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Veröffentlicht am 19.04.2024

Genial aufgebaut

Die Nacht des Blutadlers
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"Die Nacht des Blutadlers" von Marc Voltenauer ist schon der dritte Teil einer Reihe rund um den Schweizer Kommissar Andreas Auer, für mich ist es der erste Teil. Man kann das Buch als komplett eigenständig ...

"Die Nacht des Blutadlers" von Marc Voltenauer ist schon der dritte Teil einer Reihe rund um den Schweizer Kommissar Andreas Auer, für mich ist es der erste Teil. Man kann das Buch als komplett eigenständig betrachten und lesen, ich bin hier aber so begeistert, dass ich die vorigen Bände nachholen werde. für das Verständnis ist es nicht nötig.
Das Buch ist total vielschichtig geschrieben und das nicht nur die verschiedenen Zeitebenen betreffend. Es gibt auch viele wichtige Charaktere, die aber so treffend eingeführt werden, dass man den Überblick behalten kann.
Andreas Auer ist hier auf der Suche nach seinen eigenen Wurzeln, er erfährt das er ein Adoptivkind ist und versucht seine Vergangenheit zu ergründen. Dazu nimmt er Urlaub und reist nach Gotland. ach und nach gelingt es ihm die Blockaden seiner Erinnerung zu lösen und es ist unglaublich, was da nach und nach zutage kommt.
Fast eine eigenständige Geschichte ist die Erzählung rund um einen Wikinger-Clan, gegründet um Gemeinschaft und Traditionen zu halten. Auch hier gibt es eine Entwicklung, die absolut spannend und unglaublich klingt.
Dieses Buch ist ebenso schwer zu fassen wie hier zu beschreiben, man muss es selber lesen und nach und nach erfassen. Es ist so spannend und komplex, dass man es am liebsten nicht mehr aus der Hand legt zwischendurch.
Der Autor spannt hier mehrere Bögen, in verschiedene Vergangenheiten, von verschiedenen Personen und es ist fast unfassbar, wie es ihm gelingt, diese zu verknüpfen und wieder zusammenzuführen. Da ist ein hochintelligenter Plot dahinter, den man gar nicht gleich erfassen kann.
Ein Krimi, den es sich zu lesen lohnt, wenn man mal ein wenig mitdenken möchte, es etwas anspruchsvoller mag.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Sehr informativ und lesenswert

Die erstaunliche Welt der Graugänse
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"Die erstaunliche Welt der Graugänse" von der Verhaltensbiologin und Ornithologin Sonia Kleindorfer ist ein erstaunlich komplexes und trotzdem sehr unterhaltsames Buch.
Mir war hier vorher gar nicht klar, ...

"Die erstaunliche Welt der Graugänse" von der Verhaltensbiologin und Ornithologin Sonia Kleindorfer ist ein erstaunlich komplexes und trotzdem sehr unterhaltsames Buch.
Mir war hier vorher gar nicht klar, wie spannend und individuell diese Tiere sind und wieviel mehr Spaß ihre Beobachtung macht, nachdem man ihnen um einiges näher gekommen ist.
Man bekommt hier geballt sehr viele Informationen und Fakten, hochinteressant und wissenschaftlich belegt, aber man bekommt auch ganz viele kleine Geschichten und Anekdoten, die hier jedes einzelne Tier aus der Masse abheben.
Auch der Verhaltensforscher Konrad Lorenz steht hier im Fokus, er hat diese Tiere schon seit vielen Jahren beobachtet und an der Forschungsstelle Erkenntnisse über sie erhalten, ausgewertet und weiter gegeben.
Das Buch liest sich trotz der vielen Fakten sehr leicht, es ist nirgends langweilig und ganz viele tolle Fotografien lockern den Text auf und ergänzen ihn.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Ein Hauch von Magie

Der Vertraute
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"Der Vertraute" von Leigh Bardugo entführt die Lesenden ins Spanien zu Beginn des Goldenen Zeitalters.
Wir begleiten hier Luzia Cotado, ein Küchenmädchen, dass bei ihrer Herrschaft, die auch nicht wirklich ...

"Der Vertraute" von Leigh Bardugo entführt die Lesenden ins Spanien zu Beginn des Goldenen Zeitalters.
Wir begleiten hier Luzia Cotado, ein Küchenmädchen, dass bei ihrer Herrschaft, die auch nicht wirklich reich ist, im Schmutz schlafen muss. Luzia ist nicht schön, aber sie hat eine Gabe und ist meistens klug genug, diese zu verbergen.
Sie kann mit Liedern kleine Zauber, Wunder wirken und sich damit ihren harten Alltag erleichtern. Nachdem sie dann doch von ihrer gierigen Herrin dabei erwischt wird, ändert sich ihr Leben und sie wird gezwungen ihre Magie öffentlich vorzuführen.
Das bleibt zu Zeiten der Inquisition natürlich nicht unbemerkt und langsam, aber unaufhaltsam, spinnen sich rund um Luzia so einige politische Intrigen.
Luzia soll weiter ausgebildet werden, um ihre Magie zu stärken und bekommt dazu einen sehr interessanten Charakter an die Seite gestellt. Guillén Santangel, er ist uralt und beherrscht so einige Tricks, hat aber auch sein eigenes schweres Schicksal zu tragen.
Ich mag hier die beiden Protagonisten, Luzia und Santangel, sehr, gerade weil sie nicht hübsch und angepasst sind. Sie haben ihre Ecken und Kanten, sind beide sehr spannende Charaktere. Gerade die beiden tragen hier die ganze Geschichte, halten die Lesenden in atemloser Spannung.
Hier geht es immer um Politik, wer welche Ziele verfolgt, wer dem König dient oder ein Ausgestoßener ist, auf wen das Auge der Inquisition fällt, diese mächtige Institution dahinter. Diese ganzen Ränke und Intrigen sind hier sehr intelligent eingeflochten und werden auch zu keiner Zeit langweilig.
Mir hat diese Zeitreise nach Spanien gut gefallen und auch desen Hauch von Magie, der einen beim Lesen verzaubert hat und diese Geschichte zu etwas Besonderem machte.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Licht und Schatten in Berlin

