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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2023

Unnötige Längen

Meine Seele so kalt
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Der 5-jährige Jacob ist mit seiner Mutter auf dem Weg nach Hause, als ihn seine Mutter kurz aus den Augen lässt, er auf die Straße läuft und von einem Auto erfasst wird. Doch anstatt anzuhalten, setzt ...

Der 5-jährige Jacob ist mit seiner Mutter auf dem Weg nach Hause, als ihn seine Mutter kurz aus den Augen lässt, er auf die Straße läuft und von einem Auto erfasst wird. Doch anstatt anzuhalten, setzt das Auto zurück und verschwindet. Für den Jungen kommt jede Hilfe zu spät.
DI Ray Stevens nimmt sich Jacobs Fall an und ist sich sicher, den Fahrer des Wagens zu finden. Da ahnt er noch nicht, welche Kette an Ereignissen er mit seinen Ermittlungen in Gang setzt und welche Gefahr im Untergrund brodelt.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt: aus der von DI Ray Stevens und aus der Sicht von Jenna Gray, die vor den schrecklichen Unfallbildern flieht und sich in ein einsames Dorf zurückzieht, um Ruhe zu finden.

Ab dann beginnen leider auch die enormen Längen, die in meinen Augen mehr als unnötig sind. Viel Privatleben der Ermittler, Jennas Vergangenheit und aktuelle Gegenwart, die den Lesefluss so sehr bremsen, dass ich zeitweise wirklich mit mir kämpfen musste, das Buch weiterzulesen. Erst im letzten Drittel wird durch eine relativ spannende Wendung nochmal in der Trickkiste gewühlt und ich wurde für mein Durchhaltevermögen belohnt.

Keine Frage, ich empfand eine gewisse Empathie für Jennas Charakter, aber es war auf keinen Fall das, was ich von einem Psychothriller erwartet habe. Ich würde meinen, dass es sich hierbei um ein Drama, definitiv aber nicht um einen Psychothriller handelt. Dafür fehlte mir einfach die Spannung, die Bedrohung, die nervenaufreibenden Passagen, die mir Gänsehaut verpassten. Auch wenn das Ende wieder ein wenig punkten konnte, fehlte mir das im kompletten vorderen Teil, was die letzten Seiten einfach nicht wettmachen konnten.

Zeitweise fragte ich mich auch, warum ein künstlicher zweiter Fall auf einmal noch miteingewebt werden musste, der absolut gar nichts mit eigentlichen Fall zu tun hatte und meines Wissens auch nicht aufgeklärt wurde. Eventuell um Spannung aufzubauen, die nie dagewesen ist?

Für mich war „Meine Seele so kalt“ leider nichts und durch die ewigen Längen etwas komplett anderes, als ich von einem Psychothriller erwarte.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Ausbleibende Spannung

Perfect Secret – Hier ist Dein Geheimnis sicher
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Das letzte Sommerwochenende wird wie jedes Jahr für eine legendäre Plus-One-Party genutzt, ehe die kleine Küstenstadt Littleport wieder fast verlassen daliegt. Die beiden Freundinnen Sadie und Avery wollten ...

Das letzte Sommerwochenende wird wie jedes Jahr für eine legendäre Plus-One-Party genutzt, ehe die kleine Küstenstadt Littleport wieder fast verlassen daliegt. Die beiden Freundinnen Sadie und Avery wollten ursprünglich zusammen auf die Party gehen, doch Sadie taucht dort nie auf. Am Ende des Abends wird auch klar warum: Ihre Leiche wird noch in derserlben Nacht an Land gespült. Für ihre beste Freundin Avery bricht eine Welt zusammen. Sie verlor vor wenigen Jahren erst ihre Eltern, kurz darauf ihre Großmutter und nun ihre beste Freundin.
Für die Polizei ist klar, dass es sich bei Sadies Ableben um einen Selbstmord handelt. Doch Avery stößt auf Unstimmigkeiten und bald wird klar, dass Sadie ermordet wurde.

Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitachsen erzählt: dem Sommer 2018, als die Party stattfand und Sadie noch lebte bzw. sie kurz darauf starb und genau ein Jahr später als Avery neue Beweise findet. Die Perspektive ist jedoch immer die von Avery.
Die Charaktere sind relativ blass gehalten, sodass man zu niemandem so wirklich eine Beziehung aufbauen konnte. Auch zu Avery konnte ich nicht wirklich eine emotionale Bindung aufbauen, da sie für mich relativ platt geblieben ist.

