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Veröffentlicht am 26.09.2018

Eine schöne Kombination aus Fantasie, Liebe und griechischer Mythologie!

Verfolgung
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„Die Dunkelheit würde ihr nie wieder wehtun – nicht, solange er an ihrer Seite war.“

Klappentext

„Wenn man sich komplett verloren hat, ist es schwer, zwischen verschiedenen Wegen zu entscheiden – selbst ...

„Die Dunkelheit würde ihr nie wieder wehtun – nicht, solange er an ihrer Seite war.“

Klappentext

„Wenn man sich komplett verloren hat, ist es schwer, zwischen verschiedenen Wegen zu entscheiden – selbst wenn beide davon nach Hause führen.“
– Alecto, eine der drei Furien

Alecs wurde verraten, unschuldig in den Tartaros, die Hölle der griechischen Mythologie, geworfen. Doch das lässt die Furie nicht so einfach auf sich sitzen – nun ist sie frei, wahnsinniger als je zuvor und brennt darauf, den Verräter zu jagen.
Wenn da nur nicht Cal der Hundertarmige wäre, der meint, sie auf ihrer Reise beschützen zu müssen. Er ist so schnell, dass es so aussieht, als hätte er unnatürlich viele Gliedmaßen, was es Alecs unmöglich macht, ihn abzuschütteln.
Vor langer Zeit hat Alecs gelernt, dass sie niemandem trauen kann. Doch je mehr Zeit sie mit Cal verbringt, desto näher kommen sie sich und desto schwerer fällt es Alecs, ihr Geheimnis vor ihm zu verbergen.

Erster Satz

„Verflucht!“, brüllte Alecs, kaum hatte der Mistkerl sie unsanft auf den Boden fallen lassen.

Meinung

Verfolgung ist der zweite Band der Reihe Die Kinder der Götter von Aurelia Velten. Ich kannte den ersten Teil nicht, doch man kann die Bücher unabhängig voneinander lesen. Aufmerksam geworden bin ich, weil Hippomonte Publishing uns angeschrieben hat. Vielen Dank an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar und die schöne Kerze!

Verfolgung erzählt die Geschichte von Alecto, auch Alecs genannt, die unschuldig im Tartaros gefangen ist, weil sie hintergangen wurde. Sie sehnt den Tag herbei, an dem sie wieder freikommt und schwört Rache, denn der Verräter muss gefunden werden. Sie stößt auf Cal, der sie auf der Jagd begleitet, doch er weiß nicht, welche Gefahr in ihr steckt.

Alecs fand ich von Anfang an sehr amüsant. Sie ist taff, hat ein freches Mundwerk, ist aber auch sehr emotional veranlagt. Ihre Gedanken fand ich interessant, denn das sind Sätze gewesen, die einem selbst manchmal durch den Kopf gehen: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Dadurch hatte ich ab und zu das Gefühl, dass sie gerade neben mir steht.

Cal hat einen wahnsinnig starken Beschützerinstinkt, ist aber auch ein Sturkopf. Er wird sehr cool beschrieben, aber mir war er zwischendurch dann doch etwas zu besorgt und zu sehr auf Alecs’ Sicherheit fixiert. Die beiden zusammen waren witzig, natürlich auch ernst, aber es hat zeitig angefangen zu knistern und das ließ die Spannung stetig steigern.

Was mir Probleme bereitet hat, war der Anfang. Ich fand es etwas verwirrend und war mir nicht so richtig sicher, in welcher Zeit die Geschichte spielt. Aus dem Kontext hat es sich mir dann nach einigen Seiten ergeben, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass mir etwas fehlt. Daher vermute ich, dass es wahrscheinlich besser gewesen wäre, Band 1 zuerst zu lesen.