Doch das Messer sieht man nicht
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" Doch das Messer sieht man nicht" von I.L. Callis ist ein Kriminalroman, der uns ins Berlin der Goldenen Zwanziger entführt.
Dieses Buch ist aber weit mehr als nur ein spannender Kriminalfall, der gelöst ...

" Doch das Messer sieht man nicht" von I.L. Callis ist ein Kriminalroman, der uns ins Berlin der Goldenen Zwanziger entführt.
Dieses Buch ist aber weit mehr als nur ein spannender Kriminalfall, der gelöst werden muss, er ist eine historische Zeitreise, die die Lesenden auf so einige gesellschaftspolitische Probleme stößt, die man selten so in einem Krimi liest. Das macht es zu etwas ganz Besonderem.
Anaïs Maar ist eine junge Frau, di sich eine große Karriere als Journalistin erhofft, allerdings ist sie dazu auch eine Frau, sie ist schwarz, sie ist Boxerin und sehr intelligent. Alles das zusammen ist mehr als ein Grund für Diskriminierung.
Es gibt einen Mörder in Berlin, der Prostituierte im Milieu brutal ermordet. Diese Story landet auf dem Schreibtisch von Anaïs Maar und sie setzt alles daran den
“Ripper von Berlin” zu überführen.
Dabei wird die Story sehr geschickt aufgebaut, als Leserschaft begleiten wir abwechselnd die Opfer, meistens Anaïs Maar selber bei ihren alltäglichen Problemen und ihren Ermittlungen, aber auch den Täter selbst und andere wichtige Nebenfiguren.
Dabei wird so fast nebenbei ein ganz wichtiges Zeitbild gezeichnet, der Aufstieg des Nationalsozialismus, die Armut und Arbeitslosigkeit in einigen Vierteln und auch der Glanz und Glamour in anderen.
Das alles wird in einer unnachahmlichen, spannenden und bildgewaltigen, Art beschrieben, dass man sich mitten im Geschehen befindet. Es wird geflucht, geboxt und auch berlinert, was das Zeug hält. Mir hat das sehr gefallen, ich fühlte mich in dieser vielschichtigen Erzählung sehr gut aufgehoben.
Auch wenn der Kriminalfall öfter mal aus dem Fokus verschwand, war der sehr gut aufgebaut und die Suche nach dem Täter blieb für mich bis zum Ende spannend und nicht vorhersehbar.
Ich würde sehr gerne weitere, so gut angelegte Krimis lesen und auch anderes von dieser Autorin, eine absolute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Farben können so viel mehr

Die Kunst der reduzierten Farbpalette
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"Die Kunst der reduzierten Farbpalette" von Hazel Soan ist ein Buch, welches wunderschön gestaltet ist. Man kann hier wirklich einfach anfangen durchzublättern und sich hier und dort festlesen. Man kann ...

"Die Kunst der reduzierten Farbpalette" von Hazel Soan ist ein Buch, welches wunderschön gestaltet ist. Man kann hier wirklich einfach anfangen durchzublättern und sich hier und dort festlesen. Man kann es aber auch Seite für Seite von vorne bis hinten durchlesen oder sich mit dem gut gemachten Inhaltsverzeichnis einzelne Kapitel zum nachschlagen wählen.
Egal ob man Anfänger ist oder schon länger malt, hier findet man ganz sicher noch hilfreiche Informationen.
Es gibt hier nicht nur eine umfangreiche Farbenlehre, sondern auch ganz viel Wissenswertes zu den einzelnen Farben an sich, die Transparenz, die Pigmentierung, Deckkraft, mischen und auch verblenden und das nebeneinander.
Sehr eindrucksvoll sind für mich die vielen Beispiele der Autorin, bei denen auch gut verständlich erklärt wird, wie sie entstanden, wie die Farben verwendet wurden und worauf ihre Wirkung beruht.
Abgerundet wird das Ganze dann durch sehr brauchbare Schritt-für-Schritt- Anleitungen.
Sehr vieles, was ich dachte, über Farben zu wissen, wurde hier über den Haufen geworfen und ich habe so viel neues und sinnvolles praxisnah gelernt.
Das Buch ist ein Werk, dass man echt als Grundlagenwerk bezeichnen kann und griffbereit an meinem Zeichenplatz mich begleiten wird, um immer mal wieder was nachzulesen und zu probieren.

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