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Veröffentlicht am 21.06.2021

Schöne leichte Kreuzfahrt-Geschichte

Glück an Bord
1

Wer eine leichte Lektüre sucht, ist bei "Glück an Bord" genau richtig.
Es geht um eine Kreuzfahrt mit drei Freundinnen, die einfach mal entspannen wollen.
Für Olivia bedeutet die Reise der Blick in eine ...

Wer eine leichte Lektüre sucht, ist bei "Glück an Bord" genau richtig.
Es geht um eine Kreuzfahrt mit drei Freundinnen, die einfach mal entspannen wollen.
Für Olivia bedeutet die Reise der Blick in eine leichtere Zukunft. Ein Schicksalsschlag hat ihr schwer zu schaffen gemacht. Mit ihren Freundinnen soll es völlig unbeschwert werden, die Frauen verstehen sich blendend und kennen sich bereits viele Jahre.
Das Schiff bietet viel Luxus an und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot.
Es könnte ein so toller Urlaub werden, wenn nicht Alexander auf dem Kreuzfahrtschiff wäre.
Er ist dort Küchenchef und in ihn war Olivia mit 14 Jahren heimlich verliebt.
Wie soll sie sich ihm gegenüber verhalten, erkennt er sie überhaupt?
Plötzlich ist die fröhliche Stimmung dahin. Es wird kompliziert und Olivia hat an ihrer Vergangenheit zu knabbern.
Doch ihre Freundinnen haben auch ein Wörtchen mitzureden. Dem Glück von Olivia darf nichts im Weg stehen.

Die Geschichte beginnt amüsant, mit einem Pechvogel, der beinahe die Kreuzfahrt in Gefahr bringt.
Eigentlich wollten die Frauen zu viert reisen.
Zum Glück haben Rike, Olivia und Chiara sich zu sehr auf die Fahrt gefreut und lassen sich nicht unterkriegen.
Zusammen bilden sie ein amüsantes Trio.
Jede hat ihre Macken, hin und wieder etwas nervig, aber als Freundin immer zuverlässig.
Es ist ein sommerliches Lesevergnügen, ohne viel Trara. Man schlägt das Buch auf und liest sich in eine lockere Geschichte ein.
Viele Namen muss man sich nicht merken, das macht es sehr einfach zu lesen.
Von den Freundinnen macht man sich schnell ein Bild. Die eine ist eine Sportskanone, die andere schnauft bei jeder Treppe.
Es wird gut gegessen, viel gelacht und als Leser sieht man schöne Orte. Ein wenig lehrreiche Geschichte ist auch dabei.
Das Ebook hat etwa 179 Seiten, die im Nu vorbei sind. Großartig nachdenken musste ich bei der Lektüre nicht, es war ein entspannter Genuss.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.06.2021

Wieder ein toller Krimi mit Dupin

Bretonische Idylle
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Le Commissaire Georg Dupin zieht entspannt seine Bahnen im Meer. Vor der Arbeit schwimmen ist zu einem Ritual geworden.
Die Ruhe wird jäh gestört durch wedelnde Arme und laute Rufe von Kadeg.
Eine Leiche ...

Le Commissaire Georg Dupin zieht entspannt seine Bahnen im Meer. Vor der Arbeit schwimmen ist zu einem Ritual geworden.
Die Ruhe wird jäh gestört durch wedelnde Arme und laute Rufe von Kadeg.
Eine Leiche wurde im Hafen gefunden. Es handelt sich um einen Schäfer von der Insel Belle-Île.
Anscheinend war der Tote nicht sehr beliebt. Bei den Recherchen findet Dupin einige sehr interessante Dinge heraus.
Doch wer ist der Mörder, die Suche gestaltet sich schwierig. Das Team um Dupin ist eifrig und klar bei den Ermittlungen dabei.
Leider kommt der Genuss von leckeren Speisen und der wichtige Café zu kurz.
Immerhin wird Dupin durch die Landschaft entlohnt. Belle-Île ist ein traumhaftes Fleckchen Erde. Bereits der Maler Monet wurde hier inspiriert durch die wunderschöne Farbenpracht der Flechten. Sie lassen die Landschaft erblühen und bieten dem Auge sehr viel Schönheit.

Der Fall ist gut gestaltet und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Zwar wirkt es eher wie ein Reisebericht, denn jeder Beteiligte schwärmt in den höchsten Tönen von der Insel.
Doch es hat meine Begeisterung nicht gemindert, sonder eher sehr neugierig auf die Insel gemacht. Besonders faszinierend fand ich Jean und Jeanne, zwei über 4 m hohe Menhire. Dahinter verbirgt sich eine Sage, die im Buch erklärt wird. Es ist ein magischer Ort, den auch Dupin nicht los lässt.

Der Krimi regt sehr zum miträtseln an, es kommen viele Verdächtige ins Bild. Neue Erkenntnisse der Ermittlungen bringen Klarheit, aber auch wieder Unstimmigkeiten.
Der Kreis der Verdächtigen wird zwar kleiner, schwierig bleibt es dennoch für Dupin.
Dadurch wird die Geschichte sehr lebendig und spannend.