Ansonsten gefällt mir Aurelia Veltens Schreibstil gut, sie hat die Umgebung und die Figuren sehr schön beschrieben. Auch die mythologischen und fantastischen Elemente sind gut miteinander verknüpft. Von Kapitel zu Kapitel wurde es spannender, bis dann das große Finale kam. Das Buch ist in sich abgeschlossen, doch die Reihe ist noch nicht vorbei.

Eines steht für mich fest: Mit Furien ist nicht zu spaßen. Was ich damit meine, findet ihr heraus, wenn ihr das Buch lest!

Fazit

Eine schöne und spannende Kombination aus Fantasie, Liebe und griechische Mythologie! Begleitet die Furie Alecto auf ihrem Abenteuer und der Suche nach dem Verräter.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Ein tolles, magisches Abenteuer!

Die Prophezeiung des magischen Steins
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„Zaubern zu können mit Musik. Ein unfassbarer, unglaublicher Traum. Doch es war hoffnungslos.“

Klappentext

Er ist ein Meisterwerk der alten Elben, eine der mächtigsten Schöpfungen ihrer Magie: der singende ...

„Zaubern zu können mit Musik. Ein unfassbarer, unglaublicher Traum. Doch es war hoffnungslos.“

Klappentext

Er ist ein Meisterwerk der alten Elben, eine der mächtigsten Schöpfungen ihrer Magie: der singende Stein. Dass ausgerechnet Dafydd, Lehrling des Barden Palatin, der Träger des magischen Steins sein soll, um dessen Besitz Kriege geführt wurden, vermag er kaum zu glauben. Und doch findet er sich bald mit Palatin, Prinzessin Livia, einem Gnom, einem Zwerg und der schrulligen Hexe Morgat im größten Abenteuer seines Lebens wieder. Können die Gefährten verhindern, dass das Land, wie sie es kennen, vergeht? Und kann die Magie des Steins auch Dafydds persönliches Glück beeinflussen? Denn trotz aller Standesunterschiede schlägt sein Herz für Prinzessin Livia…

Erster Satz

Ein nebliger Morgen lag über der Stadt der Könige

Meinung

Aus Zufall bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden, denn das Cover hat mich förmlich angezogen. Ich finde es richtig, richtig schön. Das Zusammenspiel der Farben, die übergroßen Statuen, die geheimnisvolle Umgebung, das Schloss und dann die Figuren. Da schlägt mein Fantasieherz schon von alleine höher. Der Klappentext klang ebenfalls spannend, sodass ich mich bei Netgalley dafür beworben habe und schwuppdiwupp kam die Bestätigung. Danke an Netgalley und dem Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar.

Der magische Stein, der vor Jahrhunderten Tod und Verderben brachte… die friedlichen Zeiten vergehen, denn eine neue Gefahr droht und genau einer wird auserwählt, Träger dieses Steins zu sein und die Gefahr abzuwenden: Dafydd. Er, der eigentlich ein Barden-Lehrling ist und keine Ahnung hat, was er mit dem Stein anfangen soll. Zusammen mit einigen Gefährten geht er auf die Reise und das magische Abenteuer beginnt.

Dafydd ist am Anfang sehr hilflos, aber er findet den Mut, sich auf diese Reise zu begeben und scheut sich nicht vor den Gefahren. Zum Glück und da bin ich auch sehr froh darüber, ist er nicht alleine. Sein Lehrherr Palatin war eine meiner Lieblingsfiguren. Geheimnisvoll, klug und ein gewisser Ruhepol, bei dem ich mich selbst sicher gefühlt habe. Aber auch Livia fand ich toll, denn sie war taff und mutig. Obwohl sie eine Prinzessin ist, war sie nicht verwöhnt oder arrogant. Im Gegenteil: Sie kleidete sich auch wie ein Junge und begleitete Dafydd ohne Zögern auf dieser Reise. Hinzukommen noch der Gnom Memphistopheles, die Zauberin Morgat und der Zwerg Fhargolf. Ihr merkt schon, die Gefährten sind kunterbunt durchgemischt, aber genau das ist es, was die ganze Gruppe wahnsinnig sympathisch macht, weil jeder besonders ist. Es gab oft Situationen, wo ich schmunzeln musste, weil die Figuren einfach gepasst und jede Menge Abwechslung mitgebracht haben.

