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Veröffentlicht am 26.06.2021

Eine Kämpferin der Wikinger

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
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"Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald ist ein Debütroman, mit dessen Wucht ich so überhaupt nicht gerechnet hätte. Es ist sehr spannend geschrieben, emotional und mitreißend. ...

"Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald ist ein Debütroman, mit dessen Wucht ich so überhaupt nicht gerechnet hätte. Es ist sehr spannend geschrieben, emotional und mitreißend. Es ist ein Buch, dass noch lange in mir nachwirken wird.
Erzählt wird hier die Geschichte der Geschwister Zelda und Gert aus der Sicht von Zelda. Zelda liebt Wikinger, ihre Sippe, feste Strukturen in ihrem Leben und Zelda wurde mit dem fetalen Alkoholsyndrom geboren, da ihre Mutter während der Schwangerschaft Alkohol trank. Aber Zelda ist so ein besonderer Mensch, dass es viel Spaß macht das Leben durch ihre Augen zu sehen. Sie ist mutig, treu und viel stärker, als ihr alle zutrauen.
Gert liebt seine kleine Schwester sehr, wohnt mit ihr zusammen und kümmert sich um sie. Gert hat aber seine eigenen Probleme, die ihn schnell in die falschen Kreise ziehen, er verstrickt sich in kriminelle Machenschaften und das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf sein Familienleben.
Durch Zeldas Augen werden in diesem Buch sehr viele Themen betrachtet und angesprochen, auf ihre ganz spezielle Art. Das Buch macht sehr viel Mut, es mit allen Schwierigkeiten aufzunehmen und nicht aufzugeben und nebenbei lernt man noch einiges über die Wikinger.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Eine Liebe, die nicht sein durfte

Stay away from Gretchen
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"Stay away from Gretchen" von Susanne Abel ist eine großartige Liebesgeschichte, aber es ist auch noch viel mehr. Es ist eine Geschichte der Nachkriegsjahre in Deutschland, eine Geschichte über Rassismus, ...

"Stay away from Gretchen" von Susanne Abel ist eine großartige Liebesgeschichte, aber es ist auch noch viel mehr. Es ist eine Geschichte der Nachkriegsjahre in Deutschland, eine Geschichte über Rassismus, eine Geschichte über Menschlichkeit und auch über Unmenschlichkeit.
Erzählt wird diese Geschichte in zwei Zeitebenen. Einmal sind wir in den Jahren 2015 und 2016, Greta ist eine fünfundachtzigjährige Frau und ihr Sohn Tom ein überarbeiteter und bekannter Nachrichtensprecher. Greta zeigt erste Anzeichen von Altersdemenz und Tom muss sich mehr um seine sonst noch sehr rüstige und schlagfertige Mutter kümmern. Dabei stößt er auf Spuren und Fragmente aus der Vergangenheit, die ihn interessieren und er fängt an zu recherchieren. Durch seinen Job wird hier auch die politische Gegenwart mit den Flüchtlingen ins Spiel gebracht, was sehr interessante Parallelen bildet.
Im anderen Erzählstrang erfahren wir nach und nach Details aus Gretas Leben von ihrer Kindheit an. Die Nazizeit, der Krieg, Hunger und Leid, das alles wird hier sehr bildhaft beschrieben, dass man es sich schon fast zu gut vorstellen kann.
In die Zeit kurz nach dem Krieg fällt auch die große Liebe ihres Lebens, die als furchtbares Schicksal endete und die sie wohl bis ins hohe Alter nicht verarbeitet hatte. Das alles wird hier sehr emotional erzählt, ohne ins kitschige abzudriften. Alleine das Ende war mir persönlich dann etwas zuviel.
Im Laufe dieses Buches habe ich sehr viel über die Nachkriegsjahre und auch die Zeit der großen Verdrängung erfahren. Hier werden sehr viele gut recherchierte Fakten verarbeitet und als spannende Geschichte erzählt, in der am Ende alle Stränge zueinander finden. Eine absolute Empfehlung von mir.
Auch das Hörbuch ist wundervoll gesprochen von Vera Teltz, die es schaffte jeder Person eine eigene Stimme zu geben und mit der man sich in die Geschichte fallen lassen konnte.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Gefräßiger Besitz

Das Salzfass
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"Das Salzfass" von Simon Sailer ist eine Kurzgeschichte, die eine ganz eigene, groteske Atmosphäre schafft.
Dem Antiquitätenhändler Maurice fällt ein Nachlass in die Hände, über den er auch in den Besitz ...