Unklar ist mir Kadegs Familienleben, da hat mich was stutzig gemacht hat, ich hatte seit
Band 9 eine andere Erinnerung.

Dies war das einzige Fragezeichen, sonst würde alles aufgeklärt und Le Commissaire Georg Dupin hat mal wieder einen guten Job gemacht.
Zehn Jahre ist er mittlerweile in der Bretagne und wird schon fast als Bretone gesehen.
Auf sein Team kann Dupin stolz sein und der Autor auf seine geschaffenen Figuren.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Ein halbes Jahr sehr gute Unterhaltung

Ein ganzes halbes Jahr
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Dieses Buch hat alles in sich. Angefangen bei einem Unfall mit schwerwiegenden Folgen.
Dann eine bezaubernde Louise, die es gerade schwer hat. Der Job plötzlich weg, die Beziehung eher flau.
Mit 27 Jahren ...

Dieses Buch hat alles in sich. Angefangen bei einem Unfall mit schwerwiegenden Folgen.
Dann eine bezaubernde Louise, die es gerade schwer hat. Der Job plötzlich weg, die Beziehung eher flau.
Mit 27 Jahren lebt Lou noch daheim, ihre Eltern brauchen die Unterstützung von ihr und ihrer Schwester.
Dann ein neuer Job, der viel Geld bringt, aber auch sehr hart ist. Emotional eine Achterbahnfahrt für Lou.
Sie lernt Will kennen, er ist 35 Jahre und hat mit dem Leben zu kämpfen.
Lou versucht ihn aufzumuntern und bringt dabei ihre Gefühlswelt durcheinander.

Es ist eine Geschichte, die mir extrem gut gefallen hat. Darin gibt es keine Langeweile, es geht rauf und runter mit den Emotionen.
Was mich in keinster Weise gestört hat, da es eine gute Prise von allem war.

Die Familie von Lou mag ich sehr, sie sind sehr herzlich miteinander. Zwar ist der Papa manchmal frech zu Lou, aber er meint es immer gut.
Die Mutter kümmert sich um den Demenzkranken Großvater, was ihr alles abverlangt. Trotzdem bleibt sie eine liebevolle Mama.
Das Buch hat mich sehr mitgenommen, ich war hin und wieder den Tränen nah, hab auch viel gelacht. Lou ist ein sehr warmherzige Mädchen, dass ihre Rolle sehr gut spielt und ich habe an ihr nichts auszusetzen.

Von der Autorin kenne ich bisher nichts. Die zwei Fortsetzungen liegen bereit, ich freue mich auf das Wiederlesen mit Lou und ihrer Familie.
Der Schreibstil ist rundherum ein schönes Erlebnis, mir hat es viel Freude bereitet und gleichzeitig Raum zum Nachdenken gegeben.
Die Autorin hat viel hinein gepackt, man hat kaum Zeit für eine Pause, da die Geschichte total fesselnd ist. Trotz der Thematik, welche betroffen macht, ist es sehr gute Unterhaltung mit Platz zum schmunzeln.
Definitiv volle 5 Sterne für Lou und Will und nochmal 5 Sterne für die Familie von Lou.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Eine phantastische Reise der Addie LaRue

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Ein ganz besonderes Buch ist leider zu Ende gelesen. Die über 500 Seiten waren zu schnell beendet. Ich habe jede Seite inhaliert und mich über jede Seite gefreut, die noch kam. Doch irgendwann ist das ...

Ein ganz besonderes Buch ist leider zu Ende gelesen. Die über 500 Seiten waren zu schnell beendet. Ich habe jede Seite inhaliert und mich über jede Seite gefreut, die noch kam. Doch irgendwann ist das letzte Kapitel gelesen und ich schalte den Ereader ab.
Es wird mit noch für sehr lange im Gedächtnis bleiben, 300 Jahre werde ich nicht schaffen, aber zumindest ein paar davon.

"Das unsichtbare Leben der Addie LaRue", übersetzt aus dem Amerikanischen von Petra Huber und Sara Riffel
ist eine phantastische Geschichte über ein junges Mädchen, dass im Jahr 1714 vor den Fesseln der Ehe einen Pakt mit einer dunklen Gestalt eingeht.
Sie will leben, frei sein, keinem gehören. Ihr Wunsch wird erfüllt. Der Preis, ihre Seele, wenn Addie nicht mehr leben will.
Es beginnt eine lange Reise mit einem sehr erfüllten und ereignisreichen Leben.
Einzig die Beständigkeit bleibt Addie verwehrt. Wer sich von ihr abwendet, vergisst sie sofort wieder.
Eine Beziehung zu einem Mann ist unmöglich, nach einer gemeinsamen Nacht, weiß derjenige nichts mehr davon.
Addie ist zunächst verzweifelt, doch im Laufe der Jahre lernt sie sich zu arrangieren.