Dieser Roman ist das erste Buch, das ich von Stephan M. Rother gelesen habe und ich bin begeistert. Der Schreibstil ist toll. Die Worte bauen eine ganz tolle Atmosphäre auf und ich bin sofort in die Geschichte eingetaucht, war gefangen und verzaubert. Auch wenn es ein paar Sachen gab, die mich nicht überrascht haben, weil ich sie geahnt habe oder sie vorhersehbar waren, fand ich, dass Dafydds Abenteuer eine fantasievolle, stimmige und spannende Geschichte war. Es gab viele Szenen, die bei mir eine Gänsehaut hinterlassen haben, z. B. als er selbst in die Rolle des Barden schlüpfen durfte.

„Auf dunklen Pfaden irrte ich.
In weiter Ferne zeigte sich,
wie ein Versprechen lockte mich
ein Traum. (…)“

Diese gehört zu eine meiner persönlichen Lieblingsszenen. Ich liebe Geschichten, in denen solche Verse vorkommen. Sie geben der Geschichte noch ein gewisses Etwas. Nicht zu vergessen sind die Orte, in die der Autor die Leser entführt hat, schön beschrieben und einfach gelungen. Vereinzelt gab es Orte, die für mich nicht neu waren, weil ich Ähnliches schon gelesen habe. Das finde ich persönlich nicht schlimm, denn man muss das Rad nicht neu erfinden, um eine spannende, fantastische Geschichte zu schreiben. Für mich zählt das Gesamtbild und das hat gepasst. Ich habe Dafydd gerne auf seinem Abenteuer begleitet und hatte mit ihm und seinen Gefährten ein schönes Lesevergnügen.

Ich freue mich jetzt auf weitere Werke des Autors!

Fazit

Tolle Figuren, fantastische Orte und ein magisches Abenteuer, das die Leser in den Bann zieht. Das Buch bedient sich an ein paar Klischees, hält aber auch einige Überraschungen bereit und schafft es, eine stimmige High Fantasy-Geschichte zu erschaffen.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Gut, aber ausbaufähig!

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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“Es gibt nicht viele Menschen, die begreifen, was an diesem Ort wirklich passiert. Und noch weniger Menschen sind sich der Tatsache bewusst, dass die Sklavenzeit keineswegs ein unvermeidbarer Teil des ...

“Es gibt nicht viele Menschen, die begreifen, was an diesem Ort wirklich passiert. Und noch weniger Menschen sind sich der Tatsache bewusst, dass die Sklavenzeit keineswegs ein unvermeidbarer Teil des normalen Lebens ist, sondern ein brutaler Verstoß der Ebenbürtigen gegen die Freiheit und der Würde aller Menschen.“

Klappentext

Zehn Jahre Sklavenarbeit für alle. Fast alle.

In England muss jeder, der nicht zum magischen Adel gehört, zehn Jahre lang als Sklave arbeiten.
Lukes Familie will diese Sklavenjahre gemeinsam durchstehen, im Dienst der mächtigen Herrscherfamilie Jardine. Doch nun rast Lukes Herz vor Angst, als er plötzlich von den anderen getrennt und in die laute und schmutzige Fabrikstadt Millmoor gebracht wird. Die Arbeit dort ist besonders hart.
Seine Schwestern sind mit den Eltern am prunkvollen Hofe der Jardines den rücksichtslosen Machtspielen und eiskalten Intrigen der Elite ausgesetzt. Vor allem der junge Adlige Silyen verfolgt mit seinen ungeheuerlichen magischen Fähigkeiten eigene Ziele. Und Lukes Schwester Abi verliert ihr Herz an den Falschen.

