hin und Her zwischen Aiden und Ava sehr. Es ist eine Geschichte, die einerseits von Missverständnissen und Geheimnissen geprägt ist, andererseits eine Geschichte, die wirklich emotionale Punkte und Entwicklungen anspricht. Nach diesem unglaublich fiesen Ende freue ich mich sehr auf Band 2 und bin gespannt, wie die Autorin Ava und Aiden mit den schicksalshaften Erlebnissen weiterleben lässt.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Vertrieb überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]