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Veröffentlicht am 05.06.2023

Stecker-Solargeräte für Anfänger

Balkonkraftwerk
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"Balkonkraftwerk" von Stefan Tomik ist ein Sachbuch, dass ich mit sehr großem Interesse gelesen habe.
Jeder, der sich dafür interessiert, sich in Sachen Stromerzeugung etwas unabhängig zu machen und der ...

"Balkonkraftwerk" von Stefan Tomik ist ein Sachbuch, dass ich mit sehr großem Interesse gelesen habe.
Jeder, der sich dafür interessiert, sich in Sachen Stromerzeugung etwas unabhängig zu machen und der sich da einen ersten Überblick verschaffen will, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Jedenfalls in den kleineren Dimensionen, also Balkonkraftwerk und kein ganzes Solardach.
Ich bin in der Hinsicht absolut Laie und auch nicht sonderlich vorinformiert, möchte mich aber gerne etwas unabhängig machen. Einmal, um erneuerbare Energien zu nutzen, dann für den Fall eines Stromausfalles und dann natürlich um die gestiegenen Strompreise etwas abzufangen.
Beginnen wollte ich gerne mit einem Steckersolargerät, nicht für den Balkon, sondern entweder Terrasse oder Garagendach, die Technik bleibt ja die gleiche. Und genau für solche Anwender ist dieses Buch geschrieben.
Von den gesetzlichen Vorschriften über die bürokratischen Hürden bis zu dem Moment, an dem ich einfach den Schukostecker in die Dose stecke, wird alles erklärt. Einfach und für Laien und auch nicht ganz ohne Humor.
Zur Auflockerung gibt es auch noch viele anschauliche Bilder und Fotos. Sehr zu empfehlen, verständlich und praxisnah geschrieben.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Bleibt an der Oberfläche

Idol in Flammen
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"Idol in Flammen" von Rin Usami begleitet Akari, eine Schülerin in Tokio, in ihrem Alltag. Und der besteht hauptsächlich aus ihrem Leben als Fan. Ihr Idol ist Masaki, Teil einer Pop-Gruppe, mit zahlreichen ...

"Idol in Flammen" von Rin Usami begleitet Akari, eine Schülerin in Tokio, in ihrem Alltag. Und der besteht hauptsächlich aus ihrem Leben als Fan. Ihr Idol ist Masaki, Teil einer Pop-Gruppe, mit zahlreichen Anhängern und Auftritten in verschiedenen Medien.
In ihrem Leben als Fan verliert sie nach und nach alles andere aus dem Blick. Sie geht nach der Schule arbeiten, nur um die gleiche CD ganz oft zu kaufen und sich Konzertkarten und Fan-Artikel leisten zu können.
Sie pflegt einen Blog über ihr Idol und auch mit ihrer Freundin ist nur das ein Thema.
Ihre Mutter und ihre Schwester versuchen sie zu begreifen, was ihnen nicht gelingt.
Dann geht durch die Medien, dass Masaki einen Fehler gemacht und einen weiblichen Fan angegriffen hat. Sein Image wirkt zerstört, aber Akari hält zu ihm und verteidigt ihn umso verbissener.
Man kann im Buch sehr gut mitvollziehen, wie Akari nach und nach ihr echtes Leben verliert und in einer Scheinwelt lebt, wie ihr alles andere egal wird. Ihre Schulbildung, Arbeit, Wohnung, Familie, sogar ihr eigener Körper, alles entgleitet ihr.
Mir persönlich ist der Schreibstil etwas zu distanziert, ich mag die Protagonistin nicht und kann ihre Handlungen und Gedanken schlecht nachvollziehen. Aber auch das handeln ihres Umfelds, Familie und Lehrer bleiben mir fern und fremd. Das Thema an sich finde ich wichtig, man sieht hier wie Abhängigkeiten und sogar Depressionen entstehen können. Vielleicht hätte einiges hier vertieft dargestellt werden sollen.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Nur ein Level noch

Der Fluch des schwarzen Phönix
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"Der Fluch des schwarzen Phönix" ist ein Buch, von dem ich unbedingt eine Fortsetzung lesen möchte. Nicht, weil es etwa unfertig wirkt, sondern weil es mir so gut gefallen hat.
Wir werden hier mit der ...

"Der Fluch des schwarzen Phönix" ist ein Buch, von dem ich unbedingt eine Fortsetzung lesen möchte. Nicht, weil es etwa unfertig wirkt, sondern weil es mir so gut gefallen hat.
Wir werden hier mit der Protagonistin Lena, alias Stallmagd in eine Fantasywelt gezogen, die sich jeder Rollenspieler genau so wünscht.
Leider ist sie ein NSC, ohne die Möglichkeit große Heldentaten zu vollbringen, sondern sie muss die Zuarbeiten für die "echten Helden" leisten. Das Problem, sie hat auch keine Möglichkeit sich aus diesem Spiel wieder auszuloggen. Da sie in ihrem wirklichen Leben als Biochemikerin unbedingt an einer wichtigen Konferenz teilnehmen möchte, verspürt sie auch einen gewissen Zeitdruck.
Im Spiel selber findet sie sich immer besser zurecht, schafft Stufenaufstiege und verbessert ihre Skills, sucht sich Verbündete und schafft sich auch mächtige Feinde. Die große Frage dahinter ist, wer hat sie in das Spiel gebracht, hält sie hier fest und warum.
Dadurch liest es sich stellenweise wie ein Krimi und man überlegt, wer dafür verantwortlich ist. Das Geschehen ist in beiden Welten, der realen und der fantastischen, sehr gut geschildert und sehr spannend. Es gibt einige Wendungen, die man nicht mal im Ansatz geahnt hatte, es gibt spannende Charaktere mit einer unglaublichen Entwicklung. Und es gibt sehr viel schwarzen Humor. Ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß beim Lesen.
Ich denke, dass auch jeder, der sich nicht in der Welt der Rollenspiele wohlfühlt, seinen Spaß mit diesem Buch haben wird, denn alles wird gut erklärt und beschrieben. Für passionierte Rollenspieler wiederum ist dieses Buch schon fast ein Muss.
Ich warte sehr gespannt auf eine Fortsetzung und würde gerne noch mehr Abenteuer in dieser Welt miterleben.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Sehr einseitig erzählt