Erster Satz

Zuerst hörte sie das Motorrad, dann das galoppierende Pferd – zwei weit entfernte Geräusche in der Dunkelheit, die schnell näher kamen, während sie hastig weiterlief.

Meinung

Dark Palace hat eigentlich alles, was es braucht, um eine richtig tolle Geschichte zu sein. Das Setting spielt in unserer heutigen Zeit und halt auch wieder nicht. Die Gesellschaft ist gespalten, auf der einen Seite gibt es die normalen Menschen wie du, ich, unsere Freunde und dann gibt es noch die Herrscherfamilien. Diese Familien sind Ebenbürtige, Personen, die Geschick ausüben können, was irgendwie ein anderes Wort für Magie ist. Sie haben halt Fähigkeiten, die normale Bürger nicht haben.

Aber der gesellschaftlich größte Unterschied liegt bei der Sklavenzeit. Jeder normale Bürger hat zehn Jahre seines Lebens als Sklave den Ebenbürtigen zu dienen. Seien es Tätigkeiten auf den Herrschaftssitzen oder in einer Fabrik in den Sklavenstädten. Überlegt euch das mal und lasst es auf der Zunge zergehen…zehn Jahre! In dieser Zeit hat man keinerlei Rechte mehr, man ist der Willkür und der Schikane der Ebenbürtigen ausgeliefert. Sollte man sich auflehnen, kann die Sklavenzeit auch für immer sein.

Mein Gerechtigkeitssinn ist bei dem Hintergrund natürlich sofort angesprungen. So begleiten wir eine Familie in die Sklavenzeit, jedoch wird die Familie getrennt. Die Eltern, die älteste Tochter Abi und die jüngste Tochter Daisy landen bei der Familie Jardine in Kyneston. Luke der mittlere Sohn hingegen wird nach Millmoor gebracht, einer Sklavenstadt.

Wir, Leser, lernen hierdurch beide Seiten der Sklavenzeit kennen. Die, die mit den Herrscherfamilien direkt zu tun hat (und glaubt mir… manches ist wirklich erschreckend, für welche Arbeiten Menschen dienen müssen) und die, die zeigt, wie das Leben in einer berüchtigten Sklavenstadt abläuft. Abi und Daisy fangen an, mit den Jardine-Brüdern zu interagieren, wohingegen Luke einen völlig anderen gefährlichen und waghalsigeren Weg einschlägt.

Der Schreibstil und die Charaktere sind super ausgearbeitet und dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Ich bin mit den jeweiligen Charakteren einfach nicht warm geworden. Ich kann euch auch nicht genau sagen, woran es lag. Ich habe die benötigte Empathie nicht entwickelt, auch wurden offene Fragen nicht ansatzweise geklärt oder die Klärung in Aussicht gestellt. Die Liebesgeschichte war von Vorneherein leider für mich zu vorhersehbar und bis jetzt konnte kein Charakter mich so sehr überraschen, dass ich ihn aus einem anderen Blickwinkel betrachten konnte.

Ich erhoffe mir in Band 2 einen Ausbau und hoffe, dass meine Kritikpunkte wegfallen werden, weil das Grundproblem dennoch sehr interessant ist.

Fazit

Eine ausbaufähige Dystopie mit einem ausgefallenen und interessanten Grundproblem der Gesellschaft.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Fantastischer Reihenauftakt!

Der verwunschene Gott
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“Was für ein grausames Spiel des Schicksals… Ein verfluchter Gott, der einen vergessenen Prinzen um Hilfe bitten muss.”

Klappentext

Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit ...

“Was für ein grausames Spiel des Schicksals… Ein verfluchter Gott, der einen vergessenen Prinzen um Hilfe bitten muss.”

Klappentext

Morgan Vespasian verdient sich ihren Unterhalt als Schmugglerin. Seit sie vom Alphawolf der Schmuggler entführt wurde, ist sie dazu verdammt, ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Während eines Auftrags wird sie verraten und gerät zwischen die Fronten eines vergessenen Prinzen und eines verfluchten Gottes, die auf der Suche nach einem verwunschenen Schloss sind. Morgan muss sich schon bald für eine Seite entscheiden und bestimmt mit ihrer Wahl das Schicksal des gesamten Königreiches.