Jeder Abschnitt auf Addies Reise ist eine abenteuerliche Erzählung. Man taucht ein in die Jahrhunderte und lernt Addie sehr gut kennen. Der Schatten von damals ist immer wieder präsent und versucht sich die Seele der jungen Frau zu holen.
Mit Charme und auch brutaler Gewalt versucht er sein Glück. Addie bleibt hart, ihre Seele ist ihr Heiligtum.
Erst als sie im Jahr 2014 einen Mann trifft, der sich an sie erinnert, beginnt Addie erst richtig das Leben zu genießen. Doch Henry hat ein Geheimnis, welches die Zukunft sehr beeinflusst.

Dieses Buch hat mich restlos begeistert, die einzelnen Epochen aus Addies Leben sind voller Spannung und sehr interessanter Szenen. Egal wo sich Addie gerade befindet, ich habe mit ihr gebangt, wenn es brenzlig wurde.
Da auch das schönste Buch irgendwann ein Ende hat, habe ich unterwegs viel überlegt, wie Addies Reise endet.
Es kommt recht überraschend, ich hätte einen anderen Weg gewählt, aber wie es die Autorin geschrieben hat, damit kann ich mich mit abfinden.
Addie LaRue ist absolut empfehlenswert, für Leser die phantasiereiche Bücher mögen.
Es gibt auch romantische Momente, die nie zu rosarot sind. Auch eine freie Person braucht Liebe. Es gibt auserdem keine langatmigen Szenen , die Autorin verwendet keine Lückenfüller. Der Stil ist fesselnd und fängt den Leser von Anfang an mit einer wundervollen Geschichte.

Ich freue mich sehr, dieses Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Ein eiskalter Fall

RAVNA – Tod in der Arktis
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In Vardø, einer kleinen Stadt an der Küste Norwegens, hat sich ein Mord ereignet.
Den Toten konnte kaum jemand leiden.
Olle Trygg war ein schlimmer Mann, reich und gefährlich. Es gibt viele Bewohner ...

In Vardø, einer kleinen Stadt an der Küste Norwegens, hat sich ein Mord ereignet.
Den Toten konnte kaum jemand leiden.
Olle Trygg war ein schlimmer Mann, reich und gefährlich. Es gibt viele Bewohner dort oberhalb des Polarkreises die nicht traurig über sein Ableben sind.
Ravna Persen ist an ihrem ersten Tag als Praktikantin gleich an einem brutalen Fall beteiligt. Sie hat es schwer, so richtig ernst nimmt sie keiner. Eine Frau, noch keine 20 Jahre alt und Samin. Das Volk der Samen hat es schon immer schwer ihre Kultur zu verteidigen.
Als Ravna am Tatort einen Strich entdeckt und damit einen samischen Hintergrund vermutet, macht sie sich eher lächerlich.
Ein Kommissar aus Norwegen übernimmt den Fall.
Die Lage spitzt sich zu, als Ravnas Urgroßmutter Léna anscheinend Hintergrundwissen zurück behält. Die alte Frau weiß etwas, davon ist der Kommissar Rune Thor überzeugt. Ravna gerät in einen moralischen Konflikt. Sie muss sich entscheiden, bei der Polizei bleiben und weiter ermitteln, oder zurück zu ihren Wurzeln kehren.

Diese Geschichte hat eine unglaubliche Atmosphäre, ich war völlig fasziniert.
Das Cover ist wunderschön und passt perfekt zur Geschichte. Ravna wirkt unsicher und misstrauisch, gleichzeitig sehr wach und interessiert. Das junge Mädchen ist die Hauptfigur und sie macht ihre Aufgabe mehr als gut.

Sehr geheimnisvoll und extrem spannend hat die Autorin es geschafft, mich komplett zu fesseln. Von Beginn an bin ich in die karge Landschaft und die Kälte eingetaucht und hab mich sehr wohl gefühlt.
Die Umgebung dort in den dunklen Polarnächten Ende November wirkt erdrückend kalt und unwirklich. Trotzdem auch sehr faszinierend und unglaublich schön.
Der Kriminalfall wird immer komplizierter, die Fäden spinnen sich neu. Als Leser wird man von Elisabeth Herrmann sicher geführt, sie verliert sich nicht in unnötigen Details.

Die Kultur der Samen wurde mir näher gebracht, ich habe viele interessante Aspekte gelernt. Die Rentierzucht ist einer davon, die überlebenswichtig für die samische Bevölkerung ist.

Von der Autorin kenne ich bisher kein Buch. Sie schreibt brillant, da bin ich sehr neugierig, was ihrer Feder noch entsprungen ist.

Man spürt die Liebe der Autorin zu dieser fast schon unwirklichen Welt.
Ihr Stil gefällt mir sehr, sie hat eine kalte und gleichzeitig erwärmende Athmosphäre geschaffen, die ein großes Lob verdient.


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