"Das Salzfass" von Simon Sailer ist eine Kurzgeschichte, die eine ganz eigene, groteske Atmosphäre schafft.
Dem Antiquitätenhändler Maurice fällt ein Nachlass in die Hände, über den er auch in den Besitz eine wunderschönen Salzfasses gerät. Im Innern befindet sich eine weiße Substanz, die anscheinend kein Salz ist, weil sie beginnt zu wuchern. Das Salzfass gewinnt immer mehr Bedeutung im Leben von Maurice, er füttert es sogar, es überwuchert seinen Besitz, sein Leben.... Er versucht sich mehrfach von ihm zu trennen, mehr oder weniger von Erfolg beschieden.
Die Erzählform ist hier etwas ganz besonderes, weil wir alles sozusagen aus zweiter Hand erfahren. Eine Händlerin erzählt die Geschichte an einen Kunden. Das Ganze ist recht skurril und schaurig und läßt mich auch überdenken, ob nicht mancher meiner Besitztümer von mir auch zuviel gefüttert wird. Herrlich.
Den Vorgänger "Die Schrift" habe ich mit ähnlicher Begeisterung gelesen, wobei man beides vollkommen unabhängig voneinander lesen und verstehen kann. Allerdings freue ich mich schon sehr auf den angekündigten dritten Band des Autors.
Absolut genial sind die Illustrationen im Buch, diese sind schwarzweiß, aber sehr detailliert ausgeführt und inhaltlich treffend.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Ein langes Leben

Fritz und Emma
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"Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski ist eine ganz besondere Liebesgeschichte.
Fritz und Emma kennen sich schon ihr ganzes Leben lang, sie sind sogar am selben Tag im Jahr 1927 geboren und gemeinsam ...

"Fritz und Emma" von Barbara Leciejewski ist eine ganz besondere Liebesgeschichte.
Fritz und Emma kennen sich schon ihr ganzes Leben lang, sie sind sogar am selben Tag im Jahr 1927 geboren und gemeinsam aufgewachsen. Später werden sie ein Liebespaar und sind sehr unglücklich, als Fritz kurz vor Kriegsende noch an die Front muss. Aber er überlebt und kommt zurück, nur ist er nicht mehr ganz derselbe.
2019 kommt ein neuer Pfarrer nach Oberkichbach und mit ihm Marie, seine Frau. Diese langweilt sich in dem Dörfchen und versucht sich in das Leben einzubringen, die Bewohner kennenzulernen und das Dorfleben zu bereichern. Dabei stößt sie immer wieder auf Fritz und Emma, die seit Jahren kein Wort mehr miteinander gesprochen haben. Diese Geschichte läßt ihr keine Ruhe und sie versucht mehr zu erfahren.
In diesen beiden Erzählsträngen lernen wir die Menschen des Ortes nach und nach gut kennen und erfahren auch Stück für Stück die sehr emotionale Geschichte von Fritz und Emma.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und in beiden Zeitebenen spannend erzählt. Man möchte das Buch am liebsten nicht mehr weglegen, ehe man erfahren hat, was es mit dem Schicksal der beiden auf sich hat.
Die Gefühle aller Beteiligten kommen gut rüber und ich war an einigen Stellen tief berührt und betroffen. Es gibt sehr vieles, was ein Leben zerstören kann und es gibt sehr vieles, was uns Hoffnung gibt. Eine wunderbare Geschichte, die hier mit viel Gefühl erzählt wird.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Kampf um die Rache

Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 4
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"Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 4" ist der vierte Band einer Comicreihe aus China. Ich habe die Geschichte bis zu diesem Band begeistert verfolgt und mich sehr gefreut, dass es endlich weitergeht. ...

"Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 4" ist der vierte Band einer Comicreihe aus China. Ich habe die Geschichte bis zu diesem Band begeistert verfolgt und mich sehr gefreut, dass es endlich weitergeht. Die Handlung knüpft direkt an den Vorgänger an, wird für Neueinsteiger aber auch nochmal grob zusammengefasst.
Die Cover der Bände sind sehr schön und passen auch gut zusammen. Im Innenteil befinden sich sehr hochwertige Drucke von Schwarz-weiß-Zeichnungen.
Erzählt wird hier die Geschichte von Daoma, einem Kopfgeldjäger, der mit einem kleinen Kind und mehreren sehr interessanten Reisebegleitern unterwegs ist. In jedem der Bände lernt man einen neuen Protagonisten kennen und das ist auch hier so. Das ganz Besondere an dieser Geschichte sind die vielen historischen Hintergründe, die sehr anschaulich und immer wieder eingestreut werden. Wer sich auch nur ein wenig für die chinesische Geschichte interessiert, ist hier goldrichtig.
Die Personen in der Geschichte erfahren alle eine Weiterentwicklung und in Rückblenden erfährt man mehr über ihren Werdegang und ihre persönliche Entwicklung. Das ist ganz spannend mit eingeflochten.
Die Bilder sind sehr ausdrucksstark, actiongeladen und sparen auch nicht mit Gewaltdarstellungen. Wer da sehr empfindlich ist, für den ist diese Reihe nicht so sehr geeignet, denn in Kampfszenen, die es immer wieder gibt, geht es sehr brutal zu. Der Zeichenstil gefällt mir aber sehr, die Bilder erzählen hier ihre eigene Geschichte.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.

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