Erster Satz

Morgan rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her, während ihre Mutter den Korb packte, den sie Großmama bringen sollte.

Meinung

Schande über mein Haupt, dass ich das Buch nicht schon viel eher gelesen habe… denn aufmerksam wurde ich erst darauf, als ich die Veröffentlichung vom zweiten Band verfolgt habe. Das musste ich ändern und als ich dann die Chance hatte, es als Rezensionsexemplar zu ergattern, habe ich nicht gezögert. Ein liebes Dankeschön an den Drachenmond Verlag!

Es ist das erste Buch, welches ich von Laura Labas gelesen habe und es wird nicht das letzte sein. Ich bin begeistert von ihrem detaillierten und lebendigen Schreibstil. Sie beschreibt die Welt, die Figuren und deren Interaktionen richtig gut. Auch die Märchen und die typischen Märchenelemente hat sie wunderbar miteinander verknüpft, sodass es nie langweilig wurde.

Morgan war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist taff, mutig sowie ehrgeizig und das spürt man von der ersten Seite an. Sie muss sich oft beweisen und macht viel durch, was sie zwar stärker macht, aber auch kühler werden lässt. In ihr drin sieht es nämlich oftmals ganz anders aus. Hauptsächlich liest man aus ihrer Sicht, aber zwischendurch taucht man in weitere Charaktere ein und erlebt deren interessante Blickwinkel. Die bringen nicht nur Spannung in die Geschichte, sondern liefern auch nützliche Informationen. Neben all der Dramatik und der Spannung, kommen aber auch Gefühle nicht zu kurz. Wunderbar abgestimmt und genau richtig.

Lobenswert erwähnen muss ich noch die vielen Überraschungen und Wendungen, die mir den Atem geraubt haben. Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr losgelassen. Viel zu schnell flogen die Seiten dahin. Ich wollte nicht, dass es endet. Umso schlimmer war das Ende. Ich kann es nicht fassen… warum tun uns das Autoren nur immer wieder an?! Ich sehne die Fortsetzung herbei!

Fazit

Ein grandioser, fantastischer Reihenauftakt! Starke Charaktere in einer düsteren, magischen Welt – spannend und toll erzählt!

Veröffentlicht am 26.09.2018

Erschreckend und traurig, aber auf mutig und voller Hoffnung!

Der Tätowierer von Auschwitz
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“Zurück in seiner Stube, legt Lale die wertvolle Blume vorsichtig neben sein Bett, bevor er in einen traumlosen Schlaf fällt; doch als er am nächsten Morgen aufwacht, sind die Blütenblätter abgefallen ...

“Zurück in seiner Stube, legt Lale die wertvolle Blume vorsichtig neben sein Bett, bevor er in einen traumlosen Schlaf fällt; doch als er am nächsten Morgen aufwacht, sind die Blütenblätter abgefallen und liegen welk neben der schwarzen Mitte. Hier überlebt allein der Tod.”

Klappentext

1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Seine Aufgabe war es, Häftlingsnummern auf die Unterarme seiner Mitgefangenen zu tätowieren, jene Nummern, die später zu den eindringlichsten Mahnungen gegen das Vergessen gehören würden. Er nutzte seine besondere Rolle und kämpfte gegen die Unmenschlichkeit des Lagers, vielen rettete er das Leben.
Dann, eines Tages, tätowierte er den Arm eines jungen Mädchens – und verliebte sich auf den ersten Blick in Gita. Eine Liebesgeschichte begann, an deren Ende das Unglaubliche wahr werden sollte: Sie überlebten beide.
Eindringlich erzählt Heather Morris die bewegende, wahre Geschichte von Lale und Gita, die den Glauben an Mut, Liebe und Menschlichkeit nie verloren.