Auch wenn neue Beweise ans Licht kommen, fehlt für mich leider die Spannung. Es kommen immer mal wieder kleinere Überraschungen zutage, die für mich aber nicht ausreichend sind, um Spannung oder eine beklemmende Stimmung aufkommen zu lassen, weswegen der Inhalt einfach nur so dahin plätscherte.
Ebenso war relativ schnell klar, auf was der Fall hinauslaufen würde, weswegen es auch am Ende keine unerwartete Wendung gab, die mich überzeugen konnte.

In meinen Augen handelt es sich bei Perfect Secret um ein Familiendrama mit rar gesäten Elementen, denen man einen Hauch von Spannung zuordnen könnte. Schade.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Vorhersehbar, aber solide

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. ...

Ein totes Mädchen wird in Washington aufgefunden. Ihr Mörder hat sie in einem Tierkäfig verdurfsten lassen.
FBI Special Agent Sayer Altair nimmt sich dem Fall an und erhält DIE Chance, sich zu beweisen. Der öffentliche Druck ist jedoch enorm, das FBI darf sich keine weiteren Patzer mehr erlauben. Doch bei dem toten Mädchen handelt es sich um die Tochter eines hochrangigen Senators – noch mehr Druck. Die Spuren deuten darauf hin, dass ein weiteres Mädchen bereits in den Fängen des Käfigmörders ist und als dann abermals ein Mädchen verschwindet, scheint die wilde Jagd nach den Opfern ihren Höhepunkt zu erreichen. Schaffen es Agent Altair und ihre Kolleg:innen dem erbarmungslosen Killer das Handwerk zu legen bevor es zu spät ist?

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meistens jedoch aus der Sicht von Special Agent Sayer Altair, die die Ermittlungen leitet. Sie ist eine sehr nahbare und sympathische Protagonistin, die es mir sehr leicht machte, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Auch wenn sie versucht, die Fälle nicht allzu sehr an sich rankommen zu lassen, kann sie ihre menschlichen Züge zum Glück nicht außen vor lassen. Ich hab's wirklich satt, abgestumpften Ermittler:innen zu begegnen und bin unendlich froh, mal wieder ein wenig Menschlichkeit und Authentizität zu begegnen.

Der Schreibstil ist an sich sehr unaufgeregt, hin und wieder lässt er Spannung zu und macht es im Allgemeinen sehr leicht, der Handlung zu folgen. Wo wir beim Problem wären. Der Thriller fing unglaublich rasant an, flachte dann aber genauso stark und schnell wieder ab. Mir war relativ schnell klar, in welche Richtung die Geschichte gehen würde, da viel mit Klischees gearbeitet wurde. Es kristallisierten sich zwei Verdächtige für mich heraus, wobei eine:r ZU offensichtlich war, weswegen ich mich auf meine zweite Wahl festlegte und tada, damit lag ich dann auch richtig. Das war ein wenig enttäuschend.

Es wurden ein paar geschichtliche Hintergrundinfos zu verschiedenen Kulturen eingestreut, die an sich nett, für mich aber komplett uninteressant gewesen sind. Hätte es für mich einfach gar nicht gebraucht, aber das ist eine persönliche Präferenz.

An sich aber ein solider Thriller, der einige Wendungen bereithält, die weniger thrilleraffine Menschen sicherlich überraschen werden.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Schwach, verschenktes Potenzial

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Patrick Dostert wollte eigentlich seinen freien Tag mit seiner Frau Julia verbringen, als beim Frühstück auf einmal zwei Beamte von der Kripo Weimar vor seiner Tür stehen und ihm eröffnen, er sei ein Verdächtiger. ...

Patrick Dostert wollte eigentlich seinen freien Tag mit seiner Frau Julia verbringen, als beim Frühstück auf einmal zwei Beamte von der Kripo Weimar vor seiner Tür stehen und ihm eröffnen, er sei ein Verdächtiger. Vor drei Tagen sei eine Frau entführt worden, die zuvor misshandelt wurde. Für die Tatnacht hat Patrick zwar ein Alibi, jedoch ist der einzige Zeuge, der ihn entlasten könnte, unauffindbar. Die beste Freundin der verschwundenen Frau belastet Patrick schwer.
Patrick beteuert seine Unschuld, bis ein Video auftaucht, in dem er zu sehen ist. Er und das Opfer. Obwohl er immer noch davon überzeugt ist, das Opfer nicht gekannt zu haben, glaubt ihm keiner. Er kommt in Haft und soll verurteilt werden.