Die einzige Frau im Raum
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"Die einzige Frau im Raum" von Marie Benedict beschäftigt sich mit einem Teil aus dem Leben von Hedwig Maria Kiesler.
Sie lebt mit ihren Eltern in Wien, in einem jüdischen Viertel und macht als Schauspielerin ...

"Die einzige Frau im Raum" von Marie Benedict beschäftigt sich mit einem Teil aus dem Leben von Hedwig Maria Kiesler.
Sie lebt mit ihren Eltern in Wien, in einem jüdischen Viertel und macht als Schauspielerin mit der Aufführung von "Sissi" von sich reden. Dabei lernt sie auch ihren zukünftigen Ehemann kennen, den österreichischen Waffenhändler Friedrich Mandl.
Ein großer Teil des Buches widmet sich jetzt dieser Zeit, der Ehe mit diesem Mann, die Atmosphäre im Hause Mandl, als die Bedrohung aus dem deutschen Reich näher rückt. Irgendwann flieht Hedy dann auch, aber mehr vor ihrem gewalttätigen Mann, als vor den Nazis.
In Amerika baut sie sich als die Schauspielikone Hedy Lamarr ein neues Leben auf. Hedy ist eine intelligente und auch schlagfertige Frau, die stark unter der Tatsache leidet, dass sie als Frau nie ernst genommen wurde.
Ich fand die Ausschnitte aus ihrem Leben sehr interessant, hätte mir den Fokus aber mehr auf die wissenschaftliche Seite gewünscht, die mir mehr so aufgesetzt erschien.
Man hat die Entwicklung dieser Frau hier trotzdem gut nachvollziehen können und versteht, warum sie manche Dinge tat und andere nicht.
Der Schreibstil gefällt mir gut, das Buch liest sich sehr leicht weg und man bekommt auf jeden Fall Lust, selber noch mehr über das Leben dieser spannenden Frau zu erfahren.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Magie aus Worten

Babel
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"Babel" von Rebecca F. Kuang ist ein Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe und dass mich, trotz des Umfanges, nie gelangweilt hat.
Robin Swift überlebt den Choleraausbruch in Kanton, China nur knapp und ...

"Babel" von Rebecca F. Kuang ist ein Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe und dass mich, trotz des Umfanges, nie gelangweilt hat.
Robin Swift überlebt den Choleraausbruch in Kanton, China nur knapp und verliert jeden, den er mal hatte. Professor Lovell holt den Jungen nach London, erzieht ihn streng und in seinem Sinn, unterrichtet ihn in drei Sprachen und bereitet ihn auf ein Studium in der Universität Oxford vor.
Robin ist ein einsamer Junge, er hat keine Freunde, keine Freizeit, kennt nur einen straffen Plan, eine strenge Hand und harte Arbeit.
Als Robin dann eines Tages wirklich in Oxford eintrifft und in Babel, dem Königlichen Institut für Übersetzung sein Studium aufnimmt, beginnt für ihn ein ganz neues Leben.
Er lernt seinen besten Freund kennen und nach und nach sind sie sogar eine ganze Gruppe von Freunden. Das Studium geht voran, er ist finanziell gut gestellt und lernt das Arbeiten am Silberwerk, dem magischen Element in diesem Buch.
Die Magie ist hier der Magie der Sprache eindeutig untergeordnet und es ist ein sehr politisches Buch. Es geht um Krieg und Unterdrückung anderer Völker, es geht um Kolonialismus und sogar Sklaverei, es geht um Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Der, der die Macht hat und hier auch das Silber und die Magie, fühlt sich im Recht andere Länder auszubeuten, auch Krieg gegen sie zu führen. Mit Hilfe der Magie, also mit Hilfe von Babel. Was für Robin bedeuten würde, als Untertan und Schüler von Babel, Krieg gegen sein eigenes Land, China, zu führen. Und das ist nicht die einzige schwere Entscheidung, vor der er hier steht.
Das Buch hat einen historischen Rahmen, der sehr real rüberkommt, die Magie ist da, aber unterschwellig. Wichtig sind die Charaktere, Robin und auch seine Freunde, ihre Entwicklung, ihre Gedanken, ihre Worte.
Das Buch erzählt langsam, nimmt sich Zeit für die Sprache, für jedes einzelne Wort, es baut sich ganz langsam und auch sichtbar etwas Großes beim Lesen vor einem auf. Und man beginnt zu ahnen, was der Titel uns hier sagen will. Für mich ist dieses Buch eine ganz großartige Lektüre, man sollte bloß nicht erwarten, hier nach Hogwarts zu reisen.

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