Erster Satz

Lale versucht, nicht aufzublicken.

Meinung

Die Rezension zu diesem Buch fällt mir nicht leicht, weil ich nicht genau weiß, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll. Ich bin sprachlos, schockiert, aber auch tief berührt von dieser Geschichte. Die Geschichte von dem Tätowierer in Auschwitz.

Ich habe das Buch im Buchladen liegen sehen und fand den Titel interessant, woraufhin ich es in die Hand genommen habe. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. Noch Stunden später habe ich an dieses Buch gedacht, Tage später… als ich dann gelesen habe, dass der Piper Verlag bei Netgalley mitmacht, hat es nicht mehr lange gedauert, als ich das Rezensionsexemplar bekommen habe. Vielen Dank an Netgalley und den Piper Verlag, dieses Buch lesen zu dürfen.

Die Zeit des Zweiten Weltkriegs hat jeder ausführlich im Geschichtsunterricht behandelt, zumindest hoffe ich das. Filme, Reportagen, Zeitzeugenberichte… die Geschichte von Auschwitz ist mir nicht fremd und doch hat es dieses Buch geschafft, mir erneut den Atem zu rauben.

Das Buch handelt von Lale und seinem Leben im Konzentrationslager Auschwitz, wie er deportiert wurde und dort um sein Überleben kämpfte, wie er Gita kennengelernt hat und sie beide an einem der schlimmsten und traurigsten Orte der Welt um ihre Liebe kämpfen mussten. Unvorstellbar, aber wahr. Eine Geschichte, die eine Gänsehaut bei mir hinterlassen hat. Was die beiden und die vielen anderen Menschen dort erlebt haben und durchmachen mussten, ist kaum in Worte zu fassen. Unerträgliches Leid, menschenunwürdiges Dasein, absolute Unterdrückung… so schwer vorstellbar, aber es ist wahr. Die Erlebnisse, die so unfassbar traurig und schrecklich sind. Nicht die Hoffnung und den Mut an diesem Ort zu verlieren, ist unglaublich. Ich bewundere Lales Mut und die Gefahren, die er auf sich genommen hat und ich verurteile ihn nicht dafür, dass er für die SS gearbeitet hat, denn sein Leben hing genauso am seidenen Faden wie das der anderen und das wird in diesem Buch deutlich.

Der Roman liest sich gut, er ist einfach geschrieben und lässt sich ohne Probleme nachvollziehen. Neben der eigentlichen Geschichte sind das Nachwort und die Anmerkungen ebenfalls sehr interessant und runden das gesamte Buch ab. Aus meiner Sicht hat nichts gefehlt.

Ich kann das Buch jedem weiterempfehlen. Es steckt so viel in dieser Geschichte, was einfach nicht vergessen werden darf. Was in Auschwitz und an vielen Orten auf der Welt geschehen ist, darf sich einfach nicht wiederholen. Was im Zweiten Weltkrieg passiert ist, sollte nicht in Vergessenheit geraten. Umso schlimmer, dass viele Menschen das vergessen. Noch schrecklicher, dass viele Ansichten von damals in die Köpfe der Menschen zurückkehren. Dass Menschen immer noch wegen ihrer Herkunft oder Sexualität verurteilt werden. Dass die Menschen aus Frust und Angst jemanden wählen, dabei ihren Kopf abschalten und dann überrascht sind über die Konsequenzen. Nein, dieser Teil in der deutschen Geschichte darf sich einfach nicht wiederholen.

Fazit

Der Tätowierer von Auschwitz ist eine traurige, mutige und hoffnungsvolle Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Der Schrecken dieses Krieges wird noch einmal verdeutlicht und lässt einen nachdenklich zurück. Was dort geschehen ist, darf sich nicht wiederholen und genau das macht dieses Buch so unglaublich wichtig, weil es zu viele gibt, die es vergessen haben.