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Veröffentlicht am 30.04.2022

Alternative Polizeiarbeit

Die Knochenleser
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"Die Knochenleser" von Jacob Ross ist ein Kriminalroman, der sich anders liest und anders anfühlt. Das ist auch einer der Punkte, die ich hier sehr mochte.
Michael Digson ist Digger, der neueste Mitarbeiter ...

"Die Knochenleser" von Jacob Ross ist ein Kriminalroman, der sich anders liest und anders anfühlt. Das ist auch einer der Punkte, die ich hier sehr mochte.
Michael Digson ist Digger, der neueste Mitarbeiter der Polizeitruppe von Detective Superintendent Chilman. Diese Truppe ist teils unfreiwillig von der Straße weg rekrutiert worden. Irgendwie müssen sie sich zusammenraufen und Digger macht eine Weiterbildung zum Forensiker.
Die Fälle, um die es hier geht, sind irgendwie alle miteinander verwoben. Es wird an einem aktuellen Mordfall ermittelt, aber sowohl Digger als auch Chilman haben auch noch ihre eigenen Ermittlungen zu laufen, die immer mal wieder in den Vordergrund rücken.
Sehr gut gefallen hat mir, dass das Privatleben der Ermittler beleuchtet wurde und auch die Lebensumstände auf einer Insel der Kleinen Antillen, dafür geriet mir dieser Aspekt mit dem Knochenlesen zu kurz. Das fand ich sehr spannend und hätte gerne mehr darüber gelesen.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er hatte sehr viel Humor und dieses ganze Umfeld, es war wie eine Reise. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Horror am Meer

Der chinesische Zwilling
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"Der chinesische Zwilling" von Sarah Engell ist ein spannender Thriller, der an manchen Stellen schon etwas Gruseliges hat.
In einem kleinen dänischen Ort nahe der Küste lebt Eva mit ihrem Mann. Dieser ...

"Der chinesische Zwilling" von Sarah Engell ist ein spannender Thriller, der an manchen Stellen schon etwas Gruseliges hat.
In einem kleinen dänischen Ort nahe der Küste lebt Eva mit ihrem Mann. Dieser ist gelähmt und Eva kümmert sich um ihn, aber auch Eva geht es nicht gut, sie hat ein Kind verloren. In dem Kindergarten, in dem Eva arbeitet, verschwindet am helllichten Tag ein Kind und auf dem örtlichen Friedhof eine Leiche, die ihres Schwiegervaters. Allen Taten gemein sind rote chinesische Schriftzeichen am Tatort.
Das Buch ist in viele kurze Kapitel eingeteilt, bei denen der Erzähler abwechselt. Das ist sehr spannend zu lesen und viele der Details erschließen sich erst nach und nach. Viele der Kapitel beschreiben die Gefühle und Gedanken von Eva, andere die Kindheit ihres Mannes, aufgewachsen mit alten chinesischen Traditionen. Dadurch setzt sich die ganze Geschichte aus einzelnen Stückchen zusammen und je mehr man erfährt, umso mehr Fragen tauchen auf. Die Spannung steigt hier langsam an, gegen Ende fiebert man der Auflösung regelrecht entgegen.
Durch diese chinesischen Bräuche ist dieses Buch mal etwas ganz anderes, mir hat es sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Gesunde Gemüseküche

Simpel mit Sampl
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"Simpel mit Sampl" von Thomas Sampl und Madlen Zeller ist ein Buch, das einfach gute Rezepte und Tipps für ein gesundes Leben versammelt.
Der Profikoch und die Medizinjournalistin stellen hier bekannte ...

"Simpel mit Sampl" von Thomas Sampl und Madlen Zeller ist ein Buch, das einfach gute Rezepte und Tipps für ein gesundes Leben versammelt.
Der Profikoch und die Medizinjournalistin stellen hier bekannte Obst-und Gemüsesorten vor und das aber so richtig tiefgehend und gründlich. Dieser Aufbau gefällt mir sehr gut.
Es wird bei jeder Sorte auf den gesundheitlichen Nutzen und die Inhaltsstoffe eingegangen, es gibt Hinweise zur Beschaffung und auch zur Lagerung der einzelnen Sorten. Damit kann man sich seine Rezepte sehr gut saisonal zusammenstellen und schauen, was im Garten grade reift oder auf dem Wochenmarkt angeboten wird.
Die Rezepte selber sind sehr gut erklärt und auch optisch ansprechend abgebildet. Die vielen Fotos gefallen mir sehr. Etwas schwierig fand ich die große Anzahl an etwas ausgefalleneren Zutaten, die man sich extra besorgen muss und auch nicht unbedingt im nächsten Geschäft findet.
Mir gefallen viele Alternativen zu den Obst- und Gemüsesorten sehr, man kann sich hier sehr gesund und auch kalorienarm ernähren, die meisten Rezepte sind vegetarisch.
Das Buch wird in meiner Küche einen festen Platz erhalten und sicher noch oft zum Einsatz kommen.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Meine und deine Dämonen