Das Buch wird aus mehreren Perspektiven, auf mehreren Zeitachsen erzählt. Größtenteils aber aus Patricks Sicht, beginnend mit dem Tag der Beschuldigung.

Gleich zu Beginn wird eine beklemmende Stimmung erzeugt, die wirklich gut gemacht ist. Aus heiterem Himmel wird der Protagonist beschuldigt eine Tat begangen zu haben, die er vehement abstreitet. Da sträubt sich in mir als Leserin erstmal alles dagegen.

Die Perspektivwechsel halten die Spannung einigermaßen aufrecht, jedoch muss ich auch zugeben, dass alle ans Tageslicht beförderten Dinge nicht unbedingt überraschend oder Augenöffnend sind. Alles ist bereits vorher vermutet worden und relativ offensichtlich. Ich hatte zu keiner Zeit einen Aha-Moment oder gar eine „Oha was?“-Wendung, die mich komplett erschüttert hätte. Auch die Auflösung am Ende ist wenig überraschend und war bereits zu Beginn einer meiner Vermutungen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, plätschert dahin, erzeugt Atmosphäre, aber kann die fehlende Spannung leider nicht wett machen.

Das Thema an sich ist aktuell und ich find's toll, dass Strobel immer wieder versucht, auf die neuen Züge der Technologie aufzuspringen. Schade find ich jedoch, dass es so viel verschenktes Potenzial ist. Natürlich lässt sich das aus der Leser:innenperspektive immer leicht sagen, aber für mich gab es weitaus stärkere Thriller von i

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Zu artifiziell, zu wenig Spannung

Sturmopfer
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An der Südwestküste Englands, auf Mortis Point, leben Lucy und Daniel mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Leben. Bis eines Tages Daniels Segelboot auf dem Meer treibend gefunden wird – ohne Insassen. ...

An der Südwestküste Englands, auf Mortis Point, leben Lucy und Daniel mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Leben. Bis eines Tages Daniels Segelboot auf dem Meer treibend gefunden wird – ohne Insassen. Lucy kann es kaum glauben: Daniel soll mit den Kindern rausgefahren sein, obwohl ein Sturm aufgezogen ist. Wo ist er? Und noch viel wichtiger: Wo sind die Kinder? Sie muss rausfinden, was passiert ist und wieso er die Kinder scheinbar absichtlich in Gefahr gebracht hat. Je näher sie der Wahrheit zu kommen scheint, desto schneller wird ihr klar, dass das erst der Anfang ist.

Die Geschichte wird sowohl aus Lucys als auch aus Detective Abrahams Sicht erzählt. Zwischenrein mischen sich immer mal wieder ein paar Kapitel eines:einer Unbekannten, was die Spannung ein wenig anheizt. Ebenso werden die Kapitel durch Notizen aufgelockert, die während der Suche nach den Bootsinsassen gefunden werden.

Die meisten Charaktere, so tatsächlich auch Lucy, blieben für mich bis zum Ende sehr platt. Einzig Detective Abraham war für mich ein kleiner Sympathieträger, der die Geschichte für mich angenehm zu lesen machte. Lucy war für mich von Anfang bis Ende so unnahbar, dass ich keinerlei Bindung zu ihr aufbauen konnte, weswegen sie mir irgendwann auch einfach egal wurde. Schade. Genau das fehlte mir auch während der Geschichte. Ich muss zu meinen Protagonist:innen einen Bezug aufbauen, um mit ihnen mitfiebern und empfinden zu können, was bei Lucy leider komplett ausblieb. Ich traute ihr auch einfach nicht über den Weg, weswegen mich ihr Schicksal leider nur am Rande berührte.

Der Geschichte fehlte es an so vielen Stellen an Spannungselementen, wodurch es allein von der düsteren Stimmung lebte, die man durch die Seiten hinweg spüren konnte.
Es gab so viele Stellen, die mit unnötigen Details gespickt wurden, die es meiner Meinung nach gar nicht gebraucht hätte, die der Autor lieber mit Spannung hätte füllen sollen, um den:die Leser:in bei der Stange zu halten.

Letztendlich war mir die Geschichte zu konstruiert, zu artifiziell und dadurch zu wenig authentisch. Mir fehlten Emotionen, Sympathien und Spannungselemente, die so viel Potenzial verschenkten und mich leider relativ schnell verloren.

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