Chester
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"Chester" von Matthias Clostermann ist ein von Beginn an sehr spannendes Buch.
Hoseok Yoon, genannt Chester lebt in Los Angeles und hält sich mit Designaufträgen grade so über Wasser. Er lebt illlegal ...

"Chester" von Matthias Clostermann ist ein von Beginn an sehr spannendes Buch.
Hoseok Yoon, genannt Chester lebt in Los Angeles und hält sich mit Designaufträgen grade so über Wasser. Er lebt illlegal in einer stillgelegten Lagerhalle und hat auch nicht allzu viele Freunde. Mit der alten Leica seines verstorbenen Vaters geht er auf Motivjagd, unter anderem auch für seinen Job. Was er auf den selbstentwickelten Aufnahmen zu sehen bekommt, erscheint frisch entsprungen aus dem Reich der Dämonen.
Nach einer solchen Begegnung sucht sein bester Freund Hilfe bei ihm und ist schon kurz danach tot. Chester begibt sich auf eine Suche.
Auf der Suche ist auch der Polizist Jeremy White, er sucht nach den Verursachern einer Schwemme von neuen und hochgefährlichen Drogen.
Aus der Sicht dieser beiden, Chester und Jeremy, wird das Buch erzählt und die Spannung steigt sehr schnell an, auch weil es Chester immer wieder schafft, in sehr gefährliche Situationen zu geraten. Es ist ein Strudel von Gewalt, Drogen und Dämonen.
Chesters Dämonen sind innerlich und äußerlich und es ist sehr gut beschrieben, wie sich das für ihn anfühlt, wie die Situation kippt und eskaliert. Mich haben diese Beschreibungen sehr gefesselt. Mir gefällt sehr, wie vielfältig dieses Thema hier angegangen wird, an einigen Stellen hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht.
Der Autor schafft es, die Protagonisten lebendig werden zu lassen, ich konnte sehr viel nachempfinden und diese Eskalation hier hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Bewegend bis in die Tiefe

Erschütterung
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"Erschütterung" von Percival Everett ist ein ruhiges Buch, das nachdenklich macht. Zach Wells ist Professor für Paläontologie und arbeitet an der Universität. Zusammen mit seiner Frau Meg, hat er eine ...

"Erschütterung" von Percival Everett ist ein ruhiges Buch, das nachdenklich macht. Zach Wells ist Professor für Paläontologie und arbeitet an der Universität. Zusammen mit seiner Frau Meg, hat er eine Tochter, die sie sehr lieben. Besonders Zach hat ein sehr tiefes Verhältnis zu seiner Tochter Sarah aufgebaut. Dann beginnt Sarah schlechter zu sehen und sie hat kleine Anfälle, eher Ausfälle. Die Eltern sind beunruhigt und suchen Fachärzte auf. Da er sich mit seiner Frau schon seit längerem auseinandergelebt hat, ist Sarah sein ganzer Lebensinhalt.
Zeitgleich findet Zach in Kleidung, gekauft bei einem großen Auktionshaus, eingenähte Hilferufe. Er geht der Sache nach und verschwindet bei seinen Recherchen, den mexikanischen Frauen zu helfen, wochenlang in der Wüste.
Zach läuft davon und kann trotzdem nicht entkommen. Der Kummer, die Not, über den bevorstehenden Verlust seiner so sehr geliebten Tochter, das ist sehr gut rausgearbeitet, das kann man mitfühlen.
Diese zweite Ebene, sein Versuch die Frauen zu retten, seine Flucht vor sich selbst, ist für mich manchmal schon etwas zu viel. Ist es ein Versuch Leben gegeneinander aufzuwiegen, ist es zusätzliche Spannung, möchte er sich selber bestrafen? Kann man sich selber retten, wenn man andere rettet?
Mir hat der erste Teil dieser Erzählung besser gefallen, aber der Titel des Buches passt perfekt. Hier wird so einiges erschüttert, auch der Leser mit seinen Gefühlen.

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